Beliebtheit

Eigentlich wollte ich ja von sozialer Ansteckung zur Beliebtheit überleiten, da das auch irgendwie ineinandergreift, aber ich glaube das braucht getrennte Beiträge, da allein soziale Ansteckung schon komplex genug ist. Also kommen wir erstmal zur Frage, wie man beliebt wird. Oder was die Wissenschaft sagt, was sie glaub herausgefunden zu haben. Vieles davon haben wir vielleicht selbst schon beobachtet. Und manches ist vielleicht neu.

†Und damit biegen wir ab zur Frage, was Menschen bliebt macht. Warum wir bliebt sein wollen. Und ganz ehrlich, ich versteh grad gar nicht, warum Menschen sich so wenig mir diesem Sozialen befassen. Weil am Ende streut uns das quasi in jeder Sekunde des Lebens. Auch wenn wir gar nicht mit Menschen interagieren. Aber als soziale Wesen haben wir Grundeinstellungen, Abläufe, Programm in uns, die darauf ausgerichtet sind, dass wir als Teil einer Gruppe funktionieren. KI, Flugtaxis und Mond hin oder her.

Wir lachen auch wenn uns gar nicht danach ist. Wir loben Essen, das nicht schmeckt. Wir quälen uns oder lassen uns operieren. Wir kaufen teure Autos oder posten peinliche Selfies. All das für irgendwie so ein Gefühl von irgendwo dazu gehören und irgendwie cool gefunden zu werden und gemocht zu werden. Immer zu fragen wir uns, bin ich beliebt?

Ich kann mich nicht dran erinnern, je von allen geliebt werden zu wollen. Als Kind wollte ich mal Olympiasieger Sportler werden. Aber ich glaube nicht wegen dem Ruhm. Eher weil meine Idole aus dem Bereich kamen. Da bin ich gut DDR sozialisiert. Aber allein der Gedanke, dass alle Welt auf dich schaut. Argh. Neee. Man kannst mit der Beliebtheit übertreiben.

Nicht dazuzugehören, unbeliebt zu sein, das tut verdammt weh … wir wissen aus der neurobiologischen Forschung, dass soziale Ausgrenzung/ Zurückweisung, die wir von anderen erleben, in unserem Gehirn die Schmerzsysteme aktiviert. Und zwar die realen Schmerzsysteme, die auch aktiviert werden, wenn uns jemand körperlich weh tut. Das heißt also sozial ausgegrenzt zu werden, ist aus der Sicht des menschlichen Gehirns der gleiche Vorgang wie, wenn mir jemand körperlich Schaden zufügt / mir Schmerzen zufügt. Deshalb kann sozialer Schmerz auch mit denselben Schmerzmitteln gelindert werden die bei körperlichen Leiden helfen

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Wo hab ich eigentlich die IBU hin? Schmerz emm Scherz beiseite. Ich sag mal so, die ganze Linken, die immer nach sozialer Ausgrenzung schreien, sind aus wissenschaftlicher Sicht nicht besser, als die die mit ihren Springerstiefeln zutreten. Und dann wundern sie sich, warum sie Menschen dann in die Arme des Teufels treiben. Und nein, Linke sind deshalb eben nicht die besseren Menschen. Und schon gar nicht die, die dauernd vom Arschlochozen etc. ausposaunen.

Wir erhalten ein Warnsignal, andere mögen mich nicht. Du fliegst aus der Gruppe. Du bist in Gefahr. In der Evolution war es lebensgefährlich von der Gruppe / von der Horde ausgegrenzt zu werden, zu die wir gehört haben,

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Nicht dass man dann als Sklave beim Nachbarn landet. Oder als Frühstück beim Säbelzahntiger. Oder schlicht einfach verhungert, erfriert oder so.

Noch mal kurz zu denen, die ausgrenzen.

Erste Studienergebnisse zeigen das Ostrazismus bei Tätern gemischte Gefühle hervorruft: Auf der einen Seite empfinden Sie mehr Zugehörigkeit, Kontrolle und bedeutsame Existenz; auf der anderen Seite leiden Sie an schlechter Stimmung und geringerem Selbstbewusstsein. Aus praktischer Sicht konnten mit dieser neuen und ethisch vertretbaren Forschungsmethode Stellschrauben identifiziert werden, um Täter von Ostrazismus dazu zu bringen anderweitig Zugehörigkeit, Kontrolle und bedeutsame Existenz zu empfinden, sodass wir negative gesellschaftliche Folgen von Ostrazismus auf sowohl Opfer als auch Täter reduzieren können.

Schon gewusst, dass Menschen, die andere ausschließen, dabei gemischte Gefühle haben?

Fein. Die die ausgrenzen haben positive und auch negative Gefühle. Ich glaube ja, weil das mit der Ausgrenzung echt ein sehr starkes Gefühl im Überlebenskampf ist. Und man deshalb sehr stark mitfühlt. Weshalb auch Trump plötzlich mehr Zuspruch bekam als man immer mehr auf ihn einprügelte. Und so spürt man auch, weiß man auch, dass wenn man Täter von Ausgrenzung wird, da Dinge tut, die nicht so schön sind für den anderen. Egal welche positiven Effekte das auf persönlichen Status etc. hat. Das Gewissen nagt an uns.

Die Opfer jedenfalls macht das krank

Dieser Notfallmechanismus sieht so aus, wenn wir uns nicht mehr als Teil der Gruppe fühlen, schaltet unser Körper das parasympathische Nervensystem, das auf Erholung und Verdauung aus ist, runter und fährt das sympathische Nervensystem, das uns auf körperliche Action einstimmt rauf. Das Stresshormon Cortisol wird ausgeschüttet ebenso wie Adrenalin. Der Blutdruck steigt. Und das führt dazu, dass ich derjenige oder diejenige Person die Ausgrenzung von ihrer Gruppe erlebt, dass die sagt „he so geht gar nicht. Und wenn einer mich aus der Gruppe sozusagen rausschupsen will und die Gruppe veranlassen will mich auszugrenzen, dann muss ich sofort in Gegenwehr gehen, weil das sonst lebensgefährlich ist.“ Und dieser Mechanismus / diese Reaktion hat sich bis heute erhalten. Schaffen wir es aber nicht zurück in die Gruppe, bleiben wir dauerhaft im Alarmzustand, was uns depressiv und körperlich krank macht.

Studien zeigen, wenn wir den Rückhalt von Menschen verlieren, schadet das unser Gesundheit genauso stark wie 15 Zigaretten täglich oder Alkoholmissbrauch. Und es ist noch schädlicher als keinen Sport zu machen oder übergewichtig zu sein. Eine Forschergruppe der University of California hat herausgefunden, wenn wir uns ausgegrenzt fühlen, schwächt das unser Immunsystem.

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Ich will jetzt nicht mit Vorurteilen glänzen aber in den 90ern seine Homosexualität auszuleben bedeutete schon oft auch wild Partnerwechsel, AIDS etc. Ob da jetzt wirklich die soziale Ausgrenzung den frühen Tod erklärt oder durch andere Dinge verursacht werden … hust. Find das jetzt jedenfalls nicht das beste Beispiel. Weil besagte Forschergruppe da, hat Homosexuelle in den 90ern als Objekt ihrer Forschung zu Ausgrenzung herangezogen. Schwierig. Die Welt ist nicht monokausal.

Aber abgesehen davon. Dauerstress ist nie gut für uns. Das hinterlässt immer Spuren. Hat die Evolution nicht vorgesehen.

Tatsache ist, wir leben nach wie vor in der Herde. Es sieht zwar äußerlich nicht so aus, aber wir Menschen sind nach wie vor von abhängig ,dass andere uns unterstützen. Wenn du von anderen zurückgewiesen wirst, hast du es im Leben verdammt schwer. Das heißt die evolutionäre Grundsituation ist heute genauso gegeben wie vor 100.000 Jahren

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Würde ich so ganz extrem nicht sagen. Sozialstaat und so und man kann sich viel kaufen, was früher nicht ging. Auch als Dienstleistungen. Blumengießen im Urlaub und so. Essen bringen lassen. Blubs. Aber ja ein gutes Netzwerk macht vieles einfacher und eröffnet Möglichkeiten, die man alleine nicht hat. Aber „verdammt schwer“ würde ich nicht sagen. Schwer wohl eher für die Psyche. Und vor allem auch schwer sich in den riesigen Herden zurechtzufinden.

Aber am Ende zeigt sich in jeder Biografie, dass Menschen nur dann wirklich glücklich sind, wenn sie wirklich tief und gut mit anderen Menschen – mit einer kleinen Zahl von anderen Menschen – verbunden sind

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Etwas sehr pauschal. Aber eine kleine Zahl, kriegen wohl die meisten zusammen. Tiefer Beziehungen. Also nicht oberflächlich. Das ist aber das woran es in unserer Gesellschaft heute oft scheitert. Man kann zu schnell wegwerfen sich was neues suchen. Hat zu viele Beziehungen und kann die gar nicht intensiv gestalten. Früher als man noch im Familienverbund lebte oder in überschaubare Dörfern/ Städten / sozialen Klassen war nicht so viel Wegwerfgesellschaft. Nicht so viel rumziehen in der Welt. Nicht so viel Spaß. Mehr aushalten und nicht gleich gehen, wenns schwierig wird.

Dies ganze soziale Wahrnehmung wird hier im präfrontalen Kortex. Im sogenannten Stirnhirn findet die statt. Das heißt hier wird quasi evaluiert, was findet im sozialen Umfeld statt. Und wenn jetzt ähm die soziale Rückmeldung gut ist, dann werden vom Stirnhirn aus gehend Bahnen zum sogenannten Motivationssystem – dies das sitzt in der Mitte des Gehirns so etwa wo dieser Knopf hier ist – und hier sitzen Nervenzellnetzwerke, die dann wenn ich merke, ich werde von anderen akzeptiert, die dann Dopamin machen. Körper eigene Opioide machen.

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Wir sind Sklaven der Biochemie. Nicht nur beim Joggen und Endorphinen. Argh. Dieses Dopamin.

Ein freundlicher Blick, ein Lob, ein liebes Wort schon feuern unsere Nervenzellen Botenstoffe ab. Das Motivationssystem auch Belohnungszentrum genannt, produziert einen Cocktail aus drei Botenstoffe. Dopamin das uns psychisch und physisch befähigt, uns auf etwas hinbewegen zu können. Endogene Opioide die Schmerzen lindern und ein wohliges Gefühl machen. Und Oxytozin das für Bindung und Vertrauen sorgt.

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Tja und wenn das ausbleibt. Dann kommen wieder die Stresshormone ins Spiel. Wahrscheinlich. Ein Lächeln so verdammt wichtig. Es sagt so viel. Und auch so viel wenn es ausbleibt.

Hee liebe Leute bei der Utopiekonferenz, wenn ihr Vertrauen wollt, dann probierts mal mit nem lieben Wort.

Bleibt die Bestätigung aus, fühlen wir uns ausgegrenzt, isoliert, verstoßen. Das Motivationssystem fährt runter. Die irrige Vorstellung vieler Lein ist, das Lebenswille oder das, was man früher als Selbsterhaltungstrieb bezeichnet hat, dass das von alleine da ist. Das ist ein Irrtum. Der Lebenswille, die Lust überhaupt da zu sein, die entsteht nur dann, wenn die Systeme im Gehirn aktiv sind, die wir Motivationssysteme nennen

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Das ist jetzt sehr motivierend. Hust. Aber auch sehr wichtig zu wissen. Dass wir halt Motivation brauchen. Zum Aufstehen früh morgens. Und ja lieber eine blöden Plan als gar keinen. Und ja das erklärt vielleicht, warum wir oft auch einfach viel Mist mache oder Mist für Wohlstand und wichtig halten. Und so oft an Dingen kleben. Das Leben ist halt doch nicht so einfach, wie wir gern tun.

Beliebtheit mach auch süchtig. Das erklärt uns der junge Herr da auch sehr gut. Dopamin und so. Aber das nur am Rande. Wird eh die wenigsten von uns treffen. Obwohl. Moment. Ich vergesse social media auch immer gern.

Aber auch das nur mal so eingeworfen für interessierte. Zurück wieder zur Ursprungsdoku mit Beleibtheit. Gucken wir mal in den Kindergarten.

1982 macht machte die psychologische Fakultät der Duke University eine Studie. Dazu wurden hunderte Kinder gefragt wen von den anderen magst du am meisten, wen am wenigsten. Es entstanden fünf Gruppen: die Beliebten, die Abgelehnten, die Ignorierten, die Durchschnittlichen und die Kontroversen. Es stellte sich heraus, die abgelehnten Kinder verhalten sich entweder verschlossen oder aggressiv. Und die beliebten zeigen nur ein positives meist prooziales Verhalten. Sie helfen anderen, es ist einfach nett mit zusammen zu sein. Die Kontroversen finden viele cool und viele doof. Wen viele Leute mögen, den finden auch viele Leute Scheiße. Vielleicht liegt das ja auch daran, dass die Kontroversen besonders oft dominant sind. Sie haben einen hohen Status in der Gruppe und überraschenderweise ausgezeichnete soziale Fähigkeiten. Sie können nett sein, aber sie nutzen auch aggressive Strategien um zu bekommen was sie wollen. Sie manipulieren, lästern oder könnten auch jemanden bedrohen, um ihr Ziel zu erreichen

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Ja das sind dann eben die Alphas und irgendwas mit Macht, siehe Gib Menschen Macht. Und ob du nach Macht etc. strebst, ist sicher schon in Kinderschuhen sichtbar. Und ich glaube auch nicht an die Theorie, dass Menschen erst zu Arschlöchern werden, wenn sie an der Macht sind. Ich glaube sie sind es vorher schon. Und brauchen das auch um den Weg nach oben zu gehen. Wobei da Beliebtheit hilfreich ist. Und da hilft es auch, wenn die Gene mitspielen.

Attraktivität – Populäre Personen sind durchschnittlich attraktiver als nicht so populäre. Es gibt da einen Zusammenhang, den man mit dem Halo Effekt erklären kann. Also mit der Idee, dass wenn jemand eine begehrenswerte Eigenschaft hat, z.B gut aussieht , diese Person doch bestimmt noch andere gute Eigenschaften haben müsse

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Wir Menschen sind manchmal schon echt Einfaltspinsel. Auf die Idee muss man auch erstmal kommen, jemand wegen Schönheit oder sportlicher Fähigkeiten für klug zu halten und so. Aber vielleicht hat das was mit Alphatier zu tun. Wer weiß.

Und ja wir kennen den Halo Effekt – Eine Welt voller Nebel – Bias Teil 1.

Und genau an diesem Punkt schnappt die Falle zu. Wir gehen attraktiven Menschen leichter auf den Leim als nicht so attraktiven. Und das kann richtig gefährlich sein

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Hübsch is sie ja. Wir weinen leise. Was man hätte auch echt nutzen können. Produktiv. Nein nicht das weinen, sondern die Attraktivität. Die im Übrigen eben auch manipulativ eingesetzt werden kann.

Aber das nur mal so eingeworfen. Zurück zur Beleibtheit. Schön sein hilft, aber man kann auch noch nachhelfen.

Jeder Mensch muss auch ein bisschen was dafür tun, dass andere ihn mögen. Also kommt jetzt hier ein „How To beliebt werden“ in fünf Schritten. Natürlich wissenschaftlich belegt

Schritt 1, sei nett!

Sich um andere kümmern, eine Beziehung auf Augenhöhe. Positiv, freundlich, hilfreich sein, ist der aussichtsreichste Weg, um gemocht zu werden. Der erste Schritt zum beliebt sein ist also recht offensichtlich. Die beliebtesten Menschen passen sich gut an, sind hilfsbereit, sie haben oft gute Laune und sind unterhaltsam. Aber auch mehr auf einem automatischen Level kannst du Dinge tun die andere als angenehm empfinden.

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Ich überlege, ob ich solche Menschen kennen. Lol. Wobei ich das im beruflichen Kontext so sogar recht gut kann. Und nein sagen da auch teilweise Überwindung kostet, aber andererseits kann ich da auch anders. Da kann ich auch nen Alpha. Und ich weiß nicht. Oft gut gelaunt und unterhaltsam. Hmm. Vielleicht mögen wir das, weil das unsere eigene Stimmung hebt. Soziale Ansteckung und so. Wobei ich diese Dauer-Gute-Laune-Dauer-Scherzkekse nur bedingt mag. Weil das auf irgendeine Art auch unnatürlich is. Und oft auch nur Unsicherheit überspielt.

Aber gut, ich widerspreche nicht, dass nett sein hilfreich ist.

Schritt 2, kopiere!

Einfach mal in ein Cafe gehen und sich schauen. Und dann sieht man eigentlich immer Leute, die sich gegenseitig nachahmen z.B sitzen die dann gleich da oder beugen sich gleichzeitig vor, kratzen sich am Kopf. Mimikriyist ein Begriff aus der Tier und Pflanzenwelt und bezeichnet Formen der Nachahmung. Denn am Ende geht es um Ähnlichkeiten. Mimikry ist so eine Annäherung an die andere Person auf der unbewussten Ebene. Und man macht sich ähnlicher, man zeigt „hey ich denke so wie Du oder ich bin dir ähnlich“ und das führt zu erhöhter Sympathie

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Wobei ich behaupte, dass das ab dem Moment gefährlich wird, wenn man es versucht bewusst zu steuern. Das sind nicht umsonst unbewusste Prozesse in uns. Dafür haben wir die Spiegelneuronen. Ich glaube auch, dass das auffällt, wenn man es bewusst vorantreiben will. Und ich weiß nicht. Andere bewusst nachahmen, im beliebter zu werden. Hmm.

Schritt 3, sei interessiert

Wenn ich Leute neu kennenlerne, lass ich die erstmal so erzählen. Einerseits weil es mich mehr interessiert. Von mir weiß ich schon alles. Und andererseits gibt es Leuten auch so ein gutes Gefühl.

Einfach sei interessiert, denn Studien zeigen, wer viel fragt, vor allem nachfragt, ist beliebter. Auch weil es hilft, wenn sich Menschen gesehen fühlen. Ich kann nur dann beliebt bei anderen werden, wenn ich präsent bin. Wenn ich in der Situation da bin. Und mich dem anderen oder den anderen zuwende. Aber nur nachfragen haut auch nicht hin. Viele Menschen denken sie reden zu viel und wirken dadurch unsympathisch. Eine Studie fand aber heraus, spricht eine Person mehr als die Hälfte der Zeit, mag ihr Gegenüber sie mehr und findet sie zugleich auch interessanter. Zur Not geht es auch ganz ohne Reden und Zuhören

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Klingt logisch. Menschen, die sich interessieren, und eben nicht nur auf dem oberflächlichen Level, erreichen dich halt eher. Die die verstehen wollen. Aber dir am Ende auch wirklich das Gefühl geben, dich zu sehen. Ich glaube zwar, dass nur zuhören auch schon was bringt, und wegen mir nen Rat einwerfen, aber das wirklich entscheidende dann ist, dass man versucht den anderen aus seiner Sicht zu verstehen. Wohl wissend, dass er andere Erfahrungen gemacht hat als man selbst. Vielleicht auch anders fühlt. Aber vielleicht ist das die Endausbaustufe. High End Level. .

Der Wille war da, das Fleisch war schwach. Ne anders, das Fleisch war willig, die Körpersprache interessiert, aber das Bewusstsein blockiert. Schlimme Sache. Vor allem auch ambivalent. Aber ich schweife ab.

Schritt 4 – sei immer da.

Der Mere-Exposure-Effekt setzt ein, wenn du zwar keine klare Meinung zu einer Sache hast, die aber andauernd begegnest. Je öfter desto angenehmer für dich. Schon vor fast 50 Jahren beobachteten Psychologen der University of California in einer Neubausiedlung, dass sich deren Bewohner eher anfreundeten, wenn sie näher beieinander wohnten. Je häufiger sich Bewohner über den Weg liefen, desto netter fanden sie sich.

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Den Effekt hat der Prof Erb auch schon erläutert. Siehe Macht und Magie der Sprache Und ja klar, werden einem Dinge vertrauter, die man öfter sieh und hört. Du merkst ja unbewusst, dass es zu deinem Alltag gehört. Zu deinem Leben.

Schritt 5, sei nicht zu perfekt.

Wer sich anpasst, kopiert, interessiert und ständig da ist, sollte bloß einen Fehler nicht machen: zu perfekt sein. Der Psychologe Elliot Aronson hat 1966 den sogenannten Pratfall Effekt erforscht. Kleine Missgeschicke machen sympathisch. Menschen die so perfekt wirken, dass sie uns eigentlich einschüchtern, werden plötzlich nahbarer wenn sie einen Fehler machen. Aber auch nur einen kleinen Fehler.

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Ja ich find mich auch geil. Hust. Wie klein darf denn der Fehler sein? Und ab welcher Größe wird man dann wieder unbeliebter Ich kabbere noch.

Ansonsten ja, perfekte Menschen gibt es nicht. Perfektionismus – Es gibt keine perfekten Menschen Und die die so tun, knabbern oft am eigenen Selbstbild. Vielleicht spüren wir das auch. Nicht nur, dass es uns Angst macht, weil wir uns dann minderwertig fühlen. Sondern auch weil es unnatürlich ist.

Auch wenn viele danach streben, ist Perfektion den meisten Menschen suspekt. Sie wirkt unnatürlich, vor allem aber auch unnahbar. Mit einem solchen Überflieger, der nie falsch liegt und besser ist als alle anderen, können wir uns nicht identifizieren. Wir kennen unsere eigenen Schwächen und Unzulänglichkeiten – sehen wir keine bei anderen, halten wir lieber Abstand. Der Pratfall-Effekt funktioniert, weil er andere nahbarer und menschlicher macht.

Hinzu kommt: Scheinbare Perfektion schüchtert ein. Wir empfinden Minderwertigkeitsgefühle und Neid. Ein gezeigter Fehler hilft dabei, diese zu überwinden und steigert die Sympathie.

Pratfall-Effekt: Kleine Fehler machen sympathisch

Nun gut. Wenn wir das nun alles machen, dann werden wir beliebt …

….vielleicht sogar berühmt. Doch damit können dann ganz neue Probleme entstehen. Sind die Leute freundlich zu mir , weil sie mich mögen oder weil sie von mir profitieren wollen oder will vielleicht jemand meinen Platz einzunehmen

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Und darum bringt das mit der Berühmtheit auch nixe. Du zweifelst, hast Stress, viel oberflächliche „Freunde“. Viele die dich nicht mögen und so weiter. Dieser „hohe“ soziale Status is halt auch anstrengend. Alles hat seinen Preis. Für mich is das ja nixe. Ein normaler Grad an Beliebtheit im täglichen Umfeld is voll ausreichend. Auch da muss ich nicht everybodys darling sein, aber eben auch kein Arschloch.

Und es ist sehr wichtig, immer wieder sich klar zumachen, mein wirklicher wahrer Selbstwert, hängt nicht vom momentanen Erfolg ab, den ich bei anderen habe. Sondern der wahre Selbstwert, der beruht darauf, dass ich wirklich echte tragende Freundschaften mit einigen Menschen habe, die wirklich bedeutsam sind und nicht mit der Masse derer, die mir zujubeln

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Würde ich unterschreiben. Wobei ich einwerfen würde, dass das bei Menschen, denen bisher keine tragende Freundschaften vergönnt waren oder die Freunde verloren haben, vielleicht den Selbstwert zu sehr senkt. Sie sind deshalb nicht weniger wert. Es gibt immer Gründe, warum nicht allen alle Dinge vergönnt sind. Und nicht nur deshalb weil man ein Arschloch ist. Sprich man sollte vielleicht vorsichtig sein mit der Formulierung. Weil ja es macht einen Sinn, danach zu streben Millionen Fans zu haben. Die einem mit ganz viel Idealisierung und Bias zujubeln. Aber nicht wissen, wer du wirklich bist. Die ein oberflächliches Bild von dir lieben, dass du fein säuberlich pflegen musst. Da ist es besser weniger „Fans“ zu haben, bei denen du dich aber auch wirklich fallen lassen kannst und alles von dir zeigen darfst.

Fazit des ganzen gemäß Redaktion

Okay was soll man da jetzt noch sagen, vielleicht das … wir alle brauchen und suchen die Anerkennung von anderen und wollen beliebt sein. Aber wir müssen nicht unbedingt berühmt werden, es reicht wenn uns ein paar Leute wirklich mögen und wir uns selbst

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Ich finde, das trifft es sehr gut. Plus natürlich, kein Achsloch sein. Wobei ich echt ab und an überlege, nicht mal einen Arschlochtag einzuwerfen. Irgendwie hätten Teile der Welt den verdient.


Soviel zum Thema Beliebtheit. Und ja, man kann das dann auch aufs kleine übertragen. Es sind ja durchaus spannende Punkte dabei. Wer will schon dauernd von schlechter Laune angesteckt werden, da is nett sein und ein Lächeln schon besser. Das sieht das Dopamin auch so. Und echtes zuhören und so weiter. Wer will das nicht.

Wenn ich nicht heute Nachmittag weggenickt wäre, hätte wir uns noch mal auf die Banke im Grünen hocken könne, Fritze. Aber 8 Kilometer zu Fuß mit Karrte und Getränkekästen machen müde. Und Gewitter nachts. Ich bin dann heute jedenfalls zum Netto. Ja, dann geh halt zum Netto. Gab Hasseröder. Und hab mir mein Radler im Getränkemarkt geholt. Und zack war ich dann weg. Schnarch. Schade eigentlich, die Sonne kam noch mal. Schönes Wetter zum Denken. Reflektieren.

Vielleicht bauen wir da unsere Hütte, Fritze. Is schön da.

Wenn die Biochemie sich beruhigt, aber trotzdem wie immer Fragen, Zweifeln, Wünsche, Unwissen bleiben. Obwohl du auch da nie weißt wie viel du wieder Sklave von irgendwelchen Automatismen bist.

Habe jedenfalls beschlossen meine Frisur so zu belassen, wie sie sich eingespielt hat. So rumlaufen als hätte ich in die Starkstromsteckdose gegriffen. Ungekämmt, zerzaust. Weil so fühlt es sich auch an. In mir. Und ja bei allen sozialen Problemen, ab und an mag ich das nach außen zu tragen, was mich innen beschäftigt. Dann sind mir auch die Blicke egal. Dann gehts auch nicht darum sich in der Masse zu verstecken. Dann gehts darum auch anders zu sein. Zu sein wie man ist.

Ich knabbere ja an meiner Unfähigkeit, meinem Versagen emm meinen kleinen Fehlern hust. Irgendwie ist das auch wie mit der Beliebtheit und Berühmtheit. Du siehst nur einen Teil eines Menschen. Nicht das ganze. Auch ich sehe nur eine Teil und würde gern mehr sehen. Wohl wissen, dass da mehr ist. Weil da immer mehr ist als nur das was man in einem bestimmten Kontext sieht. So viel zu gesehen werden und sein wie man ist.

Es gibt ja Menschen, die mich sehr gut kennen sollten. Die mich aber eher aus dem beruflichen Kontext kennen. Wo ich eben auch Alpha sein kann. Die mir nicht abnehmen, dass da noch ein anderer Teil ist, der in sozialen Kontexten im sicheren Territorium absolut versagen kann. Oder nennen wir es, seine Probleme hat. Und mich haben diese Gespräche immer gestört, wo man mir das eben nicht abgenommen hat, dass da noch eine andere Seite ist. Wo du eben nicht gesehen wirst. Stattdessen eher Aussagen kommen, dass man zu sehr von sich überzeugt wäre. Was auch im beruflichen Kontext nur bedingt stimmt. Auch da brauch ich Feedback und andere Ideen. Und fordere das auch ein. Nur weil man diese Situationen zum einen nicht miterlebt hat und zum anderen man selbst nicht nachvollziehen kann, dass es auch ein Umfeld geben kann, wo man sich sicher fühlt. Und eben Unsicherheit auch weichen kann. Wenn man selbst eben sehr stark in allen Situationen an sich zweifelt / unsicher ist.

Ich mein ich kann das nachvollziehen, dass es schwer ist, gewisse Dinge, die man nicht kennt, nachzuvollziehen. Aber genauso scheiße fühlt sich das an, wenn dir eben nicht glaubt, deinen Problemen kein Gehör schenkt. Im Gegenteil. Und wie schwer wir Menschen uns dann teilweise tun, die Sicht anderer einzunehmen. Menschen wirklich als ganzes mit all ihren Facetten zu sehen. Ich mein, ich hab jetzt 46 Jahre auch anders überlebt. Und die Freundschaften sind wichtig und wirklich verlässlich und erweiterte Familie und so. Aber gerade jetzt wo ich da ab und an drüber nachdenke …

Und auch irgendwie das Gefühl habe, dass ich gerade ein Ich zeige, dass ein Teil des Ganzen ist, aber bitte nicht der Normalzustand. Und auch in der Extreme auch in von mir eher ungeliebten sozialen Situationen so nicht vorkommt. Und das mein Ich im Job oder auch im privaten familiären Kontext ein ganz anderes ist. Und das hier beim reflektieren und schreibseln wieder ein anderes ist und das da draußen beim Getier noch mal ein anders und so weiter. Und wie viel Macht einzelne Situationen haben. Welche Auswirkungen sie haben. Und ich hasse Kaffee. Einzelne Situationen, die Teile vom uns zeigen, auf die man vielleicht nicht mal wirklich stolz ist. Und alles verliert an Leichtigkeit.

Die Mauern in mir sind zu dick. Mauern, die ich nicht gebaut habe. Nicht, dass ich wüsste. Aber ich kann sie nicht allein durchbrechen. Reich mir die Hand. Ich kann es nicht allein. Ich brauche deine Hilfe. Sonst soll es eben nicht sein. Ich weiß nicht, ob du nicht kannst, oder nicht willst. Aber ich kanns nicht allein rausfinden. Ich kanns nicht lesen. Ein Lächeln. So viel wichtiger als Kaffee.

Wir bauen Bilder in unserem Kopf. Mit den Bruchstücken die wir wahrnehmen. Unser Kopf baut daraus immer ein „ganzes“. Idealisiert, wertet ab. Ein realistisches Bild braucht Zeit, Willen, Interesse, Neugier.

Aber vielleicht hab ich alles nur geträumt. Bitte alles. Miep. Lach. Ja ich find mich auch geil.

Du wirfst dich hinein in das Licht dieser Welt.
Dann fängst du an zu schrei’n,
Es kommt ein Mensch, der dich hält.
Und die Liebe, die du spürst,
Wirst du nie wieder verlier’n,
Sie ist für dich da bis der Vorhang fällt.

Kaum ist die Nabelschnur ab,
Schon steh’n wir alle auf dem Schlauch.
Das Chaos hier ist unendlich,
Doch die Liebe ist es auch.
Nur deine Tränen sind es nicht,
Sie verändern nur die Sicht
Auf das, was du brauchst,
Und das, was nicht.

Und wenn du lachst,
Geht alles wie von selbst.
Schau‘ wie die Freude kommt
Und alles hier auf den Kopf stellt.
Und denk‘ immer d’ran,
Selbst wenn das Unglück dieser Welt
Mal auf deine Schultern fällt:
Ein neuer Tag wartet schon auf dich
Am Ende jeder noch so langen Nacht.

Ich wünsch‘ dir den Mut,
Dir zu nehmen, was du brauchst,
Ein lachendes Herz und Freunde zuhauf,
Mit denen du reisen kannst, soweit
Wie eure Vorstellungskraft reicht.
Diese Welt ist voller Wunder
Und ihr auch, ihr auch, ihr auch.

Und wenn ihr lacht,
Geht alles wie von selbst.
Schau‘ wie die Freude kommt
Und alles hier auf den Kopf stellt.
Oh, ich wünsch dir,
Dass immer jemand da ist, wenn du fällst,
Dir aufhilft und dich hält,
Und dir ein Frühstück macht
Am Ende einer langen Nacht.

Und deine Zweifel und die Wut,
Die gehör’n zum Leben mit dazu.
Doch verlier‘ dich nicht darin,
Denn die Liebe, die du gibst,
Das ist die Liebe, die du kriegst.

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