Tag 17 – Ein Fauler Tag

Thema der dritten Woche: Achtsam in Bewegung bleiben.

Frei nach Thích Nhất Hạnh habe ich mir heute einen faulen Tag gegönnt. Naja mehr oder weniger faul. Brav meine Achtsamkeitsübungen gemacht und mich mal wieder nach langer Zeit meiner Gitarre gewidmet. Zur Freude meiner Nachbarn sind meine Finger aber die Stahlsaiten nicht mehr gewohnt, so dass die Dauer meiner schiefen Gesangs- und Gitarrenkünste wohl keine bleibenden Schäden hinterlassen haben. Ansonsten verbrachte ich den faulen Tag eher ruhig. Kein Fernseher, keine Musik, kaum Internet. Dafür schmökern in meinen Achtsamkeitsbüchern. Ich muss schon sagen, so ein wenig die Seele baumeln lassen und einfach mal nur Ruhe genießen und nix tun, kann so herrlich sein. Obwohl ich die letzten Tage immer zwischen 8 und 10 Stunden geschlafen habe, fällt mir auf, dass mein Körper immer noch nach Erholung schreit. Verdammt bin ich müde.

Unangenehmes Ereignis: Ich hab mein Fahrrad beim Einparken angefahren

Woran habe ich gemerkt, dass es unangenehm war: es hat Bumm gemacht

Was habe ich zu diesem Zeitpunkt in meinem Körper gespürt: Schreck lass nach

Welche Gefühle habe ich empfunden: Ärger

Welche Gedanken sind mir durch den Kopf gegangen: Mist, scheiß Unkonzentriertheit. Bitte keine schwereren Schäden. Argh. Fluch …

Hab dann spontan gleiche eine Atempause eingebaut 🙂

Minimeditation Atempause

Anleitung

Dauer: ca. drei Minuten, kann aber auch variiert werden von einer bis zehn Minuten oder länger.

Setzte dich aufrecht in würdevoller Haltung auf einen Stuhl – nicht steif, aber mit relativ geradem Rücken und zentral über Nacken und Schulter ruhendem Kopf – ohne sich anzulehnen. Eine aufrechte Haltung signalisiert deinem Geist etwas anders zu machen. So ist es einfacher achtsam zu sein. Wenn du willst, kannst du die Augen schließen.

  • Stufe B – inneres Bewusstsein: Auf dieser Stufe machst du dir die drei Aspekte deines Selbst bewusst: Körperemfpinden, Gefühle, Gedanken. Dauer ca. ein bis zwei Minuten.
    • Körperempfinden: Entwickle ein Gefühl für dein Körperempfinden. Vielleicht merkst du, dass sich einige Teile deines Körpers angespannt oder unbehaglich anfühlen, während andere warm und entspannt sind. Nimm alle Empfindungen wahr, auf die du dich im Moment einlassen kannst.
    • Gefühle: Frage dich: „Wie fühle ich mich im Moment?“ Nimm deinen momentanen emotionalen Zustand wahr. Wenn du weißt, um welches Gefühl es sich handelt, so nenne es im Geiste bei seinem Namen. Bist du dir nicht sicher, dann ist dies auch in Ordnung, fühle es einfach. Achte besonders darauf in welchen Bereichen deines Körpers du deine momentanen Gefühle spürst.
    • Gedanken: Wende deine Aufmerksamkeit nun deinen Gedanken zu. Beobachte deine Gedanken, ohne sich ihnen näher zuzuwenden, sie zu beurteilen oder sich darin gefangen zu lassen. Beobachte als wären es nicht deine eigenen Gedanken, sondern neutrale Erfahrungen, die in deinem Bewusstsein auftauchen.
  • Stufe A – Atem: Lenke deine Aufmerksamkeit jetzt auf deinen Atem. Spüre etwa eine Minute lang wie du ein und ausatmest. Wenn du kannst, spüre deinen Atem im Bauchbereich. Sammle deine Aufmerksamkeit in deinem Atem und nutze ihn als sicheren Ort, auf dem du deine Konzentration ruhen lassen kannst.
  • Stufe E – Erweiterung des Bewusstseins: Erweitere dein Bewusstsein auf deinen ganzen Körper. Stufe A war fokussierte Aufmerksamkeit. Auf dieser Stufe jetzt ist deine Aufmerksamkeit weiter und raumgreifender. Fühle nach Möglichkeit alle Empfindungen im gesamten Körper mit einem Gefühl der Güte und Neugier. Schaffe Raum, damit alle Empfindungen einfach da sein können. Einschließlich deiner Empfindungen deines Atems. Mache dies etwa eine Minute lang.

Wenn du dich von Gefühlen überwältigt fühlst, setze dich aufrecht hin, schließe die Augen und versuche Ruhe zu bewahren. Versuche auch, deine Augen hinter deinen Augenlidern ruhig zu halten. Wenn du dies ein paar Minuten lang durchhältst und dabei tief durchatmest, kann dies Linderung schaffen.

Wann kann man eine Atempause einbauen?

  • vor oder nach einer Mahlzeit
  • zwischen zwei Aktivitäten
  • beim Aufwachen oder vor dem Schlafengehen – man kann die Atempause auch im Liegen durchführen
  • wenn problematische Gedanken oder Gefühle auftauchen

Wozu ist die Atempause gut?

Die Atemmeditation beinhaltet das wesentliche der Achtsamkeitsmeditation in kompakter Form. Und man kann sie jederzeit und überall ausführen.

    • Du wechselst in den ruhigen Seinsmodus des Geistes. Der Geist kann sich im Handlungsmodus und im Seinsmodus befinden. Der Handlungsmodus ist energiegeladen und zielt auf die Ausführung von Handlungen und die aktive Herbeiführung von Veränderungen. Der Seinsmodus ist ein beruhigender Geisteszustand, in dem du die Dinge anerkennst wie sie sind.
    • Dein Selbstbewusstsein wächst. Du wirst dir bewusster wie dein Körper fühlt, welche Gedanken in deinem Kopf herumgehen und was du im gegenwärtigen Augenblick fühlst und brauchst. Vielleicht fällt dir auf, dass du deine Schultern krümmst oder du deine Kiefern zusammenpresst. Vielleicht schwirren dir Gedanken in deinem Kopf umher, die dir vorher nicht aufgefallen sind. Oder vielleicht fühlst du dich traurig, bist durstig oder müde. Wenn du diese Botschaften wahrnimmst, kannst du entsprechend handeln.
    • Du eröffnest dir mehr Möglichkeiten bewusste Entscheidungen zu treffen. Du triffst ständig Entscheidungen. Gerade jetzt hast du entschieden, diesen Artikel zu lesen. Später entscheidest du vielleicht spazieren zu gehen, eine Freundin anzurufen oder dir etwas zu essen zu machen. Wenn dein Partner dich anmotzt, ist deine Reaktion bis zu einem gewissen Grad auch deine Entscheidung. Wenn du diese Atempause übst, tritt ein paar Schritte von deiner Entscheidung zurück und sie das Gesamtbild der Situation, in der du dich befindest. Wenn ein Problem auftaucht, kannst du anstatt einer Kurzschlussreaktion auf Basis deines gesamten Wissens und deiner Erfahrungen eine Entscheidung treffen. Die Atempause kann dir helfen weisere Entscheidungen zu treffen.
    • Du schaltest den Autopiloten ab. Die Atempause hilft dir, wieder die Verbindung zu deinen Sinnen herzustellen, damit du den gegenwärtigen Augenblick auch tatsächlich erleben kannst.
    • Du wirst zum Beobachter deiner Erfahrungen anstatt sich von ihnen gefangen zu fühlen. Bei deinen normalen Altagserfahrungen ist keine Distanz zwischen dir und deinen Gedanken und Gefühlen. Sie tauchen auf und du reagierst darauf fast ohne es zu registrieren. Zu den wichtigen Ergebnissen der Atempause gehört sich Schaffung eines Abstandes zwischen dir und einer Innenwelt. Deine Gedanken und Gefühle können dann in völligem Aufruhr sein, doch du beobachtest sie einfach nur und bist davon unberührt, als würdest du in einem Kino sitzen und einen Film ansehen. Diese scheinbar kleine Verschiebung deines Blickwinkels hat große Auswirkungen.
    • Du siehst die Dinge aus einer anderen Perspektive. Hast du schon einmal einem Kommentar zu persönlich genommen? Ich schon. Jemand äußert sich kritisch über etwas, dass ich geschrieben habe und ich reagiere unmittelbar, jedenfalls fühle ich Gefühle aufkommen. Es gibt aber durchaus auch andere Reaktionsmöglichkeiten. Stand die andere Person unter Stress? Macht sie aus einer Mücke einen Elefanten? Gönne dir eine Atempause und du kannst die Dinge in einem anderen Licht sehen.
    • Du schlägst eine Brücke zwischen der formalen und der formlosen Meditation. Bei formalen Übungen legst du für die Meditation jeweils eine bestimmte Zeit fest. Bei der formlosen Achtsamkeit geht es darum bei normalen Alltagsdingen achtsam zu sein. Die Atempause ist eine praktische Brücke zwischen diesen beiden Aspekten der Achtsamkeit.
    • Du schaffst Raum für neue Ideen. Indem du deine normalen Alltagsaktivitäten unterbrichst und dir eine Atempause gönnst, schaffst du in deinem Kopf einen Freiraum, in dem sich andere Dinge entfalten können. Solange dein Kopf voll ist, kannst du nicht klar denken.

Quellen:

Achtsames Dehnen

  1. Stelle dich aufrecht und ausbalanciert hin, verteile dein Gewicht auf beide Füße und strecke den Oberkörper
  2. Schließe langsam die Augen und spüre deinen Atem. Atme ein paar Mal achtsam ein und aus.
  3. Hebe langsam deine Arme über den Kopf.
    Spüre die Dehnung der Muskeln in den Armen und im Rücken. Spüre wenn möglich deinen Atem mit deinen Körperempfindungen.
  4. Lasse deine Arme nach ein paar Augenblicken wieder langsamen seitwärts nach unten sinken und nimm war, wie sich dies anfühlt.
  5. Wiederhole diese Dehnung drei Mal.
  6. Hebe deine Arme nun seitwärts bis auf Schulterhöhe, so dass ein T entsteht.
    Spüre die Dehnung in deinen Armen und auch in deinem Atem.
  7. Lass deine Arme nach ein paar Augenblicken wieder langsam nach unten sinken.
  8. Wiederhole diese Dehnung drei Mal.
  9. Versuche jetzt deine Zehen zu berühren.
    Nimm eventuell negative Gedanken wahr, die dir bei dieser Aufforderung durch den Kopf gehen, und tritt wenn möglich einen Schritt von diesen Gedanken zurück. Bück dich danch unten und probiere es aus, soweit du dich dehnen kannst. Spüre die Dehnung in deinen hinteren Beinmuskeln. Zwinge dich nicht, dich weiter zu dehnen. Spüre behutsam deinen Atem und nimm wahr, was passiert, während du dich dehnst. Entspann dich in die Dehnung hinein, wenn du kannst. Wenn du soweit bist, richte dich langsam wieder bis zur aufrechten Position auf. Führe alle Bewegungen langsam und achtsam aus und lenke deine Aufmerksamkeit langsam wieder zurück, wenn deine Gedanken abschweifen.
  10. Wiederhole diese Dehnung drei Mal.
  11. Stell dich aufrecht mit leicht gebeugten Knien hin und stelle die Füße hüftweit auseinander .
    Kippe deine Hüften und dein Becken so, dass dein unterer Rückenbereich nicht belastet wird und lass deinen Atem locker hin und her schwingen, so dass deine Finger deinen Rücken berühren, wenn sie nach hinten fliegen. Schwinge deine Arme zuerst in die eine und dann in die andere Richtung. Spüre gleichzeitig deinen Atem. Lass die Arme ganz locker baumeln. Nimm wahr, wie sich während dieser Übung dein Atem und deine Herzfrequenz verändert. Höre nach ein paar Minuten auf.
  12. Nimm wieder die ursprüngliche stehende Position ein und spüre in deinen Körper hinein. Nimm wahr, wie er sich nach der Dehnung anfühlt.

Tag 16 – Wer hat meinen Obi gestohlen?

Thema der dritten Woche: Achtsam in Bewegung bleiben.

Neben den üblichen Atem- und Meditationensübungen darf ich mich diese Woche jeden Tag 30 Minuten lang achtsam Dehnen oder achtsam Gehen üben. Und zusätzlich darf ich jeden Tag notieren, welche negativen Ereignisse stattgefunden haben. Nun gut, wie schon erwähnt, wäre das eher etwas für die letzte Woche gewesen. Eigentlich dachte ich, dass ich diese Woche krampfhaft nach einem negativen Ereignis suchen müsste. Dachte ich. Heute standen die Weihnachtsbesorgungen auf meinem Urlaubsplan. Nachdem wir einen schönen Weinachtsbaum gekauft hatten bei strahlendem Sonnenschein, gings ab ins Kaufland. Auf dem Weg dorthin kommen wir normalerweise am Obi vorbei. Nur weg war er. Hagebau strahlte mir stattdessen entgegen. Schockstarre. Der Obi und ich, wir hatten eine spezielle Beziehung. Mein Traumjob war doch immer Verkäufer im Obi-Gartencenter. Ich kannte jede Schraube dort. Und nun? Weg? Einfach weg. Einfach ersetzt. Nicht witzig. Nein wirklich nicht witzig. Ich will keinen anderen Baumarkt, ich will OBI! Schnieeeef.

Unangenehmes Ereignis: Mein Obi wurde durch Hagebau ersetzt.

Woran habe ich gemerkt, dass es unangenehm war: an meinen Gefühlen und Gedanken

Was habe ich zu diesem Zeitpunkt in meinem Körper gespürt: die Spannkraft ging verloren

Welche Gefühle habe ich empfunden: Trauer, Enttäuschung

Welche Gedanken sind mir durch den Kopf gegangen: Määähhhhh … Warum? Wieso? Weshalb? Machen die vielleicht in dem anderen Gewerbegebiet einen neuen auf? Ich muss umziehen!!

Buddha sagt

Unsere Verabredung mit dem Leben findet im gegenwärtigen Augenblick statt. Und der Treffpunkt ist genau da, wo wir uns gerade befinden.

Es gibt nur eine Zeit, in der es wesentlich ist aufzuwachen – diese Zeit ist jetzt.

Wer liebt, vollbringt selbst Unmögliches.

Es nützt nichts, nur ein guter Mensch zu sein, wenn man nichts tut!

Der Mensch ist eine Marionette der Natur, die wahrnimmt und denkt und sich törichterweise einbildet, jemand zu sein.

Wenn deine Einsicht meiner Lehre widerspricht, so sollst du deiner Einsicht folgen.

Wendet an alles euren Verstand, und wenn ihr es analysiert und für euch und jeden anderen für gut befunden habt, dann könnt ihr daran glauben, danach leben und eurem Nächsten helfen, auch danach zu leben.

Die edelste Art Erkenntnis zu gewinnen ist die durch Nachdenken und Überlegung. Die einfachste Art ist die durch Nachahmung und die bitterste Art ist die durch Erfahrung.

Glaubt nicht bedingungslos den alten Manuskripten, glaubt überhaupt nicht an etwas, nur weil die Leute daran glauben – oder weil man es euch seit eurer Kindheit hat glauben lassen.

Glaube nichts, selbst wenn ich es gesagt habe, es sei denn, es stimmt mit deiner Vernunft und dem gesunden Menschenverstand überein.

Glaubt nicht dem Hörensagen und heiligen Überlieferungen, nicht Vermutungen oder eingewurzelten Anschauungen, auch nicht den Worten eines verehrten Meisters; sondern was ihr selbst gründlich geprüft und als euch selbst und anderen zum Wohle dienend erkannt habt, das nehmet an.

Wer Lust begehrt, begehrt Leid.

Deine Tat soll heilsam sein und kein Leid verursachen.

Lege dir jeden Tag für deine Sorgen eine halbe Stunde zurück. Und in dieser Zeit mache ein Schläfchen.

Nicht der ist der Beste, der der Beste von allen ist, sonder der, der sich selbst überwindet.

Die Samen der Vergangenheit sind die Früchte der Zukunft.

Tu was du willst – aber nicht, weil du musst.

Geld kann nicht kaufen, was das Herz begehrt.

Wer schweigen will, muss reden können.

Wir sind, was wir denken. Alles was wir sind, entsteht mit unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken machen wir die Welt.

Das Leben wirft uns ständig Bälle zu. Wir können ihnen ausweichen, sie fangen oder von ihnen getroffen werden.

Worte haben die Kraft zu zerstören oder zu heilen. Wenn Worte wahr und zugleich gütig sind, können sie unsere Welt verändern.

Verschließe nicht deine Augen vor dem Leiden und lasse dein Bewusstsein nicht für seine Existenz abstumpfen.

Das Leben ist kein Problem, das es zu lösen, sondern eine Wirklichkeit, die es zu erfahren gilt.

Willst Du wissen, wer Du warst, so schau, wer Du bist. Willst Du wissen, wer Du sein wirst, so schau, was Du tust.

Das, was du heute denkst, wirst du morgen sein …

Beobachte für Dich selbst und begib Dich nicht in Abhängigkeit von anderen.

Groll mit uns herumtragen ist wie das Greifen nach einem glühenden Stück Kohle in der Absicht, es nach jemandem zu werfen. Man verbrennt sich nur selbst dabei.

Alles ist vergänglich und deshalb leidvoll.

Niemals in der Welt hört Haß durch Haß auf. Haß hört durch Liebe auf.

Zwei Dinge sollst du meiden, o Wanderer: die zwecklosen Wünsche und die übertriebene Kasteiung des Leibes.

Es gibt eine Vollkommenheit tief inmitten alles Unzulänglichen. Es gibt eine Stille, tief inmitten aller Ratlosigkeit. Es gibt ein Ziel, tief inmitten aller weltlichen Sorgen und Nöte.

Ein wissender Mensch kann nicht glauben, daß Glück und Leid ohne Ursachen entstehen können.

Laufe nicht der Vergangenheit nach. Verliere dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr. Die Zukunft ist noch nicht gekommen. Das Leben, wie es hier und jetzt ist, eingehend betrachtend weilt der Übende in Festigkeit und Freiheit. Es gilt, uns heute zu bemühen. Morgen ist es schon zu spät. Der Tod kommt unerwartet. Wie können wir mit ihm handeln? Der Weise nennt jemanden, der es versteht, Tag und Nacht in Achtsamkeit zu weilen, jemanden, der den besseren Weg kennt, allein zu leben.

Der Geist ist die Quelle aller Verwirrung.

Das Leben eingehend betrachtend, ist es möglich, alles, was ist, klar zu sehen. Von nichts versklavt, ist es möglich, von allen Begierden abzulassen. Das Ergebnis ist ein Leben voller Freude und Frieden. Das heißt, wirklich allein zu leben.

Lerne loszulassen. Das ist der Schlüssel zum Glück.

Das Glück liegt in uns, nicht in den Dingen.

Ruhe und Muße sind für Geld nicht zu kaufen.

Tag 13 – Freitag der 13.

Thema der zweiten Woche: Hindernisse aus dem Weg räumen!

Was für eine Woche. Eigentlich hätte die ganze Woche den Titel „Freitag der 13.“ verdient gehabt. Normalerweise verlaufen solche Freitag bei mir relativ ruhig. Kann mich nicht mehr daran erinnern, wann der letzte Freitag der 13. wirklich mies war. Aber es gibt ja immer ein erstes mal.

Mal wieder ein Tag mit einem Haufen Stress und Ärger. Und zu guter Letzt drücke ich Idiot, fünf Minuten bevor ich mich in den Urlaub verabschieden will, auf dieses nette Knöpfchen da vor mir, um noch mal zu testen, ob während meiner Abwesenheit auch alles funktioniert. Und und und? Was passiert? Puff hats gemacht. Ahhhhh. Um 18:30 Uhr. Nein, ich bin nicht länger geblieben und habs noch repariert. Nein, ich hab meinen Kollegen ein Weihnachtsgeschenk bereitet. Nein, ich war nicht schuld. Mein Teil war korrekt. Ich bin nicht der Depp vom Dienst.

Ich bin so was von Urlaubsreif. Ich bin breit. Leer. Ausgelaugt. Entnervt. Frustriert. Fertig mit der Welt. Die schönen kleine Dinge des Lebens in so einer Phase registrieren zu können – unmöglich.

Angenehmes Ereignis: Entgegen der Planung habe ich jetzt ein paar Tage Zeit für mich bekommen.

Woran habe ich gemerkt, dass es angenehm war: Ich war erleichtert, dass ich dieses Jahr doch noch mal mehrere Tage am Stück für mich haben kann, um Energie zu tanken.

Was habe ich zu diesem Zeitpunkt in meinem Körper gespürt: etwas Entspannung – soweit möglich

Welches Gefühl habe ich empfunden: Eher weniger ein anderes Gefühl. Dafür weniger Ärger und Co.

Welche Gedanken sind mir durch den Kopf gegangen: Danke! Ich brauch das jetzt.

Tag 12 – Licht am Ende des Tunnels?

Thema der zweiten Woche: Hindernisse aus dem Weg räumen!

Das Ende es naht. Noch ein verdammter Tag. Oh man was für eine Woche. Da hofft man, dass jetzt endlich alles funktioniert, aber nein. Somit bleibt der Frustlevel auf hohem Niveau stabil. Irgendwie haben wir es dann heute Nachmittag doch noch hingebogen. Und vor 10 Min habe ich endlich zumindest den wichtigsten Teil abgeschlossen. Bleib dann morgen noch die verdammte Dokumentation. Ich hasse Dokumentation. Und dann habe ich endlich Urlaub. Und zu allem übel zickt jetzt auch noch meine Mutter. Kann ich ja gerade noch gebrauchen. …

Angenehmes Ereignis: Kadri hat ein gutes Rennen geliefert – mit 0-0

Woran habe ich gemerkt, dass es angenehm war: ich hab mich gefreut und gelächelt

Was habe ich zu diesem Zeitpunkt in meinem Körper gespürt: nixe

Welches Gefühl habe ich empfunden: Freude.

Welche Gedanken sind mir durch den Kopf gegangen: Sehr schön! Gut gemacht! Wird doch immer besser. Gut nach vorngekämpft vor dem ersten Schießen.Wie hast du das denn gemacht?

Tag 11 – Es geht schlimmer

Thema der zweiten Woche: Hindernisse aus dem Weg räumen!

Das war sooo klar, sooo klar. Da freut man sich, dass die PMS sich erledigt hat und dann gehts trotzdem so weiter mit dem ganze Mist. Nix als Stress und Ärger. Mir läuft die Zeit davon und ich sitz hier um 22 Uhr und arbeite immer noch damit ich bis Freitag alles durch kriege. Nerv nerv nerv. Auch ohne PMS. Das erinnert mich irgendwie an letztes Jahr, da war das vor Weihnachten der gleiche Mist. Also stand heute mal wieder achtsames Fluchen auf dem Programm.

Angenehmes Ereignis: keine PMS mehr

Woran habe ich gemerkt, dass es angenehm war: Frau merkt das.

Was habe ich zu diesem Zeitpunkt in meinem Körper gespürt: Schmerzen

Welches Gefühl habe ich empfunden: Freude.

Welche Gedanken sind mir durch den Kopf gegangen: Wo ist das Asperin?

Nachtrag: Fertig mit Arbeiten! Zumindest ein kleines Erfolgserlebnis am Schluss!

Tag 10 – Gehts noch schlimmer?

Thema der zweiten Woche: Hindernisse aus dem Weg räumen!

Ganz toll. Irgendwie sind die Wochenaufgaben total verdreht. Nächste Woche gehts doch erst um den Umgang mit negativen Gefühlen. Irgendwie ist das absolut schlecht getimet. Der Tag heute war ja noch schlimmer als der gestrige. Fällt eigentlich in die Kategorie „Schimmer gehts nimma“. Die PMS machts auch nicht besser. Wie soll man an solchen Tagen, an denen man verärgert, genervt, angespannt, frustriert etc. ist, überhaupt irgendetwas positives erkennen? Wenn ich Pech habe, geht es morgen so weiter. Und ich hab nur noch 3 Tage zu arbeiten dieses Jahr und noch für 10 Aufgaben. Ohhhhhhmmmm. Buddha sagt, tiiiiiiiieeef einatmen und die Probleme und negativen Gefühle auf eine Wolke setzen und vorbeiziehen lassen. Verdammt, es war heute keine einzige Wolke am Himmel. Wo wir beim einzigen positiven wären, das mir zu heute einfällt.

Angenehmes Ereignis: die Sonne schien

Woran habe ich gemerkt, dass es angenehm war: Es fühlte sich so schön warm und gut an. So energievoll.

Was habe ich zu diesem Zeitpunkt in meinem Körper gespürt: Wärme.

Welches Gefühl habe ich empfunden: Freude. Zufriedenheit.

Welche Gedanken sind mir durch den Kopf gegangen: Das ist ja wie Frühling. Verdammt ich muss wieder rein zum arbeiten.

PS: Mag gar nicht dran denken, wie es mir nachher beim Meditieren ergehen soll, wenn ich mich meinen Gefühlen hingeben soll.

Tag 9 – Auf der Suche nach einem angenehmen Ereignis

Thema der zweiten Woche: Hindernisse aus dem Weg räumen!

Neben dem üblichen Meditieren und der achtsamen alltäglichen Handlung, soll ich mir diese Woche angenehme Ereignisse notieren. Die schönen kleinen Dinge des Lebens. Ein Lächeln eines Menschen oder falls jemand einem die Tür aufhält. Dumm nur, wenn der Tag so was von überhaupt nicht angenehm daherkommt. Nicht mal ein Kinderlächeln etc. Irgendwie ging heute eher alles schief, als dass da auch nur irgendetwas angenehmes auszumachen gewesen wäre. Fluch, schimpf, zeter. Die aufkommende PMS tat ihr übriges. Aber zum Glück gab es dann doch noch Rettung für meine Tagesaufgabe.

Angenehmes Ereignis: das Zusammensein mit einem bestimmten Menschen

Woran habe ich gemerkt, dass es angenehm war: Ich habe mich gefreut. Ich hab gelächelt ohne es zu müssen.

Was habe ich zu diesem Zeitpunkt in meinem Körper gespürt: Puuhhh. Ruhe würde ich sagen.

Welches Gefühl habe ich empfunden: Freude. Zufriedenheit. Erleichterung. Im Moment fühlt es sich richtig und gut an. Als würde langsam auch Vertrauen wachsen.

Welche Gedanken sind mir durch den Kopf gegangen: In dem Moment selbst, habe ich keine bewussten Gedanken wahrgenommen. Später: Warum geht das eigentlich nicht immer so? Und ich hatte schon befürchtet, wir gehen wieder drei Schritte zurück. Bitte lass uns den Weg weitergehen. Vertrauen kann man nicht kaufen. Aber wir können es aufbauen. Wenn wir wollen.