Bullshitresistenz – moralische und intellektuell Demut

Der Hübl hat nen Vortrag gehalten. Ging um Wahrheit und Wissen und so. Grundsätzlich schon mal interessant und muss man sich immer vorhalten, dass Wissen nicht Wahrheit ist und so. Er kam dann am Ende noch mal zu den Krabbenkäfern in unserem Kopf. Und das Wissen uns nicht unbedingt zu rationalen vernünftigen Menschen macht. Ich sach nur Die dunkle Seite der Gruppe – Bias Teil 3 und Sozialpsychologie – Theorie der sozialen Identität

Und es gibt noch eine zweite krasse Beobachtung: Leute die sehr gebildet sind – kam jetzt vor zwei drei Jahren so eine Studie raus – sind auch moralische Absolutisten. Also sie glauben, dass es auf keinen Fall sein kann, dass sie sich moralisch irren, dass ihre moralische Agenda falsch sein könnte. Und je gebildeter desto eher sind sie nicht bereit eine andere Ansicht zu akzeptieren. Also sei das jetzt zur Abtreibung, zum Klimaschutz, zu Ungerechtigkeit, zu Steuern wird also durchgefragt. Und mit steigender Bildung werden die Leute dogmatischer und nicht offener und toleranter. Sie sind natürlich toleranter im Sinne von im Umgang mit anderen Menschen. Aber was ihre Werte betrifft nicht und das spricht auch eher eine negative Sprache, dass Bildung oder Intelligenz manchmal genommen wird als sehr scharfe Waffe. Nicht um zusammen mal sich selber zu kritisch zu überprüfen oder die Sachen sich genau anzuschauen. Sondern eher um sein Selbstbild zu verteidigen. Und diese Idee gibt es bei Freund, dass wir so Selbstschutz machen. Es gibt diese Theorie der kognitiven Dissonanz. Wir mögen das einfach nicht gerne wenn wir … wenn Leute Fleisch essen und man sagt Ihnen hier schon mal Fleisch essen ist schlecht für die Tiere, schlecht für die Umwelt und schlecht für die Menschen, weil es Ressourcen verbraucht. Und die die Fleisch essen halten die nicht so überzeugen diese Studie. Und die in der gleichen Studie Salatblätter essen, die sagen „ja das scheint mir so überzeugend zu sein“ . Also diese Spannung die entsteht zwischen meinem eigenen Verhalten und den Fakten, lösen die Leute nicht auf, indem sie ihr Verhalten ändern, sondern typischerweise indem sie sagen die Fakten stimmen nicht. Und das erklärt sehr viel von solchen ideologischen Diskussionen ,ob das jetzt Atomkraft ist Klimaschutz. Egal was man alles anschauen kann, es ist selten so dass jemand wirklich genau gleich abwägt, wenn er schon einen moralisches Lager betreten hat sozusagen.

Sas ist bei Menschen so. Wir verwenden unsere geistigen Kapazitäten um unser Selbstbild zu erhalten.

Philipp Hübl – Vortrag „Die Wahrheit über Wahrheit“

Unsere Identität ist stark mit der Gruppen Identität verbunden. Wir neigen sofort dazu, uns anzupassen an die Gruppe oder das Idealbild das wir von einer Gruppe haben.Und viele Studien zeigen, aber Leute die eine intellektuelle Demut haben und eine moralische Demut sind typischerweise bei also Wissenstest und bei diesen ganzen Versuchen deutlich besser als der Durchschnitt. Also mit Demut ist einfach gemeint, dass man sich klar macht, man kann sich irren in Fakten, Fragen. Und wahrscheinlich weiß man weniger als man glaubt. Wir tendieren uns zu überschätzen bei sehr vielen Fragen. Und man kann sie aber auch bei moralischen Fragen hören. Es kann oft sein dass man glaubt man weiß genau was zu tun ist. Und was richtig ist, Und am Ende kommt raus, ja vielleicht stimmt es doch nicht. Also das wäre meine Empfehlung intellektuelle und moralische Demut.

Philipp Hübl – Vortrag „Die Wahrheit über Wahrheit“

Wenn wir festhalten, dass Wissen nicht gleich Wahrheit ist und die die viel Wissen und gut analytisch/ rational denken können, dann doch wieder Gruppendenken und Ideologie verfallen, dann … sollten wir uns einbuddeln … oder demütig sein.

Ich glaube ja immer noch, dass das Wissen über die Funktionsweise menschlicher Existenz (um es mal grob zu fassen), ein Schlüssel zur Lösung unserer großen Krisen sein kann. Eigentlich sein muss. Das ist ungefähr das gleiche, wieso ich glaube, dass es – um es mit Svens Worten zu sagen – charismatische Anführer braucht. Weil auch das zur „Evolution“ und Herdentier Mensch gehört. Nur wenn wir Menschen uns verstehen. Uns selbst verstehen, dann können wir verhindern, dass uns unsere Unzulänglichkeit in Gänze so endet wie bei den Maya und den Osterinseln. Dazu braucht es gemeinsames Handeln. In einer Umgebung für die wir nicht geschaffen wurden. Mit Problemen, die man nur abstrakt greifen kann. Das braucht den Willen für Lösungsoffenheit und Kooperation von allen Seiten. Aber schwer in Zeiten in denen jeder um irgendwas ringt und lauter Nepper, Schlepper, Bauernfänger unterwegs sind.

Und ich frage mich, ob Mensch überhaupt bereit ist, anzuerkennen, dass wir oder speziell er nicht so genial ist, wie er glaubt. Das würde ja auch dem Konzept des Aufrechterhaltens des Selbstbildes widersprechen. Viele können doch für diese Erkenntnis gar nicht offen sein. Das ruckelt doch am Selbstbild. Und ich glaube ja speziell bei der Bildungselite ist Wissen ja auch Macht/ Einfluss/ Sozialer Status/ Kapital. Bei Wissenschaftler gar noch eigene Theorien. Das selbst erschaffe mit eigene, Blute und Schweiße. Sich geirrt haben? Spinnst du?

Aber ja Mensch ist mehr als Kopf. Mehr als nur rationale Gedanken. Und der Gedanke das Menschsein nur noch auf rationale Gedanken zu reduzieren missfällt mir immer noch. Ich muss regelmäßig an den Film „Hüter der Erinnerung“ denken, wenn wir zu viel rationales Denken das Leben bestimmen lassen wollen.

Wo nur noch denken ist und keine Emotion ist Gleichgültigkeit ist Monotonie und Stille.

Aus großen Leid, großem Schmerz erwuchs eine Lösung. Gemeinschaften. Friedliche schöne Orte, an denen aus Chaos Harmonie wurde. Eine perfekte Welt.

Wenn Menschen sich frei entscheiden dürfen, entscheiden sie falsch.

Hüter der Erinnerung

Ich will dieses Rot sehen. Und das Grün. Und das Gelb und Blau. Und alles dazwischen und gemixt. Eine Welt in Grau? Emotionslos? Ist das Leben? Oder ist Leben nicht das was Jonas tut? Fühlen wollen. Den Schmerz. Die Liebe. Und alles andere. Auch die Grausamkeit des Krieges und die Endlichkeit. Emotionen haben ihren Sinn. Und sie bereichern genauso unser Leben. Klar können wir Dinge ausknipsen. Krankheit und was sonst noch so stört. Warum nicht ich die blöden Emotionen. Unser Denken frei machen davon. Keine Impulsiven Handlungen mehr. Weniger Fehler. Absolute Freiheit weil unser Denken eines mündigen Bürgers gerecht wird. Immer korrekt abwegend.

Es mag sein, das Progressive eher „Kopflastig“ sind und Konservative eher „Bauchlastig“ im Denken. Wobei ich mich auch da frage, ob das falsch sein muss mit dem Bauch. Die Zukunft vorhersagen, kann auch der Kopf nicht zuverlässig. Und am Ende ist die Kopflastigkeit der Progressiven vielleicht auch nur das, was sein muss, um die Automatismen des „alten Denkens/ der alten Werte/ Moral“ bewusst zu übersteuern. Wie hat die Meteorologin heute so schön bei Alpha zu ihrem Job und all den Wettermodellen gesagt: Da ist auch ganz viel Bauch dabei. Sogar Wissenschaft is Bauch.

Mensch ist mehr als nur rationale Gedanken. Und Wissen begrenzt. Wir wissen dass wir nichts wissen. Und das Wissen wächst und mit ihm das Nichtwissen. Jede Erkenntnis macht neue Fragen auf. Und neue Erkenntnis revidiert altes Wissen. Wir lechzen nach Kontrolle/ Kontrollillusion, aber bleiben in Unsicherheit verhaftet.

Und ich bin mir auch nicht sicher, ob man immer alles rational „ausrechnen“ muss. Sind nicht am Ende die großen Fragen nicht immer auch Moralische Fragen? Ist es am Ende das entscheidende, wie viel ein Panzer kostet? Ich zweifele. Es bleibt eher die Frage, welche Kosten man tragen möchte. Bereit ist zu tragen. Werte, die nicht nur monetär sind. Und bleiben am Ende nicht immer Spannungszustände in uns zurück, wenn wir gegen unsere Überzeugungen/ Moral handeln? Sind nicht deshalb die Diskussionen sind „heiß“? Und ganz ehrlich, man kann sich immer alles „schön rechnen“, „schön argumentieren“, irgendwas aus den Fingern saugen, damit es passt. Das sieht dann zwar logisch und rational aus, is es aber nicht. Handwerkszeug eines jeden Projektleiters. Mal ganz zu schweigen von Politikern.

Ich glaube nicht, dass wir um Moral und Werte und damit verbunden eben auch immer Emotionen drumrum kommen. Es sei denn wir lassen die KI das Ruder übernehmen und die darf sich ihre Werte selbst optimieren. Aber es ist eine Frage wie wir mit Moral und Werten umgehen. In einer Pluralen Gesellschaft. Mit der Spezies Mensch, die ihre Bugs hat. Eines Herdentiers. Mit unterschiedlichen Werten in den einzelnen Herden. Mit immer mehr Herden, die sich abspalten. In unserer Modernen Welt. Mit immer grenzenloser Vermischung unterschiedlicher Wertevorstellungen. Mal ganz zu schweigen von kreativem Gehirnjogging mancher Intellektueller und daraus abgeleiteter Normen und Strafen. Jenseits von moralischer und intellektueller Demut.

Wir sind nicht geschaffen für diese Welt. Unser Denken, unser Fühlen passt nicht in diese moderne Welt. Und darum handeln wir nicht so, wie wir es tun müssten. Sind irgendwie als Spezies verloren. In uns selbst.

Für mich bleibt es essenziell unser Hirn zu verstehen mit allem was dazu gehört. Gedanken sind nur das Ergebnis von Wahrnehmung. Wissen entspringt Wahrnehmung. Unsere Sinne nehmen auf. Unser Hirn verarbeitet. Reagiert. Erzeugt wilde starke Emotionen, Abwehrreaktionen, Spannungen genauso wie kluge Gedanken. Und auch Träume gehören dazu. Nicht nur um Dinge zu verarbeiten, sondern auch um weiter zu kommen. Da passiert so viel in diesem Ding und wir wissen noch zu wenig. Aber wir halten uns immer noch für die genialste Schöpfung Gottes. Selbstüberschätzung wollte die Evolution so.

Apropos Gott. Es gibt sie nicht mehr diese allumfassende Erbklärinstanz. Den Halt. In breiter Masse. Und es gibt Gründe warum auch Hirnforscher beginnen zu grübeln woher diese Spiritualität kam, die sich zwar in unterschiedlicher Ausprägung , aber überall wiederfand, aber Halt und Richtung hab – Kipppunkte im Gehirn. Stattdessen taumeln wir heute zwischen Wissen, Halbwissen, Unwissen, Kulturlkämpfen, Wissenskämpfen und Geschichten umher. Irgendwie wie beim Turmbau zu Babel. Welcher ja bekanntlich eine Geschichte ist. Aus dem dicken Buch. Heute haben wir so viele Geschichten an jeder Ecke, dass man den Überblick verliert. Aber es ist für jeden was dabei. Und manche verirren sich in dem Wirwar auf der Suche nach Halt bei Verschwörungen. Weil sie eine Illusion der Kontrolle vermitteln. Des Wissens. Die Evolution is humorlos

Diese Bugs in unserem Kopf, es sind eigentlich Features aus Sicht der Evolution. Um zu überleben. Sagt der Sterzer. Aber jetzt stehen sie auch unsere, Überleben im Wege. Wenn wir nicht anfangen zu verstehen. Auch wenn es schmerzlich ist für alle. Weil sich dann jeder auch hinterfragen muss.

Kann man die Welt erspüren Fritze? Nein mögen wir nicht dieses Erspüren. Klingt uns zu esoterisch zu spirituell. Zu sehr nach Guru. Zu sehr nach Religion, die möchte das wir ihr folgen. Ja unser Kopf ist voll von Erklärungsmuster. Auch zu einzelnen Wörtern. Aber aber aber … wenn wir mal interpretieren, wenn wir mal übersetzen, dann gehts darum, wir nehmen die Welt wahr. Mit all unseren Sinnen. Soweit bekannt. Wir können die Welt wahrnehmen. Und dann die Reize, Gedanken und Emotionen sortieren, analysieren und interpretieren. Mit Bedacht. Auch Emotionen sagen uns etwas. Wahrnehmen, Reize und Emotionen ergeben zusammen ein Spüren. Spüren hat was mit Sinnen zu tun. Wahrnehmung hat was mit Sinnen zu tun. Und wo mehr ist als luftleerer Raum, wo andere Lebewesen sind, wo andere Menschen sind, da müssen wir wahrnehmen. Und alles ist in einem stetigen Fluss. Nicht berechenbar. Nur zu einem bestimmten Zeitpunkt greifbar und bewetrbar.

Hm, vielleicht doch mehr Bürgerräte? Wenn es die Bildungselite ist, die festhängt in Ideologien. Dann kann die Nicht-Elite bessere offenere, tolerantere Entscheidungen treffen.

Lobotomie ist übrigens auch keine Option. Mensch ist Mensch. Mehr als nur rationale Gedanken.

Ich bin doch keine Maschine
Ich bin ein Mensch aus Fleisch und Blut
Und ich will leben, bis zum letzten Atemzug
Ich bin ein Mensch mit all meinen Fehlern
Meiner Wut und der Euphorie
Bin keine Maschine
Ich leb‘ von Luft und Fantasie

Wie überwindet man seine Natur?

Soderle Fritze. Lass uns man nen Zwischenstand festhalten. Wir wissen, dass das mit dem Menschen und der Vernunft so ein überschätztes Ding is. Und dass dieses Gruppenzeug Dialog verhindert. Wir sehen die Welt und uns so wie wir es gut finden und das muss halt nicht die Realität sein. Und verdummen tuten wir auch. Jetzt haben wir uns dem Johannes gewidmet. Der Johannes is Archäogenetiker. Die beschäftigen sich mit der Entwicklung des Menschen und frickeln dabei auch in den Genen rum. Und schreibt zusammen mit Journalisten *hust* auch Bücher zu dem Thema. Johannes wurde mir von Youtube angespült nachdem ich ein paar Dokus geschaut hatte. Nur fürs Protokoll ☝ … weil ja da war was … und mit dem Leipziger Zoo hat er auch was am Laufen.

Johannes kommt jedenfalls zum Punkt, dass wir unsere Natur überwinden müssen. Weil wir Menschen sind so. So gepolt, dass wir erobern und die Welt zum Untertan machen. Aber die hat Grenzen. Und das wird dann unser Untergang. wir sind zu viele geworden. Der Siegeszug an die Grenzen gekommen.

Weil unsere Erfolgsgeschichte basiert auf Expansion und schneller, höher, weiter. Fortschritt. Funzt halt nicht mehr, wenn man an die Grenzen des Planeten stößt.

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Es war einmal … Teil 2

Hast du Defizite Fritze? Nein? Okay Selbstüberschätzung, ich notiere mir das mal. Jetzt schau nicht so entsetzt.

Ich habe Stärken und Schwächen. Ich hab sie aber nie als Defizite gesehen. Und will ich auch gar nicht. Wo kommen wir denn da hin. Ja es gibt Dinge an denen mag man gern arbeiten. Naja wobei „gern“ is da vielleicht falsch formuliert. Man will dran arbeiten, weil es einen unzufrieden macht.

Wo ich grad so nachdenke über Emotionen, Zweifel, Schwächen und was uns sonst noch so bewegt, heut mal was anderes, hier mal ein kleiner Schwank aus meiner Jugend *hust*

Wer Menschen und ihr Verhalten verstehen will, muss sich mit ihnen befassen. Muss sich mit denen befassen, die dich teilhaben lassen. In die Tiefen hinein. Was bewegt Menschen? Was steckt dahinter. Welche Mechanismen gibt es. Auch wenn sie dir weh tun. Auch Absicht hat ihre Gründe. Befreit es sie von Schuld? Nein. Man trägt auch für sich, für sein eigenes Verantwortung. Man kann Dinge ändern. Veränderung ist nie einfach. Und harte Arbeit. Für jeden einzelnen und für Gesellschaften. Wenn das alles so einfach wäre, bräuchten wir all die Therapeuten und jahrelange harte Arbeit nicht.

Das Leben ist nicht fair. Manchmal lernen wir ohne es zu merken in jungen Jahren Verhaltensweisen, die uns später das Leben schwer machen. Manchmal ziehen wir einfach nur die falsche Karte im Spiel des Lebens. Und manchmal kommt einfach vieles zusammen.

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