Eine Welt voller Nebel – Bias Teil 1

Weißt du Fritze, der Mensch dieses göttliche und weise Wesen, is gar nicht so göttlich und allwissend.

Freier Wille – ha … alles nur Selbstbetrug. Kann der Markus Gabriel zich Bücher schreiben mit „Ich ist nicht Hirn“. Wobei er vielleicht den Titel wechseln sollte. In Wer ist Ich – Entsteht ein neues Menschenbild?. Weil Ich ist eben nicht Vernunft. Ist nicht frei. Ist nicht rational und schlau. Und dabei geht es nicht um Emotionen, die unser Denken vernebeln. Nein es geht um den nicht vorhandenen freien Willen. Wobei ich glaube man streitet noch. Ja, Nein, Irgendwas dazwischen. Aber Wolf Singer hat sich natürlich bei mir eingebrannt. Muss auch. Wollte die Evolution so.

Wir sind nicht automatisch Herr über unsere Gedanken. Über unsere Blick auf die Welt. Über unsere Reaktionen, Abneigungen, Zustimmungen und so weiter. Und ein Teil davon sind diese ominösen kognitiven Verzerrungen.

Das erklärt einiges, meinst Fritze. Sehr wizig. Aber wir hatten das ja eh schon mehrfach angerissen: Vom Versagen der Vernunft oder Mehr Mut zur Wut. Mal ganz zu schweigen von den beiden Philipps, da da so Bücher zu geschrieben haben. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln, der eine Philosoph, der andere Psychiater. Und beide der Meinung, dass wir das verstehen müssen, damit wir uns besser verstehen in Zeiten von Krisen. Damit wir in pluralen demokratisch organisierten Gesellschaften Lösungen für unsere Krisen finden können.

Gibt ne ganze Latte davon von diesen kognitiven Verzerrungen. So über 180 waren es wohl. Bin grade bei 40 glaube ich. Also was das nachlesen betrifft. Kann man auch als Poster bestellen.

https://learn-agile.de/wp-content/uploads/2022/01/Bildschirmfoto-2021-06-05-um-17.29.52-scaled.jpg
https://learn-agile.de/produkt/cognitive-bias-poster-a0-kognitive-verzerrung/

Bezüglich Klimawandel wurde und werden ja regelmäßig auch einige diese Bias (der, die das, kein Plan is flexibel) regelmäßig thematisiert, die uns vom Handeln / Verhaltensänderungen abhalten. Aber das ist eben nur Teil der Geschichte. Ach herje, „Geschichte“ sollte ich auch nicht mehr sagen. Also emm nur Teil der Wahrheit, des großen Ganzen.

Diese Bugs und unserem Kopf, wie ich gerne sage – auch wenn der Philipp Sterzer meinte es seien keine Bugs sonder Features zumindest aus Sicht der Evolution – sorgen dafür, dass wir eben nicht beyond ideology sind. Sondern einen bestimmten Blick auf die Welt haben. Dass wir uns manchmal für den genialsten Menschen auf Gottes Erden halten und manchmal für den größten Idioten. Dass wir uns selbst täuschen, dass wir andere abwerten. Dass wir an bestimmte Dinge glauben und uns nicht davon abbringen lassen. Dass wir das sehen, was wir sehen wollen und manchmal dem Drama verfallen. Oder gar dem Glauben an Innovationen, die es noch gar nicht gibt. Oder wenns ganz hart auf hart kommt glauben wir sogar an die heile Welt. Ganz üble Verzerrung. Oder an Selbstwirksamkeit.

Und sogar die Wissenschaft hat damit zu kämpfen. Weil eben Objektivität halt doch ne Illusion ist und man so auch unterschiedliche Schlüsse zieht. Seine Theorie bis aufs Blut wider besseren Wissens verteidigt etc.

All das hindert uns oft eben am Dialog. Am gemeinsamen Lösungen finden. Wir pauschalisieren, wir urteilen. Wir erschaffen Zusammenhänge wo keine sind. Suchen nach Ursachen, weil wir immer Erklärungen brauchen, um die Welt zu verstehen. Weil es uns das Gefühl von Sicherheit gibt – Kontrollillusion. Und ja das geht so weit, dass eine Erklärung die wir uns einmal erschaffen haben, schwer wieder wegzubekommen ist auch wenn offensichtlich ist, dass sie falsch ist. Mal ganz zu schweigen von der Sturheit in die wir verfallen können und dann erst recht mit dem Kopf durch die Wand.

Wir bauen uns einen Blick auf die Welt. Jeder für sich. Und glauben nur die anderen wären zu blind um die Wahrheit zu sehen – Verzerrungsblindheit. Aber wir sind es alle. Weil wir brauchten dieses schnelle denken. Um zu überleben. Und schnell ist eben nicht exakt und gut überlegt. Und es machte beim Überleben auch keine Sinn, dass alle durcheinandergeplappert haben und um die beste Lösung rangelten. Oder sich gar irgendwo festklebten. Oder dauernd den Plan änderten. Wild durcheinander liefen in unterschiedliche Richtungen. Oder vor dem Löwen standen und überlegten, ob der jetzt lieb oder böse ist und wie er gern angesprochen werden möchte. Nein ich entschuldige mich jetzt nicht bei den Lesern, weil ich überspitze. Hust.

Und diese lustigen Selbstwertdienlichen Verzerrungen, die dafür sorgen, dass immer die anderen Schuld sind und wir nie selbst, wenn etwas schief läuft. Der Selbstschutz in uns. Ich mag ja diesen Klebereffekt. Wenn man mal was gutes geschaffen hat, dann klebt der Erfolg an einem. Misserfolg leider auch. Und der geht noch schwerer weg. Wobei das halt grundsätzlich gilt für unserer Blick auf andere. Und eben auch wie die Liberalen/ Konservativen die Grünen/ Linken sehen und umgekehrt. Einmal Veggieday, immer Veggieday. Gut möglich dass dieser Klebereffekt auch zu „wer einmal lügt dem glaubt man nicht, auch wenn er dann die Wahrheit sprich“ geführt hat. Nun ja. Aber Halo aber Halo mit ganz viel Ähnlichkeit und Autoritäts-Bias lässt und dann zum Mitläufer werden. Aber nur wenn das mit der Gruppe richtig klappt.

Und so weiter und so weiter. Und darum schlagen wir uns nicht nur auf sozial media die Köpfe ein. Vor allem wenns dann in die Werte und Moral geht. Unser Selbstbild. Darum bilden wir Blasen und ich krieg auf Twitter regelmäßig Schnapsatmung wenn ich ein Thema „kenne“ und dann mitlesen kann wie „oberflächlich“ die Welt so ist. Und wie schnell die nützlichen Idoten dann retweeten und im Strudel des eigenen Rudels den xten gleichen Kommentar verfassen.

Ich hab mal angefangen das alles einzusammen. Und ja manchmal is es gruselig. Wie sehr wir doch alle Spielball sind von lustigen Programmen in unserem Kopf.

Ich sollte das alles noch mal ausführlicher hier niederschrieben und sammeln. Twitter ist dafür nicht so geeignet. aber anderseits stolpern da vielleicht noch paar Menschen drüber. Mein Bauch sagt mir – höhöööö der kleine Mann in meinem Kopf, dass es wichtig ist, dass wir das verstehen. Allgemein. In Zeiten der Nepper, Schlepper, Bauernfänger. In Zeiten des Internets. mal ganz zu schweigen von Krisen und der Notwendigkeit des Dialogs. Wir brauchen einen Schutz. Einen Schutz vor uns selbst. Wir brauchen da genauso ein Wissen drüber wie die Anfälligkeit zur Sucht (dann man der dann doch verfällt, liegt dann auch wieder an der Selbstüberschätzung) und dass die alten Programme in uns Zucker zum Sterben gut finden.

Ob Menschen da überhaupt gewillt sind, da zuzuhören ich weiß nicht. Wahrscheinlich steht die Blind-Spot-Bias im Wege. Aber wir sollten es versuchen. Versuch uns allen gemeinsam bewusst zu machen, dass es uns allen so geht. Und nicht nur einzelne sich ehrlich machen müssen. Dass es nicht falsch ist an seinen Überzeugungen festzuhalten. Sondern dass das halt erstmal so gewollt ist von der Evolution. Und man es eben bewusst hinterfragen kann. Und so weiter.

Empfehle weiterhin die folgenden Herren/ Bücher

Und ja es geht erstmal nur darum zu verstehen. Um Wege zu finden jenseits des Kampfes. Um auch die Härte und Vehemenz und auch Kälte der progressiven Kräfte beim Kampf gegen die Andersdenkenden und damit auch verbundene Zerstören von Existenzen zu verstehen. Und hoffentlich auch zu verhindern. Genau wie das Ende der Menschheit, das wir verhindern müssen.

Und jetzt habe ich doch glatt noch die kognitive Dissonanz vergessen. Die es zu unterdrücken geht mit all diesen Bias. Und die sie gleichzeitig erzeugen. In dem unser Hirn Zusammenhänge herstellt, die nicht da sind. Wenn der Wunsch Vater des Gedanken ist. Und gleichzeitig den Fokus auf Dinge setzt, die unsere Gedanken bestätigen. Auch die Hoffnungen. Wenn wir vom gleichen reden, aber verschiedene Dinge meinen. Wenn wir erwarten und enttäuscht werden. Wenn wir uns schützen und gleichzeitig verletzen.

Wenn wir glauben die Kontrolle zu haben. Und am Ende ist Loslassen eben auch ein bewusstes Gegensteuern. Bei allem Wissen. Über all die Illusionen in unserem Kopf. Und bei all der Menschlichkeit.

Ich fühl nichts und es tut weh
Ich spür nichts, weil du mir fehlst
Ich schweb durch den Raum
Vom Radar verschwunden
Tränen, sie fallen nicht
Kein oben, kein unten
Ich hoffe, dass ich nicht
An die Sterne stoß
Sag mal ehrlich, wie werd ich
Die Schwere los

Und die Zeit, für dich sie dreht sich
Doch in mir, nichts rührt sich
Helle Punkte auf dem blauen Planet
Aber ich, ich

Ich fühl nichts
Und das tut weh
Ich spür nichts
Weil du mir fehlst
Alles für nichts
Vergeben, vertauscht
Ich weiß nicht wohin mit mir
Ich kenn mich nicht aus

Beschlagenes Visier
Mein Atem ist flach
Will die Kontrolle zurück
Überleg was ich mach
Verdränge die Leere
Im lustlosen Raum
Nutz alle Reserven
Um mich nach vorne zu trauen

Und die Zeit, sie dreht mich
Und ich lande auf einem neuen Planet
Um mich herum ist alles so energetisch
Doch ich, ich

Ich spür nichts
Und das tut weh
Ich fühl nichts
Weil du mir fehlst
Alles für nichts
Vergeben, vertauscht
Ich weiß nicht wohin mit mir
Ich kenn mich nicht aus

Jetzt wo ich hier bin
Entdecke ich in mir drin
Wie gut wir waren
Vom ersten Tag seit Jahren
Erst jetzt wird mir klar
Wie verdammt gut wir beide waren

Ich fühl nichts
Und das tut weh
Ich spür nichts
Weil du mir fehlst
Alles für nichts
Vergeben, vertauscht
Oh, ich weiß nicht wohin mit mir
Ich kenn mich nicht aus

Ich kenn mich nicht aus…
Huuuuuhhhhhhh…
Ich weiß nicht wohin mit mir
Vergeben, vertauscht
Ich weiß nicht wohin das führt
Ich kenn mich nicht aus
Ich weiß nicht wohin mit mir
Komm wieder nach Haus

Schreibe einen Kommentar