Liebe ist auch keine Lösung

Eigentlich wollte ich wissen., ob es emotionale Demut gibt, aber jetzt habe ich der Fromm durchgespielt. Weil sorry da bin ich raus. Liebe ja, aber bitte nur nach Vorschrift.

Die männlich-weibliche Polarität

Über die existenzielle Sehnsucht nach Einheit hinaus ist die Liebe auch ein biologisches Bedürfnis, das sich aus der Polarität zwischen dem Männlichen und dem Weiblichen ergibt. Diese Polarität zwischen Eindringen (männlich) und Empfangen (weiblich) ist ein Muster, das sich durch die gesamte Natur zieht: Tag und Nacht, Dunkelheit und Licht, Materie und Geist. Männliche Charaktereigenschaften sind Aktivität, Disziplin und Abenteuerlust; weibliche Eigenschaften sind Beschützenwollen, Geduld und Realismus. Mann und Frau tragen in sich auch Anteile des jeweils anderen Geschlechts, wobei die des eigenen überwiegen. Jeder Mensch sucht nach der Einheit mit dem gegengeschlechtlichen Pol, um die ursprüngliche Ganzheit wiederzugewinnen. Homosexuelle – wie auch manche Heterosexuelle – leiden unter dem Unvermögen, durch Liebe diese „polarisierte Vereinigung“ zu erlangen.

Zusammenfassung Die Kunst des Liebens

Und ich will das jetzt gar nicht nachlesen gehen. Auch wenn ich das Buch hier herumschwirren habe. Vielleicht gibs da ja so Gründe warum es mich nicht wirtlich erreicht hat.

Eigentlich ist dieser Part ein gutes Beispiel dafür, warum ich glaube, wir sollten lieber aktuellere Forschung berücksichtigen. Klar damals anno 1956 war die Sicht auf die Welt und auf bestimmte Dinge noch ganz anders als heute. Und gerade in diesem Bereich sind so viele Sachen passiert in den letzten Jahrzehnten. Evolutionsbiologie, Hirnforschung etc pp all das hat neue Erkenntnisse gebracht und zum Teil auch entzaubert.

Es geht nicht nur darum, dass wir Prozesse in uns anders verstehen als sie die Freuds und Fromms damals noch interpretiert haben. Es geht vor allem auch darum, dass wir z.b das Thema Liebe auch viel unromantischer betrachten in vielen Punkten. Und dass diese Glorifizierung wie sie Fromm noch praktiziert hat, als das Streben/ das Ziel im Leben die ganze Welt zu lieben, vielleicht nicht ganz im Sinne der Evolution gedacht ist.

Liebe ist wichtig, ja. Sie sichert unser Überleben. Indem sie Nachwuchs sichert und Sorge umeinander. Durch ganz viel Biochemie. Zumindest im Stadium des Verliebtseins. Aber ja Liebe ist mehr. Und ja sie ist der Kitt der Familien, Gruppen, Freunde zusammenhält. Uns um einander sorgen und für einander kämpfen lässt. Und entschlüsselt haben wir die Liebe noch nicht ganz. Vielleicht werden wir dies auch nie. Und vielleicht ist das auch ganz gut so. Wenn Leben nur noch Wissenschaft ist. Nun ja.

Sicher können wir festhalten, dass das Streben nach Liebe als Sinn des Lebens vielleicht erstrebenswerte ist als purer Erfolg und Reichtum. Wobei man auch dann abhängig von den anderen ist inwieweit diese Liebe akzeptiert und gewünscht wird. Aber wegen mir gerne.

Sicher ist Liebe eine der stärksten Antriebsfedern unseres Daseins. Und in Kunst allgegenwärtig. Jede Stilrichtung hat ihre eigene Sprache und Ausdrucksform, aber sie transportiert im Grunde den gleichen Inhalt. Und ich bleib dabei, es geht fast immer um Gefühle und dann meist um Liebe oder Trennungsschmerz.

Reicht es nicht wenn wir uns nicht als a** verhalten. Muss es unbedingt diese große Liebe sein? Müssen es Mutter Teresa oder Gandhi sein? Müssen wir die Welt und alle um uns herum lieben? Hat die Evolution das in dem Ausmaß vorgesehen? Ich hege Zweifel. Menschen töten Menschen wie es unsere Verwandten die Schimpansen auch tun. Wir sind keine Bonobos. Mal einfach so die alten Programme löschen und überschreiben? Wenn das so einfach wäre.

Und überhaupt alle szu unsicher und die Forschung zu unromantisch

Ich höre lieber auf zu googeln.

Und überhaupt Nicht jeder kann lieben. Nicht jeder darf lieben. Hat der ERb erklärt. Gibt Kulturen in denen Verliebt sein als Krankheit gilt. Aber da wird man auch zwangsverheiratet.

Ansonsten erklärt er, dass man auch sein Auto lieben kann und so.

Das was Fromm postuliert, ist das wirklich der Sinn des Leben? Die Essenz von Freiheit? Liebe und Arbeit. Kreativ versteht sich. Mich beschleicht das Gefühl, dass war sein Glück. Seine Definition. Irgendwie ist das wie mit dem Kartoffelkombinat. Ja ist schön. Kann man machen. Gern. Ich stell mich dem nicht in den Weg. Aber es ist auch so unrealistisch. Und naja total unromantisch betrachtet, wenn man sein Auto lieben kann, haben dann nicht liberale Teile unserer Republik genau das geschafft? Also ihre Erfüllung in Liebe zu finden. Freiheitlich.

Es mag durchaus der Wunsch von so vielen von uns sein, ein Leben zu führen erfüllt von Liebe. Aber … nicht umsonst ist Musik so voll davon …

Erkläre mir das Leben
Ich weiß nicht wie es geht
Erzähl mir von der Liebe
Ich hab sie nie gesehen

Wann kommst du mich holen
Im heißen Julischnee?
Zweimal Sommer und zurück

Erzähl mir von deinem Leben
Ich hab dich so noch nie gesehen
Erkläre mir die Liebe
Ich hab sie immer schon verloren

Kann man lieben ohne je geliebt worden zu sein?

  • Erich Fromms Klassiker Die Kunst des Liebens ist eines der erfolgreichsten Sachbücher aller Zeiten.
  • Inhalt: Liebe ist kein passiver Affekt, sondern eine Haltung, eine aktive Tätigkeit und Fähigkeit, die man genauso erlernen muss wie ein Handwerk. Dabei ist Lieben wichtiger als Geliebtwerden, Geben wichtiger als Empfangen. Voraussetzung für die reife und erfüllende Partnerliebe ist die Liebe zu allen Menschen und zu sich selbst.
  • Marx und Freud übten großen Einfluss auf Erich Fromms Theorie der Liebe aus.
  • Fromm grenzt sich vom Freud’schen Konzept des Individuums als isoliertem, triebgesteuertem Wesen ab. Er betont dagegen die ursprüngliche Verbindung des Menschen zu seinen Mitmenschen.
  • Fromm beruft sich nicht nur auf Klassiker der Philosophie, sondern auch auf den Zen-Buddhismus.
  • Er kritisiert die westliche kapitalistische Gesellschaft, deren Prinzipien er für unvereinbar mit seinem Begriff von Liebe hält.
  • Fromms Sprache ist klar, einfach und anschaulich.
  • Erich Fromm emigrierte in der Nazizeit in die USA und wurde zu einem der einflussreichsten amerikanischen Psychoanalytiker.
  • Die Kunst des Liebens wurde in 50 Sprachen übersetzt und zählt mit mehr als 25 Millionen verkauften Exemplaren zu den erfolgreichsten Sachbüchern aller Zeiten.
  • Zitat: „Liebe ist eine Aktivität und kein passiver Affekt. Sie ist etwas, das man in sich selbst entwickelt, nicht etwas, dem man verfällt.“
Zusammenfassung Die Kunst des Liebens

Hm interessant. Hust.

Hm. Ich zweifele. Wie so oft bei all diesen eher hohen Ansprüchen an uns. Sei selbstlos und liebe. Finde deine Erfüllung indem du gibst, nicht indem du Liebe empfängst. Sei großherzig

„Wenn ich einen Menschen wahrhaft liebe, so liebe ich alle Menschen, so liebe ich die Welt, so liebe ich das Leben.“

Zusammenfassung Die Kunst des Liebens

Amen. Nummer kleiner war grad ausverkauft.

Ich weiß nicht mehr welches Buch es genau war, dass ich mit Anfang 20 las, dass mir besser gefiel. Mir logischer erschien. War es Arno Grün? Der Lauster bestimmt nicht. Der war luftiger. Aber irgendwer schrieb, dass wir am Ende alle kleine Egoisten sind. Unsere Liebe ist nicht nicht umsonst. Und wenn ich rausschaue, dann kann man ganz im Sinne Fromms behaupten, der Kapitalismus hätte die Liebe gekillt. Aber ich sage mal so: Die DDR hatte die höchste Scheidungsrate der Welt. War jetzt auch nicht als kapitalistische Hochburg bekannt.

Liebe kann nicht Pflicht sein – Minute 80 – Kann lieben ein Auftrag sein? – Ich stelle fest, ab und an bin ich konsistent in meinen Gedanken. Muss Musike einwerfen.

And you will never know
I will never show
What I feel, what I need from you, no
You will never know
I will never show
What I feel, what I need from you

Es sind so viele Stellen, die mir aktuell missfallen. Weil sie diese hohen Ansprüche stellen. Sei nicht einfach nur Mensch. Sei nicht einfach nur ein Puzzlestück. Sei nicht einfach nur kein Arschloch. Sondern sei halt perfekt. Edel und gut. Ein besserer Mensch. Nein, die Welt ist nicht schwarz weiß. Sie ist mehr als Engel oder Ego. Wobei ich dieses Pärchen eh schräg finde. Die Welt ist meist eine Normalverteilung und nicht die Extremränder. Wahrscheinlich auch in der Liebe. Und wahrscheinlich übersieht man beim Hecheln nach seinem eigenen Perfektionismus in Sachen Liebe die wahre Liebe. Die Leichtigkeit und Echtheit. Die nur durch den Autopiloten entstehen kann. Fern der Grübelei und Kritik und Streben es noch besser zu machen.

Hm aber vielleicht ist dies ein progressives Dilemma. Man muss ein besserer Mensch werden. Aus Fortschrittsgründen. Progressivität ist Fortschritt. Ist auch moralischer Fortschritt. Theoretisch. Wenn man als Mensch nicht an dieser Hürde scheitert – Dunkler Fortschritt in moralischen Zeiten. Aber der Grundgedanke. Dem auch das Problem auf Twitter bzw. bei besagter Lanz-Sendung zugrunde liegt, ist ja der bessere Mensch als die anderen zu sein. Man vergleiche dazu auch wieder Sozialpsychologie – Theorie der sozialen Identität. Progressiv heißt auch in der Liebe besser zu sein.

Aber vielleicht weiß man, dass man es eben nicht ist. Dieser besser Mensch. Und vielleicht ist daher dieser Kampf den wir gegen die anderen führen, auch immer nur ein Ablenkungsmanöver. Angriff ist die beste Verteidigung. Abwertung anderer die beste Aufwertung seiner Selbst. Jenseits von Liebe.

Und bedenke beim Lieben immer dein ‚Unvermögen, durch Liebe diese „polarisierte Vereinigung“ zu erlangen‘.

Habe Fromm durchgespielt. Beschäftige mich jetzt mit Liebe. Mit der zwischen den Extremen. Mit der die gibt und nimmt und versucht ein Gleichgewicht herzustellen.

Hast du nur noch einen Tag
Nur eine Nacht dann
Lass es Liebe sein
Hast du nur noch eine Frage
Die ich nie zu fragen wage dann
Lass es Liebe sein

Wann du gehst
Wieder gehst
Schau‘ mir noch mal ins Gesicht
Sag’s mir oder sag es nicht
Dreh dich bitte nochmal um
Und ich seh’s in deinem Blick
Lass es Liebe sein
Lass es Liebe sein

Das ist alles, was wir brauchen
Noch viel mehr als große Worte
Lass das alles hinter dir
Fang nochmal von vorne an
Denn

Liebe ist alles

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