Ich hab geträumt. Meine Wade war eine einzige klaffende Wunde. Vom Knöchel bis zum Knie. Bis auf den Knochen. Allerdings war da kein Blut. Kein Blut mehr. Sie war nicht frisch. Sie war alt. Vernarbt. Keine Chance mehr, dass da wieder was zusammenwächst und verheilt. Offen für immer.
Leben
Game over
Ich komme unter anderem zum Schluss, dass solche Floskeln wie „du bist ein toller Mensch“, das letzte is, was ich hören will, wenn man abserviert wird. Wer hat sich eigentlich einfallen lassen, dass das was gutes sein soll. He du bist voll toll, aber nicht toll genug, dass du für mich interessant bist. Das hat doch nur jemand erfunden, um sich selbst besser zu fühlen beim wegkicken. Weil man war da ja noch total lieb und hat den anderen auch versucht gleich wieder aufzubauen. Frauenlogik. Das dreht jedenfalls das Messer noch mal so richtig rum.
Mir is übrigens schlecht.
Ich trinke Tee mit meiner Seele
Am 21.05. war Tag des Tees. Ich hab ihn allein getrunken. Wie immer. Irgendwie trinkt keiner so wirklich Tee mit mir. Ich setze Wasser auf.
Weißt du Fritze, ich bin nicht böse, aber traurig. Ich wollte ja ehrlich sein, und ich weiß nicht, ob meine Emotionen mit deiner Spontanität Freundschaft schließen können. Da bin ich sicherlich anfällig. Für Erwartungshaltung, Vorfreude und Enttäuschung. Schau mich nicht so an, das ist bei mir so. Ich mein, du sagst ja auch immer, ich soll dich so nehmen wie du bist.
Der Krieg nach dem Krieg
Mein psychologischer Input der letzten Tage beinhaltete die PTBS Variante der Menschen mit Kriegserfahrung. Sprich Bundeswehr Soldatinnen und Soldaten. Und wie so oft bleiben viele Fragezeichen und sehr viel Hilflosigkeit angesichts unseres Unwissens.
Vergangenheit loslassen
Die Leiden des jungen Werther Teil 28374d folgende. Ach herje, der hat sich umgebracht. Hätte mal nicht nachgelesen. Das hat die alte Frau nicht vor, leidet aber trotzdem. Immer noch auf diversen Ebenen. Wir vergessen ja gern die schlimmen Dinge aus der Vergangenheit – darum war früher auch immer alles besser, aber die Pubertät war irgendwie angenehmer als die Mitte des Lebens.
Während ich leide, versucht Ronja das mal unhappy zu analysieren.
Musik ist der wärmste Mantel
Während ich mir Hirn und die letzte Kraft aus der Seele radle und renne, habe ich meine Tomatenpflänzchen ruiniert. Die Hoffnung stirbt zwar zuletzt, aber die kann ich mir sparen die Hoffnung. Auch wenn mein ganzer Körper danach schreit, weil er es nicht wahrhaben will. Die waren so schön dieses Jahr. Und dann dachte ich ich tue ihnen was gutes, um sie vor den Trauermücken zu schützen, die ich mir eingefangen haben und überhaupt. Naja das Hausmittel Streichhölzer plus Sonne, waren dann ihr Tod. Quasi Impfschaden.
Neurodivergente Kapitulation
Ich gebs auf. Ich mag nicht mehr. Ich kann mir die xte Doku, den xten Podcast, den xten wissenschaftlichen Vortrag reinziehen, am Ende gibt es nur wieder neue Fragen und kaum Antworten und überhaupt. Reine Wissenschaftsausführungen sind meist zu abstrakt, um damit was anfangen zu können und die Betroffenen, die in welcher Form auch immer zu Wort kommen, sind meist nicht die die wirklich struggeln und unter ihrem anders tickenden Hirn echt leiden. Und dann is natürlich alles ein Spektrum und alles anders und Überschneidungen ohne Ende und überhaupt. Ich bin unzufrieden. Weil ich bleibe dabei, unsere Hirne sind genauso wenig aus der Klonfabrik wie der Rest unseres Körpers.
Rhabarber Tee
Ich schlürfe meinen Abend-Tee. Schauen wir mal wie Baldrian wirkt. Lange nicht mehr eingenommen. Hopfen, warum gibs keinen Yogi Tee mit Hopfen? Ja ja ich weiß, loser Tee is eh viel leckerer. Aber der hat keine Sprüche.
Der Tee sagt: „Nur wer Selbstrespekt hat, wird andere respektieren“
Und ja ich weiß, Süßholz bäh. Man trinkt keine Tee mit Süßholz. Und überhaupt kann ich eh gleich wieder alles mitnehmen. Dann teile ich ihn halt mit jemand anderen. Der ihn hoffentlich mehr zu schätzen weiß und nicht nur nörgelt. Weil nicht perfekt.
Ein Schluck Zufriedenheit
Ich bin letzten Samstag vor dem Supermarkt beinahe mit einer älteren Dame kollidiert. Aber eben nur beinahe. Wir lachten beide. Worüber sie sich freute. Weil das wäre in der heutigen Zeit nicht so selbstverständlich. Die Menschen sind so unentspannt. So gereizt. Wir kamen ins Gespräch.
Ich vermiss dich jetzt schon
Manchmal muss man gegen eine Angst ankämpfen. Manchmal, verliert man und manchmal gewinnt man.