Lüge – sozialer Kitt der Gesellschaft

Das mit der Ehrlichkeit ist ja so ein Ding. Und der Radikalität auch. Und auch wie oft wir das von anderen verlangen und wie wenig wir es selbst gern tun. Aber nun gut. Ich hatte ja noch was Arte offen. Zum Thema Lügen. Gerade in einer Zeit in der wir dauernd, jede Lüge aufdecken wollen oder sie gar gar zum Bewertungskriterium für Politik machen wollen. Wobei sich da schon mal die Frage stellt, was Überzeugung ist und was bewusste Lüge zwecks Manipulation. Aber das nur am Rande. Zurück zum Sinn von Lügen. Weil hmmm, die haben mehr Sinn als man glaubt.

Lügen an sich sind nicht so schlimm. Tatsächlich können Lügen Menschen nicht nur auseinander bringen. Sie sind auch der soziale Klebstoff der Gesellschaft.

Psychologe Matthias Gamer – Machen Lügen unsere Welt besser? | 42 – Die Antwort auf fast alles | ARTE

Ach geee komm. Das is jetzt aber puuh. Das müssen wir näher betrachten

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Das Kaninchen im Hamsterrad

Handlungswissen. Wir haben kein Handlungswissen und schon gar kein automatisiertes Handlungswissen. Ich glaube schon, dass James etwas wichtiges angesprochen hat. Wobei ich das eben auch erweitern würde darum, dass uns an vielen Stellen dann doch Wissen fehlt. Auch was Auswirkungen unseres Handelns betrifft. Und wir in Automatismen gefangen sind. Auch was zum Beispiel den Umgang mit neuen Technologien betrifft. Und so übergehen wir viele Situation, wo wir handeln müssten oder anders handeln müssten. Täglich. Nicht nur punktuell. Problemlösungskompetenz, Kreativität etc. das sind auch alles Dinge, die ein bestimmtes Thema zu einem Zeitpunkt anpacken, aber wir brauchen ein anderes automatisiertes Denken/ Handeln vielen Bereichen.

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Die erschöpfte Gesellschaft

Nachdem mein Kopf sich mal wieder sehr tiefgefroren leer anfühlt, so viel zur erschöpften Gesellschaft, und nicht viel eigenes produzieren mag, kommen wir noch mal zurück zu den Philosophen. Den Thomas Fuchs hatte ich ja noch offen. Fast vergessen. Der Thomas is Philosoph und Psychiater. Endgegner next one. Hüstel. Aber wir haben ja gelernt. Bei Philosophen einfach entspannt zuhören. Das Fach lebt von Thesen und Kreativität. Und überall ist meist mindestens ein Fünkchen Wahrheit. Daher lohnt es sich immer reinzuhören. Zumal wir ja alle angeblich veränderungsmüde sind. Oder wie jemand sagte transformationserschöpft. Aber wie erschöpft sind wir als Gesellschaft? Der Thomas denkt drüber nach.

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Moral – Warum Wissenschaft und Proteste scheitern

Seufts. Ich kann dieses Neu-Denken nicht mehr. An allen Ecken und Enden wird neu gedacht. Dauernd denkt einer neu oder fordert neu zu denken. Aber am Ende holen sie irgendwelche alten Rezepte vor, dann kloppen sie sich. Dann denken sie wieder neu. Oder eben alt, je nach Sichtweise. Dann kloppen sie sich. Dann denken sie wieder neu. Dann kloppen sie sich. Und wir ändern nix und lauschen andächtig dem neu denken. Manchmal lesen wirs auch. Und ganze spannend wir es dann, wenn wir Moral neu denken. Aber zum Glück gibts noch andere. Daher heute mal wieder ne Runde Henning. Henning hat sich unter die Klimabewegten gemischt, um das zu erklären, was ich die ganze Zeit versuche. Es muss eben anders.

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Epistemische Bescheidenheit

Manchmal frage ich mich dann doch, ob was an der Theorie des postfaktischen Zeitalters dran ist. An allen Ecken und Enden wird dir „Wissen“ verkauft. Wir nennen es wahlweise Fakten, Narrative, Geschichten, Wahrheiten. Und wenn man dann genauer recherchiert. Gut ab und an weine ich dann. Gut ab und an meine ich das symbolisch. Meist vergrabe ich nur mein Gesicht in den meinen Händen oder jaule lautstark. Ich hab aus welchen Gründen auch immer mir Jutta, Guy und Sebastian vollständig zu Gemüte geführt. Weil folget der Wissenschaft oder so. Und was soll ich sagen: Seufts. So funktioniert das nicht. So funktioniert Wissenschaft und Politik nicht. Ich glaube es ist nicht zu viel verlangt, wenn gerade Wissenschaft versucht sich zu sortieren, zu informieren und abzurüsten.

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Zurück zum Thema

Ich schüttel mich eigentlich immer noch. Aber andererseits wirds Zeit mal wieder zurück zum Thema zu kommen. Das sind so Herausforderungen, die müssen gelöst werden. Und das geht nur gemeinsam, über alle Lager hinweg. Also weg von all den moralischen Debatten, Krisen der Aktivisten und progressiven Podcast, hin zu „worum gings noch mal?“.

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Enthemmte Herde

Das mit Moral wird nicht funktionieren. Es kann nicht funktionieren. Habe mir noch mal Deindividuation von achwas reingezogen. Ab dem Moment wo wir in einer Masse in Anonymität versinken und gleichzeitig mit der Gruppe mitlaufen und Verantwortung dabei verwässert emm diffundiert, dann wars das mit unserer guten Kinderstube. Dann gelten Werte nicht mehr so wirklich und wir sind breit die zu brechen bis hin eben zu Gewaltexzessen. Dieses Phänomen hat man auf diversen Ebenen. Und auch im Internet. Nette Studie übrigens zur Wirkung von Anonymität auf Online-Kommentare bei der Huffington Post. UUnd ja das Argument gegen Klarnamenpflicht is ha gern: Ja aber hier benehmen sich genug Leute auch mit Klarnamen wie die Axt im Walde. Mag sein, aber in Summe werden es dann weniger wenn alle nicht mehr in der Anonymität verschwinden und dann mag auch der ein oder andere mit Klarnamen nicht mehr so einfach frei drehen wollen. Wie die Studie beweist ändern auch die ihr Verhalten dann.

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Das Ich im Wir

Ego hin, Ego her. Am Ende sind wir eben nicht autonom sondern abhängig in unserem Verhalten von anderen. Ich bin mir recht sicher, dass das eine größere Abhängigkeit ist, als Kubicki und Co gern eingestehen. Dass dann in Gruppen auch noch „unschöne“ Effekte auftreten können, die dann Problemlösungen erschweren – um eine milde Auswirkung einzuwerfen – haben wir ja schon mal thematisiert. Man Siehe Die dunkle Seite der Gruppe – Bias Teil 3. Das ganze kann ganz übel werden und in bilden Gehorsam und Kriegen enden. Wir dürfen ja gerade wieder zusehen.

Neben der Macht der Masse spielt da auch die Macht der Deindividuation eine Rolle. Deindividuation ist wenn wir komplett in der Gruppe verschwinden. Das Ich im Wir verloren geht. Temporäre Symbiose der etwas anderen Art. Ja wir können uns nicht nur in einer einzelnen Person verlieren, um mit ihr zu verschmelzen, sondern sogar mit einer Gruppe.

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Bedingte Kooperation

So wo waren wir? Ach beim Herdentrieb und Co. Weil das soziale Wesen Mensch irre kompliziert ist. Und ich benutze hier bewusst dieses Wort. Interaktion mit anderen, Kooperation bringen uns vorwärts, ermöglichen uns eigentlich erst unseren Wohlstand und gleichzeitig können wir uns die Köpfe einschlagen. So von Gruppe zu Gruppe, Mensch zu Mensch. Oder auch einfach wie Lemminge die Klippe runterspringen, weil wir blind hinterhertappeln.

Wir müssen uns aus Herdentrieb vor allem dieses Social Proof merken. Dieses an anderen Orientieren. Orientierung vor allem auch erstmal finden. Vor allem in unsicheren Situationen. Erinnert mich auch irgendwie an 10-80-10 hegemoniale kritische Masse. Also an die 10-80-10 Theorie. Dass die Masse also die 80% Führung. Am Ende sind wir eben doch besagte Herdentiere und irgendwie darauf gepolt, den Leittieren zu folgen. Alles hört auf Olafs Kommando reicht aber dummerweise nicht aus.

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No-Thinking Marx

Die Politische Ökonomie mag sich immer noch im Kreis um Machtstrukturen, Marx und Gamsci drehen und plurale Ökonomie alles Re-Thinken und die immer wieder neue Ausbaustufen der Theorien besagter Herren unterjubeln, die dann eh im Nirvana linker Sitzkreise verpuffen. Beschäftigen wir uns mal eher mit der Verhaltensökonomie. Die hat da mittlerweile schon mehr Einfluss auf den Mainstream. Genau wie übrigens auch Politische Ökonomie. Huch. 😱 Sacht nicht nur die Veronika an genau dem Tag, wo ich mir diese schlimmen Podcast reinziehe, sondern war auch gut zu beobachten die letzten Jahre. Wer da so alles Politische Ökonomie in seinen Twitter Header getippelt hat. Wobei man da wohl unterschiedlicher Auffassung sein kann, was das genau ist. Daher wahrscheinlich auch das lustige Spiel auf Wikipedia. Immerhin erregt nicht mehr der Beziehungsstatus. Auch wenn der .. ach keine Ahnung, das geht die Welt eh nix an.

Wie sich der einzelne beziehungstechnisch verhält, interessiert auch die Verhaltensökonomie nicht so wirklich. Der gehts eher um das was außerhalb der eigenen vier Wände bzw. privater Zweisamkeit passiert. Der Mensch das soziale Wesen. Weiß jetzt nicht so ganz, wo sich Sozialpsychologie von Verhaltensökonomie abgrenzt oder doch wieder vereint. Am Ende gehts beiden um die Interaktion zwischen Menschen, unsere Motive dabei und auch all die schrägen Phänomene, die die Evolution uns da eingebaut hat. Weil effizient und so. Aber halt nicht so rational.

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