Endzeitstimmung – Prost Neujahr

Das Jahr ist quasi zu Ende. So viel hier noch angefangen, aber nicht beendet. So viel nicht zu Ende gedacht. Wo viel nicht verstanden. Wobei, definiere „verstehen“ Fritze. Am Ende heißt es nichts anderes als einfach nur Erklärungen zu finden, die beruhigen. Die in unseren Blick auf das Leben passen. Die den Kopf beruhigen.

Ach das war es was ich eben vergessen hatte. Bei all der Haltung der letzten Zeit habe ich noch mal Buch googeln müssen.

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Zeigt doch gleich mit dem Finger auf uns

Es ist jedes Mal der gleiche Mist.

Menschen entscheiden andere Menschen auf irgendwas zu reduzieren. Im Sinne des Guten. Ob Hautfarbe, Geschlecht, Sexuelle Ausrichtung, Herkunft oder was auch immer sich zur Beschreibung einer Minderheit eignet. Um sich dann für diese Minderheit mit dieser Eigenschaft einzusetzen. Zu wissen was sie fühlt und was sie braucht. Den Menschen in der Gruppe einheitliche Wünsche zuzusprechen. Schablonen drüber zu legen. Für sie zu kämpfen in dem man diese Eigenschaft/ die Gruppe in die öffentliche Debatte holt. Sprache für sie erfindet. Und somit öffentlich das Gegenteil erreicht. Man reduziert Menschen auf eine bestimmte Eigenschaft. Und integriert sich nicht. Man exponiert eine Eigenschaft. Man steuert die Aufmerksamkeit keit drauf. Am überdreht sogar hier und da.

Es geht darum, dass Menschen sich ermächtigen über andere zu entscheiden. Und ja man entscheidet Selbst für sie zu kämpfen. Für sie eine bestimmte Sprache zu sprechen. Zu wissen, dass es richtig ist. Weil irgendwer mit irgendeiner These glaubt zu wissen. Was Mensch sein heißt. Was es heißt anders zu sein, wie es sich anfühlt und wie man es „heilt“.

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Es ist kein Problem von Twitter

Soderle wir wollten ja noch so ein paar Anmerkungen zu Tilo gegen Veronika machen. Weil es ja mal wieder mehrere Dinge offenbart, mit denen wir als Gesellschaft es zu tun haben.

Und dazu gehört die Erkenntnis, dass der respektlose und gruslige Umgang miteinander eben kein Problem von Twitter und Elon Musk sind. Wobei man natürlich die Frage stellen kann, wie groß der Einfluss von Twitter ist. Auf die Empörung außerhalb von Twitter. Auf den Wunsch zerstören zu wollen. Diese Empörung bis zum Anschlag. Tilo haut die Hände ins Gesicht. Stöhnt. Wird aggressiv. Weil sie einfach nicht verstehen will. Das was er als Laie ja verstanden hat. Dieses aggressive Angehen. Diese Unterstellungen, was er alles so weiß von wem auch immer über Veronika. Und noch ein paar andere unschöne Dinge. Einiges davon kann man auch auf Twitter schon länger lesen unter Tweets von Veronika. Nicht von Tilo sondern von anderen. Die mit Sicherheit Tilo zugearbeitet haben. Und es stellt sich schon die Frage, ob er das Interview so geführt hätte ohne Twitter.

Aber es war nun mal doch nicht Twitter. Diese angebliche Hemmungslosigkeit, wenn man sich nicht in die Augen gucken muss. Nein es war Auge in Auge. Aber mit der gleichen Empörung. Und irgendwelchen beleglosen Unterstellungen, Beleidigungen, Aggressivität, dem Willen zu zerstören und so weiter. Und ganz viel moralischer Empörung. Der richtigen Moral. Und nieder mit dem Feind.

Darf man offen und ehrlich und vor allem respektvoll über Fracking debattieren? Ja darf man in einer Demokratie. Vor allem wenn man in dieser Frackinggas zustimmend importiert. Bei all den bekannten „Nachteilen“. Aber wenn die Amis so blöde sind, warum sollten wir es nach machen? Schön dass sie ihre Umwelt zerstören – für uns ✌ Hauptsache is nicht unsere. Und ich habe zumindest gelernt, dass man mit oberflächlichem Wissen, das man irgendwo aufgeschnappt oder gelesen hat, sich ermächtigt fühlt Wissenschaftlerinnen ihr Gebiet zu erklären. Um dann auch noch zu verzweifeln, wenn diese einfach nicht verstehen wollen.

Und das alles nicht nur auf Twitter. Sondern von Angesicht zu Angesicht. Allerdings vor laufender Kamera. Öffentlich.

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Mehr Veronika wagen

Meine Güte war das übel. Puhh. Ich verdaue noch. Kann dauern, is mein Verdauungsapparat nicht ausgelegt für. Ich mein ich hab damals Thadeusz gegen Maja live gesehen. Mehr oder weniger. War ja ne Aufzeichnung. Jedenfalls hab ich die Ausstrahlung mitten in der Nacht gesehen, bevor alle drauf abgefahren sind. Aber Tilo gegen Veronika is jetzt noch mal ne Stufe härter. Alter. Kann Thadeusz echt was lernen. Und der Herbert auch von wegen nicht ausreden lassen und so. Aber wird sich keiner drüber aufregen. Wird sich keiner drüber empören.

Ich geh dann mal Veronika ne Mail schreiben. Das mach ich ja in so Momenten. Hust.

Eigentlich wollte ich mich ja konstruktiv mit Majas WissKomm-Keynote auseinandersetzen. Aber irgendwie bin ich nachhaltig abgelenkt. Und eigentlich reif für nen Rant a la Dunkler Fortschritt in moralischen Zeiten.

Weil fuck, ne ihr Linksdreher seid nicht die Lösung, ihr seid Teil des Problems. As Veronika said, ja es gibt Leute die finden das gut, dass sie die liberale und konservative Seite mit Klimathemen/ Nachhaltigkeitsthemen bespielt. Ehh wenn noch mal einer die Kapuze besitzt zu behaupten, Klimawandel ist ein linkes Thema, ticke ich aus. Wenn „Journalisten“ Ökonomen die sich mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit beschäftigen angehen, weil sie Positionen der Union teilen bzw., da anschlussfähig sind. Joa neee … alles klar. Ich will das nur noch mal klar und deutlich sagen. Nicht dass sich wieder Transformationsforscher beschweren, dass sich im liberalen/ konservativen Lager keiner mit Klima und Co beschäftigt. Wenn man so angegangen wird auch kein Wunder. Nicht dass das nicht schon schwer genug wäre das Thema da unterzubringen, knüppelt einem auch noch Links mitten in die Fresse. Weil es gibt nur den einen linken richtigen Weg. Wer hat das dann eigentlich zu nem linken Thema gemacht und will das auch so lassen?

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Gott der Regenbogen

Es gibt davon sicher Tausende Posts. Das is kein Thema einer Person. Wie immer kann man aber an Majas Tweets und der Interaktion des Rests der Twitterwelt viel festmachen. Es ist so dieses Tor in diese eine Welt. Und alle Welten haben die gleichen Mechanismen. Innerlich und im Kampf gegen die anderen Welten. Egal, ich schweife mal wieder ab. Bevor ich überhaupt richtig angefangen habe.

2000 Likes für eine Fehlinterpretation, die aber ein Weltbild bedient. Eine moralische Einstellung. Ein Gruppendenken. Ein Kampf. Und weil das Hirn und alles um einen herum gerade darauf gepolt ist, ist jeder Regenbogen genau dieser eine Kampf. Auch wenn er ganz andere Hintergründe hat, lässt unser Hirn da grade keine andere Interpretation zu. Fußballer, die in Katar vom Regenbogen reden, können nur LGBTIQ-Rechte gemeint haben. Also das wo unsere Mannschaft mit ganz viel Moral ne Binde am Arm als Symbol tragen sollte. So Haltung zeigen in einem Land, wo auf Homosexualität die Todesstrafe steht. Wenn die korrupte FIFA da ne WM machen musste. Wie kann man überhaupt. Apropos, wo sind wir betteln gegangen wegen Gas? Bin ja schon ruhig. Doppelmoral is ein anderes Thema.

Es geht um den Mannschaftskapitän der iranischen Fußballmannschaft. Der in einer Pressekonferenz seinen kämpfenden Landsleuten im Iran sagte, dass sie an ihrer Seite stehen. Und sein Beileid ausdrückte. Im Namen von Gott, dem Erschaffer der Regenbogen.

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Traust du dir noch oder hast du dich schon durchschaut?

Traust du dir noch Fritze, oder hast dich schon durchschaut? Neues aus der nebligen Welt des Menschen. Wissenschaft und so. Aktuelle Wissenschaft. Meine Lieblingswissenschaft. Hirnforschung. Naja gepaart mit Psychologie und bisserl Philosophie. Jedenfalls brauchen wir jetzt erstmal wieder was an frischen Erkenntnissen was nicht schon verstaubt ist. Ja ja ich weiß, muss nicht alles falsch sein, was Fromm und Co und die alten Philosophen … sind ja auch nicht komplett hinfällig. Egal.

Unser Selbst. Wie tickt das? Können und sollen wir uns selbst trauen? Kann man überhaupt leben ohne sich selbst zu vertrauen? Und was sehen wir, wenn wir genauer hingucken? Und wollen wir das überhaupt sehen? Wo wir doch gar nicht aus uns heraus können und mit uns leben müssen. auch mit all unseren Fehlern. Wie können wir leben ohne uns, unseren Erinnerungen, unserer Wahrnehmung zu trauen?

Wir sind Wesen, die werden immer, um den Zusammenhalt ihres Weltmodells zu retten, Wahrheit opfern. Und natürlich merken wir alle, dass Details an der Geschichte, die wir uns über uns selbst erzählen, nicht ganz stimmen.

Thomas Metzinger, Philosoph des Geistes
Können wir uns selbst trauen? | 42 – Die Antwort auf fast alles | ARTE

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Die Träume der anderen

Wir wollte ja schon länger darüber reden. Darüber andere zu sehen. Als Menschen. Mit ihren Träumen. Wünschen. Dunklen Stunden. Sind wir so viel anders? Auch wenn uns oftmals so viel trennt.

Wir reden so leichtfertig über Menschen. Über all das was sie tun müssen. Was sie ändern müssen Was sie loslassen müssen. Wir verfluchen sie, wenn sie übergriffig sind. Wenn sie uns ändern wollen. Wenn sie uns bekämpfen. Oder wenn sie für uns kämpfen wollen. Wenn sie uns wehtun. Wenn sie im Weg sind. Wenn sie einfach nur nerven. Wenn sie falsches Entscheidungen treffen. Und so weiter.

Und wir wissen, dass wir viel ändern müssen. Und wir wissen, dass sich Menschen müssen. Dass sie Träume aufgeben müssen. Weil die Träume nicht gut sind. Sagt man. Das Häuschen mit Garten. Der Job. Das Auto. Die Reisen. Und mancheiner hat solche Träume nie träumen dürfen. Weil das Leben grundsätzlich nicht gerecht ist. Aber die die sie haben. Die dafür arbeiten. Die dafür leben.

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Dunkler Fortschritt in moralischen Zeiten

Fritze, ich mag nicht mehr. Ich will nicht mehr. Das is alles hoffnungslos. Mich gruselt nur noch. Mich ekelt nur noch. Das is alles so sinnlos.

Ich soll aufhören zu weinen? Ach lass mich Fritze. Mein Herz blutet. Meine Hoffnung stirbt. Meine Mitmenschen gruseln mich. Sie sind fern von Hoffung auf Lösungen. Dafür so nah an jeder kleinen Empörung.

Mein Gefühlszustand? Ich lass den Max sprechen.

Max Mutzke – Schwerelos – https://www.youtube.com/watch?v=ih6msVBPhrA

Alles für nichts.

Mir war ja klar was passieren wird. Man kennt die Mechanismen. Mustererkennung kann ich auch. Wie ich schon ironisch am Nachmittag feststellte, nachdem ich schon bedient war. Vom mittaglichen Unterhaltungsprogramm.

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Fußsoldat im Auftrag

Ich habe gerade wieder die Phase „Lieber 1 Rudi Bachmann als 1000 linke Ökonomen. Die sind eh unser Untergang“. Und die SPD gleich oben drauf mit samt Gewerkschaften. Ja ja Drama emm ich übertreibe. Ja ich weiß. Aber die habe ja alle seit Februar regelmäßig neu gefressen. Es ist immer das gleiche. Jetzt ist man der Meinung man können geballt Veronika ans Bein pinkeln.

Stell dir vor Fritze. Der Veronika. Ich habe mittelschwer Puls. Nein schwer. Musste mich als Soldat betätigen.

Sie würde ihren Auftrag nicht nachkommen als Vorsitzende der Gaspreiskommission. Nur weil die Presse sie zitiert, dass sie persönlich zielgerichtete Einmalzahlungen befürwortet. Und schon kommen sie angerannt die SPD Politikerinnen. Ja war ne Frau, ja sind nicht die besseren Menschen die Frauen.

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Wissenschaft, Angst und Moral

Verstehe einer mal die Wissenschaftler. Jammern zum Teil immer noch darüber rum, dass Diskurse moralisch zu stark aufgeladen sind. Aber differenzieren nixe und versuchen auch erst gar nicht Erklärungen zu finden. Ja klar leben wir in einer Zeit, die moralisch hoch aufgeladen ist. Wo Moral zu einer Art Statussymbol aufgestiegen ist. Vergesst den materiellen Prunk, Moral is die neue Währung. Die Auswüchse sind gruselig. Und ja es geht bin bis zur „Zerstörung von Andersdenkenden“. Cancel Culture gibt es. Und man be- und verurteilt alles und jeden. Social Media führt uns das vor Augen. Jeden Tag.

So jenseits der moralischen Wertung unseres täglichen Handelns fliegen uns echte Krisen um die Ohren, bei denen es nicht nur Gut und Schlecht gibt bezüglich des Handelns sondern wo es auch noch zu allem Übel um nachweislich Leben und Tod geht. Wo Wissenschaft und Expertise ins Spiel kommt und gleichzeitig unser normales Leben betroffen ist. Ob jetzt Klimawandel, Corona oder Ukraine. Und schon sind wir in einem Knäuel von Wissenschaft, Moral, Diskurs, Politik, und ganz viel Beschränktheit der menschlichen Existenz – Bias ich huldige dir, Mutter Natur wollte es so. Ein explosives Gemisch.

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