Nachdem mein Kopf sich mal wieder sehr tiefgefroren leer anfühlt, so viel zur erschöpften Gesellschaft, und nicht viel eigenes produzieren mag, kommen wir noch mal zurück zu den Philosophen. Den Thomas Fuchs hatte ich ja noch offen. Fast vergessen. Der Thomas is Philosoph und Psychiater. Endgegner next one. Hüstel. Aber wir haben ja gelernt. Bei Philosophen einfach entspannt zuhören. Das Fach lebt von Thesen und Kreativität. Und überall ist meist mindestens ein Fünkchen Wahrheit. Daher lohnt es sich immer reinzuhören. Zumal wir ja alle angeblich veränderungsmüde sind. Oder wie jemand sagte transformationserschöpft. Aber wie erschöpft sind wir als Gesellschaft? Der Thomas denkt drüber nach.
Wissenschaft
Weltrettung is nicht sexy
Eigentlich hatte mir ja die Idee mit der Philosophie gefallen. Weils da wenig Korsett gibt und auch viele Ideen und nicht so viel Kampf und Krampf. Und wir eh noch viel zu viel ungeklärte Dinge haben, wo es kein „Folget der Wissenschaft gibt“. Und überhaupt. Jedenfalls hielt meine Begeisterung nicht lange an und dann kam Robert und schwang wieder ne Rede. Ich bin einfach nicht Robert kompatibel. Wobei ich anmerken muss, dass mir sein Gestotter dann doch besser gefällt als diese Reden, die teilweise so rüber kommen als wären sie ne Prüfung aus der Schule, wo es dann auch noch Ausdruckspunkte gibt oder so. Schlimme Sache. Und dann sagt er auch noch unterhakeln. Absoluter Triggerpunkt. Ich weiß immer noch nicht, was er so genau wollte, aber muss sich auch nicht. Philosophie kommt sie auch aus der Regierung is mit Tiefenentspannung zu begegnen.
Also lassen wir Robert Robert sein und machen unsere eigenem Philosophie. Und die is anders als die von Robert. Wir habens mehr mit Realität und weniger mit Selbstdarstellung. Und ich muss auch nicht um Wählerstimmen betteln und dass man mich unterhakelt. Augen auf bei der Jobwahl.
Die Intelligenz der Natur
Eigentlich stehe ich ja vor der Frage, wie ich mich justieren soll. Weil eigentlich brauche ich bis Montag nen Plan. Der Urlaub geht zur Neige und da war was. Aber ich hab bei Barbara reingeschaut und bin abgelenkt worden. Oder auch nicht. Je nach Sichtweise. Wird menschliche Intelligenz überbewertet? Ich löse: Ja. Wobei der James das so nicht sagt. Der James ist ein interessanter Mensch. Einer der Kognitionswissenschaft und Informatik studiert hat, als Künstler unterwegs is, Autor ist unter anderem für Technikkram und sich für Umweltschutz einsetzt. Ein Springer zwischen den Welten. Auch zwischen Natur und Technik. Jemand der auch Klimaangst kennt. Sind Pflanzen intelligent? Haben Pflanzen ein Bewusstsein? Ist da mehr als die westliche Wissenschaft zulässt?
Und was soll ich sagen. Natürlich gehts auch um KI. Ich liebe KI. Ist KI natürlich? Teil der Natur?
Heilende Leidkultur
Wir sitzen alle in einem Boot, das wir so gut es auch nur geht flott machen müssen für die stürmische See, die uns erwartet. Aber irgendwie is nicht, das flott Machen. Die eine zerfetzen sich, die anderen würfeln aus, stopfen mit dem Segel Löcher und kriegen dann Schlagseite und der Rest guckt zu.
Im Moment finde ich das alles aber nur noch schlimm. Man macht Twitter auf und nach 10 Sekunden hat man schon das Gesicht in den Händen vergraben. Befeuert durch die überlegte Politik der wilden Kompromisse ohne Sinn und Ziel. Ich will auch keine Podcasts mehr und auch keine Bücher.
Wir als Gesellschaft, reden, quaken, streiten. Meinungen muss mit Fakten widersprochen werden, bla blubs. Hecheln illusorischen Zielen hinterher – und da meine ich keine Gradziele sondern an jedem aktuellen Arbeitsplatz zu kleben anstelle neue zu schaffen, die Zukunft haben. Wir blubbeln uns mit Geschichten und Begriffen voll. Mit Drama und und ganz viel Empörung. Und Moral, ganz viel Moral. Nicht zu vergessen. Und Sprücheklopferei. Dichter, Denker, Träumer … aber nix Macher.
Moral – Warum Wissenschaft und Proteste scheitern
Seufts. Ich kann dieses Neu-Denken nicht mehr. An allen Ecken und Enden wird neu gedacht. Dauernd denkt einer neu oder fordert neu zu denken. Aber am Ende holen sie irgendwelche alten Rezepte vor, dann kloppen sie sich. Dann denken sie wieder neu. Oder eben alt, je nach Sichtweise. Dann kloppen sie sich. Dann denken sie wieder neu. Dann kloppen sie sich. Und wir ändern nix und lauschen andächtig dem neu denken. Manchmal lesen wirs auch. Und ganze spannend wir es dann, wenn wir Moral neu denken. Aber zum Glück gibts noch andere. Daher heute mal wieder ne Runde Henning. Henning hat sich unter die Klimabewegten gemischt, um das zu erklären, was ich die ganze Zeit versuche. Es muss eben anders.
Die gespaltene Wissenschaft
Zurück zur Wissenschaft. Zur Rolle von Wissenschaft in Politik, WissKomm und was uns sonst noch so umtreibt als haltloser Bürger in Krisenzeiten. Das KIT hat nachgelegt und denke noch. Und es ist eben komplex mit all diesen Spannungsfeldern und Politik und all der Polarisierung. Ich denke noch … ich denke … bescheiden …
Kommen wir zu Jan. Ja schon wieder ein Jan. Ich glaube ja, die schießen auch wie Pilze aus dem Boden diese Jans. Exponentielles Wachstum. Apropos Pilze, bei mir gibs jetzt jeden Tag nen Pilz. Habe mir Pilzanzuchtset zugelegt. So für drinnen. Is spannend und lecka. Vor allem mit den Resten von Tomate und Paprika von Balkonien. Nennt mich Selbstversorger.
Zurück zu Jan. Jan aus der Schweiz. Jan hat etwas längere Haare und trägt schicken Baumwollschall in schicker Baumoptik. Sieht nach nachhaltiger Produktion aus. Ja ich hol mal ein paar Stereotype raus. Sozialpsychologie will angewandt werden. Weil ja, der Jan redet tatsächlich über transformative Wissenschaften. Mein Puls zuckst schon, hat aber heute keine Bock auf Arbeit. Egal. Die vom KIT haben noch mal nachgelegt wegen Bermudadreieck Wissenschaft, Journalismus, Politik. Unserem Lieblingsthema. Die hatte da noch Vorträge vorenthalten und auch die Podiumsdebatte. Zu der später. Geben wir erstmal Jan seine 15 Min.
Epistemische Bescheidenheit
Manchmal frage ich mich dann doch, ob was an der Theorie des postfaktischen Zeitalters dran ist. An allen Ecken und Enden wird dir „Wissen“ verkauft. Wir nennen es wahlweise Fakten, Narrative, Geschichten, Wahrheiten. Und wenn man dann genauer recherchiert. Gut ab und an weine ich dann. Gut ab und an meine ich das symbolisch. Meist vergrabe ich nur mein Gesicht in den meinen Händen oder jaule lautstark. Ich hab aus welchen Gründen auch immer mir Jutta, Guy und Sebastian vollständig zu Gemüte geführt. Weil folget der Wissenschaft oder so. Und was soll ich sagen: Seufts. So funktioniert das nicht. So funktioniert Wissenschaft und Politik nicht. Ich glaube es ist nicht zu viel verlangt, wenn gerade Wissenschaft versucht sich zu sortieren, zu informieren und abzurüsten.
Zurück zum Thema
Ich schüttel mich eigentlich immer noch. Aber andererseits wirds Zeit mal wieder zurück zum Thema zu kommen. Das sind so Herausforderungen, die müssen gelöst werden. Und das geht nur gemeinsam, über alle Lager hinweg. Also weg von all den moralischen Debatten, Krisen der Aktivisten und progressiven Podcast, hin zu „worum gings noch mal?“.
Enthemmte Herde
Das mit Moral wird nicht funktionieren. Es kann nicht funktionieren. Habe mir noch mal Deindividuation von achwas reingezogen. Ab dem Moment wo wir in einer Masse in Anonymität versinken und gleichzeitig mit der Gruppe mitlaufen und Verantwortung dabei verwässert emm diffundiert, dann wars das mit unserer guten Kinderstube. Dann gelten Werte nicht mehr so wirklich und wir sind breit die zu brechen bis hin eben zu Gewaltexzessen. Dieses Phänomen hat man auf diversen Ebenen. Und auch im Internet. Nette Studie übrigens zur Wirkung von Anonymität auf Online-Kommentare bei der Huffington Post. UUnd ja das Argument gegen Klarnamenpflicht is ha gern: Ja aber hier benehmen sich genug Leute auch mit Klarnamen wie die Axt im Walde. Mag sein, aber in Summe werden es dann weniger wenn alle nicht mehr in der Anonymität verschwinden und dann mag auch der ein oder andere mit Klarnamen nicht mehr so einfach frei drehen wollen. Wie die Studie beweist ändern auch die ihr Verhalten dann.
Das Ich im Wir
Ego hin, Ego her. Am Ende sind wir eben nicht autonom sondern abhängig in unserem Verhalten von anderen. Ich bin mir recht sicher, dass das eine größere Abhängigkeit ist, als Kubicki und Co gern eingestehen. Dass dann in Gruppen auch noch „unschöne“ Effekte auftreten können, die dann Problemlösungen erschweren – um eine milde Auswirkung einzuwerfen – haben wir ja schon mal thematisiert. Man Siehe Die dunkle Seite der Gruppe – Bias Teil 3. Das ganze kann ganz übel werden und in bilden Gehorsam und Kriegen enden. Wir dürfen ja gerade wieder zusehen.
Neben der Macht der Masse spielt da auch die Macht der Deindividuation eine Rolle. Deindividuation ist wenn wir komplett in der Gruppe verschwinden. Das Ich im Wir verloren geht. Temporäre Symbiose der etwas anderen Art. Ja wir können uns nicht nur in einer einzelnen Person verlieren, um mit ihr zu verschmelzen, sondern sogar mit einer Gruppe.