Tierische (Mutter)-Liebe

Vor zwei Monaten sah ich auf ZDFNeo eine Dokumentation über Tiermütter und ihre Tierbabys.

Gestern gab es die Wiederholung: Tierische Liebe Eine Woche lang kann man die sehenswerte Doku im Netz noch anschauen.

Emotional tief erwischt hat mich die Katta Mutte, die ihr Junges zurücklassen musste. Es war nicht mehr kräftig genug, um sich an ihr festzuhalten. Aber die Mutter war zerrissen zwischen zwischen ihrem eigenen Überlebensinstinkt, was bedeutete der Gruppe zu folgen, und ihrem Mutterinstinkt, was bedeutete ihr Junges nicht in Stich zu lassen. Fünf Mal kam sie zurück, drehte sich um, schaute traurig zurück. Wie lautete der Kommentar: „Wir Menschen würden behaupten, sie hätte Gefühle.“ Mal abgesehen davon, dass ich dabei Gefühle hatte *träneverdrück* Ja warum, sollten Tiere keine Gefühle haben? Gefühle sind älter als die Sprache. Gefühle sind keine menschliche Erfindung.

Dann war da die andere Affenart. Ich glaube es waren Schimpansen. Wie die Mutter ihr Junges darin unterrichtete, wie man mit einem Stock Termiten „angelt“. Sie nahm ihm den zu dicken Stock weg und gab ihn ein dünneres Stöckchen und zeigte immer wieder wie es geht. Lustig anzusehen war, wie ihr Junges es so gar nicht mochte, „verbessert“ zu werden. Geh weg, lass mich allein. Kommentar: „Bisher ging man davon aus, dass nur Menschen aktiv unterrichten können. Aber Lehrbücher können ja umgeschrieben werden.“

Ohh die Spinnenmutter. Ich gebe es zu, sie hat mein Bild der Sinne verändert. Eine gewöhnliche Kellerspinne. Sie legt Hunderte von Eiern und wenn die Jungen dann schlüpfen, haben sie Hunger. Sie krabbeln auf ihre Mutter und fangen an an ihr zu nagen. Am Anfang versucht sie, sie noch sanft abzustreifen. Dann ergibt sich sich ihrem Schicksal. Am lebendigen Leibe von ihren eigenen Jungen gefressen.

Da war dann noch die Uran-Utha-Mutter, die als Junges von Menschen gerettet wurde und unter Menschen lebt. Sie zeigte ihrem Jungen, wie man mit einem Hammer einen Nagel in ein Brett schlägt. Setzte sich mit ihrem Jungen in ein Boot und ruderte den Fluss entlang. Dabei musste ich an die Uran-Utha-Mutter denken, der man ihre Teenager-Tochter genommen hatte und in einen anderen Zoo brachte. Sie hatte Monate lang mit der Trennung zu kämpfen. Trauernd saß sie da, verlor immer mehr Gewicht. Es dauerte Monate, bis die Pfleger sie wieder aufpäppeln konnten.

Aber die Natur kann so grausam sein. Der Tod der kleinen Königspinguine, wenn die Mutter es im Frühjahr nicht rechtzeitig schafft, Futter heranzubringen. Wenn die Eltern vor dem Jungen stehen und den leblosen Körper immer wieder anstupsen. Der Tod der kleinen Seebären, wenn der Überlebenswille die Mütter in der „heißen“ Sommersonne dazu zwingt ihr Junges zu verlassen, um sich im Wasser abzukühlen. Und die Jungen somit der Sonne schutzlos ausgeliefert sind und bei der Rückkehr der Mutter verstorben sind.

Und und und ..

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