Meine Beine. Ich sterbe. Altaaaaa meine Füße. Meine Knie. Ich bin ein Wrack. Mutterns Wohnzimmer erstrahlt dafür in neuem Glanze. Boa meine Füße. Und man bedenke, dass mein Körper durchaus einiges kennt. So 10 Stunden mit dem Rad unterwegs is am Ende auch 5 Stunden radeln und 5 Stunden durch die Gegend laufen. Aber diese Streicherei. Altaaa. Plus Gestern Farbe shoppen. Ich werd alt. Meine Hände. Alttaaa.
Hab mich beim Streichen von Barbara unterhalten lassen. Ging los mit Borwin, Deutschlands bekanntestem Angstforscher. Der war mir heute früh über Weg gelaufen. Weil Borwin schreibt gern Bücher. Hat jetzt auch eins über Endorphine geschrieben. Überlege es zu kaufen. Weil Dopamin hatten wir schon mehrfach. Vielleicht Zeit sich auch mal intensiver mit Endorphinen zu befassen.

Hab Bewertungen gelesen. Is eher so ein Ratgeberbuch. Gut Selbstmanipulation hat durchaus Sinn, aber irgendwie will mein Dopamin primär Hintergrundinfos. Ich überlege noch.
Aber hören wir Borwin – lustiger Name – erstmal beim Thema Angst zu. Da hat er auch mehrere Bücher zu verfasst. Weil eigentlich is er kein Glücksforscher sondern Angstforscher.
Zum Thema Panikattacken sagt er
Es ist eigentlich eine Kampf- oder Fluchtreaktion. Eigentlich eine ganz normale Reaktion. Denn wenn ein Tier oder ein Lebewesen in irgendeiner Angstsituation ist, dann passieren bestimmte Sachen. Das kann man so vergleichen mit einem Auto, das sich auf einen drohenden Unfall vorbereitet. Da werden also die Gurte straffer angezogen, die Airbags aufgeblasen. Und genau so ist es auch im menschlichen Körper. Das Herz schlägt schneller, damit mehr Blut in die Muskeln kommt, damit man schneller abbauen oder kämpfen könnte. Oder auch die Luftnot entsteht dadurch, dass mehr Sauerstoff in die Lunge gepumpt wird. Auch um den Energiehaushalt zu verbessern. Damit man eben für Kampf oder Flucht vorbereitet ist. Und alle diese Symptome die man während einer Panikattacke hat, sind eigentlich völlig normale physiologische Symptome. Die nicht gefährlich sind. Aber es wird von den Menschen natürlich jetzt als gefährlich empfunden, der ja überhaupt nicht weiß warum das passiert
Also dieses oft beschriebene Gefühl, man stirbt, das is ganz normal? Und eigentlich nur Kampfmodus? Nur haben wir den überhaupt nicht mehr gelernt und bzw. tritt in den falschen Situationen aus und wir verstehen ihn deshalb nicht? Du hast das Gefühl zu sterben, weil dein Körper durchdreht und das schon bevor der Tiger in dein Bein beißt? ich wage die steile These, dass die Evolution kein Vernunfgehirn besitzt. Warum sollte ich weglaufen, wenn ich das Gefühl habe, ich sterbe jetzt eh?
Naja wie dem auch sei, merken wir uns, dass man im Zweifel wohl schon nen Herzkasper kriegen kann wie bei jeder Aufregung, aber eigentlich baut dich dein Körper nur schnell um in Richtung Superman/ Superheld. Weil du dich gleich mit den bösen Schurken schlagen musst. Und das kennen wir ja ausm Film, das tut halt weh und man muss wild rumzucken. Gut ich übertreibe und spreche in lustigen Bildern, aber so in etwa. Und weil das alles sehr schnell gehen muss, kann der Körper auch keine Rücksicht drauf nehmen, wie es uns halt dabei geht.
Wenn du dann dem Feind/ dem Tiger entkommen bist, dann is wahrscheinlich auch alles gut und die Freude überwiegt. Wenn du aber diese Panik aus dem Nichts hast und sie dein soziales Leben negativ beeinflusst, dann is da keine Freude. Wir waren da ja schon mal – Ängste
Barbara: Aber auch die logische Frage, warum passiert das? Wenn da gar kein Ungeheuer steht?
Borwin: Das muss man sich so vorstellen, dass da irgendein Warnzentrum im Gehirn ist, was vor einer Gefahr warnt, obwohl keine Gefahr da ist. Also dieser dieses Thermostat ist einfach zu empfindlich eingestellt. Warum das so genau ist weiß man nicht.
Wir wissen, dass wir nichts wissen. Öfter mal was neues. Man hat da einfach ein Montagsprodukt erwischt und das is dann überempfindlich und sieht weiße Mäuse. Fein. Ich hätte Redebedarf. Mit der Evolution und rem Universum.
Also man schätze es sind 6% ungefähr aller Menschen, die im Leben an einer Panikstörung erkranken können. Insgesamt über alle Angsterkrankungen Richtung 18%. Und wenn man davon die nicht behandlungsbedürftig sind – also zum Beispiel Leute mit einer Spinnenphobie müssen nicht zum Arzt gehen, wollen sie auch nicht – dann bleibt immer noch 12% übrig. Und die mit Panikstörungen sind die häufigsten die zum Arzt gehen. Aber es ist nicht die häufigste Angsterkrankungen. Das ist die soziale Phobie. Dass Menschen. die also so eine krankhafte Schüchternheit haben, dass sie immer denken „ich bin nichts wert. Ich kann nicht gut reden. Ich sehe nicht gut aus“ obwohl genau das Gegenteil der Fall ist. Die also sich völlig unrealistisch einschätzen. Aber die gehen nicht zum Arzt, weil sie auch Angst haben. dass der Arzt sich auf die Schenkel haut und lacht und sagt „hier „was wollen sie denn hier mit ein bisschen Schüchternheit“
So ne konkrete Angst könnte ich da gar nicht nennen. Angst zu haben, dass genau das und das geschieht.
Wenn man mal Menschen fragt, 61% aller Menschen würden zugeben, dass sie schüchtern sind. Die müssen natürlich nicht alle behandelt werden. Aber es gibt eine gewisse Grenze, wo das dann wird nicht krankhaft ist. Und das ist das was wir soziale Phobie nennen, weil das Problem ist. Die fangen dann an Alkohol zu trinken. Ungefähr hinter jedem zweiten Fall eines Alkoholismus steckt eine soziale Phobie. Das ein reisen Problem. Und es gibt eben auch Leute, die sich wegen dieses Problems umbringen. Das ist einer der häufigsten Gründe für Suizid, wenn man eben ständig denk,t dass man nichts wert ist. Und insofern kann man dieses Problem nicht einfach bagatellisieren.
Das Problem dürfte sein, dass diese sozialen Ängste sich mit dem Wunsch nach Nähe, nach Zugehörigkeit beißen. Das mit dem Selbstwert bzw. Wert von Menschen ist ein interessantes Thema. Ich habe bis heute eigentlich nie dieses Selbstwertproblem gehabt. Aber man weiß ja nie, was noch kommt im Leben. Aber ich glaube, ich hatte Glück, dass ich Glück hatte beim Verteilen der grauen Masse. Und ich mir über die schulischen Leistungen, später auch Beruf einen Selbstwert / Selbstbewusstsein zumindest in dem Bereich aufgebaut habe. Und bei allem Problemchen reicht das aus, um mich eben nicht als wertlos zu fühlen. Wobei das grundsätzlich ein spannendes Thema ist. Selbstwert is ja immer was, was nur im sozialen Kontext existiert. Und somit auch immer irgendwie so zu betrachten ist, als ein Konstrukt zwischenmenschlicher Interaktion. Das purzelt nicht einfach aus uns raus. Es ist da, damit wir uns auch hinterfragen im sozialen Beziehungsgepflecht. Ob jetzt Zweierbeziehung, Großfamilie oder Gesellschaft als großes ganzes.
Dieses Gefühl, nichts wert zu sein, ist also eine Angst. Die dann dazu führt, dass man keine Kontakt zu anderen auf die Reihe bekommt? Ich weiß nicht. Ja ich hab schon von gehört, dass gestärktes Selbstvertrauen dazu führt, Schüchternheit abzubauen. Aber ich weiß nicht. Ich denke noch,
Wir können Ängste unterdrücken, so dass man sie nicht mehr spürt. Aber sie heilen können wir eigentlich nicht. Also wir können einfach alles besser machen. Und zwar so gut dass die Leute völlig zufrieden sind. Aber reden ungern von heilen.
Angst darf man ja auch nicht heilen. Die hat ja ihren Sinn. Es geht ja nur darum sie im Zaun zu halten. Wie bei vielen anderen Dingen auch.
Denn die Menschheit wäre ausgestorben, wenn unsere Vorfahren alle Helden gewesen wären, sagt Angstforscher Borwin Bandelow: „Wir sind die Nachfahren der Angsthasen von damals.“ Menschen hatten ja berechtigterweise Angst vor Säbelzahntigern, Schlangen und Spinnen. „Und alle, die nicht Angst davor hatten, die sind ausgestorben. Aber diejenigen, die das in ihren Genen schon drin hatten, Angst vor diesen gefährlichen Tieren zu haben, die haben überlebt.“
Die guten Seiten der Angst
Dass Angst dazu da ist, dass wir nicht irgendnen Mist machen, der dazu führt, dass wir zu früh das zeitliche segnen und so, is ja bekannt. Aber laut Borwin hat Angst weitere positive Aspekte. Er sagt
Angst ist das Super-Benzin des Erfolgs … Dann gibt es aber auch letztendlich so eine Form von sozialer Angst, nämlich die Angst, dass man nicht nichts perfektes abliefert. Und das ist eigentlich eine sehr wichtige Angst. Das ist das, was ich meinte, wenn man sagt Angst ist der Raketen-Motor für Erfolg.
Und jetzt wirds eigentlich spannend. Weil da sind wir wieder bei Gruppen. Unserem Wunsch nach Anerkennung und einem „guten“ Platz in der Gruppe. Sprich sozialen Status. Und da lernen die meisten, dass man den sich erarbeiten muss. Über Leistung. Und ich glaube, das hat auch nix mit Kapitalismus zu tun. Auch ein guter Sozialist zu sein, heißt gewissen Ansprüchen genüge zu leisten. Wir „fürchten“ die Konsequenz, wenn unsere Performance schlecht ist. Zumal wir ja auch immer in Konkurrenz zu anderen stehen. Nicht nur im Job. Sonden auch was Freundschaften, Beziehungen, Geschwister etc. betrifft. Und dieses Konkurrenzding is tief in uns drin und nicht vom Kapitalismus eingeimpft. Eltern wissen was ich meine.
Ich denke, ich habe gar keine Chance, aber ich nutze sie. Und deswegen gelingt es auch ab und zu.
Ging jetzt zwar um Torhüter und Elfmeter, aber würde dem Satz grundsätzlich zustimmen. Wenn man keinen Erwartungsdruck hat, dann ist es oft einfacher und leichter.
Newton war ein extremer Phobiker, Einstein, Thomas Hobbes, Darwin. Leute die zum Teil monatelang nicht aus dem Haus gingen, weil sie so große Ängste haben. Aber auch Schauspieler wie Hugh Grant zum Beispiel. Der ist ein Angst Patient
Schauspielerei eine Möglichkeit sich auszuleben, wenn man im realen Leben struggelt. Aber scheinbar auch für Wissenschaftler guter Nährboden. Borwin hat da so ne Theorie. Aber erstmal noch kurz seingeworfen
Die Wissenschaft ist ein bisschen davon abgekommen, immer die Erziehung als den Hauptgrund zu sehen, wie Ängste entstehen. Ängste entstehen auch durch Vererbung und dass die Einflussmöglichkeit der Erziehung relativ gering ist.
Er meint damit Ängste wie Spinnenphobie. Da is man sich heute mal wieder ganz sicher, dass sie angeboren ist. Wahrscheinlich is auch angeboren, wie sensibel man auf Reize reagiert, die Ängste auslösen. Eben dieses Thermostat.
Einige schaffen es sich um die Angst herum zu arrangieren und verzichten dann auf unglaublich viele Dinge. Und kriegen dann irgendwann raus, dass das was sie am besten können eigentlich von ihrem Schreibtisch zu sitzen und irgendwelche Bücher zu schreiben. Da können sie völlig Angst frei leben. Da gibt es keine Spinnen, keine Fahrstühle nichts und weil sie auch diese Zeit haben, weil sie verschiedene Freizeitbeschäftigung einfach nicht wahrnehmen wie Sport. Weil das ja gefährlich sein könnte
Merke: Soziale Phobie kann dazu führen, dass man total erfolgreich wird. siehe Bill Gates, Nicole Kidman. Und die ganzen Wissenschaftler. DIie sich dann in ihr Kämmerchen zurückziehen und ihr Glück darin finden, jede Sekunde in ihr Spezialinteresse zu investieren. Was den positiven Effekt hat, dass man sich eben nicht dauernd irgendwelchen vor allem auch sozialen Ängsten aussetzen zu müssen. Aber vielleicht verlernt man das soziale auch, wenn man sich zurückzieht. Ich glaube nicht, dass die Evolution vorgesehen hat, dass man sich allein vergräbt. Naja vielleicht erklärt sie es uns irgendwann mal. Die Evolution.
Wenn man nicht erfolgreich wird, wird man eben zum stillen Säufer. Ich mach mir nen Radler auf und tipp mal hier weiter. Ich versuchs mal wieder irgendwie dazwischen.
Menschen mit der sozialen Phobie haben Angst, Emotionen darzustellen. Also wie Liebe. Also können zum Beispiel jemand anders nicht sagen „ich liebe dich“. Das ist sehr schwierig für sie. Aber sie können auch nicht sagen, „ich hasse dich“. Sie können ihre Gefühle nicht offen zeigen
Okay ich streiche soziale Phobie. Wobei ich Phobie auch für zu weitreichend für mich ansehen würde. Und wie immer is das bestimmt ein Spektrum. Und ja is es. Guckst du Wikipedia Soziale Phobie.
Aber für Details is Borwin auch nicht in der Sendung. Kommen wir mal weg von er sozialen Phopie.
Aber man kann ja auch die Angst auch mit Humor behandeln. Viele Angstpatienten finden das jetzt nicht gerade lustig, wenn sie irgendwelche schwerwiegende Ängste haben und ihre Ehefrauen und ihre Freundinnen immer darüber lachen. Aber man kann über Angst bessere Witze machen als über Depressionen.
Schmaler Grad. Ich denke wie so oft ist es so, dass manche Dinge von einem Selbst kommen müssen. Ausgelacht werden ist Bestandteil der Angst. Da is es nicht schön, wenn das passiert. Zumal wir alle Verständnis wollen. Egal wie wild die Dinge sind mit denen wir uns gerade rumschlagen. Und das is ja auch ein Punkt an dem ich ja kranke. Aber von Respekt und so mal ab, Humor hilft immer Macht zu reduzieren. Also etwas auslachen, nimmt die Mächtigkeit. Es verringert die Macht über einen. Ich lache dich aus, du kannst mir nicht. So zumindest die Theorie.
Viele Menschen mit merkwürdigen Phobien können eigentlich irgendwie auch selber darüber lachen. Denn jeder Mensch hat ein vernünftiges Gehirn, was wahrscheinlich im Frontalhirn sitzt. Und dann ein Angstzentrum, was weiter hinten im Gehirn sitzt und was sehr sehr einfach gestrickt ist. Sie können tatsächlich lachen mit ihrem Vernunft-Gehirn über dieses verrückte Huhn was diese Angstsymptome in ihrem Kopf produziert. Aber manchmal kommen sie eben nicht dagegen an. Warum ist das so weil dieses System obwohl ist ja so sowohl dumm und ungebildet ist, ist in ein Wirkungsgeschichte der Menschen oder Tiere ebenso wichtig gewesen für das Überleben. Das es immer einen Sieg erringt über das Bildungssystem
Fein, dass wir drüber gesprochen haben. Das mit dem Vernunfthirn überlese ich. Wir sollten diesen Begriff eh streichen. Aber von Begrifflichkeiten mal ab. Wir sind in der Lage über Dinge nachzudenken, sie in Frage zu stellen, Pro und Contra abzuwiegen, noch mal hinzugucken, weiteres Wissen einzusammeln und so weiter. Dauert aber seine Zeit, kostet Energie. Und ist auch abhängig von dem was wir wissen und ob wir merken, dass wir nicht genug wissen. Und dieses Vernunfthirn unterliegt auch noch all den lustigen Bias, außer man weiß, dass es die gibt. Aber wer weiß das schon.
Aber Zeit is nicht nur Geld, sondern auch Sicherheit. Wenn du dreimal nachguckst, obs jetzt der Tiger ist, bist du tot. Man muss schnell reagieren. „Vernunft“ is da zu langsam. Also wir das Angst-System immer gewinnen. Es ist so ein Prophylaxe-Ding. Sicher ist Sicher.
Das Vernunft-Gehirn ist eigentlich der schwächste Teil von dem ganzen Gehirn. Also wir haben ja sagen wir mal drei Systeme im Gehirn. Einmal das Belohnungssystem das ist das was für Essen und Sex belohnt. Ich will fressen ,saufen und guten Sex und zwar sofort. Das Belohnungssystem das macht die positiven Gefühle und dann gibt es immer das Angst-Gehirn, das sagt es ist verboten, das ist schwierig, das ist teuer, das ist gefährlich und davon können Kinder kommen. Also die dieses System arbeitet immer gegen das Belohnungssystem. Das Vernunft System muss versuchen zwischen den beiden zu vermitteln
Is das ein offizielles Wissen? Also dass es diese 3 Systeme gibt und sonst nix. Und dass es Aufgabe vom Vernunfthirn is zwischen den anderen beiden zu vermitteln? Ich habe Zweifel.
Dass Belohnung und Angst gegeneinander spielen – sagen wir mal – können, kann ich nachvollziehen. Wobei das ein Zusammenspiel sein kann. Der Hunger und der Durst müssen ja befriedigt werden. Die Angst sorgt nur dafür, dass wir das mit dem richtigen Zeug machen. Das mit dem „das ist aber verboten“ ist ein spannender Punkt. Weil da kommt auch Moral ins Spiel. Was auch bedeutet, dass ohne Ängste sozialen Gruppen auch nicht funktionieren können. Wenn wir keine Angst hätten, durch Fehlverhalten aus der Gruppe bzw, nach unten gekegelt zu werden, würden wir uns ja nicht bemühen soziale Normen einzuhalten. Ich denke noch.
Wenn man in Südafrika oder Schweden oder Tokio ist, dann findet man nicht, dass die Menschen unterschiedlich Angst haben. Sondern die Ängste sind in jeder Kultur und jeder Gesellschaft gleich. Und so ist es auch Jahrhunderte gewesen. Wenn man alte Berichte liest von aus dem 16 Jahrhundert da wurden auch die Panikstörungen und soziale Phobie beschrieben genauso wie es heute.
Borwin meint, Ängste haben nicht zugenommen. Gibt keine Belege dafür. Also zumindest gegen nicht mehr Menschen mit Ängsten zum Arzt. Dass Unsicherheiten in den letzten Jahren zugenommen haben, würde er aber bestätigen. Vielleicht sind wir da wieder an einem Punkt, dass wir Begriffe unterschiedlich verstehen. Oder mit einem Begriff auch verschiedene Dinge meinen.
Barbara: Aber dieses Gefühl nicht zu genügen, dieses Gefühl in einem Hamsterrad zu sitzen – Stichwort auch Borderline-Syndrom Menschen die sich nicht mehr richtig binden können, sich nach Bindung sehnen. E gibt die wunderbaren Bücher von der Soziologin Eva Illouz, die auch bei mir darüber berichtet wie die Beziehungen durch den Kapitalismus sich verändert haben, eigentlich alles dauernd evaluiert. Kosten-Nutzen-Erwägungen spielen plötzlich eine Rolle an Orten wo wir früher Verlässlichkeit hatten, Vertrauen hatten. Da versteht man doch eigentlich dass man den Eindruck hat, die Gesellschaft insgesamt oder die Menschen in dieser Gesellschaft werden ängstlicher.
Borwin: Wir haben in Deutschland ein großes Feldexperiment nämlich die Wiedervereinigung. Wir haben ja in Göttingen zehn Kilometer von dieser ehemaligen Grenze gewohnt und dann kamen eben doch sehr viele Menschen aus Ostdeutschland, um sich auch wegen Ängsten behandeln zu lassen. Dabei habe ich eben festgestellt, dass die eine Sache total gleich ist. Dass die Panikstörungen die gleichen waren in der ehemaligen DDR und in Westdeutschland. Aber das natürlich jetzt neue Ängste entstanden sind. Zum Beispiel man musste sich damals keine Sorgen um Versicherungen machen oder um Steuern und viele viele Dinge hat der Staat einfach für einen gemacht. Und dann plötzlich stand man vor der Wahl muss, sich aussuchen „welche Versicherungen mache ich denn jetzt?“ und ich habe jetzt die Auswahl zwischen 256 Käsesorten und muss überall eine Wahl treffen und darüber nachdenken. Das macht vielen Menschen Angst und vor allem Menschen, die es gewohnt waren, dass ihnen alles gemacht werden. Für die ist es schon eine echte Umstellung und gerade die ältere Personen waren davon sehr betroffen.
Erstmal zu Barbara bzw. der uns auch bekannten Eva. Romantische Liebe ist ja eine relativ neue Erfindung. Ehe ist eigentlich vielmehr eine Zweckgemeinschaft gewesen. Durchaus oft Vernunftheirat, gute Partie und so. Da wurde Nutzen abgewogen. Dann kamen Liebesheiraten in Mode und heute hat sich er Markt so vergrößert, dass man glaubt man findet noch was besseres. Und ich bezweifele, dass das was mit Kapitalismus zu tun hat. Die DDR hatte die größte Scheidungsrate. Wirtschaftlich unabhängige Frauen haben weniger langfristiges Vertrauen in die von ihnen geheirateten Männer. Vollkommen Angstfrei.
Und wo wir bei der DDR sind, zu dem was Borwin sagt. Überforderung macht immer Angst.
Ich glaube, dass eine gewisse Xenophobie in jedem Menschen angelegt ist. Das kommt aus einer Zeit als wir noch in Stämmen gelebt haben. Und da muss man sich verteidigen gegen andere Stämme, weil die Nahrung knapp war. Man hat sich also gegenseitig die Nahrung wegnehmen müssen, um zu überleben. Und nur die die stärksten haben dann überlebt. Und man musste ein Gemeinschaftsgefühl machen. Auch wenn man den Nachbarn gar nicht so gut leiden konnte, wenn man mit ihm zusammen gegen die anderen Stämme in den Krieg gezogen ist, dann war der der beste Kumpel. Da hat sich also ein Gemeinschaftsgefühl ergeben aber b) auch so eine Xenophobie
Wahrscheinlich zu viel Oxytocin. Das macht Männer feindseeliger. Aber nur, weil es eben die Bindung zur eigenen Gruppe stärkt.
Evolutionsbiologisch ist Oxytocin dafür verantwortlich, die eigene Gruppe, die eigenen Gene durchzubringen – das zeigt allein schon seine Bedeutung beim Gebären, Stillen und der Paarbildung. „Soziale Bindungen schotten sich immer nach außen ab. Notfalls werden die eigenen, genetisch nahestehenden Leute auch verteidigt“, betont die Regensburger Neurobiologin Inga Neumann. Schutz nach innen bedeute automatisch auch Ablehnung nach außen. Das zeige allein schon das Aggressionsverhalten von Muttertieren und auch Vätern, wenn die Nachkommen angegriffen werden. Mit verstärktem Fremdenhass habe das nichts zu tun. Ihre Studien zeigten vielmehr, dass Tiere mit hohem Oxytocin-Spiegel weniger aggressiv auf Artgenossen reagierten.
Ich muss mich eh noch mal mit der ganzen Biochemie befassen: Wobei wie so oft wissen wir, dass wir nichts wissen. Es ist komplex. Wie in dem Artikel von eben beschreiben, wissen wir nicht mal ob die geschnupften Hormone/ Botenstoffe (Oxxytocin als Nasenspray) überhaupt die Blut-Hirn-Schanke durchdringen, machen so aber Studien und „behaupten“ dann eben, es ist so und so.
Das Video hier finde ich trotzdem ganz nett gemacht und als Einstieg ganz gut.
Die Hormone da haben durchaus auch Einfluss auf Ängste. Aber dazu später. .
Also wenn man die Angst versteht, wie sie entsteht, dann ist das schon mal die halbe Miete. Dann kann man auch dagegen angehen. Das ist ganz wichtiger Punkt.
Ich lege meinen Kopf schief.
Angst ist irrational. Immer wenn etwas neues kommt oder was unbeherrschbar erscheinendes.
Wenn du etwas eben nicht einschätzen kannst. Dann kann Angst frei drehen. Also eben überdrehen. Anschlagen wo sie tiefenentspannt bleiben könnte. Und das kann auch Teil sozialer Ängste sein. Vielleicht geht es eben auch nicht immer um Selbstwert. Vielleicht geht es ab und an auch darum andere Menschen und ihr Verhalten nicht einschätzen zu können. Und ja vielleicht ist es genau dann auch irrational.
… dass andere Leute das peinlich empfinden können. Das liegt daran dass dieser dieses ich nenne das immer dieses Angsthuhn was wir am Gehirn haben oder das Ministerium für absurde Angst, das redet uns Dinge ein und dann haben wir ein Vernunftgehirn, das sagt uns schon „das ist Blödsinn, was du denkst“ Das Vernunftgehirn sagt auch „erzählt es nicht anderen Leuten, denn die lachen darüber“
So viel zum Thema Vernunft. Amen.
An Angsthühner kann ich mich nicht gewöhnen. Ach wenn wie da wieder beim Thema sind, der Angst die Macht über einen zu nehmen. Zieh etwas ins Lächerliche und du nimmst ihm die Macht. Aber lasst bitte die Hühner da raus. Und vielleicht übernehmen die ja die Weltherrschaft, wenn wir Menschen uns erledigt haben.
Ich geh jetzt schlafen. Die Wirkungen von Oytocion, Endorphinen, Serotonin und Dopamin muss ich die nächsten Tage noch mal genauer angucken. Es ist komplex. Mit Gechlechterunterschieden und so. Angeblich. Nix genaues weiß man nicht. Biochemie sooo komplex.
Angeblich hilft Oytocion bei sozialen Phobien, Stress, Ängsten. Weil reduziert Cortisol. Wer krault mir jetzt den Kopf? Und da beißt sich die Katze in den Rattenschwanz.
Durch die Stressbelastung stiegen wie erwartet die Cortisol-Konzentrationen bei den Probanden an. Und wie erwartet kam es durch die Umarmungen zu einem niedrigeren Cortisol-Level, also einer reduzierten Stressantwort, im Vergleich zur Gruppe ohne Umarmungen. Doch interessanterweise war diese Wirkung auf die Frauen beschränkt.
Umarmung senkt Cortisol-Spiegel bei Frauen
Ach ja, bin heute früh kaum ausm Bett gekommen. Schmerzen und so. Es wird alt. Aber ich bin zufrieden mit meiner Arbeit. Ergebnis kann sich sehen lassen. Und kaum Schäden.
Nacht
Du fragst, ob ich bei dir penn heute Nacht
Ich hab direkt ’ne Ausrede parat
Nie ’ne Zahnbürste noch mit zu dir gebracht
Nicht mal ’n Hoodie und ’n Shirt in dei’m FachDas heißt nicht, dass ich dich nicht vermiss
Doch wie ich dir das sag, weiß ich nicht
Bin so wütend, weil ich’s grad verbau
Glaub mir, ich frag mich doch auchWovor hast du Angst?
Dass du alles gibst, aber dann doch nicht bleiben kannst?
Dich wirklich jemand sieht, doch du lässt kein’n mehr an dich ran?
Du sehnst dich so nach Nähe und baust trotzdem eine Wand
Wovor hast du Angst?Wovor hast du Angst?
Dass du alles gibst, aber dann doch nicht bleiben kannst?
Dich wirklich jemand sieht, doch du lässt kein’n mehr an dich ran?
Du sehnst dich so nach Nähe und baust trotzdem eine Wand
Wovor hast du Angst? Wovor hast du Angst?Ich weiß doch, dass ich früher anders war
Hab mich reingestürzt und nicht viel nachgedacht
Doch das letzte Mal hat zu doll wehgetan
Und jetzt ist nur noch ’ne Hälfte von mir daIch weiß ja, wie es geht, schaff nur den Absprung nicht
Manchmal hab ich Schiss, du wartest nicht auf mich
Bin so wütend, weil ich’s wieder mal verbau
Glaub mir, ich frag mich doch auchWovor hast du Angst?
Dass du alles gibst, aber dann doch nicht bleiben kannst?
Dich wirklich jemand sieht, doch du lässt kein’n mehr an dich ran?
Du sehnst dich so nach Nähe und baust trotzdem eine Wand
Wovor hast du Angst?Wovor hast du Angst?
Dass du alles gibst, aber dann doch nicht bleiben kannst?
Dich wirklich jemand sieht, doch du lässt kein’n mehr an dich ran?
Du sehnst dich so nach Nähe und baust trotzdem eine Wand
Wovor hast du Angst? Wovor hast du Angst?Wovor hast du Angst?
Wovor hast du Angst?
(Wovor hast du Angst?)
Wovor hast du Angst?
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