Etwas was mich schon seit längerem nicht mehr losläßt, ist die Frage inwieweit man bestimmte Gedanken und Gefühle ändern kann. Oder ist man Zeitlebens seinem Autopiloten ausgeliefert? Mit gehen schon seit dem Frühjahr die Bilder der buddhistischen Mönche nicht aus dem Kopf. Gedankenkontolle. Ruhe und Gelassenheit. Zufriedenheit. Offenheit. Menschen, die über Feuer gehen können. Ihren Puls und ihre Atmung reduzieren können. Ihren Schmerz kontrollieren können. Mit Kraft der Gedanken. Eine Art Kontrolle über Körper und Geist. Früher als Esoterik abgestempelt erlangt buddhistische „Psychologie“ auch mehr und mehr Einfluss in der europäischen Schulmedizin. Wo das Wühlen in Wunden scheinbar nicht die erhoffte Lösung bringt, besinnt man sich auf teils vergessene bzw. teils verachtete Methoden.
Gerade Achtsamkeit hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung zugenommen. Und nicht zuletzt, weil jemand mir sagte, dass ihm Achtsamkeit das meiste während einer Therapie gebracht hat, werde ich mich jetzt diesem Thema in einem Selbstversuch widmen. Etwas mehr Kontrolle/ Wissen über meinen Autopiloten kann mir auch nicht schaden. Ohh weiß Gott nicht. Der macht im Moment eh was er will. Ich kann also nur gewinnen. Ach und Buddhisten sind angeblich messbar glücklichere Menschen.
Buddha sagt: Das Geheimnis der körperlichen und geistigen Gesundheit liegt darin, nicht um die Vergangenheit zu trauern, sich nicht um die Zukunft zu sorgen oder Probleme vorauszuahnen, sondern weise und voller Ernst in der Gegenwart zu leben.
Achtsamkeit als Entdeckungsreise in die eigene Person. Die Möglichkeit das wahre ICH zu entdecken. Das Ablegen der Masken, die man trägt. Und wir tragen alle Masken. Abgestimmt auf die verschiedenen Rollen, die wir ausfüllen (müssen). Wir haben alle unterschiedliche Rollen. Die Rolle des Kindes unserer Eltern. Die Rolle des Elternteils der eigenen Kinder. Die Rolle des Freundes. Die Rolle des Partners. Die Rolle des Arbeitnehmers. Und und und. Verschiedenen Rollen. Verschiedene Masken. Verschiedene Verpflichtungen. Wer sind wir, wenn wir frei sind von Verpflichtungen? Wenn wir die Masken abnehmen?
Die Welt ändern zu wollen ohne sein wahres Selbst entdeckt zu haben, ist die Welt mit Leder zu überziehen, damit man sich nicht die Füße an Steine und Dornen verletzt. Es ist viel einfacher Schuhe zu tragen. (Meister Ramana Mahsrshi)
Achtsamkeit als Weg zur emotionalen Ausgeglichenheit. Als Weg heraus aus dem Stress, der einen jeden Tag umgibt in dieser hektischen Welt. Als Weg zur inneren Ruhe und Gelassenheit. Der Weg heraus aus Stress, Depressionen, Angst, Schmerzen hin zu Wohlbefinden, Zufriedenheit. Ein Leben in der Gegenwart. Ein bewusstes Leben. Körper, Gedanken und Gefühle bewusst wahrnehmen. Bewusst annehmen und akzeptieren. Bewusst steuern. Achtsame Leben heißt bewusst Leben. Achtsamkeit als Weg Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind, ohne dass unser Blick durch Gefühle, Vorurteile oder Launen getrübt ist.
Der Weg ist das Ziel!
Ich packe dann mal die Koffer für dieses Abenteuer.
PS: Werde aber wohl die Übung mit dem achtsam Staubsaugen auslassen. Man kanns auch übertreiben.