Reaktanz beim kritisches Denken mit Scobel

Springen wir von Degrowth zu anderen Ideen: Nehmen wir mehr Verbundenheit zur Natur. Okay. Ich gehe ja mit. Draußen is schön. Und ich bin Dorfkind. Und ich müsste eigentlich ganz dringend wieder raus aufs Rad.

Ja wir sind biologische Wesen aber wir leben meist in Städten jenseits der Natur. Menschen gerade junge Menschen für die Natur zu begeistern, die Abhängigkeit von der Natur wieder in den Fokus zu rücken, ist keine leichte Aufgabe. Es kann helfen mehr drüber zu reden ist oder mit Bildern in Fernsehsendungen zu arbeiten, um eine Begeisterung für das Thema auch wieder hervorzurufen. Aber oft ist es so, dass du die Nähe zu dem für das du dich begeisterst, was dir wichtig ist, mit dem du dich verbunden fühlst, schon von vornherein brauchst. Die Dinge die du täglich direkt vor dir hast, die du greifen kannst. Dass sie wichtiger sind als das was du nur medial erfassen kannst.

Also suchen wir mal nach Ideen, wie wir das machen mit der Veränderung. Youtube schlägt Scobel vor.

Wir brauchen übrigens ein Glossar, Fritze. Transformation ist und bleibt kein schönes Wort. Wer will denn schon transformiert werden? Geht ja auch keiner zum Therapeuten, um sich transformieren zu lassen. „Therapie“ is jetzt aber auch nicht so der Bringer. Können wir nicht Fortschritt sagen?

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Es war einmal … Teil 5

Scheren mir heute mal aus. Und machen so eine Mischung aus dem was einem so vor die Füße fällt und dem was sich so Leben nennt. Und worüber man sich gern ausschweigt. Und dabei ist es doch so allgegenwärtig.

Bin heute über eine Doku gestolpert. Eine die Liebe, dunkle Gedanken und Suizidgedanken thematisiert. Ein ungewöhnliches Paar in vielerlei Hinsicht. Der Altersunterschied lässt viele von uns natürlich gleich mal urteilen. Aber die meisten werden versuchen dagegen anzukämpfen. Weil wer möchte für seine Liebe schon abgestempelt werden. Und was du nicht willst, was man dir … Goldenen Regel halt.

Aber eigentlich geht es um was anderes als den Altersunterschied. Es geht um das was die beiden eint. Und irgendwie war der Altersunterschied schuld daran. Schuld daran, dass man offen und ehrlich miteinander spricht. Weil man selbst nicht an eine Beziehung glaubt. Und daher auch nichts verbergen muss. Ehrlichkeit.

Wenn Das sprechen über Suizidgedanken der Beginn einer Liebe ist. Dinge, die man sonst für sich behält. In der optimierten Heilewelt-Zeit in der wir leben, verdrängen wir vieles. Das Dauerlächeln soll gewinnen. Unangenehme Dinge aus dem Leben gedrängt. Sei des der Umgang mit Tod oder allgemein „negative Gefühle“.

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Bullshitresistenz – moralische und intellektuell Demut

Der Hübl hat nen Vortrag gehalten. Ging um Wahrheit und Wissen und so. Grundsätzlich schon mal interessant und muss man sich immer vorhalten, dass Wissen nicht Wahrheit ist und so. Er kam dann am Ende noch mal zu den Krabbenkäfern in unserem Kopf. Und das Wissen uns nicht unbedingt zu rationalen vernünftigen Menschen macht. Ich sach nur Die dunkle Seite der Gruppe – Bias Teil 3 und Sozialpsychologie – Theorie der sozialen Identität

Und es gibt noch eine zweite krasse Beobachtung: Leute die sehr gebildet sind – kam jetzt vor zwei drei Jahren so eine Studie raus – sind auch moralische Absolutisten. Also sie glauben, dass es auf keinen Fall sein kann, dass sie sich moralisch irren, dass ihre moralische Agenda falsch sein könnte. Und je gebildeter desto eher sind sie nicht bereit eine andere Ansicht zu akzeptieren. Also sei das jetzt zur Abtreibung, zum Klimaschutz, zu Ungerechtigkeit, zu Steuern wird also durchgefragt. Und mit steigender Bildung werden die Leute dogmatischer und nicht offener und toleranter. Sie sind natürlich toleranter im Sinne von im Umgang mit anderen Menschen. Aber was ihre Werte betrifft nicht und das spricht auch eher eine negative Sprache, dass Bildung oder Intelligenz manchmal genommen wird als sehr scharfe Waffe. Nicht um zusammen mal sich selber zu kritisch zu überprüfen oder die Sachen sich genau anzuschauen. Sondern eher um sein Selbstbild zu verteidigen. Und diese Idee gibt es bei Freund, dass wir so Selbstschutz machen. Es gibt diese Theorie der kognitiven Dissonanz. Wir mögen das einfach nicht gerne wenn wir … wenn Leute Fleisch essen und man sagt Ihnen hier schon mal Fleisch essen ist schlecht für die Tiere, schlecht für die Umwelt und schlecht für die Menschen, weil es Ressourcen verbraucht. Und die die Fleisch essen halten die nicht so überzeugen diese Studie. Und die in der gleichen Studie Salatblätter essen, die sagen „ja das scheint mir so überzeugend zu sein“ . Also diese Spannung die entsteht zwischen meinem eigenen Verhalten und den Fakten, lösen die Leute nicht auf, indem sie ihr Verhalten ändern, sondern typischerweise indem sie sagen die Fakten stimmen nicht. Und das erklärt sehr viel von solchen ideologischen Diskussionen ,ob das jetzt Atomkraft ist Klimaschutz. Egal was man alles anschauen kann, es ist selten so dass jemand wirklich genau gleich abwägt, wenn er schon einen moralisches Lager betreten hat sozusagen.

Sas ist bei Menschen so. Wir verwenden unsere geistigen Kapazitäten um unser Selbstbild zu erhalten.

Philipp Hübl – Vortrag „Die Wahrheit über Wahrheit“

Unsere Identität ist stark mit der Gruppen Identität verbunden. Wir neigen sofort dazu, uns anzupassen an die Gruppe oder das Idealbild das wir von einer Gruppe haben.Und viele Studien zeigen, aber Leute die eine intellektuelle Demut haben und eine moralische Demut sind typischerweise bei also Wissenstest und bei diesen ganzen Versuchen deutlich besser als der Durchschnitt. Also mit Demut ist einfach gemeint, dass man sich klar macht, man kann sich irren in Fakten, Fragen. Und wahrscheinlich weiß man weniger als man glaubt. Wir tendieren uns zu überschätzen bei sehr vielen Fragen. Und man kann sie aber auch bei moralischen Fragen hören. Es kann oft sein dass man glaubt man weiß genau was zu tun ist. Und was richtig ist, Und am Ende kommt raus, ja vielleicht stimmt es doch nicht. Also das wäre meine Empfehlung intellektuelle und moralische Demut.

Philipp Hübl – Vortrag „Die Wahrheit über Wahrheit“

Wenn wir festhalten, dass Wissen nicht gleich Wahrheit ist und die die viel Wissen und gut analytisch/ rational denken können, dann doch wieder Gruppendenken und Ideologie verfallen, dann … sollten wir uns einbuddeln … oder demütig sein.

Ich glaube ja immer noch, dass das Wissen über die Funktionsweise menschlicher Existenz (um es mal grob zu fassen), ein Schlüssel zur Lösung unserer großen Krisen sein kann. Eigentlich sein muss. Das ist ungefähr das gleiche, wieso ich glaube, dass es – um es mit Svens Worten zu sagen – charismatische Anführer braucht. Weil auch das zur „Evolution“ und Herdentier Mensch gehört. Nur wenn wir Menschen uns verstehen. Uns selbst verstehen, dann können wir verhindern, dass uns unsere Unzulänglichkeit in Gänze so endet wie bei den Maya und den Osterinseln. Dazu braucht es gemeinsames Handeln. In einer Umgebung für die wir nicht geschaffen wurden. Mit Problemen, die man nur abstrakt greifen kann. Das braucht den Willen für Lösungsoffenheit und Kooperation von allen Seiten. Aber schwer in Zeiten in denen jeder um irgendwas ringt und lauter Nepper, Schlepper, Bauernfänger unterwegs sind.

Und ich frage mich, ob Mensch überhaupt bereit ist, anzuerkennen, dass wir oder speziell er nicht so genial ist, wie er glaubt. Das würde ja auch dem Konzept des Aufrechterhaltens des Selbstbildes widersprechen. Viele können doch für diese Erkenntnis gar nicht offen sein. Das ruckelt doch am Selbstbild. Und ich glaube ja speziell bei der Bildungselite ist Wissen ja auch Macht/ Einfluss/ Sozialer Status/ Kapital. Bei Wissenschaftler gar noch eigene Theorien. Das selbst erschaffe mit eigene, Blute und Schweiße. Sich geirrt haben? Spinnst du?

Aber ja Mensch ist mehr als Kopf. Mehr als nur rationale Gedanken. Und der Gedanke das Menschsein nur noch auf rationale Gedanken zu reduzieren missfällt mir immer noch. Ich muss regelmäßig an den Film „Hüter der Erinnerung“ denken, wenn wir zu viel rationales Denken das Leben bestimmen lassen wollen.

Wo nur noch denken ist und keine Emotion ist Gleichgültigkeit ist Monotonie und Stille.

Aus großen Leid, großem Schmerz erwuchs eine Lösung. Gemeinschaften. Friedliche schöne Orte, an denen aus Chaos Harmonie wurde. Eine perfekte Welt.

Wenn Menschen sich frei entscheiden dürfen, entscheiden sie falsch.

Hüter der Erinnerung

Ich will dieses Rot sehen. Und das Grün. Und das Gelb und Blau. Und alles dazwischen und gemixt. Eine Welt in Grau? Emotionslos? Ist das Leben? Oder ist Leben nicht das was Jonas tut? Fühlen wollen. Den Schmerz. Die Liebe. Und alles andere. Auch die Grausamkeit des Krieges und die Endlichkeit. Emotionen haben ihren Sinn. Und sie bereichern genauso unser Leben. Klar können wir Dinge ausknipsen. Krankheit und was sonst noch so stört. Warum nicht ich die blöden Emotionen. Unser Denken frei machen davon. Keine Impulsiven Handlungen mehr. Weniger Fehler. Absolute Freiheit weil unser Denken eines mündigen Bürgers gerecht wird. Immer korrekt abwegend.

Es mag sein, das Progressive eher „Kopflastig“ sind und Konservative eher „Bauchlastig“ im Denken. Wobei ich mich auch da frage, ob das falsch sein muss mit dem Bauch. Die Zukunft vorhersagen, kann auch der Kopf nicht zuverlässig. Und am Ende ist die Kopflastigkeit der Progressiven vielleicht auch nur das, was sein muss, um die Automatismen des „alten Denkens/ der alten Werte/ Moral“ bewusst zu übersteuern. Wie hat die Meteorologin heute so schön bei Alpha zu ihrem Job und all den Wettermodellen gesagt: Da ist auch ganz viel Bauch dabei. Sogar Wissenschaft is Bauch.

Mensch ist mehr als nur rationale Gedanken. Und Wissen begrenzt. Wir wissen dass wir nichts wissen. Und das Wissen wächst und mit ihm das Nichtwissen. Jede Erkenntnis macht neue Fragen auf. Und neue Erkenntnis revidiert altes Wissen. Wir lechzen nach Kontrolle/ Kontrollillusion, aber bleiben in Unsicherheit verhaftet.

Und ich bin mir auch nicht sicher, ob man immer alles rational „ausrechnen“ muss. Sind nicht am Ende die großen Fragen nicht immer auch Moralische Fragen? Ist es am Ende das entscheidende, wie viel ein Panzer kostet? Ich zweifele. Es bleibt eher die Frage, welche Kosten man tragen möchte. Bereit ist zu tragen. Werte, die nicht nur monetär sind. Und bleiben am Ende nicht immer Spannungszustände in uns zurück, wenn wir gegen unsere Überzeugungen/ Moral handeln? Sind nicht deshalb die Diskussionen sind „heiß“? Und ganz ehrlich, man kann sich immer alles „schön rechnen“, „schön argumentieren“, irgendwas aus den Fingern saugen, damit es passt. Das sieht dann zwar logisch und rational aus, is es aber nicht. Handwerkszeug eines jeden Projektleiters. Mal ganz zu schweigen von Politikern.

Ich glaube nicht, dass wir um Moral und Werte und damit verbunden eben auch immer Emotionen drumrum kommen. Es sei denn wir lassen die KI das Ruder übernehmen und die darf sich ihre Werte selbst optimieren. Aber es ist eine Frage wie wir mit Moral und Werten umgehen. In einer Pluralen Gesellschaft. Mit der Spezies Mensch, die ihre Bugs hat. Eines Herdentiers. Mit unterschiedlichen Werten in den einzelnen Herden. Mit immer mehr Herden, die sich abspalten. In unserer Modernen Welt. Mit immer grenzenloser Vermischung unterschiedlicher Wertevorstellungen. Mal ganz zu schweigen von kreativem Gehirnjogging mancher Intellektueller und daraus abgeleiteter Normen und Strafen. Jenseits von moralischer und intellektueller Demut.

Wir sind nicht geschaffen für diese Welt. Unser Denken, unser Fühlen passt nicht in diese moderne Welt. Und darum handeln wir nicht so, wie wir es tun müssten. Sind irgendwie als Spezies verloren. In uns selbst.

Für mich bleibt es essenziell unser Hirn zu verstehen mit allem was dazu gehört. Gedanken sind nur das Ergebnis von Wahrnehmung. Wissen entspringt Wahrnehmung. Unsere Sinne nehmen auf. Unser Hirn verarbeitet. Reagiert. Erzeugt wilde starke Emotionen, Abwehrreaktionen, Spannungen genauso wie kluge Gedanken. Und auch Träume gehören dazu. Nicht nur um Dinge zu verarbeiten, sondern auch um weiter zu kommen. Da passiert so viel in diesem Ding und wir wissen noch zu wenig. Aber wir halten uns immer noch für die genialste Schöpfung Gottes. Selbstüberschätzung wollte die Evolution so.

Apropos Gott. Es gibt sie nicht mehr diese allumfassende Erbklärinstanz. Den Halt. In breiter Masse. Und es gibt Gründe warum auch Hirnforscher beginnen zu grübeln woher diese Spiritualität kam, die sich zwar in unterschiedlicher Ausprägung , aber überall wiederfand, aber Halt und Richtung hab – Kipppunkte im Gehirn. Stattdessen taumeln wir heute zwischen Wissen, Halbwissen, Unwissen, Kulturlkämpfen, Wissenskämpfen und Geschichten umher. Irgendwie wie beim Turmbau zu Babel. Welcher ja bekanntlich eine Geschichte ist. Aus dem dicken Buch. Heute haben wir so viele Geschichten an jeder Ecke, dass man den Überblick verliert. Aber es ist für jeden was dabei. Und manche verirren sich in dem Wirwar auf der Suche nach Halt bei Verschwörungen. Weil sie eine Illusion der Kontrolle vermitteln. Des Wissens. Die Evolution is humorlos

Diese Bugs in unserem Kopf, es sind eigentlich Features aus Sicht der Evolution. Um zu überleben. Sagt der Sterzer. Aber jetzt stehen sie auch unsere, Überleben im Wege. Wenn wir nicht anfangen zu verstehen. Auch wenn es schmerzlich ist für alle. Weil sich dann jeder auch hinterfragen muss.

Kann man die Welt erspüren Fritze? Nein mögen wir nicht dieses Erspüren. Klingt uns zu esoterisch zu spirituell. Zu sehr nach Guru. Zu sehr nach Religion, die möchte das wir ihr folgen. Ja unser Kopf ist voll von Erklärungsmuster. Auch zu einzelnen Wörtern. Aber aber aber … wenn wir mal interpretieren, wenn wir mal übersetzen, dann gehts darum, wir nehmen die Welt wahr. Mit all unseren Sinnen. Soweit bekannt. Wir können die Welt wahrnehmen. Und dann die Reize, Gedanken und Emotionen sortieren, analysieren und interpretieren. Mit Bedacht. Auch Emotionen sagen uns etwas. Wahrnehmen, Reize und Emotionen ergeben zusammen ein Spüren. Spüren hat was mit Sinnen zu tun. Wahrnehmung hat was mit Sinnen zu tun. Und wo mehr ist als luftleerer Raum, wo andere Lebewesen sind, wo andere Menschen sind, da müssen wir wahrnehmen. Und alles ist in einem stetigen Fluss. Nicht berechenbar. Nur zu einem bestimmten Zeitpunkt greifbar und bewetrbar.

Hm, vielleicht doch mehr Bürgerräte? Wenn es die Bildungselite ist, die festhängt in Ideologien. Dann kann die Nicht-Elite bessere offenere, tolerantere Entscheidungen treffen.

Lobotomie ist übrigens auch keine Option. Mensch ist Mensch. Mehr als nur rationale Gedanken.

Ich bin doch keine Maschine
Ich bin ein Mensch aus Fleisch und Blut
Und ich will leben, bis zum letzten Atemzug
Ich bin ein Mensch mit all meinen Fehlern
Meiner Wut und der Euphorie
Bin keine Maschine
Ich leb‘ von Luft und Fantasie

Die Evolution is humorlos

Kommen wir mal zu echter Psychologie. Jenseits der Medienpsychologie. Der Frank war mal wieder bei der Sternstunde. Der Frank, das is der der uns erklärt hat, dass die Evolution Vernunft nicht vorgesehen hat. Heute erklärt er, dass die Evolution humorlos ist. Frank ist Psychiater in der Schweiz. Eigentlich dt. Einwanderer. Also Schweizer mit Migrationshintergrund. Arbeitet mit Straftätern und is der bekannteste Schweizer Psychologe. Und hatte von einiger Zeit ein Buch veröffentlicht, zu den Krabbenkäfern in unserem Kopf. Wir berichteten: Vom Versagen der Vernunft

Fangen wir mal mit der spielerischen Philosophie an. Lustiges Gespräch. Ich nenne es Turmbau zu Babel. Aber da waren ein paar interessante Aussagen.

«Der Mensch ist gefährlicher als ein Raubtier?»

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Vom Wissen isn Handeln

Ich muss noch mal Henning einwerfen. Also Teile. Teile eines Interviews. Weil halt. Is eher das Zweite Teil des Interviews. Geht um Veränderungsprozesse.

… weil sich Menschen sehr häufig darauf verlassen was gut funktioniert wird weiter optimiert …

… das Interessante ist dass Menschen dazu tendieren Trends fortzuschreiben …

… man kopiert eine Sache die gut funktioniert. Never touch a running system.

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Tragödie des Gemeinguts

Wir nähern uns dem Ziel. Also dem Verstehen des „Collective action problem“. Das is aber auch ne Schnitzeljagd. Wir pirschen uns von hinten ran. Vom Gefangenendilemma über soziales Dilemma sind wir jetzt bei May Thi und der Tragödie des Gemeingutes. Is alles Spieltheorie und hängt alles miteinander irgendwie zusammen. Geht um Kooperation bzw. dass wir da versagen, weil wir uns primär selbst optimieren. Wikipedia beschreibt es etwas allgemeiner.

Tragik der Allmende (engl. tragedy of the commons), Tragödie des Allgemeinguts, Allmendeklemme oder Allmendeproblematik bezeichnet ein sozialwissenschaftliches und evolutionstheoretisches Modell, nach dem frei verfügbare, aber begrenzte Ressourcen nicht effizient genutzt werden und durch Übernutzung bedroht sind, was auch die Nutzer selbst bedroht.

Tragik der Allmende

Der Untergang der Mayas und der Osterinseln. Sach ich mal. Und sagte ich schon, dass das keine kapitalistischen Hochburgen waren? Weil das is kein Problem des Kapitalismus. Nix einfache Antwort.

Worum gehts bei der Tragödie des Gemeingutes bei Mai Thi? Grob gesagt mal wieder ums Klo. In dem Fall das öffentliche Klo. Ja manchmal fehlt auch da das Klopapier. Aber geht um was anderes. Wer kennt sie nicht die Zettel auf den Klos im Büro, oder schlimmer die versiften öffentlichen Klos. Oder wie Mai Thi sagt, es besteht ein universelles Gesetz, dass man daheim locker die 10 beim Geschäfte machen erwischt aber öffentlich immer daneben langt. Also so in etwa. Immer wenn wir uns was teilen, nehmen wirs nicht mehr so genau. Is wie mit der Mülltrennung in Wohnblocks. Was da so alles in den Papiertonnen landet bei uns. Ein Graus. Und genauso gehen wir mit mit öffentlichen Plätzen um und der Umwelt allgemein. Und sogar die aktivistischen Waldbesetzer hinterlassen beim Kampf für die Rettung der Welt gern nen Müllhaufen. Aber wie hält Mai Thi fest: Mei so sind wir Menschen halt.

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Ein Dilemma mit dem sozialen Dilemma

Ich muss mal wieder was aufarbeiten. Was rumliegt seit Tagen/ Woche. Keine Ahnung. So. Wo war ich damals …

Ist dieses „aber mein Nachbar fährt auch nen SUV und warum sollte ich das nicht auch dürfen und verzichten“ nicht eher eine Ausrede? So wie bei der moralischen Lizenzierung? Also immer dann wenn wir dieses „ja aber der andere“ als Argument dafür hernehmen um unser eigens Verhalten/ eigene Entscheidungen zu rechtfertigen. Beziehungsweise diese Verzichtsdebatten als „Collective action problem“ zu sehen, is jetzt wohl eher ein Hammer-Nagel Ding. Wir sollen das getrennt betrachten. Zumal wir gelernt habe, dass das Verzichtding was mit Reaktanz und Verlust an Wahlmöglichkeiten zu tun hat. Das findet die Evolution auch doof.

Ist daher das mit den freiwilligen Verhaltensänderungen oder Verzichten nicht eher so, dass wir um Ausreden suchen, um unser schlechtes Gewissen zu beruhigen? Weil wir halt doch nicht verzichten wollen? Weil da so ein unangenehmes Gefühl da ist. Wobei das mit dem Misstrauen. Hmmm. Dieses soziale Dilemma krieg ich noch nicht gegriffen.

„Zu kurz zu kommen“, das hat eher was mit Angst zu tun. Aber ich glaube nicht, dass das was mit Verzicht auf Fleisch oder SUVs zu tun hat. Beim Gefühl „zu kurz Kommen“ geht es ja eher darum, dass einzelne Bevölkerungsgruppen oder Regionen sich zurückgesetzt fühlen. Und das nicht am Optimum festmachen. Es geht eher um sozialen Abstieg. Ohne Hoffnung auf Wiederaufstieg. Ja nicht gesehen zu werden. Von der abgehobenen Elite. Die muss nicht mal SUV fahren. Die kann durchaus Lastenrad und Second Hand Klamotten tragen, aber sich für was besseres halten. Und sich die Welt mit Kultur schön gestalten. Gesellschaften haben immer soziale Strukturen und Hierarchien. Auch das ist tief in uns verankert.

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Die Geschichte vom Narrativ

Ich habe ja bekannter Maßen eine Narrativ-Allergie. Dicht gefolgt von der Framing-Allergie. Die Bias-Allergie habe ich abgelegt. Aber da man dieses Narrativ-Zeug nicht loswird, schauen wir mal genauer hin dachte ich. Weil Transformation scheint ja nicht ohne zu gehen.

Also grob gesagt ist die Definition von Narrativ

Bei einem Narrativ handelt es sich um eine sinn- und wertstiftende Erzählung. Sie erzählt keine historischen Fakten, sondern vermittelt ein bestimmtes Bild, das zum Beispiel eine Nation, eine Kulturgemeinde oder eine andere Art von Wertegemeinschaft miteinander teilt.

In der Geschichte gibt es einige besonders bekannte Beispiele für Narrative. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, das Leitbild der Französischen Revolution, ist ein Narrativ.

Das kommunistische Manifest von Karl Marx und Friedrich Engels endet mit den Worten: „Proletarier aller Länder, vereinigt euch.“ Auch die damit transportierten Werte werden als Narrativ definiert.

Ein bekannter moderner Mythos beziehungsweise ein Narrativ ist der Amerikanische Traum, der je nach zeitlicher Einordnung andere Facetten annehmen kann. Besonders berühmt ist die Chance, vom Tellerwäscher zum Millionär aufsteigen zu können.

Definition: Was ist ein Narrativ?

Steht auch bei Wikipedia ungefähr so. Aber ich finde die Chip-Definition schön knackig. Wiki rentiert sich zwecks Beispielen und so. Aber damit nicht genug. Narrativ ist mittlerweile zum Modewort verkommen. Empfehle den Artikel in der Süddeutschen.

Aber nicht nur im Alltag wurde der Begriff breitgetreten, sondern auch in der Forschung. So sind wir mittlerweile beim homo narrans angekommen. Mit der These, dass alles in unserem Denken und Kommunizieren eine Erzählung ist.

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Kipppunkte im Gehirn

Der Wolf wird jetzt spirituell. Huch. Ich bin mittelschwer irritiert. Der Wolf Singer wird auf seine alten Tage spirituell. Der will jetzt die spirituelle Dimension erforschen. Der will das Ich erforschen. Also aus anderer Perspektive das Hirn betrachten. Das Mentale.

Also der Wolf ist Hirnforscher. Hat mir Hirnforschung näher gebracht vor Urzeiten. Also dass er jetzt so knapp vor seinem 80sten. Aber ist spannend. Der Großteil des Interviews dreht sich um seine Biographie. Hirnforschung in den Anfangsjahren noch mit Zettel und Stift. Zufallsfunde und IT basierte Systeme von heute. Darf man auch – also über sich reden – wenn man ein so erfolgreicher Wissenschaftler war. So auf sein Leben zurückblicken und aus dem Nähkästchen. Und er war durchaus auch kontroverser Wissenschaftler. Weil er ja meint, das mit dem freien Willen, wäre nicht so realistisch. Vielmehr könnte man die ein oder andere Freiheitsdebatte lassen. Der vernünftige mündige Bürger ist eine Illusion. Und der Homo oeconomicus erstmal.

Was sagt er da grade? Wir sollen humaner sein im Umgang mit unseren Mitmenschen? Weil wir nicht davon ausgehen können, dass jeder jederzeit so frei ist, gemäß seiner moralischen Werten zu handeln. Is nicht so, dass ich nicht drüber nachdenke seit längerem. Aber es ist schwer. Hat die Evolution nicht vorgesehen. Und wo fängt Verantwortung an und wo Ausrede?

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Sozialpsychologie – Theorie der sozialen Identität

Ich muss mal dem Prof. Erb und der Sozialpsychologie nen eignen Beitrag gönnen. Eigentlich bin ich ja mal wieder über einen Begriff gestolpert und dann mal geschaut, was der Prof. Erb zu sagt. Der is Sozialpsychologe in Hamburg und betreibt einen eigenen Youtube Kanal, in dem er etwas WissKomm macht und bestimmte Themen aus der Sozialpsychologie erklärt. Sprich für Details muss man dann schon noch weiter suchen, aber so als Überblick / Einstieg und für den Alltagsgebrauch sehr schön aufbereitet. Immer zusammen mit Studentinnen und Studenten, die ihn befragen dürfen. Ich mag diese Art der Darbietung. Hat was natürliches.

Ich stolperte jedenfalls über die Theorie der sozialen Identität

soziale Identität, Theorie der Sozialen Identität (SIT = Social Identity Theory), ist innerhalb der kognitiv orientierten Sozialpsychologie die bei weitem prominenteste Theorie der Intergruppenbeziehungen (Abrams & Hogg, 1990). In ihren Anfängen geht sie auf Arbeiten zur Reizklassifikation aus den sechziger Jahren zurück, firmiert aber seit Mitte der siebziger Jahre unter der Bezeichnung ”Theorie der sozialen Identität” und kann damit auf eine ca. 25jährige Wirkungsgeschichte zurückblicken (Tajfel & Turner, 1979). Die SIT besteht im wesentlichen aus vier miteinander verbundenen Konzepten über psychologische Prozesse: soziale Kategorisierung, soziale Identität, soziale Vergleiche und soziale Distinktheit.

https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/soziale-identitaet/14513

Was sagt denn der Erb dazu? Fangen wir mit sozialer Identität an.

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