Gefühle bewähltigen

Wenn du ein unangenehmes Gefühl empfindest, dann versuche mit Hilfe dieser Übung in den Seinsmodus zu wechseln und das Gefühl zu akzeptieren.

  1. Suche dir einen ruhigen und bequemen Ort und lege deine Absicht fest.
    Nimm dir vor in den Seinsmodus zu wechseln. empfinde das Gefühl und seine Auswirkungen, so gut du kannst, mit behutsamer Neugier. Mach dies nicht, um das Gefühl auf geschickte Weise loszuwerden. Gib dir lediglich den Raum, von dem Gefühl zu lernen, anstatt vor ihm wegzulaufen.
  2. Atme.
    Spüre einfach deinen Atem. Erlebe jedes Einatmen und jedes Ausatmen mit. Nimm wahr dass jeder Atemzug einzigartig, anders und entscheidend für deine Gesundheit und dein Wohlbefinden ist. Lass deinen Atem ganz natürlich fließen.
  3. Akzeptiere das Gefühl in deinem Körper
    Fühle das Gefühl mit Fürsorge, Güte und Akzeptanz, so gut du kannst. Öffne dich für das Gefühl. Nähere dich dem Gefühl in deinem Körper, wenn du kannst. Nimm wahr, wo sich das Gefühl in deinem Körper manifestiert. Atme in diesen Teil deines Körpers und bleibe dort. Lass das Gefühl so sein, wie es ist. Du musst weder dagegen ankämpfen, noch davor davon laufen. Verfolge diese Erfahrung so genau wie du kannst. Das ist nicht leicht – versuche einfach dein Bestes.
  4. Versuche, von deinen Gedanken und Gefühlen zurückzutreten
    Nimm einfach wahr, dass du einen Gedanken oder ein Gefühl erlebst. Sobald du dies tust, distanzierst du dich davon. Mache dir bewusst, dass du ein Gefühl bemerken kannst, ohne selbst das Gefühl zu sein. Mache dir die Distanz zwischen Dir und deinem Gefühl bewusst. Dasselbe gilt für deine Gedanken. Während du deine Gedanken oder Gefühle beobachtest, distanzierst du dich in gewisser Weise von ihnen, sonst könntest du sie nicht beobachten. Das ist als würdest du an einem Flussufer sitzen, während das Wasser an dir vorbeiströmt – du bist nicht der Fluss selbst. Während du das Wasser (Gedanken oder Gefühle) vorbeifließen siehst, hast du vielleicht manchmal das Gefühl hineingezogen und weggeschwemmt zu werden. Aber du bist nicht der Fluss. Du kannst dich jederzeit wieder vom Fluss zurückziehen. Das Zurücktreten ist ein wichtiger Aspekt der Achtsamkeit.
  5. Atme.
    Schließe mit dem Gefühl ab, indem du atmest. Nimm wahr, ob sich deine Atmung verändert hat oder gleich geblieben ist. Lass deine Aufmerksamkeit ein paar Augenblicke auf deiner Atmung ruhen.

Alle Gefühle haben unabhängig von ihrer Intensität einen Anfang und ein Ende. Achtsamkeit lehrt dich bei deinem Gefühl zu verweilen, anstatt es wegzuschieben, es zu beurteilen oder es zu bekämpfen. Auf diese Weise verhinderst du, dass deine Gefühle in einer negativen Spirale tieferer und problematischer Gefühle hinabgleitet.

Wenn du versuchst den Handlungsmudus zu nutzen, um deine Gefühle zu bewältigen, kann sich die problematische Situation verschärfen.

  • Du fühlst dich unglücklich, aber du möchtest dich glücklich fühlen. Deshalb beschließt du, dein Gefühl zu reparieren.
  • Aber Gefühle lassen sich nicht so leicht reparieren. Du merkst, dass deine Traurigkeit nicht verschwunden ist. Du fühlst dich erfolglos. du fühlst dich als Versager. Vielleicht nennst du dich selbst einen nutzlosen Versager. Das macht dich nur noch trauriger. Deine Stimmung wird schlechter.
  • Du denkst, dass du intensiver versuchen musst, glücklich zu sein. „Ich gebe mir nicht genug Mühe“ Du vermeidest das Gefühl der Traurigkeit weiterhin und kämpfst dagegen an. Der Kampf gegen das Gefühl versetzt dich in einen aggressiven und gestressten Gemütszustand.

Quellen:

Auf ins Abenteuer Achtsamkeit

Etwas was mich schon seit längerem nicht mehr losläßt, ist die Frage inwieweit man bestimmte Gedanken und Gefühle ändern kann. Oder ist man Zeitlebens seinem Autopiloten ausgeliefert? Mit gehen schon seit dem Frühjahr die Bilder der buddhistischen Mönche nicht aus dem Kopf. Gedankenkontolle. Ruhe und Gelassenheit. Zufriedenheit. Offenheit. Menschen, die über Feuer gehen können. Ihren Puls und ihre Atmung reduzieren können. Ihren Schmerz kontrollieren können. Mit Kraft der Gedanken. Eine Art Kontrolle über Körper und Geist. Früher als Esoterik abgestempelt erlangt buddhistische „Psychologie“ auch mehr und mehr Einfluss in der europäischen Schulmedizin. Wo das Wühlen in Wunden scheinbar nicht die erhoffte Lösung bringt, besinnt man sich auf teils vergessene bzw. teils verachtete Methoden.

Gerade Achtsamkeit hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung zugenommen. Und nicht zuletzt, weil jemand mir sagte, dass ihm Achtsamkeit das meiste während einer Therapie gebracht hat, werde ich mich jetzt diesem Thema in einem Selbstversuch widmen. Etwas mehr Kontrolle/ Wissen über meinen Autopiloten kann mir auch nicht schaden. Ohh weiß Gott nicht. Der macht im Moment eh was er will. Ich kann also nur gewinnen. Ach und Buddhisten sind angeblich messbar glücklichere Menschen.

Buddha sagt: Das Geheimnis der körperlichen und geistigen Gesundheit liegt darin, nicht um die Vergangenheit zu trauern, sich nicht um die Zukunft zu sorgen oder Probleme vorauszuahnen, sondern weise und voller Ernst in der Gegenwart zu leben.

Achtsamkeit als Entdeckungsreise in die eigene Person. Die Möglichkeit das wahre ICH zu entdecken. Das Ablegen der Masken, die man trägt. Und wir tragen alle Masken. Abgestimmt auf die verschiedenen Rollen, die wir ausfüllen (müssen). Wir haben alle unterschiedliche Rollen. Die Rolle des Kindes unserer Eltern. Die Rolle des Elternteils der eigenen Kinder. Die Rolle des Freundes. Die Rolle des Partners. Die Rolle des Arbeitnehmers. Und und und. Verschiedenen Rollen. Verschiedene Masken. Verschiedene Verpflichtungen. Wer sind wir, wenn wir frei sind von Verpflichtungen? Wenn wir die Masken abnehmen?

Die Welt ändern zu wollen ohne sein wahres Selbst entdeckt zu haben, ist die Welt mit Leder zu überziehen, damit man sich nicht die Füße an Steine und Dornen verletzt. Es ist viel einfacher Schuhe zu tragen. (Meister Ramana Mahsrshi)

Achtsamkeit als Weg zur emotionalen Ausgeglichenheit. Als Weg heraus aus dem Stress, der einen jeden Tag umgibt in dieser hektischen Welt. Als Weg zur inneren Ruhe und Gelassenheit. Der Weg heraus aus Stress, Depressionen, Angst, Schmerzen hin zu Wohlbefinden, Zufriedenheit. Ein Leben in der Gegenwart. Ein bewusstes Leben. Körper, Gedanken und Gefühle bewusst wahrnehmen. Bewusst annehmen und akzeptieren. Bewusst steuern. Achtsame Leben heißt bewusst Leben. Achtsamkeit als Weg Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind, ohne dass unser Blick durch Gefühle, Vorurteile oder Launen getrübt ist.

Der Weg ist das Ziel!

Ich packe dann mal die Koffer für dieses Abenteuer.

PS: Werde aber wohl die Übung mit dem achtsam Staubsaugen auslassen. Man kanns auch übertreiben.