Wir sitzen alle in einem Boot, das wir so gut es auch nur geht flott machen müssen für die stürmische See, die uns erwartet. Aber irgendwie is nicht, das flott Machen. Die eine zerfetzen sich, die anderen würfeln aus, stopfen mit dem Segel Löcher und kriegen dann Schlagseite und der Rest guckt zu.
Im Moment finde ich das alles aber nur noch schlimm. Man macht Twitter auf und nach 10 Sekunden hat man schon das Gesicht in den Händen vergraben. Befeuert durch die überlegte Politik der wilden Kompromisse ohne Sinn und Ziel. Ich will auch keine Podcasts mehr und auch keine Bücher.
Wir als Gesellschaft, reden, quaken, streiten. Meinungen muss mit Fakten widersprochen werden, bla blubs. Hecheln illusorischen Zielen hinterher – und da meine ich keine Gradziele sondern an jedem aktuellen Arbeitsplatz zu kleben anstelle neue zu schaffen, die Zukunft haben. Wir blubbeln uns mit Geschichten und Begriffen voll. Mit Drama und und ganz viel Empörung. Und Moral, ganz viel Moral. Nicht zu vergessen. Und Sprücheklopferei. Dichter, Denker, Träumer … aber nix Macher.
Um dann wieder was auszudebattieren und neu zu denken.
Und dann beschweren wir uns, dass Menschen veränderungsmüde sind.
Und dann knüppeln wir ihnen unvorbereitet zwischen die Beine.
Und dann beschweren wir uns, wenn wir nicht ins handeln kommen.
Aber Hauptsache wir haben drüber gesprochen.
Aber vielleicht sind wir nicht veränderungsmüde. Vielleicht sind wir müde vom aushandeln. Müde vom reden. Müde vom müssen. Müde vom Meinung haben. Müde vom Streit. Nicht nur dem offiziell politischen. Aber machen wir noch mal den Bogen über Wissenschaft.
Die Wissenschaft sagt uns, dass der Grund für die globale Erwärmung der Anstieg des Kohlendioxids in der Atmosphäre ist, der hauptsächlich durch die fortgesetzte Verbrennung fossiler Brennstoffe verursacht wird. Es sagt uns nicht, dass wir etwas dagegen tun müssen. Und wenn wir etwas tun, dann nicht zwangsläufig den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen. Das mag zwar klug sein, aber es gibt kein Naturgesetz, das besagt, dass Menschen klug sein müssen, oder? Tatsächlich halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass wir uns für einen dummen Weg entscheiden werden, mit der Situation umzugehen, nämlich weiterhin Kohlendioxid in die Atmosphäre zu pumpen und dann zu versuchen, es wieder herauszubekommen. Das nennt man Kohlendioxid-Entfernung, kurz CDR, und es macht ungefähr so viel Sinn, wie den Hund in den Pool pinkeln zu lassen, denn man kann es doch herausfiltern, oder?
Is there science behind a fossil fuel phaseout?
Mir gefällt der Punkt mit dem Hund und dem Pool sehr. Und ja es ist eine scheiß Option, aber Menschen sind eben nicht vernünftig. Vernunft hat die Evolution nicht vorgesehen. Und Wissenschaft eben auch nicht.
Es ist kein großes Geheimnis, dass die Ölindustrie hofft, dass sie ihre Emissionen durch eine Art Kohlendioxidentfernung kompensieren kann, ganz zu schweigen von den Emissionen, die durch die Verbrennung ihrer Produkte entstehen, was eigentlich nicht ihre Schuld ist, oder? Tatsächlich hat die Ölgesellschaft, deren Chef Al Jaber ist, nur wenige Tage vor dem COP-Treffen eine neue Anlage zur Kohlenstoffabscheidung in Betrieb genommen. Das Ziel der Anlage ist eine Tonne Kohlendioxid pro Tag. Nur zur Veranschaulichung: Derzeit stoßen wir weltweit etwa 55 Milliarden Tonnen Kohlendioxid pro Jahr aus. Aber es sind nicht nur Ölkonzerne, die eine Verbindung zur Kohlendioxidentfernung eingegangen sind. Das US-Energieministerium finanziert mehrere dieser Projekte, beispielsweise dieses, eine Zusammenarbeit zwischen der Lehigh University in Pennsylvania und dem Unternehmen Advanced Cooling Technologies. Energie für den Prozess wollen sie aus Geothermie gewinnen. Mittlerweile tauchen diese Projekte überall auf der Welt auf.
Is there science behind a fossil fuel phaseout?
Frage mich, wo Wissenschaft da ist. Und zwar die, die den ökologischen Fußabdruck dieser Technologie berechnet. Und überhaupt die benötigten Materialien, Gelder, Energie. Ja ich verstehs nicht. Immer wenn man sie braucht, is sie nicht da diese ominöse Wissenschaft.
Können wir noch mal über AKWs reden?
Sabine führt dann noch ein paar Beispiele dieser dummen Methoden (O-Ton) aus. Und kommt dann an dem Punkt, der ja eigentlich bekannt sein sollte. Dass eben Negativemissionen benötigt werden und somit eben auch diese böse Technologie. Was natürlich ne Einladung ist, diese auch zu „missbrauchen“. Und ja das is auch bekannt. Ganz so doof wie manche tun, sind Politiker und Co auch nicht.
Das Problem ist nun, wie ich in unserem aktuellen Video zum Thema Netto-Null erklärt habe, dass alle verbleibenden Pläne, bis 2050 den Netto-Nullpunkt zu erreichen, auf der Entfernung von Kohlendioxid basieren. Dies wird den Unternehmen für fossile Brennstoffe einen Vorwand geben, weiter zu graben. Manchen Klimaforschern gefällt das nicht, denn anstatt gegen den Klimawandel zu kämpfen, kämpfen sie jetzt wirklich gegen die Industrie für fossile Brennstoffe und haben das Ziel aus den Augen verloren.
Is there science behind a fossil fuel phaseout?
Ja aber die fossile Lobbbbyyyyy. Nein, kein Grund für Sarkasmus. Es kommt ja immer wieder, wie auch die Wissenschaft betont und analysiert hat, dass fossile Unternehmen in ihrem Sinne versucht haben, Entwicklungen zu beeinflussen. Auch mit Einsatz von ein paar Milliönchen. Wobei ich den Einwand eines Twitterers letztens ganz gut treffend fand, dass die Summen, die da angeblich geflossen sind, nichts sind im Vergleich zu den Geldern die alle Länder auf der Welt für Klimaschutz und Forschung investiert haben. Zu behaupten, dass die fossile Lobby mit ihren dazu im Vergleich paar Kröten seid Jahrzehnten Klimaschutz verhindert hat, ist dann eben vielleicht etwas gewagt. Und vielleicht liegt die Wahrheit auch eher darin, dass es eben nicht so einfach ist, die Welt zu verändern weg von diesen fossilen. Wie lange sind denn Windräder und Solar marktreif. Und eben auch billig genug und wie lange haben wir das finanzieren müssen. Diesen Anlauf von dem jetzt die ganze Welt profitiert? Und das Thema Speicher ist ja immer noch nicht gelöst. Wo wir auch gleich bei Speicher und Akkus wären. Seit wann sind E-Autos praktikabel? Um nicht zu sage, wie hätte denn Klimaschutz vor 20 Jahren aussehen müssen? Außer Degrowth?
Dieses Märchen von der fossilen Lobby ist halt recht einfach erzählt. Und wir Menschen lieben einfache Erklärungen. Und natürlich haben auch die versucht in ihrem Interesse zu beeinflussen. Wer macht das nicht? Aber es ist nicht so als hätten sie es geschafft, dass dann niemand was getan hätte. All die Entwicklungen sind ja da. Hier meine bayrischen Windräder, die mein zweites Zuhause sind, wurden auch nicht erst 2019 durch F4F erbaut. Genau wie all dieses Solar hier auf bayrischen Dächern. Trotz fossiler Lobby. Irre.
Dass wir Menschen leider zu oft dem Negativ-Bias erliegen, sollte auch mal den Wissenschaftlern erklärt werden. Wenn die fossile Lobby zum Säbelzahntiger wird.
Zurück zu Sabine und jetzt holt sie aus.
Dr. Friederike Otto, vom Imperial College London, Großbritannien, sagte: „Die Wissenschaft des Klimawandels ist seit Jahrzehnten klar: Wir müssen aufhören, fossile Brennstoffe zu verbrennen.“ Aber die Wissenschaft sagt nichts dergleichen. Und auf Twitter wurde Al Jaber weithin als Leugner des Klimawandels verunglimpft. Ich finde es äußerst problematisch, dass einige sehr sichtbare Klimawissenschaftler ihre Meinung darüber, was getan werden sollte, mit wissenschaftlichen Fakten verwechseln. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich habe kein Problem mit Wissenschaftlern, die eine Meinung haben. Ich habe ein Problem mit Wissenschaftlern, die ihre Meinungen als wissenschaftliche Fakten darstellen und dann jeden, der ihre Meinung nicht mag, als „Leugner“ bezeichnen. Laut diesen Klimaforschern mache das nicht nur mich zum „Leugner“, sondern auch einige ihrer eigenen Kollegen, zum Beispiel Myles Allen von der Universität Oxford. Allen ist derjenige, der den Begriff „Netto-Null“ geprägt und die Zuschreibung extremer Ereignisse erfunden hat. Über die Reaktion seiner Kollegen auf Al Jaber sagte er Folgendes: „Es ist deprimierend zu sehen, wie das Klima-Establishment so wütend auf eine absolut zutreffende Aussage des COP28-Präsidenten reagiert. Um die Erwärmung auch nur annähernd 1,5 Grad zu begrenzen, müssen wir sowohl den Einsatz fossiler Brennstoffe reduzieren als auch die sichere und dauerhafte Entsorgung von Kohlendioxid ausbauen. Es stimmt einfach nicht, dass wir, um die globale Erwärmung zu stoppen, aufhören müssen, fossile Brennstoffe zu nutzen: Wir müssen aufhören, das Kohlendioxid, das sie erzeugen, in die Atmosphäre zu entlassen.“
Ja. Tatsache ist, dass fossile Brennstoffe die Hauptursache für die globale Erwärmung sind. Aber Tatsache ist auch, dass das Problem nicht darin besteht, dass die Unternehmen fossile Brennstoffe ausgraben, es sind nicht die fossilen Brennstoffe, und es ist nicht einmal die Verbrennung der fossilen Brennstoffe, sondern das Kohlendioxid. Das Ziel besteht darin, die Menge an Kohlendioxid in der Atmosphäre zu verringern. Lassen wir das Ziel nicht aus den Augen. Und verwechseln wir Fakten nicht mit Meinungen. Ich denke auch, dass wir die Ironie verstehen sollten, dass Klimaaktivisten gegen fossile Brennstoffe sind, es sei denn, ihre Treffen werden grundsätzlich damit finanziert.
Is there science behind a fossil fuel phaseout?
Wir sind ja auch nicht das erste mal an dem Punkt, dass eben kein wissenschaftlicher Konzens bezüglich der zu ergreifenden Maßnahmen besteht. Ich verweise noch mal auf Die gespaltene Wissenschaft. Und das wir bei Maßnahmen eben dann doch wieder auf Werteebene und Politik landen. Dass es da eben nicht um Fakten geht. Und yes I feel.
Gespaltene Wissenschaft triffs irgendwie. Weil es geht nicht nur um unterschiedliche Ansichten zum Erreichen der Klimaziele. Es geht auch wieder um die Frage Wissenschaft und Politik. Gesellschaft gestalten. Und auch dazu ist man zu recht gespalten. Und man zerreibt sich. Und als Außenstehende/ Konsument musst du dich auch für eine Gruppe entscheiden.
Weder die Politik noch die Wirtschaft noch wir einfachen Erdenbürger haben irgendwas woran wir uns orientieren können. Stattdessen sehen und hören wir wie auch die Wissenschaft sich im Freistilringen zerlegt. Es nicht mal Wissenschaft, wo es eine gemeinsame Linie gibt. Die einen so, die anderen so. Und zerren an uns. Genau wie Politik.
Vielleicht sind wir nicht veränderungsmüde. Sondern müde von all den Debatten, all dem Gezanke. Ja diese große breite schweigende Mitte. Jenseits der Streithammel. Jenseits der Lauten. Verloren im Wirrwarr des Freistilringens, des eingeschränkten eigenen Handelns und des Wissens um das was kommt.
Es gibt kein Folget der Politik.
Und eben auch kein Folget der Wissenschaft.
„Ich finde es schwierig, wenn sich Wissenschaftler*innen für einen Rechtsbruch aussprechen“, sagt ein Teilnehmer, während sich eine andere selbst als Mitglied der ‚Letzten Generation‘ bekennt: „Ich finde es absurd zu sagen, dass sich Wissenschaftler als einzige Berufsgruppe nicht politisch äußern dürfen.“ Viele reden durcheinander, einige zustimmende Ausrufe sind zu hören. „Ist da nicht genau die Gefahr? Dass verwischt, was die Wissenschaft macht und was ich als Bürger mache?“, fragt Volker Hahn. „Die Kritik an einer Vermischung setzt voraus, dass es eine Entmischung geben könnte! Und das würde ich bezweifeln“, entgegnet eine Teilnehmerin. „Ich bin keine körperlose Wissenschaftlerin!“ Damit stellt sie die Frage, ob die Privatperson und die Rolle als Wissenschaftler*in grundsätzlich voneinander getrennt werden können. Ein anderer Diskutant überlegt, dass die Wissenschaftlerin selbst entscheiden müsse, ob sie dadurch ihre Reputation gefährden wolle. „Das ist aber zirkulär“, wirft Knuth-Herzig ein. Wenn es okay sei, als Wissenschaftler*in aktivistisch zu sein, habe das auf die Reputation keinen Einfluss.“
Darf Wissenschaftskommunikation aktivistisch sein?
Wissenschaft kann uns die Physik erklären. Das grundlegende Problem. Auch Ursachen identifizieren. Wissenschaft kann technische Lösungen erarbeiten. Wissenschaft kann auch soziale und politische Lösungen erarbeiten. Wofür man sich entscheidet, ist dann immer eine gesellschaftliche, eine politische. Verbunden mit ganz vielen Zielkonflikten. Da gibt es dann eben keine Wissenschaft. Da gibt es persönliche Präferenzen/ Überzeugungen. Für die kann man eintreten. Sie aber als wissenschaftliche Fakten zu verkaufen, ist auch Machtmissbrauch. Wenn man es genau nimmt. Wissenschaftler sind Autoritäten, denen man vertraut. Und a wir Menschen so gestrickt sind, tun wir das „immer“. Auch wenn es ebenen eher um Politik und Meinung geht oder auch fachfremde Dinge. Aber egal, kann ich eh nicht ändern. Und ich will mich da nicht anschließen, um mich da weiter im Kreis zu drehen.
Überall genau das. Sie reden durcheinander. Der eine so, der andere so. Sie ringen um uns. Nicht nur um Lösungen. Sie sind laut. Öffentlich. Sie machen auch Politik. Ebenso die Journalisten. Da waren wir auch schon. Alle schreien nach Aufmerksamkeit. Um dann wieder was auszudebattieren und neu zu denken.
Und dann beschweren wir uns, dass Menschen veränderungsmüde sind. Ich glaube wir sind einfach nur debattenmüde. Wir drehen uns im Kreis. Immer und immer wieder.
Ich möchte die Ohren zuhalten. Und bei jedem zweiten Tweet nur noch schreien.
Nirgends ein Plan. Etwas wo man folgen kann. Wo man an uns Aufgaben verteilt. Nichts geht vorwärts. Wir schauen dabei zu, wie wir gegen die Wand rennen.
Ich hab die Umfrage mit den „59% glauben nicht, dass wir den Klimawandel in den Griff bekommen“ nicht gefunden. Nur die österreichische Variante, die darauf verweist. Bei denen waren es noch mehr.
Muss jetzt wieder daran denken, dass doch angeblich letztens die Mehrheit der Österreicher gesagt hat, dass wir auch bei 3 Grad gut leben können. Ich krieg das alles nicht mehr zusammen. Widersprüchliche Umfragen, widersprüchliche Aussagen. Oder wir versuchen damit umzugehen, uns nicht total depressiv ins Bett zu legen und auf den nahenden Tod zu warten. Nachdem uns ja die Wissenschaft erklärt hat, dass quasi alles vorbei ist. Und 1,5 Grad eh nicht erreichbar ist. Was realistisch auch stimmt. 2 Grad könnten wir zumindest noch probieren.
Aber auch daran glauben 2 Drittel nicht mehr laut einer Umfrage beim MDR. Die ich recht interessant finde, da sie auch Aussagen einzelner befragter beinhaltet. Lohnt sich zu lesen.
Mehrheit findet: Mehr machen gegen Erderwärmung – aber bitte ohne deutliche Einschnitte
Aus der Sicht von mehr als der Hälfte der Befragten (52 Prozent) bedrohen die Folgen des Klimawandels auch ganz konkret unseren Lebensraum hier. Jeder und jede Dritte dagegen hält diese Bedrohung für eher klein und aus Sicht von zehn Prozent der Umfrage-Teilnehmenden gibt es diese gar nicht. Eine Mehrheit der MDRfragt-Gemeinschaft (61 Prozent) spricht sich in der aktuellen Umfrage dafür aus, mehr gegen die Erderwärmung zu tun als bisher. Wie genau ein effektiverer Klimaschutz aber aussehen könnte und wie weit der in unseren Alltag eingreifen muss oder darf, darin gehen die Meinungen der Befragten weit auseinander.
Nur eine Minderheit ist bereit für deutliche Einschnitte im Alltag
Grundsätzlich würde nur eine Minderheit (39 Prozent) der MDRfragt-Mitglieder selbst auch deutliche Einschnitte in den Lebensgewohnheiten hinnehmen, damit die Erderwärmung möglichst stark begrenzt wird. Die Mehrheit (55 Prozent) ist dazu nicht bereit. Einschneidende Veränderungen im Alltag würde beispielsweise auch ein schneller Stop der Nutzung von fossilen Energieträgern wie Kohle, Erdgas und -öl mit sich bringen. Etwas mehr als die Hälfte der MDRfragt-Mitglieder (52 Prozent) lehnt einen schnellen Ausstieg bis 2050 ab. 40 Prozent der Befragten sind dafür.
MDRfragt-Mehrheit: Klimaschutz bewirkt bisher viel zu wenig
Irgendwie hats dann eben doch noch nicht richtig klick gemacht. Irgendwas fehlt noch. Problembewusstsein ist da. Aber irgendwie die Bereitschaft Einschnitte hinzunehmen ist nicht da. Und nein, man glaubt es kaum. Ganz ohne Einfluss der fossilen Lobby, wollen wir das nicht. Na sowas.
Und hatte nicht die Böllstiftung nicht erst letztens behauptet (gut Studie war nicht ganz frisch), dass die Arbeiter noch daran glauben, dass wir das Ding noch wuppen?
Unsere Meinung wir dann halt doch auch zu sehr von der aktuellen Kommunikation zu den Themen beeinflusst. Is ja auch irgendwie klar. Wir können uns nur auf das Wissen verlassen, dass man uns mitteilt. Und wenn das gerade heißt, wir sind alle verloren, dann glauben wir das. Dann vergessen wirs wieder und blubs. Erinnert mich auch auch die grade erschienenen Studie zum Einfluss von Klimaprotesten. Immer dann wenn F4F ne Demo hatte oder irgendwelche Wälder besetzt wurden, stieg die Sorge um den Klimawandel an, da auch mehr Berichterstattung stattfand.
Unsere Analyse ergibt, dass Proteste einen signifikanten Einfluss auf die Wahrnehmung und Einstellung der Bevölkerung in Bezug auf den Klimawandel haben. Abbildung 4 zeigt, dass Proteste die Wahrscheinlichkeit, dass Befragte sich Sorgen um die Folgen des Klimawandels machen, im Durchschnitt um 1,2 Prozentpunkte erhöhen (Modell 6). Das bedeutet, dass in einem Zeitraum von 14 Tagen nach einem Protest ein höherer Anteil der Befragten besorgt ist, als vor einem Protest. Die Ergebnisse zeigen also, dass Proteste nicht nur diejenigen ansprechen, die sich bereits Sorgen wegen des Klimawandels machen, sondern weitere Bevölkerungsanteile erreichen. Ein durchschnittlicher Effekt von 1,2 Prozentpunkten ist beträchtlich, wenn man bedenkt, wie hoch der Anteil der Menschen in Deutschland ist, die sich Sorgen um den Klimawandel machen (etwa 80 % im Jahr 2015, Abbildung A7). Dies bedeutet, dass mit der vorliegenden Effektgröße ein relativ hoher Anteil derjenigen, die sich bisher noch keine Sorgen gemacht haben, ihre Meinung nach Protestereignissen ändert. Zum Vergleich stellen Hoffmann et al., (2022) fest, dass Trockenperioden oder Temperaturanomalien die Sorgen um die Umwelt um 0,5 bzw. 0,8 Prozentpunkte erhöhen. Der vergleichsweise größere Effekt der Klimaproteste steht im Einklang mit den Ergebnissen von Sisco et al., (2021), die feststellen, dass globale Klimastreiks die Aufmerksamkeit für den Klimawandel stärker beeinflussen als politische Ereignisse (UN COPs) und extreme Temperaturen.
Analyse: Energiewende, Klimaschutz und Aktivismus – Empirische Analyse weitreichender Protestereignisse bis 2020
Angeblich haben sich laut der Aussage hier schon 2015 etwa 80% sorgen um den Klimawandel gemacht. Und eben nach einem Protest kamen dann im Schnitt noch mal 1,2% hinzu. Dann müssten wir ja locker bei über 100% sein mittlerweile. Is aber nicht so. Die 80% sind es je nach Umfrage so in etwa. an mehr kann ich mich nicht erinnern. Also dass mir da was untergekommen wäre. Also wenn dieser Effekt wirklich besteht, dann hält er nicht an. Und unsere Sorgen werden meist vom Alltag geprägt. Und vor der letzten COP war Klima auch auch abgerutscht in der aktuellen Prio der Mitbürger.
Widersprüchlich finde ich den Satz
Unsere Ergebnisse legen nahe, dass Klimaproteste in Deutschland dann besonders effektiv waren, als noch ein relativ großer Teil der Bevölkerung nicht für die Folgen des Klimawandels sensibilisiert war.
Analyse: Energiewende, Klimaschutz und Aktivismus – Empirische Analyse weitreichender Protestereignisse bis 2020
Wenn angeblich schon 2015 eben etwa 80% sich Sorgen um den Klimawandel gemacht haben. Wann soll dann die Zeit gewesen sein, als ein relativ großer Teil noch nicht sensibilisiert war?
Wobei ich den zeitlichen Verlauf interessant finde
Den Anteil derer, die sich große Sorgen machen hat man vergrößert. Fliegen tun sie trotzdem. Ich mein ja nur. Um nicht zu sagen, wir müssen weg vom Problemverständnis hin zur Lösung. Der Lösungsraum is breit. Und viel sowohl als auch. Es muss in den Alltag hinein. Weil das ist es ja auch wovor wir uns „drücken“. Die Veränderung, die Kosten, die Arbeit. Wir können Sensibilität erhöhen wie wir wollen. Es geht am Ende ums handeln. Und da hilft uns leider keine Wissenschaft. Weil sie sich erstens weigert uns Menschen zu verstehen jenseits von Haltung und Moral und „wir müssen“. Und weil sie eben am Ende auch nur unendliche Debatten und Kämpfe führt. Mittels Sprüchen, lauter Kritik, Drama. Weil immer noch mal einer ums Eck kommt und es besser weiß. Und wir uns unendlich im Kreis drehen.
Und das keiner mehr an irgendwas glaubt ist auch kein Wunder. Nicht, dass die Zeichen gerade auf positiv stehen würden was die Klimaziele betrifft. Aber wenn ich den lieben lange Tag nur Drama verbreite, mit wir sind auf nem Kurs +3 Grad, dann fängt die Bevölkerung eben nicht an zu handeln, sondern sagt „okay fuck“.
Wer über Probleme redet, schafft Probleme. Wer über Lösungen redet schafft Lösungen. Oder wie war das noch mal? Hab den Urheber vergessen. Habs von Maren. Weil am Ende machen sie auch immer wieder das gleiche. Über Probleme reden. Nicht über Lösungen. Natürlich will keiner Einschnitte. Und es versteht ja auch keiner, dass das aber notwendig ist als Lösung. Weil über die Lösung redet keiner. Wir bereite nicht vor. Wir erklären nicht. Wir schmeißen Heizungsgesetze hin, oder streichen Landwirten Subventionen über Nacht, oder dem veränderungswilligen Bürger Fördergelder für E-Autos. Friss oder stirb. Aber Hauptsache wir werden Intel und Co Milliarden in den Rachen und verkaufen das dann als Investition in die Zukunft.
Weil Politik genau wie wir überfordert ist. Weil man an ihr genauso zieht und zerrt. Weil sie auch nicht weiß. Und weil sie an uns zerrt. Weil sie planlos an Kompromissen zerkrankt.
Es bringt rein gar nix, wenn dauernd Wissenschaftler warnen. Wenn sie sich zerstreiten. Wenn Politik planlos agiert. Und nicht kommuniziert. Dann müssen wir das eben wie schon mal festgestellt, selbst auf die Kette kriegen. Jenseits des Freistilringens in den Alltag tragen. Neben Problembewusstsein auch Lösungsbewusstsein schaffen. Und weg von dem entweder oder. Hin zu mehr sowohl als auch.
Ja Pause ist wichtig, Pause ist richtig. Nicht um wieder Kraft für den nächst Ringkampf zu sammeln. Sondern ums ich zu sortieren, und neue Wege zu gehen. Und so scheiße es auch gerade ist und jeden Tag was neues drauf purzelt, noch ist nicht aller Tage Abend. Und aktivistische Wissenschaft, ganz viel Haltung, ganz viele Debatten sind eben nicht die Lösung.
House on fire but there’s no one home
Cloud of smoke and we’ve all moved on
I’ve heard it said there’s a reason why
That I just can’t find
But I have to trySaw a man with his head in his hands
Tattered heart and his soul in the sand
I couldn’t give him reasons
I couldn’t tell him whyEven if I tried
Even if I triedBut there’s a healing
There’s a healing
There’s a healing
There’s a healingHad a love but they had enough
Gave it all but they gave it up
There’s gonna be a time that it turns out fine
But it ain’t tonight
And that’s alrightCause there’s a healing
There’s a healing
There’s a healing