Gut für die ganzen Henning Interviews brauche ich wohl länger. Muss gucken, dass ich die vor dem neuen Buch vom Hübl fertig kriege. Aber das muss man alles noch mal reflektieren. Und nein auch die Herren, die versuchen uns über unser Hirn aufzuklären, wissen nicht alles. Weil wir alle zusammen eben vieles nicht wissen. Und vielleicht ist das eh das größte Problem.
Daher auf die Schnelle mal die Katrin. Weil heut is eh EarthDay.
Die Katrin ist die, die uns erklärt hat, dass es bei der Biodiversität keine Kipppunkte gibt. Und damit auch dazu beigetragen hat, dass ich dieses ganze gekippele da, kritisch betrachte. Weil Wissenschaft und Kommunikationskonzept sind unterschiedliche paar Schuh. Und so gut gemeint es auch ist, es kann auch mächtig in die Hose gehen – Habe Kipppunkte durchgespielt
Und natürlich springe ich darauf an, wenn sie über Kipppunkte redet.
Frage: Jetzt haben wir beim Klimawandel ja eine sehr eindeutige Zahl. Wir alle kennen die 1,5° vor der wir wahnsinnig viel Angst haben. Gibt’s sowas auch beim Artenschwund? Dass wir sagen können, da ist ein Punkt, da dürfen wir ihn nicht drüber hinaus?
Das ist schwierig, weil im Prinzip aus dem Eindruck der Klimaforschung sind wir alle so ein bisschen unter dem Eindruck, dass es Kipppunkte gibt. Und dass man eine bestimmte Zeit lang wirtschaften kann und dann erreicht man diesen Kipppunkt und dann ändert sich alles dramatisch. Dann sind planetare Grenzen übersprungen. Und das ist aus mehreren Gründen schwierig. Und für die Biodiversität ganz besonders schwierig, weil bei der Biodiversität sieht’s gerade nicht so aus als ob es den Punkt gebe, sondern wir verlieren Biodiversität kontinuierlich. Und damit steigt die Unsicherheit und die Wahrscheinlichkeit, dass wir all die Leistungen, die wir aus den Ökosystemen beziehen, dass wir die auch zur Verfügung haben das wird immer schwieriger. Und immer unsicherer. Das heißt aber auch, es gibt keinen Punkt an dem man sicher wäre. Mit jeder verlorenen Art steigt die Unsicherheit. Und ich glaube an dem Punkt, muss man sich auch ein bisschen von der Klimaforschung emanzipieren und sagen: „Es gibt andere Systeme auf der Erde. Bei Biodiversität ist es anders. Da ist es wichtig jede einzelne Art zu bewahren“
Vom Verschwinden der Arten: Was können wir tun?
Emanzipieren so wischtisch. Wobei man ha sagen muss, dass dieses ganze Kipppunkt-Geschichte und auch planetaren Grenzen eigentlich nichts mit dem Klimawandel zu tun haben, sondern eine Konzept sind, dass eine handvoll Wissenschaftler in die Welt getragen haben und damit mehrere Themengebiete „vermessen“ haben. Klimawandel is ja nur ein Thema von diversen. Und ja man meint es gut, aber es ist eben auch scheiß gefährlich. Niemand kann irgendwelche Punkte genau berechnen. und schon gar nicht sagen, dass unter diesen Punkten alles grün is.
Ich hab letztens festgestellt, dass die Schnittstelle, die ich einem Kollegen gebaut hatte, zwar gut gemeint war, aber am Ende schlecht gemacht. Ich hatte zwei Felder eingebaut, von denen ich dachte, sie würden helfen. Aber am ende haben sie mehr Verwirrung gestiftet und zu einem Fehler geführt. Nicht alles was gut gemeint ist, ist am Ende auch wirklich gut in der Praxis.
Da wissen wir, dass wir in den letzten 50 Jahren 60% aller Wildtiere verloren haben. Also in meiner Lebenszeit seit meiner Kindheit sind 60% aller Tiere auf der Erde verschwunden
Vom Verschwinden der Arten: Was können wir tun?
Aber die Störche sind wieder da. Und die Hasen sind auch wieder mehr. Und Wölfe und so. 🙃
Aber ja, ist schon traurig, was wir geschafft haben. Nix vorauf wir stolz sein können.
Für 1 kg Rindfleisch braucht man 160fach die Fläche als für 1 kg Kartoffeln. Das heißt wenn man sein Fleischkonsum in Ländern wie auch nur reduziert, entlastet es so viel Fläche, die dann für anderes genutzt werden kann. Also entweder direkt für Naturschutzgebiete oder für eine biodiversitätsfreundlichere Landwirtschaft für Ökolandbau z.B. Dass wir durch unser Ernährungsverhalten auch durch unseren Achtsamkeit wie wir mit Lebensmitteln umgehen, dass wir drauf achten, dass die Lebensmittel nicht verschwendet werden, dass wir dann auch im Zweifel noch einen Eintopf mit den Resten machen, das macht einen unglaublichen Unterschied. Also von der Ackerfläche auf der Erde sind 70% Tierfutter. Wenn das halbiert würden, kann man sich vorstellen was da für Naturschutzgebiete oder Ökolandbau würde
Vom Verschwinden der Arten: Was können wir tun?
Der Punkt ist interessant. Also nicht, dass weniger Fleisch und helfen würde. Das ist bekannt. Aber wir debattieren ja auch hier zu oft immer nur das entweder oder. Entweder Öko-Landwirtschaft oder konventionelle. Aber auch hier wäre eine Mischung der Gedanke. Vielleicht muss dann auch nicht jeder nen Blühstreifen haben. Zumal ich hatte da ja letztens so ne Doku. Moment. Such. Da waren ein paar ganz nette Sachen dabei. Zitieren wir mal die Beschreibung
Weltweit wird mehr als ein Drittel der Landmasse unserer Erde für die Landwirtschaft genutzt. Wertvolle Naturräume gehen durch Monokulturen, Düngemittel und Pestizide verloren. Doch überall auf der Welt gibt es Menschen, die Natur und Landwirtschaft in Einklang zu bringen versuchen. In den Niederlanden nutzt ein engagierter Obstbauer Solarpaneele statt umweltschädlicher Plastikfolien, um seine Himbeeren zu schützen – und unterstützt damit die Energiewende durch die Produktion von Solarstrom. Forscher haben berechnet, dass es ausreicht, nur vier Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland mit Solarpaneelen auszustatten, um Ökostrom fürs ganze Land zu produzieren. In Malaysia bringt eine Naturschutz-Initiative Palmölfirmen dazu, den Regenwald zu schützen, anstatt ihn abzuholzen, während im kalifornischen Napa Valley ein Bio-Winzer erfolgreich Schleiereulen statt Pestiziden zur Schädlingsbekämpfung einsetzt – und mit seinem Wein bereits mehrere Preise gewonnen hat. Nördlich von Berlin wird an einer neuen Form der Landwirtschaft geforscht, die durch Baumreihen auf dem Acker unseren Getreideanbau zukunftssicher und umweltverträglicher machen soll. Und weltweite Proteste haben einen Konzern dazu gebracht, seine gesamte Bananenproduktion nachhaltiger zu gestalten. Alles gute Nachrichten, die zeigen: Wir können etwas zum Positiven verändern.
Wie wir Landwirtschaft nachhaltiger machen | Gute Nachrichten vom Planeten| Doku HD | ARTE
Ich kaufe jetzt übrigens nur noch Biobananen. Das war irgendwie an mir vorbeigegangen. Hust.
Und ja irgendwer sollte das mit der Welternährung mal durchrechnen. Weil ja es braucht seriöse Szenarien, die dann als Grundlage dienen, wenn die eine überall Öko-Landbau machen wollen wegen Artensterben und Co und die anderen schreien, wir verhungern. Und ja das erwarte ich auch von den lustigen Briefschreibern, die neue Seiten aufziehen wollen. Ich wäre dafür, dass sie neue Zahlen aufziehen. Durchsage Ende.
Ich hatte da doch auch letztens noch ne interessante Studie … Moment.
Mischung von Viehhaltung und Ackerbau, Integration von Blühstreifen und Bäumen, Wasser- und Bodenschutz und vieles mehr: Eine umfangreiche globale Studie unter der Leitung der Universität Hohenheim in Stuttgart und der Universität Kopenhagen in Dänemark hat weltweit die Auswirkungen einer diversifizierten Landwirtschaft untersucht. Das Ergebnis ist eindeutig: Die positiven Effekte nehmen mit jeder Maßnahme zu, während negative Auswirkungen kaum zu finden sind.
„Der landwirtschaftlichen Diversifizierung wurde vorgeworfen, dass sie vielleicht gut für die biologische Vielfalt ist, aber auch einige negative Aspekte hat – vor allem im Hinblick darauf, dass keine ausreichend hohen Erträge erzielt werden können. Tatsächlich sehen wir aber, dass eine diversifizierte Landwirtschaft keine Ertragsminderung mit sich bringt – auch nicht, wenn wir Daten aus der europäischen Landwirtschaft mit ihren großen Flächen einbeziehen“, sagt Prof. Dr. Grass vom Fachgebiet Ökologie Tropischer Agrarsysteme an der Universität Hohenheim.
Neu in Science: Schluss mit einer einseitigen industriellen Landwirtschaft
Könnte da mal jemand mit hausieren gehen? Danke im Voraus. Ach ja und mein braucht auch kein sozialistischen Kartoffelkombinat dafür. Hust.
Zurück zu Katrin.
Die Frage ist nach der tatsächlichen Weltbevölkerung und ob wir nicht das als Stellschraube nutzen können und sollten.
Richtig. Also es ist letztlich die Zahl der Menschen multipliziert mit dem pro Kopfkonsum. Und wenn man das so anschaut, würde man sagen, was reduziert werden sollte, sind solche Leute wie in Deutschland, die einfach zu viel produzieren. Wir bräuchten in Deutschland die Hälfte der Bevölkerung, da wäre schon viel gewonnen. Und das ist jetzt nicht unbedingt eine populäre Maßnahme, nein.
Vom Verschwinden der Arten: Was können wir tun?
Nein 😱 Jetzt weiß ich, warum Ulrike meint, wir können mit dem halben BIP also dem von 1978 auskommen. Das erklärt jetzt einiges. Aber es hat nen echt geilen Charme wie sie das so trocken dahinspricht. Wohl wissend was sie da provokantes raus haut. Aber man sollte man sich merken, wenn man wieder eine sagt „Ja aber die Weltbevölkerung§
So und jetzt mich mal ein paar Bilder zum Earthday und nun ja es kann nur einen geben. Und ein, ich war nie Michael Jackson Fan. Aber ich muss gestehen, dass ich seine Leistung mittlerweile echt zu würdigen weiß. Weil nichts mehr nachkommt. Auch Musik ist in vielen Punkten nur noch oberflächlich.
Bildchen – hoffe das der Kälteeinbruch nicht zum Desaster dieses Jahr führt. Schlimme Sache.
Und jetzt der Meister. Ich huldige. Und ja ich mal mal eine auf moralischen. Sollte in Dauerschleife laufen.