Sind Menschen böse?

So noch schnell was aus der Reihe „Menschen sind so“. Sind Menschen nun gut oder böse? Oder beides? Ich sage mal so: unser Werkzeugkasten hat alles im Angebot. Und wir wissen das auch. Aber ob wir das immer so steuer können, is auch wieder ne andere Sache.

Menschen wollen gut sein. Aber warum sind sie es manchmal nicht wieso schleicht sich immer wieder das Böse in ihr Handeln ein?

Ist der Mensch böse? | 42 -Die Antwort auf fast alles | ARTE

Das ist ja eine nette Feststellung, dass der Mensch erst mit der Sesshaftigkeit den Krieg erfunden hat. Für den Fall dass diese Annahme stimmt. Aber was hilft die uns? Oder wie Barbara im Gespräch mit Jonathan meinte: Sollen wir jetzt alle wieder Nomaden werden. Und auch wenn wir das wollen würden, wo sollen wir dann hinziehen? Auf den Mars? Vielleicht hat auch all das Böse, damit zu tun, dass wir in einer Welt leben für die wir nicht gemacht wurden. Zu viele Menschen auf zu engem Raum. Wir sind eben keine Ameisen.

Und ich glaube wir sollten aufhören, uns zu sehr als überlegen zu sehen. Als zu gut zu sehen. Zu weise, vernünftig oder was auch immer. An allen Ecken und Enden redet man von Vernunft. Und tut so, als wenn wir einer bestimmte Idee folgen würde, alles gut wäre. DER Vernunft folgen. Dabei geht es immer um Weltbilder, bestimmte Theorien, Werte. Was auch immer da Vernunft bedeuten soll. Außer anders zu sein als die anderen. Das gleiche verhält sich so auch mit Werten.

Aber Mensch ist eben weit mehr als diese angebliche Intelligenz. Und es wäre viel wichtiger darüber zu reden. Das wir verstehen, was wir alles in uns tragen. Und warum dabei auch so viel unschönes rauskommt.

Mit der Zunahme der Sozialität steigt das Laster. Jeder Schritt der Zivilisation ist ein Schritt ins Unglück

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Und nu? Ich mein ich widerspreche nicht. Fühlt sich stark nach Weltuntergang an mit jeder Sekunde Fortschritt.

Wir sind nicht geschaffen für diese Welt. Für diese Milliarden Menschen, die verknüpft zu einer großen breite Masse verschmelzen, in der sie sich doch wieder abgrenzen müssen, durchzogen sind von Vorurteilen, da soziale Kategorisierung ein Teil des Motors unseres Hirns ist. Genau wie Egoismus, Gruppenzugehörigkeit, Angst, Sicherheit. Überforderung. Eine moderne Welt voller Deep Fakes, Informationsüberflutung, Krisen, Emotionen und Technik.

Und alte Ideen. Dieser Gedanke der Gestaltungsmacht. Diese Machttheorien.

Wir glauben in unserer Spezies geschah dasselbe wie bei den Bonobos.😱 Wir haben uns selbst domestiziert. Das brachte uns einen riesen Vorteil. Denn wenn du die Angst vor Fremden überwindest und durch Interesse an ihnen ersetzt, kannst du dir plötzlich ihre Erfindungen abschauen, sie sogar weiterentwickeln und du kannst deine eigenen Innovationen teilen. So hat sich unsere Kultur potenziert, sie ist explodiert. Das erklärt unser exponentielles Wachstum und den Erfolg unserer Spezies

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Gut vielleicht. Wobei man wohl die eigenen Erfindungen nur dann geteilt hat, wenn es dafür Bewunderung gab. Oder eben was anderes. Gute Tauschgeschäfte halt. Wir kooperieren ja nicht aus reiner Nächstenliebe. Wir wollen da ja schon ne Gegenleistung. Da waren wir schon öfter.

Apropos Altruismus, ja kleine Kinder helfen, ohne dass man sie dazu auffordern muss. Dass sich das später in der Entwicklung ändert, liegt jatzt aber wohl nicht zwingend daran, dass wir mit Belohnungen den Altruismus zerstören. Sondern wohl eher an verschiedenen Entwicklungsstufen. Aber es gibt zum Glück ja immer diese eine Studie, die genau das herausgefunden hat, was einem so gefällt.

Wenn Kinder nicht fair teilen, geschieht das nicht unbedingt aus Egoismus. Wissenschaftler des Leipziger Max-Planck-Instituts (MPI) für Kognitions-und Neurowissenschaften haben herausgefunden, dass sich eine für die Verhaltenskontrolle wichtige Hirnregion, der präfontale Kortex, erst später voll entwickelt. Faires Teilen sei für Kinder im Grundschulalter leicht gesagt, doch schwer getan. Das schreibt der Forscher Nikolaus Steinbeis im amerikanischen Fachjournal „Neuron“.

Hirnentwicklung hindert Kinder an Fairness

Siehe auch

Von einem Verhalten nicht auf Motive schließen

Der Psychologe unterscheidet klar zwischen Altruismus und prosozialem Verhalten. „Hinter Altruismus steht die Annahme, dass jemand einem anderen Gutes tut, ohne selbst einen Vorteil davon zu haben. Prosoziales Verhalten ist erst einmal nur eine Verhaltensweise – mehr nicht.“ Aus seinen Studien zieht Köster den Schluss, dass sich von einem Verhalten nicht direkt auf die zugrunde liegenden Motive schließen lässt. Sondern dass es bereits sehr früh das Resultat und Zusammenspiel komplexer Entwicklungsprozesse ist.

Hilfsbereit von Anfang an

Das is wie mit der Sprachmagie. Oder auch den Debatten um Intelligenz und Co. Man tut sich schwer damit anzuerkennen, dass Gene, Bias und Co hier und da durchaus ein wichtiges Wort mitreden.Es ist viel vielversprechender daran zu glauben, dass man mit Sprache, Verhalten, Bildung, Werten und so weiter Mensch formen kann, um die Welt besser und gerechter zu machen. Is aber nicht so. Wir Menschen sind Teil der Natur. Und das sollten wir anerkennen. Und dazu gehört auch anzuerkennen, dass da eben mehr is als das was wir formen können oder gern hätten.

Zurück zum Bösen in uns. Kommen wir zum Oxytocin. Der Oxytocin Loop is dann mal der Love Loop 🙃

Bärenmutter die mit ihren Jungen spielt. Es gibt nichts was fürsorglicher und freundlicher ist. Doch das ganze hat doch eine dunkle Seite. Oxytocin stärkt nicht nur die Bindung nach innen sondern auch die Abwehr nach außen. Dieselbe Bärenmutter wird wenn Ihr Nachwuchs bedroht wird zu einer der furchterregendsten Kräfte in der Natur und kann sehr gewalttätig werden, denn eine Bärenmutter bedroht man nicht

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Ja das mit den Hormonen is so ne üble Sache. Bin da noch über ne andere Doku gestolpert. Wie das biochemische Gleichgewicht oder besser Ungleichgewicht uns plötzlich zu ganz anderen Menschen machen kann. Vernunft hin oder her.

Recht interessante Doku. Für Männer und Frauen. Die geschilderten Fällte mögen Extreme sein, aber im Kleinen kennen wir da wohl alle.

Interessante Forschung is auch dabei.

Das Ergebnis: Der Testosteronlevel des Probanden steigt, während er Runde um Runde seine Mitspielerin besiegt. Das wiederum fühlt sich gut an. Er wird daher solche Machtsituationen in Zukunft erneut suchen. Ein sogenannter „aktivierender“ Hormoneffekt. Unser Verhalten ruft Hormonantworten hervor, die zu Emotionen führen. Je nachdem, ob die sich gut anfühlen oder nicht, werden wir das Verhalten wiederholen. Über die Zeit können sich diese Hormoneffekte in unserer Persönlichkeit manifestieren, was wiederum unser Verhalten beeinflusst.

Doch nicht alle Gewinnerprobanden zeigen diesen Testosteronschub. Was bestimmt, wie viel von dem Hormon wir in Machtsituationen ausschütten? Es gibt ein paar Untersuchungen, die eine Lokalisierung in der frühen Kindheit annehmen. Elterliches Erziehungsverhalten, wenn Eltern toleranter gegenüber aggressiven Verhaltensweisen der Kinder sind, dass das Machtmotiv höher wird. Da stellt sich dann allerdings die Frage: Woher kommen diese aggressiven oder dominanten Impulse vorher? Die müssen ja einen Ursprung haben. Eine Studie aus der Rattenforschung gibt einen Hinweis. Verabreicht man den Tieren während der Schwangerschaft viel Testosteron, werden beim Nachwuchs die Ringfinger im Vergleich zu den Zeigefingern länger. (Geheimnisvolle Musik) Der gleiche Effekt konnte auch bei Menschen nachgewiesen werden. Wenn wir aufgrund unserer Gene oder anderer Einflüsse im Mutterleib viel Testosteron ausgesetzt sind, werden die Ringfinger länger. Denn an diesen Fingern sitzen besonders viele Rezeptoren für Testosteron, das das Wachstum fördert.

Diese organisierenden Hormoneffekte, die passieren schon früh. Und im Gegensatz zu den Effekten im Erwachsenenalter sind die nicht reversibel, sondern dauerhaft. Die strukturieren tatsächlich das Nervensystem um und erhöhen bestimmte Verhaltensbereitschaften. Auch unsere Gene haben also einen Einfluss darauf, wie unser Hormonsystem reagiert, und damit, wie wir uns verhalten.

Vermögen verschenken, keine Muttergefühle – Wie Hormone uns steuern | SWR Doku

Das lassen wir erstmal sacken und verdrängen die Gedanken, was in unserer aufgeregten Welt da so produziert wird. Is ja nicht so als würden wir nicht unter Dauerstrom stehen. Ich glaube bei mir gewinnt der Zeigefinder.

Ich grübele noch …

Zurück zur Bärenmutter und Oxytocin.

Und jetzt stell dir vorm es geht nicht um deinen Nachwuchs sondern um deine soziale Identität. Wenn Menschen interagieren und ihre soziale Identität feilen sind sie die freundlichste Spezies unseres Planeten. Wenn aber ihre Identität oder Ihre Gruppe bedroht ist werden sie zur Bärenmutter.

Die selbe Fähigkeit, die uns zur Liebe befähigt, ruft auch unsere böse Seite hervor. Wenn wir das Gefühl haben, dass unsere Identität in Gefahr ist, kann unsere Empathiefähigkeit und Menschlichkeit schnell verloren gehen.

Ist der Mensch böse? | 42 -Die Antwort auf fast alles | ARTE

Ich bin ja immernoch schwer dafür, dass wir eine Aufklärung über die Aufklärung brauchen. Vernunft, Mündigkeit blubbel vergesst es.

Um nicht wiederholt zu sage: Bier ist besser als Fakten.

Wie sieht eine Gesellschaft aus, die das Gute in uns fördert?

Es gibt Beweise – historische wie wissenschaftliche – das Menschen das können. Unsere Spezies ist dafür geschaffen. Wir können die Tendenz anderen nicht als unseres gleichen zu sehen, ausschalten und anfangen sie zu vermenschlichen. Am einfachsten ist es, einfach mit der Person, die zu einer anderen Gruppe gehört, einen trinken zu gehen. Aber redet nicht über Politik oder über Ding,die euch unterscheiden. Redet über das was euch gleich macht.

Brian Hare – Ist der Mensch böse? | 42 -Die Antwort auf fast alles | ARTE

Zuerst war das Bier, dann die Sympathie und dann die zarte Brücke … oder so ähnlich. Und klar kann jeder diese Brücke im Alltag bauen. Und zum Glück reden wir in Deutschland auch nicht mit jedem gleich darüber wen erwählt. Trotz aller Kulturkämpfe. Um dann gemeinsam sich Gedanken zu machen, wie man die Probleme der Zeit lösen kann und ob man nicht da die Ideen aller braucht. Weil es eben eh nicht DIE eine geben kann. Und somit auch die Ideen der anderen zu akzeptieren und auch für diese einzutreten. Tempolimit und AKW. Überlegter durchdachter Einsatz von Technologie und Änderung im Lebensstiel weg von der Konsumgesellschaft. Und so weiter.

Gewinnt gutes Handeln seine Kraft vielleicht genau aus der Entscheidungsmöglichkeit zwischen Gut und Böse? Wir haben die Wahl gut zu handeln, auch wenn um uns diese Nacht herrscht denn der nächste Tag kommt bestimmt

Ist der Mensch böse? | 42 -Die Antwort auf fast alles | ARTE

Amen ✌️

Apropos Biochemie und Hormone und so. Die kann man auch mit Meditation durcheinanderbringen. Wir reden zu wenig über Risiken in unserer kommerziellen Gesellschaft. In der auch Mediation/ Spiritualität zu einem Markt geworden ist.

Millionen Menschen in Deutschland meditieren regelmäßig. Zu Hause, in Gruppen, mit Apps. Oder in sogenannten Meditationsretreats. Aus einer buddhistischen Tradition ist mittlerweile Mainstream geworden. Und ein Milliardenmarkt. Doch hat der Boom um Meditation und Achtsamkeit auch eine Schattenseite?

Ich war im stationären Aufenthalt in der Klinik. Also ich war im Grunde das, was man als wahnsinnig bezeichnen würde.

Da war es gerade fünf Uhr morgens. Und mein ganzer Körper war am Zittern, am Beben. Und ich hab gemerkt so, ich hatte vorher bei den Panikattacken davor immer noch die Hoffnung, ich krieg mich alleine raus.

Bei einem von zehn hält die Nebenwirkung mindestens einen Monat an.

Die unbekannten Gefahren der Achtsamkeit ► VOLLBILD

Dissoziieren war mir bekannt. Ein Zustand den einige durch meditieren bewusst erreichen wollen. Aber das man da noch mehr kaputt machen kann, war mir nicht ganz so klar. Aber da merkt man auch wieder wie sehr wir eben ein komplexes Geschöpf sind, bei dem das Gesamtsystem nach bestimmten Mustern zu funktionieren hat. Und wenn man da reingreift, egal womit dann ganz böse enden. Wir sind halt doch mehr als nur Verstand und Wille.

Nun denn … Nacht ✌️

Es riecht nach schlechtem Kaffee und PVC
In ihrem großen, grauen Klotz-Zimmer 10
Jede Tür und jeder Gang ist gleich
Die Blumen geh’n vor Langeweile ein

Und da sitzt sie an ihrem Tisch
Und gibt der Krise ein Gesicht
Du ziehst ’ne Nummer, doch du weißt
Auf ihrem Stempel steht ein riesengroßes Nein

Und du redest und redest, oh-oh-oh
Doch Argumente prallen an ihr ab
Und du redest und redest, yeah
Und jedem andern hättst du längst ein paar geklatscht

Und du sagst: „Oh Mann, das ist doch nicht Ihr Ernst“
Sie sagt: „Sieht’s so aus, als wär’s ’n Scherz?“
Und du drohst: „Ich werd mich über Sie beschweren, verdammt!“
Und sie sagt: „Nächster bitte. Schönen Tag, der Herr“

Denn ganz egal, wie viele Worte du verschleißt
Durch ihre Ohren kommt nichts rein, oh-oh-oh
Machst du den Mund auf, wird sie taub
Auf ihrem Namensschild steht „raus“

Und du redest und redest, oh-oh-oh
Doch Argumente prallen an ihr ab
Und du redest und redest, yeah
Und jedem andern hättst du längst ein paar geklatscht, yeah

Du könntest vor ihr ’n Herzinfarkt mimen
Ist ganz egal, wie du’s versuchst, yeah
Sie hat das alles schon tausend Mal gesehen und
Sie drückt niemals ein Auge zu, oh

Und du wetterst und bettelst und fluchst
Doch es hat alles keinen Sinn, yeah
Sie ist ein Quälgeist von Berufung
Dich zu schikanieren ist ihr Ding

Und du redest und redest, oh-oh-oh
Doch Argumente prallen an ihr ab
Und du redest und redest, yeah
Und jedem andern hättst du längst in paar geklatscht

Und du redest und redest, yeah
Doch Argumente prallen an ihr ab
Und du redest und redest, oh-oh
Redest und redest, yeah

Maxim – Du redest und redest

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