Weltreparaturtag: Moral, Märchen, Krieg

Heute ist Weltreparaturtag. Und keiner spricht darüber. Auf Twitter gibts 6 Tweets zu dem Thema und 3 sind von mir. Gut jetzt gibts noch ein paar mehr. Und dabei wäre es so wichtig. Aber unabhängig davon wieder mehr Dinge zu reparieren anstelle sie wegzuwerfen, kommt mit bei dem Begriff etwas anderes in den Sinn. Die Welt reparieren. Gerade jetzt. Weil im Moment ist es noch schwerer an eine gute Zukunft zu glauben als sonst. Ja die Welt reparieren. Oh wäre das schön. Ich habe Bedarf. Ich habe viel Bedarf.

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Definiere moralischer Fortschritt – reloaded

Die Zeiten sind dunkel. Und in dunklen Zeiten gibt es angeblich moralischen Fortschritt. Sagt der Markus. Also der Markus G. Ja ich weiß Fritze, ich weiß. Vielleicht ist das der Grund warum ich mich so schwer tue, diesen zu finden.

Definiere moralischer Fortschritt, Silva im März 2022

Als ich diese Worte verfasste begann der Krieg in der Ukraine. Und ich lernte, dass Kriegszeiten einen viel über seine eigene Werte und die der anderen lehren. Kriege habe immer was mir Moral zu tun. Wie man sich positioniert. An wessen Seite man sich stellt. Welche Werte man damit auch transportiert. Und manchmal lernt man dabei auch wie sehr manche dann Kriege instrumentalisieren für ihre Zwecke. Oder wer welche Gräueltaten wie rechtfertigt. Welche Weltanschauung man vertritt. Für was man Partei ergreift und auch kämpft. Das gleiche gilt im Moment im Nahost-Konflikt auch.

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Wenn der Krieg Utopisten zerstört

Ich weiß nicht warum sie unbedingt ihren Senf zu dem Thema abgeben müssen. Warum sie in offenen Briefen fordern, dass sich Aggression auszahlen darf. Dass jemand der in ein Land einmarschiert zumindest Teile seines Willens bekommen darf. Ja liebes überfallene Land, nun habt euch doch nicht so. Im Sinne des Großen und Ganzen im Sinne des Friedens im Sinne utopischen Denkens gebt ihm was er will oder lasst uns zumindest nen Kompromiss machen und im Teile von Land und Menschen geben.

Die große Utopie will da so.

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Zeit für Wachstum

Hmm will ichs wissen? Oder weiß ichs gar. Ich mein ich weiß es doch. Es ist doch auch eine Art der Verdrängung, darauf zu hoffen, dass es anders kommt. Und dabei zu wissen, ich hüpf wieder im Dreieck. Die Macht der Gewohnheit. Weil wir immer aneinander vorbeidenken. Weil wir Dinge teilen und viele andere halt nicht.

Maja wir müssen reden. Über Wachstum das grüne. Weil wenn ich nicht jetzt wann dann? Is ja schließlich Frühling. Hab gehört Pflanzen wachsen, wenn man sie regelmäßig niederquatscht.

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Definiere moralischer Fortschritt

Die Zeiten sind dunkel. Und in dunklen Zeiten gibt es angeblich moralischen Fortschritt. Sagt der Markus. Also der Markus G. Ja ich weiß Fritze, ich weiß. Vielleicht ist das der Grund warum ich mich so schwer tue, diesen zu finden.

Da draußen sterben Menschen. Das Blut ist frisch, es ist noch warm. Bilder von abgetrennten Gliedmaßen. Leichen. Fahrende Autos, die im nächsten Moment von einer Rakete getroffen werden. Kriegsgefangene, eigentlich noch Kinder. Kinder in U-Bhanstationen zum Schutz versteckt, die aus Lego Maschinengewehre bauen. Ein alter Mann, der sich freiwillig zum Kriegsdienst meldet und sagt er macht das für seine Enkel.

Ich wollte ja weniger weinen, aber es kam anders.

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Ich bin Deutscher, aber ich bin nicht schuldig und ich bin kein Antisemit

Ich komme immer mehr zu dem Schluss, dass wenn es einen neuen Antisemitismus wirklich geben sollte, dann wird dieser durch das Tabu Israel zu kritisieren genährt …

Ich stimme nicht mit jedem einzelnen Wort in  Günther Grass Gedicht überein (Günther Grass – Was gesagt werden muss), aber …

Warum schweige ich, verschweige zu lange,
was offensichtlich ist und in Planspielen
geübt wurde, an deren Ende als Überlebende
wir allenfalls Fußnoten sind. […]

Das allgemeine Verschweigen dieses Tatbestandes,
dem sich mein Schweigen untergeordnet hat,
empfinde ich als belastende Lüge
und Zwang, der Strafe in Aussicht stellt,
sobald er mißachtet wird;
das Verdikt „Antisemitismus“ ist geläufig. […]

Warum aber schwieg ich bislang?
Weil ich meinte, meine Herkunft,
die von nie zu tilgendem Makel behaftet ist,
verbiete, diese Tatsache als ausgesprochene Wahrheit
dem Land Israel, dem ich verbunden bin
und bleiben will, zuzumuten. […]

Und zugegeben: ich schweige nicht mehr,
weil ich der Heuchelei des Westens
überdrüssig bin; zudem ist zu hoffen,
es mögen sich viele vom Schweigen befreien,
den Verursacher der erkennbaren Gefahr
zum Verzicht auf Gewalt auffordern und
gleichfalls darauf bestehen,
daß eine unbehinderte und permanente Kontrolle
des israelischen atomaren Potentials
und der iranischen Atomanlagen
durch eine internationale Instanz
von den Regierungen beider Länder zugelassen wird. […]

Was passiert wirklich, wenn Israel einen Krieg gegen den Iran beginnt? Ich will eigentlich nicht darüber nachdenken. Ich mag es mir nicht vorstellen. Ich bin mir eigentlich auch ziemlich sicher, dass die Berechnungen bezüglich der möglichen Toten der US-Armee und der israelischen Armee nicht wirklich realistisch sind. Und die Frage ist doch auch, was dann als nächstes passiert. Wie wird der Iran reagieren? Was wird die Antwort sein? Ist dies dann nicht eine Legitimation für den Hass auf Israel? Brauch der Mann dann noch Hassreden, wenn er Tote vorzuweisen hat?  Und wie werden die anderen Nationen reagieren? Ein dritter Weltkrieg?

Ich bin nicht schuldig für das was im Zweiten Weltkrieg passiert ist. Ich kann die Vergangenheit nicht ändern. Ich kann nicht ändern, was vor 60 Jahren passiert ist. Ich bin 34. Ich bin nur schuldig für das was ich tat, tue und tun werde. Aber wenn ich jetzt schweige, dann werde ich schuldig sein für das was in der Zukunft passieren wird. Dann werde ich Blut an meinen Händen haben.

Ich hasse es, dass wir Deutschen uns immer noch schuldig fühlen für etwas was die Meisten von uns nur aus Büchern kennen. Dass wir geboren werden mit dem Stigma Nazi. Dass wir alle für die Verbrechen unserer Vorfahren zahlen müssen. Und dies beinhaltet auch, dass wir alles akzeptieren müssen, was Israel tut oder tun will. Nein, wir müssen Israel immer unterstützen. Und wir haben zu schweigen, wenn wir anderer Meinung sind. Ein Deutscher darf einen Juden nicht kritisieren. Das ist einen Todsünde. Und wenn man es in der Öffentlichkeit tut , dann bist du ein Antisemit – ein Nazi – ein Hitler-Anhänger. Das wirkliche Thema interessiert niemanden. Und wenn du eine öffentliche Person bist, dann kannst du nur verlieren. Alles verlieren.

Und Grass Gedicht. Niemand in Deutschland diskutiert das wirkliche Thema. Nein, die Medien und prominente Personen, die aus ihren Löchern gekrochen kommen, schreien einfach nur Antisemit – Nazi. Aber viele normale Menschen (keine Nazis) stimmen Grass zu. Sie wollen sagen: Stop Israel! … Und die Reaktion führender israelischer Politiker (Grass ist einen unerwünschte Person, Grass sollte der Nobel-Preis aberkannt werden) ist nicht hilfreich. Nicht hilfreich für das israelische Volk mit einer Meinungsfreiheit, wo das Thema Krieg gegen den Iran durchaus öffentlich intensiv diskutiert wird. Aber Gott sei Dank gibt es einige israelische Journalisten, die mit der deutschen Presse reden und diese Reaktionen kritisieren. Wie auch ich stimmen sie nicht mit jedem Wort in Grass Gedicht überein, aber sie stimmen zu, dass man das Thema diskutieren darf – überall – in Israel, in Deutschland und überall auf der Welt.

Das Dunkle Kapitel der deutschen Geschichte beinhaltet auch die Fragestellen, warum so viele geschwiegen haben, als die Nazis Millionen Menschen töteten (nicht nur Juden! Was ist mit den Roma und Sinti? Homosexuellen? Zeugen Jehovas?) Und jetzt ist es unsere Pflicht zu schweigen? Das kann nicht der richtige Weg sein!

Ich rufe nicht dazu auf, dass Juden getötet werden sollen. Ich hasse keine Juden. Warum sollte ich dies auch tun? Ich habe keinen Grund dafür. Und ich glaube auch nicht, dass die Juden die Weltherrschaft an sich reißen wollen. Dass sie die USA kontrollieren und so weiter. Das ist Propaganda. Ich kritisieren nur, dass Israel einen Krieg gegen den Iran beginnen will. Ich kritisiere einen Krieg gegen einen Nation/ einen Mann die/ den ich auch fürchte.  Ich kritisiere, dass Israel Atombomben besitzt und nicht den Atomwaffensperrvertrag unterschreibt.  Ich will nicht schweigen. Es muss möglich sein, dies zu tun. Ich lebe in einem freien Land mit Meinungsfreiheit. Und wenn dies nicht erlaubt ist, dann fühlt es sich an wie Unterdrückung. Und dann fängt man an darüber nachzudenken, wer dein Unterdrücker ist …

Ich komme immer mehr zu dem Schluss, dass wenn es einen neuen Antisemitismus wirklich geben sollte, dann wird dieser durch das Tabu Israel zu kritisieren genährt ….

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