… hat nie gutes bewirkt. Bedingungslose Gefolgschaft kann nicht die Lösung sein. Bedingungslose Gefolgschaft hat uns so oft schon ins verderben geführt
Das ist der Moment der Verantwortung, wenn wir sehen, dass die Person, die sich als Leader hinstellt, diskreditiert wird oder von der Tanzfläche gezogen werden soll, da müssen wir Follower werden. Selbst wenn die Art, wie wir uns einbringen, eine andere ist: sie steht für die gleiche Forderung, wissenschaftliche Berichte ernst zu nehmen.
Klima trifft Theater: Interview mit Politökonomin Maja Göpel + Theatermacherin Nicola Bramkamp (nachtkritik.de)
Auch wenn sich diese Aussage auf die Unterstützung von Greta und FFF durch S4F bezieht, nehme ich das mal als Anlass, um über bedingungslose Gefolgschaft im Klimakontext zu reden. Nur weil jemand die wissenschaftlichen Erkenntnis des menschengemachten Klimawandels ernst nimmt, heißt es nicht, sich unterstützen zu müssen/ können. Weil Gedanken dabei sind, die nicht unterstützt werden dürfen.
Nein Verantwortung ist auch, nicht einfach nur zu folgen, nicht mitzutanzen. Wenn die Person, die versucht Anführer zu sein, in schillernden Farben einen Tanz tanzt, den ich aus sehr guten Gründen nicht tanzen möchte, wenn Meinung und Lesen zu Wissenschaft wird, wenn sie Menschen auf die Bühne holt, die dort nicht hingehören, die die Hölle im Schlepptau haben. Getarnt. Sanftmütig, edel und gut. Mit dem Geruch verbrannter Haut. Mit dem Blut von Millionen von Menschen.
Einwurf bevor ich das zerpflücke: Die DDR hatte übrigens eine höhere Quote an Borderline Patienten aufgrund von Wochenkrippe. Von Todesopfern der Diktatur mal ganz zu schweigen. Was war eigentlich mit der Selbstmordrate? Was war mit Zwangsadoption? Was war mit Benachteiligung von andersdenkenden? Von Stalins Opfern ganz zu schwiegen. Das Blut meiner Familie. Nein der Sozialismus ist nicht die gute menschliche Entwicklung, Jason.
Allein 7 Millionen Menschen starben in der Ukraine in einem Jahr durch sozialistische Hände. Geboren aus der Ideologie von Marx und Engels. Deportationszüge … das Blut meiner Familie … The Soviet Story – Stalin, Hitler und die Idiologie von Marx und Engels. Und es wiederholt sich.
Verantwortung heißt auch zu widersprechen und nicht nur zu folgen.
Er hat es endlich getan, der Jason. Gesagt, was er wirklich denkt und will. Von wegen in keine Schublade rein. Von wegen offen. Von wegen Vorbild. Von wegen bewundern. Bauernfänger Jason. Die schön klingenden einfachen Lösungen, mit der Glorifizierung von Leid. Nur weil wir zu leicht vergessen. Weil die die den Sozialismus glorifizieren, nicht dessen Leid gespürt haben. So wie wir heute aus dem westlichen Elfenbeinturm den Osteuropäern was von Frieden mit Russland erzählen.
Was Jason hier verbreitet ist keine unangenehme Wahrheit, sondern schlicht und ergreifend Lüge. Gelogen ohne rot zu werden. Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Es gibt genug Evidenz, die seine Aussagen widerlegt. Ich bin Ossi. Nun denn lasst uns mit Tomaten und Schrebergarten die gute Versorgungslage des Sozialismus mit Nahrungsmitteln gleich mal mit der Rettung der Bienen kombinieren. Ich steige dann gleich mal in den Handel mit Degrowth-Tomaten-Samen ein. Ich wollte schon immer in Tomaten-Samen machen. Hörte Monsanto wird reich damit.
Jason ist niemand, den man bewundern sollte. Den man zum Tanz auffordern sollte. Er ist jemand, den man von der Bühne ziehen muss. Nicht sanft sondern energisch. Er ist gefährlich. Er ist nicht „die“ Wissenschaft. Wer Daten so interpretiert ist fern jeder Wissenschaft. Wissenschaft ist breit und auch mit sehr viel Kreativität versehen. Und Jason ist sehr kreativ. Eine kreative Meinung unter vielen. Und ja wir können alles tun und glauben. Und nur weil es geht, heißt es nicht, dass es gut und richtig ist. Es gibt Gründe warum idealisierte Utopien nicht funktioniert haben. Das hat die Vergangenheit übrigens auch bewiesen. Und da Mensch eben nicht edel und gut ist und konform ist, wir es nie funktionieren. Der Weg zur Hölle ist mit guten Absichten gepflastert. Und mit mit sehr viel Charisma.
Wer mit Jason tanzt, tanzt uns ins Verderben. Wer sich Jason nicht in den Weg stellt, handelt nicht verantwortungsvoll. Im Gegenteil. Verantwortung heißt auch Stellung zu beziehen. Und zu widersprechen. Nicht jeder Führer führt uns ins Licht. Sondern mache hinters Licht. Und manche tun es unbewusst. Weil sie vertrauen. Weil sie glauben wollen. Und andere sehr bewusst. Es sind bewusste Entscheidungen.
Wer mit Harald tanzt, tanzt um sein Ego. Viele nette schnell Worte. Viel schöne leicht verkaufbare Kapitalismuskritik. Ganz viel ich. Wer mit Harald tanzt, verbessert die Welt nicht. Und betreibt schon lange keine Forschung.
Verantwortung. Definiere Verantwortung bitte. Verantwortung heißt auch zu widersprechen und nicht nur zu folgen. Und im Zweifel auch andere Wege zu gehen. Wenn man nicht gehört wird. Wenn man nicht hören will. Wenn an nicht wissen will. Wenn man selbst nicht fragt, welche Zweifel einen bewegen. Wenn man nur Mittel zum Zweck ist, um den Anführer zu beschützen.
Nein. Einfach nur nein. Kein Und. Es ist eben nicht das gleiche Ziel. Es sind andere Ziele. Und es ist auch nicht die gleiche Wissenschaft. Unter dem Deckmantel des Systemdenkens und mit einfachen Lösungen. Die so einfach sind, dass wir sie alle verstehen und es deshalb leicht fällt sie zu unterstützen. Und es wartet Leid, wenn man diesen Weg beschreitet. Diesen Tanz tanze ich nicht mit. Diese Idealisierung, die fern der Realität ist.
Wenn Wissenschaft Wissenschaft bekriegt. Das Ringen um Deutungshoheit einer kleinen angeblich erleuchteten Gruppe mit Liebe zu Karl und Friedrich gegen eine Mehrheit. Wissenschaftlicher Diskurs transformiert in Ringen um Deutungshoheit durch die lautere größere Anhängerschaft, die nicht versteht, was sie unterstützt. Die nicht verstehen kann. Die blind vertraut. Bedingungslos folgt. Weil wir doch nur Lemminge sind. Jenseits von wissenschaftlicher Erkenntnis.
Bedingungslose Gefolgschaft ist nie gut geendet.
Die Wissenschaftliche Erkenntnis des Klimawandels ernstzunehmen, heißt nicht gemeinsam den gleichen Tanz tanzen/ brennen zu können. Nur weil niemand die Selbstverpflichtungen in den letzten 30 Jahren nicht ernst genommen hat, heißt es nicht dass jetzt nichts passiert. Aber wenn ich „meine Partei“ und meine Gruppe nicht zu mehr Mut aufrufe, sondern Verständnis für ihr handeln aufbringen, tanze ich auch mit in den Abgrund. Und so weiter.
Es gibt Situationen im Leben, da muss man sich entscheiden. Da gibt es kein dazwischen. Da gibt es kein bedingungsloses Folgen. Es gibt keine bedingungslose Liebe. Weil bedingungslos bedeutet, auch dem zu folgen/ den zu lieben der einem schadet. Das hat die Evolution nicht vorgesehen.
Verantwortung heißt auch zu widersprechen und nicht nur zu folgen.
Führung ist mehr, als sich nur auf eine Bühne zu stellen und Geschichten von Utopien zu erzählen.
Heute speziell für Jason
Mach das Pflaster nicht ab
Juli – Du lügst so schön
Führ mich hinter das Licht
Auch wenn wir verloren gehen, bitte sag es mir nicht
Auch wenn das Glück uns verlässt
Auch wenn wir ohnmächtig sind
Bitte lass mich im Glauben, dass wir heilig sind
Ich will die Wahrheit gar nicht wissen
Ich will die Wahrheit gar nicht hören
Denn du lügst so schön
Du lügst so schön
Du lügst so schön
Dass ich dir nicht glauben kann
Du lügst so schön
Du lügst so schön
Du lügst so schön
Dass ich dir nicht glauben kann
Du gibst mir reines Gift
Und ich trink‘ es wie Gold
Ich hab‘ vergessen warum
Aber ich hab‘ es gewollt
Wenn mich der Glaube verlässt
Bitte behalt es für dich
Du hältst mich am Leben
Mit jedem Wort, das du sprichst
Mit jedem Wort, das du sprichst
Mit jedem Wort, das du sprichst
Mit jedem Wort, das du sprichst
1 Gedanke zu „Bedingungslose Gefolgschaft“