Aufbruchsstimmung

So Fritze hast alles gepackt? Wir müssen aufbrechen. Die Zeit drängt. Wir müssen los? Wie noch nicht fertig? Beeil dich! Ich höre derweil noch mal dem Jochem zu. Und üben uns im Konstruktivismus … emm konstruktiven Denken. Hüstl.

Sachlich, nüchtern, genial der Mann. Genau diese Sachlichkeit zieht. Das is wie de Arzt, der dir erklärt, dass du Krebs hast, aber dass es da eine Vielzahl von Möglichkeiten gibt. Unaufgeregt, nüchtern, sachlich. Kein Geschwurbel, keine Geschichten. Reine Wisskomm. Und das auch immer mit einem Blick auf Sozialwissenschaften. Der Experimentiert da auch rum. Es tut so gut ihm zuzuhören. Bevor wir zum Aufbruch kommen, eine sachlichen Einordnung seine Forschung. Ach ja der is in nem exelenten Cluster oder so in Hamburg und schreibselt auch am IPCC.

Wir möchten die Welt beschreiben wie sie ist. Und auch auch die möglichen Zukünfte oder plausible Zukünfte wie wir es nennen beschreiben, so wie wir sie verstehen. Das heißt nicht dass uns egal wäre was passiert – ganz und gar nicht und wir sehen uns auch auch dem öffentlichen Diskurs verpflichtet. Also wir wollen uns nicht in den Elfenbeinturm zurückzuziehen, aber wir halten schon für wichtig zu kommunizieren, was wir wissen und was er nicht wissen. Einerseits was wir vielleicht auch sagen, die Folgen des Klimawandel sind gravierend. Aber es ist nicht so als ob die Zukunft der Menschheit jetzt auf dem Spiel stünde. Das tut sie nicht, jedenfalls nicht durch den Klimawandel – nicht der gesamten Menschheit. Auch wenn es vielleicht Gegenden gibt, die gefährdet sein könnte. Auf der anderen Seite wollen wir aber auch verhindern, und da sind wir auch wieder in dem gesellschaftlichen Teil oder gesellschaftswissenschaftlichen Teil, wir wollen auch verhindern dass sich die Gesellschaft eins in die Tasche lügt. Und jetzt zitiere ich meine Kollegin Anita Engels, die das so genannt hat, denn es gibt zum Teil einiges an Illusionen was ein Klimaschutzmaßnahmen sehr schnell erreichbar sein könnte. Da sagen wir „nein“. Wir müssen uns auch hier nüchtern anschauen, was passiert. Wiederum nüchtern heißt nicht gleichgültig. Aber wir sind davon überzeugt, es ist niemandem geholfen, wenn entweder schwarz gemalt wird oder man sich Illusionen hingeben. Beides hilft nicht. Wir möchten schon eine möglichst präzise Abschätzung liefern ja, mit allen Ungewissheiten, die da sind.

[…]

Einiges ist ja schon festgelegt in der Gesellschaft. Als banales Beispiel die Welt wird nicht im Jahr 2024 die CO2 Emissionen auf Null runterfahren. Ich muss kein Prophet sein um das sicher sagen zu können, das wird nicht passieren. Außer einen riesen Asteroid stürzt auf die Erde. Dann ist das was anderes. (Anmerkung der Redaktion: 😂 – trockener norddeutscher Humor)

Klimamodelle und die Arbeit des IPCC: Prof. Jochem Marotzke – Kritisches Denken Podcast Episode 74

Soderle. Weltuntergang fällt aus. Kollabierende Twitterer, Kleber und sonstige Aktivisten hin oder her. Es wir ungemütlich, die schönen Jahre sind vorbei, wir müssen uns unterhakeln, dann schaffen wir das. Klappe Fritze. Unterhakeln so wischtisch.

Und ja auch genau das was Jochem da gerade gesagt hat. Es geht nicht um Drama und den Weltuntergang, aber nüchtern den Ernst der Lager kommunizieren. Und es geht auch nicht darum was schön zu reden. Und das gleiche braucht es auch beim Thema Transformation. Die gibs nicht umsonst. Sachlich nüchtern betrachtet kostet sie. Geld, Emotionen, Kraft. Und wir müssen auch entbehren und verzichten. Aber nicht auf lebensnotwendige Dinge. Es braucht Sachlichkeit und Nüchternheit. Um sich auch immer wieder zu sortieren.

Der Jochem erzählt dann noch einiges über die Forschung, wie der IPCC Bericht so geschrieben wird und und und. Man hört ja immer, dass die Regierungen noch Einfluss nehmen, aber so gravierend is das nicht.

Da kommen dann auch die Regierungen ins Spiel, denn diese Zusammenfassung für Entscheidungsträger die wird Satz für Satz in einem Abschluss Plenum durchgegangen. Und dann wird auch teilweise um jedes Wort gerungen. Wobei man sagen muss, das meiste hat damit zu tun ob es verständlich ist, klar ist und nichts wird hinein geschrieben, was nicht von uns Autoren und Autoren abgesegnet wird. Wir haben immer das letzte Wort bei dem was drin steht.

Aber in der Arbeitsgruppe 3, wo es um die Vermeidung des Klimawandels geht, da ist vorletzte Mal in ganzer Themenblock rausgeschmissen worden. Man konnte sich mit dem Regierungen nicht einigen. Und dieser Themenblog das war de „Welche Länder sind verantwortlich für die Zunahme der CO2-Emission“ Und es waren die Schwellenländer. In den Industrieländern gegen die Emissionen runter, in den Schwellenländern ging sie hoch. Und die Schwellenländer wollten das nicht in einem IPCC-Bericht stehen haben. Das heißt das wurde dann aus der Zusammenfassung für Entscheidungsträger das ganze Thema wurde dann rausgeworfen. Wir als Autoren können verhindern, dass was falsch ist drin steht, aber wir können unter Umständen nicht verhindern, dass etwas rausgeworfen wird.

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Und dann wirds interessant. Weil ja nüchtern und sachlich betrachtet, hilft es niemanden, wenn wir uns über ne Handvoll freidrehender dt. Superreiche mit Privatjet oder Porsche aufregen. Es ist und bleibt ein globales Problem. Das riesige Allmendeproblem. Siehe Tragödie des Gemeinguts. Müssen wir noch mal thematisieren.

Im zweiten Teil des Interviews sprechen die Herren über die Transformation, die wir nun brauchen.

Es muss Vorteile bringen und gerade das ist natürlich auch noch die große Schwäche von Erneuerbaren. Speichern ist ein riesen Problem und da wird auch fieberhaft dran gearbeitet an diesen Speicherlösungen. Ich glaube aber auch, dass und dann kommen wir wieder zu dem Punkt, den ich vorher machte, es passiert ja auch sehr viel. Also das merke ich jetzt wenn ich Vorträge halte. gerade im Bereich wo auch Leute aus Unternehmen in der Wirtschaft dabei sind. Ich finde das frappierend was mir da erzählt wird über Startups, über Lösungsmöglichkeiten, die ausprobiert werden die in Richtung nachhaltige Entwicklung. Auch nachhaltigen Energieversorgung da passiert unheimlich viel. Wir wissen noch nicht was sich da am Ende so durchsetzen wird, aber es ist unglaublich was an Aktivität da passiert. Nicht primär weil jemand sagen würde „und ich verzichte auf dies oder das und jenes.“ Sondern weil Gelegenheiten erkannt werden. Und man sieht hier, wir können mit völlig neuen Ideen, mit völlig neuen Technologien, die wollen wieder reinbringen, und das Klima ist gut. Also das Investitionsklima ist gut und das ist ein wirklicher Wandel. Wo ich sagen würde vor zehn Jahren vielleicht noch eher war es so, dass die Leute sich angeguckt haben und sich gefragt haben „ja was können wir denn machen? Was passiert dann wenn wir aus der Atomverstromung rausgeht aus der Kohleverstromung? Was haben wir denn dann?“ Und da ist mittlerweile doch viel mehr eine Aufbruchsstimmung. Die ich auch immer wieder sehe. Und die muss auch da sein. Aufbruchsstimmung bedeutet ja die Menschen erkennen Gelegenheiten und wollen was ausprobieren. Und denken „oh ja das ist cool und und es hilft dem Klima“

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Ich sach mal Jochem wie geil is das denn? Oder um es anders zu sagen, ja genau das brauch wir. Nicht immer dieses „es passiert nix, oh Gott wir sterben“. Politik hin, Politik her, es passiert was da draußen im Lande. Und es braucht mehr Leute die die Aufbruchsstimmung ins Land tragen. Die davon berichten.

Und ja wir brauchen diese Technologieoffenheit. Zumindest um sie in einem „Reallabor“ testen zu können. Nicht alles wird sich durchsetzen. Das meiste wird wieder verschwinden. Einiges ein Nischendasein fristen und machens unser Leben revolutionieren. Und wir dürfen es nicht zu früh abwürgen. Manchmal ist weniger mehr.

Beim nächsten Part brenne ich allein schon für die Frage

Frage: Also was ich so mitkriege von nein nicht wirklich von außen, ich bin ja auch Teil des Systems. Aber meine Beobachtung ist es dass da schon relativ polarisiert ist jetzt bei uns in Deutschland in der Gesellschaft. Das ist das Lager die sagen „ja Innovation das wird uns alle Probleme lösen“ und dann gibt es das andere Lager das sagt „nein wir müssen verzichten und es gibt ja eigentlich schon alles wir müssen nur mit politischen Willen durchsetzen“ Das ist schon fast nicht mehr konstruktiv dieser Dialog. Das ist entweder oder und natürlich ist es klar, wenn wir selbst kritisch über uns Menschen nachdenken, dann funktionieren wir nicht so, dass wir alle verzichten können und wir müssen uns wahrscheinlich auch ehrlich machen sowie Thomas Merziger das gesagt hat, und uns eingestehen wie wir Menschen sind. Und was eben auch nicht funktioniert auf der anderen Seite, sich komplett auf die Innovation zu verlassen ist wahrscheinlich auch blauäugig. Weil a) wissen wir nicht wo sie herkommt und wo sie hingeht. Und damit zu planen und dann uns darauf auszuruhen quasi auf den Lorbeeren funktioniert ja auch nicht. Also ich kann nicht einfach nur da sitzen und darauf warten, ja in sechs Jahren wird das schon alles gelöst sein. Das heißt man braucht ja schon irgendwie beide Perspektiven. Und wäre es nicht ein Ziel zu versuchen auch diese beiden Lager irgendwie wieder in ein Boot zu holen? Und zu gucken dass man gemeinsam in die gleiche Richtung zieht und weniger versucht sich auszustechen wäre dann die besten Argumente hat?

Ich würde vielleicht den Weg gehen wie wir das in Hamburg auch wollen, dass wir wirklich in Richtung gesellschaftliche Transformationen wollen. Ich würde es nicht nur auf so ein Widerspruch oder so ein Konflikt zwischen lediglich Verzicht gegen Technologie führen. Denn Technologie allein wird es auch nicht lösen. Und wenn es nur um den persönlichen Verzicht geht das ist zum Teil natürlich auch ein Taschenspieler Trick von Teilen der Industrie gewesen letztlich. Auch der CO2 Fußabdruck der persönliche der wurde von BP ja auch ganz stark propagiert. Denn wenn wir uns alle nur noch darauf konzentrieren, was wir persönlich machen, dann ist die politische Verantwortung plötzlich komplett aus dem Blickfeld gerückt. Und insofern ist eben auch die Frage wie sehen die politischen Rahmenbedingungen aus? Vielleicht ein Beispiel wo dann aber auch die Technologie allein ist nicht bringen wird: es gibt viele Diskussion über Verbrennermotoren und Elektroautos. Aber auch das Elektroauto wird die Lösung nicht bringen, wenn wir nicht darüber nachdenkenm dass wir endlich ein modernes Verkehrssystem bräuchten in vielen Städten. Das macht es auch lebenswerter meiner Meinung nach. Nur Verbrennerautos mit E-Autos zu ersetzen wird es nicht bringen. Es muss sehr viel mehr passieren, dann sind wir aber wirklich in einer gesellschaftlichen Transformation. Da sind wir auch in einer gesellschaftlichen Debatte. Haben wir jetzt gerade in Berlin gesehen. Natürlich wenn ich ein modernes Verkehrssystem haben möchte, das bedeutet dass das Auto und erhebliche Stück weit aus der Stadt gedrängt wird. Und das ist das ist weder eine Technologie Debatte, das ist auch keine reine Verzichtsdebatte. Das ist eine gesellschaftliche Transformation, die da stattfindet. Und ohne solche gesellschaftlichen Transformation wird das mit dem Klimaschutz nicht funktionieren das ist ganz klar.

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Also Mooooment wir müssen über das Wording reden. Das heißt nicht Transformation, das heißt der große Fortschritt. Niemand will transformiert werden. Mach mal ein Experiment zu Jochem. Kommt net gut. Wobei mir da schon noch die richtigen Begriffe fehlen. Wer auch immer sich Transformation einfallen lassen hat, hat da echt ins Klo gegriffen. Zumindest wenn man eine Ist- oder Soll-Zustand beschreiben will. Für Vergangenheitsbetrachtungen kann man das ja ganz nüchtern sehen. aber wen uns einer sagen will, dass wir hier und jetzt transformiert werden. Mua. Man lässt sich ja auch sonst nicht offiziell transformieren, obwohl wir uns immer weiterentwickelt haben.

Ich glaub ich muss mich mal in seinem Cluster noch etwas umsehen. Jochem is ja eher der Physiker der so nebenbei mal in die Sozialwissenschaften reinlinst, weil klar er sieht das Problem und wer will da nicht nach ner Lösung Ausschau halten.

Interessiert mich mal wer da so in dem Cluster rumforscht. Und was man von denen noch so findet. Weil das was er da beschreibt kommt mir zu bekannt vor. Aber derweil mal weiter mit Jochem und dem kritischen Denken.

Was wir in Hamburg in unserem großen Bericht veröffentlicht haben, wo wir dann einmal auch noch ganz deutlich gesagt haben, die Technologie für sich alleine, die Technologien in Isolation wirds nicht richten. Zum Teil weil wir nicht wissen wie viel davon umgesetzt wird. Aber auch vielleicht wofür. Und ist erfordert schon tiefgreifende politische Entscheidung dafür zu sagen, dass die Technologien dann eingesetzt werden die grundsätzlich in Richtung Klimaschutz führen. Nichts davon passiert von alleine oder nur weil die Technologie da ist.

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Es braucht vor allem einen Plan. Eine durchdachten. Auch wenn niemand ne Glaskugel hat. Es geht eben nicht um Wärmepumpe gegen H2-Heizung. Da zwischen gibs noch so viel mehr und vor allem Fernwärme. Ich sach nur Palmer. Und Kreislaufwirtschaft kommt in dem neuen Papier der Ampel auch nicht vor. Stattdessen kann man jetzt Flächen die man neu versiegt mit Geld freikaufen. Und wer ne Bahncard 100 hat, kriegt das 49€ umsonst. Und die Flughäfen machen wir jetzt Klimaneutral. Tolle Sache oder? Also nicht die Flieger sondern die Flughäfen.

Was absolut fehlt ist das, was Jochem oben genannt hat, die Aufbruchstimmung. Strukturwandel jetzt. Lasst uns neue Sachen bauen. Nix seht in den Papier zu Startups, zum Innovation, zu Gründungen. Da hat Hubsi mehr Forschergeist.

Werfen wir hier Maja ein

Wie schaffen wir es denn, diese hohe Lebensqualität mit geringstmöglichen Fußabdruck und damit richtig schlauen Ingenieursredesigns, richtig schlauer zirkulärer Ökonomie, richtig schlau im Umgang mit dem was wir im Land haben, richtig guten Design von öffentlichen Flächen. Damit wir mehrere Dinge wie wir Diversitätsziele, Klimaanpassungsziele, Wasserspeicher, guten Wohnraum, kurze Wege, damit die Notwendigkeit sich ständig fortbewegen zu müssen reduziert wird. Das kann man doch viel schlauer alles lösen und das fehlt mir in der Debatte so. Es geht immer um Verlust und das geht nicht mehr und dies geht nicht mehr. Anstatt zu fragen „wie können wir das dann besser“? Wir sind doch klug, wir sind doch schlau, wir sind die unglaublich ausgebildeten Leute. Und natürlich wieso sollen wir so Müll intensiv einfach weiterleben, wir können das anders. Und das gibt Sicherheit und das sind die Exportschlager in die Zukunft in die anderen Länder, weil das Ressourcenbudget wird begrenzt sein überall.

Maja Göpel im Gespräch: Die Transformation aktiv gestalten

Ich sag mal so: Der Gedanke ja, aber das ist zu abstrakt und zu wenig positiv. Sprich diese Bandwurmsätzen, wo ich gar nicht mehr Anfang und Ende finde und mich dann frage, was wollte sie eigentlich sagen, sind am Ende irgendwie nichtssagend. Is wie beim Robert. Hust. Und dann klingt es so als wäre immer noch stillstand. Als könnten wir es besser, aber wollen nicht. Und der Anspruch is auch wieder so „wir können das besser“ anstelle „wir können das Problem lösen“. Ich glaube ja, dass der Gedanke dahinter richtig ist, aber es hat wieder was von Perfektionismus im Sinne wir machen gleich mal was viel besseres und lösen alle Probleme mit einer Fliegenklatsche. Da werden alle Probleme in einen Satz gepackt und hinten drauf noch mal Verzicht aufgemacht.

Ich denk mir ja oft, dass man einander vorbeiredet. Genau deshalb zu viel reingepackt in eine Satz, dann noch mit Angriff auf irgendwelche Bremser versehen und noch ein paar schöne kreative Wörter eingeworfen am besten noch Fachgekringel. Es ist nicht die Sprache die die Breite Masse spricht. Es sind nicht die Worte die wir verstehen. Es ist nicht die Menge Input, die die meisten ohne Vorwissen verarbeiten können. Manchmal ist weniger mehr.

Ja wir können anders. Aber dazu gehören andere Beispiele als ein Technikkapitel mit „Facebook is doof“. Das ist nicht unser Problem. Und schon gar nicht „die“ Lösung.

Wenn ich die Aussage da dann mal aufdrösele gehts doch darum was Jochem oben meinte, die Startups, die loslaufen, um Probleme zu lösen. Oder ich werfe mal all die aktuellen Forschungen ein auch zu Kreislaufwirtschaft oder wie man aus Klärschlamm Wasserstoff gewinnt. Es passiert ja was. Und es braucht die positiven Geschichten, die genau darüber berichtet. Damit man wie Jochem freudestrahlend begeistert von der Aufbruchsstimmung berichten kann. Das nimmt Menschen mit. Das animiert auch selbst auf neue Ideen zu kommen. Ich sage ja immer, wir brauchen ne Goldgräberstimmung wie damals beim IT Boom. Aber der wäre auch nie ohne die Berichte über Microsoft, SAP und Co gekommen. Wenn man sie was man so machen kann, dann versucht man es auch. Viel eher als nur aufgrund von Debatten.

Sprich ja alles richtig, was Maja da sagt, außer dass man sich schwer tut zu folgen. Aber das ist nix was man in Debatten einwirft. Weil das diskutiert man nicht. Man diskutiert maximal die Rahmenbedingungen, die dazu führen oder die sie positiv beeinflussen diese Aufbruchsstimmung. Und wir müssen mehr über die berichten, die loslaufen. Aber anders als dieser Klamauk mit Ricky. auch wenns gut gemeint war. Stimmt schon hatte was von Sendung mit der Maus für Erwachsene.

Ich lass man ein paar Gedanken von Jo hier. Weil ja, Transformation ist harte Arbeit. Und weniger rosarot. Klar können wir auch träumen. Und müssen es auch. Jedes Startup hat Träume. Aber zu viel dieser heilen Welt macht es unrealistisch und erreicht deshalb die Masse nicht.

So bleibt am Ende der fatal-falsche Eindruck, dass Klimaschutz und Klimafolgenanpassung mit ein bisschen Neugier, Technologie und Tüftelei zu schaffen wären und das Ganze denen, die sich daran beteiligen, auch noch unendlichen Spaß, Wohlstand und Zufriedenheit bringt. Den in dieser Hinsicht entscheidenden Moment hat Wir können auch anders am Ende der sechsten Folge, als Engelke, Mädel und Göpel beim Cappuccino (mit Hafermilch) über das Tempelhofer Feld spazieren. Da sagt Engelke sinnend den Satz: „Wenn alle zusammen anpacken, klappt’s.“ Und Mädel schwärmt davon, wie „glücklich“ ihn die Reise durch die Bessermacher-Welt gemacht habe.

Klimaschutz macht so wenig Spaß wie Vokabeltraining

In Wirklichkeit aber wird Klimaschutz in den kommenden Jahren ungefähr so glücklich machen wie Vokabeltraining oder Koalitionsverhandlungen mit der FDP. Und zwar aus einem einfachen Grund: Es werden eben nicht alle zusammen anpacken. Die Gegenkräfte werden vielmehr wachsen mit jedem auch nur angedeuteten legislativen Zwang, der irgendwen auch nur mutmaßlich benachteiligt. Um effektiv zu sein, ist er ein Verteilungskampf auf höchster Ebene. Er wird mit Verteidigungs- und Sozialausgaben konkurrieren und mit heroischen „Blut, Schweiß und Tränen“-Reden zu kollektivem Verzicht anregen müssen. Umso mehr, je länger er misslingt. Dort hilft es ihm aber kaum, wenn er – solange noch irgend möglich – als nettes Graswurzelprojekt privatisiert und verharmlost wird. Es sind eben nicht viele kleine Leute, die hier im Einzelnen freiwillig den Unterschied machen. Sondern tatsächlich alle zusammen. Gezwungenermaßen.

Klimaschutz ist kein Kindergottesdienst

Deshalb auch wieder zurück zu mehr Sachlichkeit. Weniger ausgeschmückten Besser-Machen. Mehr einfach Lösungen umsetzen. Und das durchaus mit gesellschaftlicher Transformation. Ich ahne ja, welche Bücher Jochem liest

Frage: Und was sicherlich auch helfen wird ist gute Beispiele zu sehen von Regionen lokal oder auch übergeordnet, wo solche Konzepte solche gesellschaftlichen Transformationen auch schon umgesetzt sind. Wo die Menschen dann sehen können ja da brauche ich keine Angst haben dass mir da was verloren geht. Es gibt ja auch schon reale Projekte ob das jetzt in Barcelona ist so ein ganzer Block oder in Paris. Jetzt gerade wo relativ kurzfristig die Autos ein ganzes Stück weit aus dem Stadtzentrum verbannt werden. Da gehört wahrscheinlich aber auch einiges an Mut dazu sowas umzusetzen, weil es vielleicht nicht die populärsten Entscheidung sein wird.

Ja es gibt diesen Begriff des Reallabors. Versucht wird also in großen Stil aus der Sicht eines Individuums global gesehen natürlich im kleinen Stil. aber was ich sagte Paris finde ich auch faszinierend, Barcelona. Wir sehen da natürlich im Fall von Paris das dann doch eine sehr mutige Bürgermeisterin. Die sich vorgenommen hat, das durchgesetzt hat. Ich glaube auch dass der Bevölkerung zum Teil sehr viel mehr zugemutet werden kann als manche PolitikerInnen und Politiker sich vorstellen. Man muss es halt mit einer mit Überzeugung darlegen. Man muss es kommunizieren. Und sagen hier wir probieren das mal. Und wir sehen ja auch immer wieder Beispiele dafür dass das funktioniert hat. Vielleicht wenn ich in die Geschichte schaue also Willy Brandt Diktum „mehr Demokratie wagen“ und die Öffnung nach Osten. Er hat es geschafft doch einen großen Teil der Bevölkerung hinter sich zu bringen damals. Das war eine bemerkenswerte Leistung die er da vollbracht hat. Gehört Mut zu, Entschlossenheit. Er hats halt gut genug erklärt, dass er wenn auch knapp dann aber doch sowohl den Bundestag also den Bevölkerung hinter sich gebracht hat. Und ich glaube sowas ist dann schon erforderlich.

Klimamodelle und die Arbeit des IPCC: Prof. Jochem Marotzke – Kritisches Denken Podcast Episode 74

Sachlich und nüchtern? Norddeutsch wie Olaf? Oder mehr Hundeblick wie Robert mit dem er uns alles verkauft auch Kohle und BASF. Oder sich dann hinstellt „mehr ist in der Koalition nicht möglich“. Achtung steile These: Doch wäre möglich, wenn man es gut genug erklärt. Woraus folgt, dass Roberts kumpelhaftes Gestottere in Bandwurmsätzen halt ab einer gewissen Eben nicht zieht. Und es eben mehr braucht.

Aufbruch kriegen die alle nicht zustande. Aber vielleicht müssen wir das eh aus der Gesellschaft raus machen. In dem wir uns die Geschichten erzählen. Indem wir beim Nachbar die Wärmepumpe angucken. Oder dem neuen Statup mit em Auftrag auf die Füße helfen, weil uns de Geschichte so gefällt. Müssen Geschichten darüber weiter tragen. Die positiven Geschichten. Genau das will ich auch. Wenn der das kann, kann ich das auch.

Vielleicht braucht es kein wissenschaftliches Quartett. Vielleicht braucht es eine Bühne für Macher jenseits der Worte, Formeln und Happening. Emm und vielleicht durchaus handfestes jenseits heiler Welt und Kapitalismus is doof.

Und vor allem brauchen wir mehr Sachlichkeit in den Debatte, Veränderung braucht ein klaren Kopf. Nüchterne Problemanalyse. Und aus dieser „Ruhe“ verglichen mit heute kann Motivation erwachsen. Und gerade weil wir keine rationalen Wesen sind, brauchen wir diese Sachlichkeit, um lösungsorientiert zu denken, um mutig zu sein. Es darf kein Mut aus Angst getrieben sein. Sondern einer getrieben aus Überzeugung. In der Ruhe liegt die Kraft. Und die Verständigung. Der Jochem der zieht. Und genau wegen dieser Sachlichkeit. Außerhalb des Klimabubbels. Außerhalb all dieser Lagerkämpfe. Und er hat den Vorteil, er hat keine Fuß in ein bestimmtes Lager gesetzt. Er ist frei. Im Reden und in unsere Wahrnehmung. Es kann Menschen erreichen, die auf der politisch anderemn Seite sehen und manch Grünen ideologie- und Gruppenbezogen kein Wort glauben.

Manchmal ist weniger mehr ✌

So Fritze, fertig? Hoop hopp, auf gehts!

Was soll ich tun, wenn ich so seh
Ich kann den Wind nicht ändern nur die Segel drehen
Tausend Fragen, schlagen Rad
Ich will kein neues Leben, nur einen neuen Tag
Was tut gut? Was tut weh?
Ein Gefühl braucht keine Armee
Vor, zurück, zur Seite, ran
Herzlich willkommen!

Neuanfang
(Es ist nicht zu spät)
Neuanfang
(Es ist nicht zu spät)
Neuanfang

Es ist nicht zur früh, es ist nicht zu spät
Ein guter Plan ist mehr als eine Idee
Werf nicht mehr alles in einen Topf
Veränderung braucht ein klaren Kopf
Will mich nicht schämen für ein bisschen Glück
Bin ich es selber oder spielt die Welt verrückt?
Zieh klare Linien zwischen Bauch und Verstand
Herzlich Willkommen!

Neuanfang
(Es ist nicht zu spät)
Neuanfang
(Es ist nicht zu spät)
Ich führ ein Neuanfang
(Es ist nicht zu spät)
(Es ist nicht zu spät)

Ich bin nicht immun gegen Gegendwind doch ich lauf los
All die schönen Erinnerungen ich halt sie hoch!
Ich fühl mich ein Tag schwach, ein Tag wie neugeboren
Ich will altes nicht bekämpfen ich will neues formen
Folge mein Ruf träume von Wolken leicht
Ich räum die Blüten aus dem Weg nutz die Gelegenheit
Halt mich am Vorne fest
Es fühlt sich wacklig an
Herzlich Willkommen

Neuanfang
(Es ist nicht zu spät)
Für ein Neuanfang, es nie zu spät
Es ist nie zu spät
Für ein Neuanfang
(Es ist nicht zu spät)
Neuanfang!
Es ist nie zu spät
Für ein Neuanfang

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