Scientists for Future kann weg

Nachhaltig versteht sich. Meine Meinung zu dieser Gruppierung hat sich im Laufe der Zeit ja kontinuierlich verschlechtert. Sicher auch zu Unrecht was viele Mitglieder betrifft. Aber die öffentlichen Vorturner und der überdrehte Aktionismus um es nicht Aktivismus zu nennen, macht so viel kaputt. Gerade auch was Wissenschaft betrifft.

Die Diskussionen bezüglich Lützerath sind jetzt nur noch der Höhepunkt einer Entwicklung, die irgendwie abzusehen war, aber auch grundsätzlich mittlerweile mehr schadet als hilft.

Ein paar Wissenschaftler gründen ne neue Gruppe nennen sie FossilExit, machen ne Studie mit bestimmten interessanten Annahmen und behaupten dann, dass das DIE Wissenschaft ausgerechnet hat. Und die einzig wahre Studie ist. Dann machen wir noch nen offenen Brief mit den typischen Vorturnern Kemfert, Quaschning, Rahmstorf, Seiffert und Co, in der man sich auf diese Studie beruft und alle anderen Ignoriert und dann behauptet … ich lass mal Volker sprechen

„Es gibt keine anerkannten wissenschaftlichen Fakten“ – aha. Man könnte auch sagen: Wir hier erkennen die anderen Studien nicht an. Aber man verkauft das als die wissenschaftlichen Fakten. Sorry das ist jenseits von Gut und Böse. Mal ganz zu schweigen von operativen Themen des Tagebaus.

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Die Geschichte vom Narrativ

Ich habe ja bekannter Maßen eine Narrativ-Allergie. Dicht gefolgt von der Framing-Allergie. Die Bias-Allergie habe ich abgelegt. Aber da man dieses Narrativ-Zeug nicht loswird, schauen wir mal genauer hin dachte ich. Weil Transformation scheint ja nicht ohne zu gehen.

Also grob gesagt ist die Definition von Narrativ

Bei einem Narrativ handelt es sich um eine sinn- und wertstiftende Erzählung. Sie erzählt keine historischen Fakten, sondern vermittelt ein bestimmtes Bild, das zum Beispiel eine Nation, eine Kulturgemeinde oder eine andere Art von Wertegemeinschaft miteinander teilt.

In der Geschichte gibt es einige besonders bekannte Beispiele für Narrative. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, das Leitbild der Französischen Revolution, ist ein Narrativ.

Das kommunistische Manifest von Karl Marx und Friedrich Engels endet mit den Worten: „Proletarier aller Länder, vereinigt euch.“ Auch die damit transportierten Werte werden als Narrativ definiert.

Ein bekannter moderner Mythos beziehungsweise ein Narrativ ist der Amerikanische Traum, der je nach zeitlicher Einordnung andere Facetten annehmen kann. Besonders berühmt ist die Chance, vom Tellerwäscher zum Millionär aufsteigen zu können.

Definition: Was ist ein Narrativ?

Steht auch bei Wikipedia ungefähr so. Aber ich finde die Chip-Definition schön knackig. Wiki rentiert sich zwecks Beispielen und so. Aber damit nicht genug. Narrativ ist mittlerweile zum Modewort verkommen. Empfehle den Artikel in der Süddeutschen.

Aber nicht nur im Alltag wurde der Begriff breitgetreten, sondern auch in der Forschung. So sind wir mittlerweile beim homo narrans angekommen. Mit der These, dass alles in unserem Denken und Kommunizieren eine Erzählung ist.

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Macht und Magie der Sprache

Heute biegen wir mal zum Hübl ab. Der hat ja eine strukturell wichtige Analyse zum Thema Floskel des Jahres abgeliefert. Aber wie dem so ist, ist das Interesse leider gering. Twitter hat sich empört auf allen Ebenen bis der Arzt kommt. Wissenschaftler sind schräg abgebogen und die Moral hat „gewonnen“. Und überhaupt is die Aufmerksamkeitsspanne bei Themen die Tiwtter zum kochen bringen meist so 2 Tage. Drüber eher selten.

Der Herr Hübl schreibt in der taz

Da stellt sich die Frage: Warum wird so erbittert über Freiheit gestritten, wenn sich doch alle einig sind, dass Freiheit etwas Gutes ist? Das hat zwei Gründe. Der erste hat etwas mit Sprachmystik zu tun, der zweite damit, dass das Wort Freiheit vielfach mehrdeutig ist. Daher reden alle von Freiheit und dennoch aneinander vorbei, oft ohne es zu merken.

Die Begründung auf der Website Floskelwolke lautet: „Ich, ich, ich! Der Freiheitsbegriff wird entwürdigt von Egoman*innen, die rücksichtslos demokratische Gesellschaftsstrukturen unterwandern. Im Namen der Freiheit verkehren sie selbstgerecht und unsolidarisch die essenziellen Werte eines Sozialstaates ins Gegenteil – alles für den eigenen Vorteil.“

Diese Einschätzung offenbart gleich drei Denkfehler. Erstens kann man Begriffe nicht „entwürdigen“, sie sind keine Personen oder politischen Symbole. Zweitens würde niemand bezweifeln, dass es moralisch falsch ist, rücksichtslos, selbstgerecht und unsolidarisch zu sein. Doch Aussagen, denen niemand ernsthaft widerspricht, sind Plattitüden, um nicht zu sagen Floskeln.

Die beiden Journalisten verraten uns nicht, wer die Egomanen sind und woran man deren hinterhältigen Gebrauch des Wortes Freiheit erkennen kann. Das führt zum dritten Denkfehler: Offenbar wollten die Floskelwolker eine bestimmte politische Haltung kritisieren und haben das Wort Freiheit als Stellvertreter benutzt.

https://taz.de/Der-Begriff-Freiheit/!5903492/

Kann man hier nachlesen. Sollte man vor allen auch tun. Stehen viele wichtige Dinge drin.

Mich hat es zusätzlich dazu gebracht, mich noch mal an das Thema Sprache ranzurobben. Also Philipps Aussagen dazu. Es ist nicht umsonst so, dass er solche Artikel schreibt. Aus dem ich noch mal kurz zitiere.

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Wir brauchen mehr Klopapier

Jawolle Fritze, ich habs jetzt. Wenn wir hier was ändern wollen brauchen wir Knappheit und Konkurrenz. Is wie mit dem Klopapier. Ich hab ja gehört, Windräder sollen knapp sein. Weiß man nicht wegen Lieferketten und so. Muss man sich jetzt ganz schnell sichern. Und die Verpackung aus recyceltem Plastik erstmal. Holla die Waldfee. Ja ja … ganz schnell ran an die Buletten und nicht die Ellenbogen vergessen.

Du schaust so irritiert Fritze? Guckst du Jennis. Also den Erb. Ich weiß immer noch nicht warum Judith ihn immer Jennis nennt. Der heißt doch Hans-Peter. Egal. Der Prof Erb, wie wir ihn nennen, erklärt jedenfalls das mit der Knappheit. Dinge von denen wir glauben, dass sie rar sind, finden wir interessanter. Gilt für Kekse und potentielle Liebespartner genauso. Und für Klopapier wie wir gelernt haben.

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Kipppunkte im Gehirn

Der Wolf wird jetzt spirituell. Huch. Ich bin mittelschwer irritiert. Der Wolf Singer wird auf seine alten Tage spirituell. Der will jetzt die spirituelle Dimension erforschen. Der will das Ich erforschen. Also aus anderer Perspektive das Hirn betrachten. Das Mentale.

Also der Wolf ist Hirnforscher. Hat mir Hirnforschung näher gebracht vor Urzeiten. Also dass er jetzt so knapp vor seinem 80sten. Aber ist spannend. Der Großteil des Interviews dreht sich um seine Biographie. Hirnforschung in den Anfangsjahren noch mit Zettel und Stift. Zufallsfunde und IT basierte Systeme von heute. Darf man auch – also über sich reden – wenn man ein so erfolgreicher Wissenschaftler war. So auf sein Leben zurückblicken und aus dem Nähkästchen. Und er war durchaus auch kontroverser Wissenschaftler. Weil er ja meint, das mit dem freien Willen, wäre nicht so realistisch. Vielmehr könnte man die ein oder andere Freiheitsdebatte lassen. Der vernünftige mündige Bürger ist eine Illusion. Und der Homo oeconomicus erstmal.

Was sagt er da grade? Wir sollen humaner sein im Umgang mit unseren Mitmenschen? Weil wir nicht davon ausgehen können, dass jeder jederzeit so frei ist, gemäß seiner moralischen Werten zu handeln. Is nicht so, dass ich nicht drüber nachdenke seit längerem. Aber es ist schwer. Hat die Evolution nicht vorgesehen. Und wo fängt Verantwortung an und wo Ausrede?

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Sozialpsychologie – Theorie der sozialen Identität

Ich muss mal dem Prof. Erb und der Sozialpsychologie nen eignen Beitrag gönnen. Eigentlich bin ich ja mal wieder über einen Begriff gestolpert und dann mal geschaut, was der Prof. Erb zu sagt. Der is Sozialpsychologe in Hamburg und betreibt einen eigenen Youtube Kanal, in dem er etwas WissKomm macht und bestimmte Themen aus der Sozialpsychologie erklärt. Sprich für Details muss man dann schon noch weiter suchen, aber so als Überblick / Einstieg und für den Alltagsgebrauch sehr schön aufbereitet. Immer zusammen mit Studentinnen und Studenten, die ihn befragen dürfen. Ich mag diese Art der Darbietung. Hat was natürliches.

Ich stolperte jedenfalls über die Theorie der sozialen Identität

soziale Identität, Theorie der Sozialen Identität (SIT = Social Identity Theory), ist innerhalb der kognitiv orientierten Sozialpsychologie die bei weitem prominenteste Theorie der Intergruppenbeziehungen (Abrams & Hogg, 1990). In ihren Anfängen geht sie auf Arbeiten zur Reizklassifikation aus den sechziger Jahren zurück, firmiert aber seit Mitte der siebziger Jahre unter der Bezeichnung ”Theorie der sozialen Identität” und kann damit auf eine ca. 25jährige Wirkungsgeschichte zurückblicken (Tajfel & Turner, 1979). Die SIT besteht im wesentlichen aus vier miteinander verbundenen Konzepten über psychologische Prozesse: soziale Kategorisierung, soziale Identität, soziale Vergleiche und soziale Distinktheit.

https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/soziale-identitaet/14513

Was sagt denn der Erb dazu? Fangen wir mit sozialer Identität an.

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Klimawandel ist ein linkes Thema

Das war wohl doch zu viel radeln und nich ganz fit. Mein rechtes Ohr stirbt. Die Nacht war übel und es zieht wieder an. Gestern zu kühl. Und irgendwas is ja eh latent da. Nun ja Kinder krank, mache ich auch krank. Alle krank. Die 9jährige hat wie knapp 40. Und wie ich Geschmacksverstimmung, Ohrenentzündung und Bindehaut schon hinter sich. ´Mach ich 3 Kreuze, dass ich nur kränkel. Wobei ich vier Kreuze machen würde, wenn das latente rausbrechen würde. Nix Fisch, nix Fleisch ist auch doof.

Ich hab jetzt jedenfalls gleich zu Neujahr alle üblichen sieben Windräder abgefahren. Drei neue folgen hoffentlich dieses Jahr noch. Wenn du schon um 10 Uhr früh los kannst, weil über 10° geht das. Was ja irre ist. Aber mei. Machen wir das beste draus. Fürchte eh, dass das so kommen wird, dass man im Sommer nix mehr Sport vor der Tür machen kann, dafür aber im Winter. Außer Wintersport natürlich. Den wirds wohl nur noch in Alaska geben. Mein Herz blutet.

Twitter ist im neuen Jahr schon wieder wie im alten. Diese Stammeskriege jenseits von Lösungen sind irre. Wobei ja das frustrierende ist, dass es eben nicht nur Twitter ist. Am Ende sieht es außerhalb nicht besser aus. Und vieles wird nach außen getragen. Zu viele Journalisten und Politiker da.

Die taz hat mir heute Maike Sippel präsentiert – Forscherin über Transformation. Frage mich wirklich, ob die ganze Nachhaltigkeits-Blase so tickt oder nur der Club of Rome Teil. Lösen wir uns vom Besitzdenken und machen es ie die Irokesen und die Welt wird gut. Naja solange es nicht der Haarschnitt sein muss. Apropos, waren die Irokesen nicht auch ein verdammt aggressives brutales Völkchen? Trotz weiblicher Führung. An die Zukunft denken, bedeutet nicht zwangsläufig friedlich zu sein. Hüstel.

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Spiritualität – Schockierende Sinnsuche

Nach dem frustrieren Hirnforschungs-Ding klickst weiter und das endet dann im nächsten Schockzustand. Wegen der neuen modernen Spiritualität. Wie auch der Religionsmonitor 2022 feststellt, suchen Menschen immer noch nach dem Sinn des Lebens. Aber nicht mehr in der evangelischen/ katholischen Kirche. Sondern bei privaten Anbietern/ im Privaten. Ich mein, dass es heute recht hipp ist zu meditieren und so, is mir nicht entgangen, auch wenn ich da meinen eigenen Blick drauf habe. Und Meditation und Achtsamkeit durchaus was abgewinnen kann. Aber Hollaaaa die Waldfehhhhhh. Soviel zur Systemfrage und so.

Die Suche nach dem höheren Selbst/ dem Sinn des Lebens hat neue Sphären erreicht. Und Konsumkritik/ Kapitalismuskritik kommt da ganz gelegen. Der andere Sinn des Lebens als nur der Konsum. Aber am Ende is das fetter Kapitalismus und ne Menge Nepper, Schlepper, Bauernfänger. Aber wir mal Mitbürgerin Nicole das Problem definieren.

Ich möchte auch glauben, dass es eine tieferen Sinn in meinem Leben gibt. Eine Aufgabe auf dieser Welt, die ich erfüllen darf.

Nicole

Alles im Leben erreicht. Karriere gemacht, aber immer noch auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Und über eine schwere Erkrankung dann am Ende bei der modernen Spiritualität gelandet. Und ich mein Orrrrr . Wenn ich dieser Beraterin zuhöre mit ihrem Gesäusel, frage ich mich wie man das ernst nehmen kann. Da gehen bei mir sämtliche Mauern hoch und Fluchtendenzen. Ich kann das grundsätzlich auch nicht. Auch nicht bei geführter Meditation. Das muss bei mir mit mehr Natürlichkeit. Mehr Bodenhaftung. Weniger Gefühl der Schauspielerei. Aber bei anderen zieht es. Auch egal wie verschwurbelt die Aussagen sind für 180 € die 30 Minuten.

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Breaking: Hirnforschung verhindert Systemchange

Arte hat mich geärgert. Haben die mir zu Weihnachten ne Hirnforschung-Doku geschenkt. Argh. Da sitzt jetzt so ein junger französischer Psychologe/ Hirnforscher und macht mir die Hirnforschung madig und blubbelt am Ende bezüglich Klimawandel wieder was von Neoliberalsmus und Individuum und eigentlich is das Problem das System. Und jetzt is auch noch die Hirnforschung daran Schuld und nicht mehr nur BP. Tsss. Argh.

Okay der Albert sagt Neuronale Plastizität und kognitive Verzerrungen sind zwei Eigenschaften unseres Hirns, die sich unserer Kontrolle entzogen haben. Fein. Und dass diese Eigenschaften jetzt herangezogen werden um alles zu erklären. Mooooooment habe großen Einspruch. Aber bevor ich mich aufrege, lauschen wir weiter und googeln mal „wir boosten ihre Plastizität“. Stimme zu, da machen Menschen Geld mir. Wie mit anderem auch, aber dazu später. Neuronale Plastizität is jedenfalls nix anderes als die Fähigkeit des Hirns zum Lernen und das machen wir täglich. Das Beispiel mit dem Umzug ist lustig, aber wahr. 4000 Euro für ein Wochenende Neuroplastizitätstraining. Tja. Soo und nun holt er aus und behaupte, dass in Zeiten des Neoliberalismus alle Verantwortung auf das Individuum übertragen wird. Masken tragen in der Pandemie. Recycling beim Kampf gegen Klimawandel. Alles Dinge, die vom Einzelnen verlangt werden, während das System immer noch keine Luftfilter in Schulen eingebaut hat. Aha. Immer sehr interessant, dass in anderen Ländern die Lage wie bei uns ist. Muss ein globales systemisches Problem sein. Die Ösis machen uns ja auch dauernd alles nach.

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Das Individuum in der Gesellschaft – Fromm (2)

Wo waren wir? Der Erich, also der Fromm Erich, der hat die These ausgestellt, dass wir Menschen nur frei sein können als Individuum, wenn wir in Liebe und Arbeit , welche auf Freiwilligkeit basieren, unseren Platz in der Gesellschaft und auch in der Natur finden.

Was mir fehlt ist die Betrachtung wie Gesellschaften als Systeme/ als Ganzes funktionieren. Wenn jetzt jeder auf freie Selbstentfaltung/ Selbstverwirklichung macht, was passiert dann mit der Gesellschaft? Funktionieren Gesellschaften nicht eben aufgrund von Arbeitsteilung und diese hat wiederum diverse Ebenen. Wir reden ja gern von Systemrelevanten Berufen. Auch wenn wir die Bezahlung angleichen, kreative Entfaltung lassen viele Jobs nicht zu. Sie sind oftmals das was Fromm kritisiert. Ein Abspulen von Aufgaben/ Tätigkeiten. Automatismen in Perfektion. Nur dadurch kann der Job überhaupt erst gut ausgeführt werden.

Wie funktionieren Gesellschaften überhaupt als Ganzes. Als Ameisenstaat mal bildlich ausgedrückt. Unsere Gesellschaften haben ja Komplexität/ Abhängigkeiten erreicht, die wir selbst gar nicht mehr überschauen. 1940 war das sicher noch nicht so global, aber auch damals konnte man nicht einfach bestimmte Berufsgruppen rausziehen. Diese freie Entfaltung, diese vollkommen zwanglose Selbstverwirklichung ist was schönes, aber es kann sie am Ende nicht geben. Oder Gesellschaften brechen zusammen. Es ist ja nicht so, dass dort wo uns Arbeitskräfte fehlen, die Leute aus purer Lust an Selbstverwirklichung die Türen einrennen.

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