Kontrollverlust

Ich hab noch keine Pinselstrich gemacht. Und mir tut schon alles weh. Muttern hat schwarze Wände. Wie ich auch. Aber ich werd erst nach der Kerzensaison streichen. Sie wollte jetzt. Ich stelle fest, dass so ein Auto schon Vorteile hat. Wenn man Farbe und so Zeug besorgen muss. Ich war quasi schon tot als ich das Zeug alles bis zu Muttern geschafft hatte. Andererseits war diese körperliche Tätigkeit auch nötig. Leider. Laut fluchend. Mir brennen die Beine, das Knie zickt eh. Die nächsten Tage werden lustig.

Das Bild, das ich von mir hätte, wäre emmm. Sagen wir so, ich würde mich auch schief angucken. Mich nervt das. Mich nervt das tierisch. So viel kann ich gar nicht fluchen.

Ja Fritze 8 Milliarden Menschen. Das is wie mit dem einen Job. Also nicht irgendeinem sondern genau DEM Job. Nicht weil man irgendwie nen Job braucht. Das war auch nicht die Reihenfolge. Der einsame Cowboy kam dahergeritten, als es eh schon zu lies … wo ich mich vorher aus Gründen verweigert hatte.

Du bräuchtest Wertschätzung und ich kann sie dir nicht geben. Es kotzt mich so an. Ich verliere die Geduld mit mir. Irgendwie zieht auch Gewohnheit ein. Und Hoffnungslosigkeit auf Besserung. Mit und ohne Konfetti. Ich würde emir auch keins geben. Und irgendwie hat alles auch mit Stress zu tun. In dieser Atmosphäre unter diese Stress, wird das nie funktionieren, dass ich mich umprogrammiert krieg. Meine Körper unter Kontrolle. Sie haben jetzt ca. 2 Sekunden Zeit. Die Uhr tickt. Danke und Tschüss. Das kannste alles so auch nicht trainieren. Von wegen Konfrontationstherapie, Disziplin und Übung und so. Ich schmunzele sanft.

Mir gehen die Ideen aus. Und die Hoffnung. Und vor allem die Hoffnung in mich.

Und nein, ich will keine Job, weil ich unbedingt nen Job will. So einfach is das nicht. Weil das wäre auch echt einfach.

Ich bin entnervt. Von mir, dem Universum und der Evolution.

Ich hab Kopfweh.

Youtube sagt ich solle Stefanie anhören. Die sagt mein Hirn lügt. Und ich muss nach 20 Sekunden schon so lachen, dass ich sicher bin, das wird der Burner. Und ja, natürlich sind wir alle gleich. Innerlich. Wie kann ich da nur anderer Meinung sein.

Ne Stefanie nicht der Kontrollverlust macht mir Angst. Kontrollverlust is einfach kacke. Ich tue alles, damit ich nicht Kontrolle verliere, bla. Nein ich habe keine Angst davor, aber ich laufe immer wieder rein. Angst hat da auch ihren Part oder zumindest Adrenalin. Wahrscheinlich habe ich nur ne Adrenalinallergie.

Was bitte ist Tiefbegabung? Ich googele. Aha irgendwas mit Kinderbuch. Was anderes find man nicht. Mein Vertrauen in Stefanie wächst ins unermessliche.

Kontrollverlust setzt Dopamin in Unmengen frei? Kontrollverlust macht glücklich? Also so mein Verständnis von Dopamin. Stefanie sagt, Dopamin is das Hormon des Haben-Wollens. Sicher auch. Dopamin is übrigens kein Hormon sondern ein Neurotransmitter. Wenn irgendwas außerhalb meiner Reichweite ist, dann wir Dopamin ausgeschüttet? Sacht die Stefanie. Ich leg meinen Kopf schief. Stefanie sagt, Dopamin führt zu einer Verklärung und Idealisierung der Dinge, die man haben will. Damit wir uns überhaupt bewegen, damit wir es haben wollen, müssen wir es idealisieren. Sacht Stefanie. Ich lege meinen Kopf wieder schief. Und google Dopamin und Sucht. Wegen haben will.

Viele Menschen glauben, dass Dopamin glücklich macht. Das ist ein großes Missverständnis, denn das ist nicht der Fall. Dopamin hat die Aufgabe, auf mögliche Belohnungen hinzuweisen, also eine belohnungsankündigende Wirkung. Das spielt beim Belohnungslernen eine große Rolle. Wenn wir etwas Positives erleben – wenn wir zum Beispiel hungrig sind und etwas essen oder wenn wir Zuwendung von einem anderen Menschen bekommen ­– dann wird Dopamin ausgeschüttet und markiert diese Situation als wichtig. Das heißt, wenn wir beim nächsten Mal an der Person vorbeigehen, die nett zu uns war, dann wird Dopamin ausgeschüttet, denn wir haben gelernt, dass es hier etwas Schönes geben könnte. Situationen, die mit Belohnungen einhergehen, werden gewissermaßen durch das Dopamin gelikt und dann im Suchtgedächtnis abgespeichert als etwas, das mit Belohnung verbunden ist. Ein Dopamin-Hoch führt zu einer selektiven Aufmerksamkeit.

Frage mich, ob das auch anders rum funktioniert. Mit der Markiererei. Habe Pulscheck im Hagebau gemacht. Nenne es Tiefenentspannung. Ich glaube, ich habe mich kaputt gespielt. Wobei die Schlange kürzer war.

Dopamin macht schon glücklich würde ich sagen. Wenn wir was tun, was Dopamin uns sagt.

Und so funktioniert das auch mit den sozialen Medien. Sie bekommen beispielsweise in sozialen Netzwerken nette Kommentare, dann assoziieren wir das mit dem Handy. Die Belohnungserwartung setzt dann in dem Moment ein, in dem wir aufs Handy gucken oder wenn das Handy vibriert. Das Handy im Raum wird dann immer wichtiger und die anderen Sachen, die im Raum sind, nimmt man weniger wahr – weil sie nicht so relevant sind wie das, was mit dem Dopamin markiert wurde, in diesem Fall das Handy.

Bei mir is das eher mittlerweile eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Interessantes Wissen, das triggert mein Dopamin. Dialog habe ich schon länger eher eingestellt. Aber ich giere immer noch nach neuem Wissen. Da muss das technische Endgerät nicht piepen. Ich muss so drauf schauen können. Um diese Nadel zu finden.

Alles in allem gehts bei Dopamin jedenfalls um Belohnung. Auch als Motivation wieder bei den Menschen zu sein, bei denen es sich gut angefühlt hat. Zu denen wir einen Bildung haben/ hatten. Man will die Nähe wieder. Und das is dann das idealisieren. Man fokussiert sich auf die Dinge, die sich gut angefühlt haben. Andererseits glaube ich, dass es auch irgendwas in die andere Richtung geben muss. Dass uns eben davon abhält negative Erfahrung zu wiederholen. Dass wir Dinge dann eben vermeiden. Wahrscheinlich ist es die Angst. Also als Gefühl. Da muss dann auch irgend so ein Botenstoff mitspielen. Serotonin? Weiß nicht, da reden sie ja immer von einem Spiegel, dessen Höhe Einfluss auf Schlaf, Sozialverhalten und so weiter hat. Aber das es jetzt Situationen direkt markiert, dass Angst angetriggert wird, davon hab ich bisher nix gehört. Und bei Serotonin bin ich skeptisch. Das wird verschrieben wie frisches Brot. Und wenn man den Beipackzettel liest. Lassen wir das lieber.

Zurück zu Stefanie. Jedenfalls is unser Hirn dauernd voll von Dopamin, Stefanie. Also hör auf so zu tun, als gabs dass nur, wenn wir blöden Männern hinterher weinen. Aber es wir noch besser. Wir kommen zum Selbstwert-Spiegel.

Psychologen sollten das mit dem Selbstwert mal überarbeiten. Ich lerne, dass uns unsere Eltern beibringen, dass wir es wert sind, dass man sich um uns kümmert. Mehr oder weniger. Hoffe, ,dass in „gesunden“ Eltern-Kind-Beziehungen es so läuft, dass Kindern sich nie die frage stellen, ob sie es wert sind, dass man sich um sie kümmert. Und dass sich kümmern überhaupt eine Frage von Wert ist. Ich bin mir recht sicher, dass dieses Selbstwertding deshalb so oft aufschlägt vor allem im Kontext mit anderen, liegt daran, dass der Mensch eben ein soziales Wesen ist. Und wir so gepolt sind, dass wir Selbstwert daher auch immer im Kontext zu anderen sehen. Das mag unterschiedlich intensiv ausfallen bei jedem einzelnen. Und auch verschiedenen Arten gebe im sozialen Kontext über die man Wertschätzung finden kann.

Trennung is Kontrollverlust und reine Gehirnchemie und keine Liebe, würde ich ja fast unterstreichen. Zumal niemand Liebe überhaupt definieren kann. Ich glaube sie hat sich da bei den psychologischen Grundbedürfnissen vergriffen, Es geht nicht um Kontrollverlust sondern Zugehörigkeit. Und sorry, das ganze Leben is nix anderes als „Gehirnchemie“. Auch Liebe. Nein Liebe kommt nicht als magisches Irgendwas über uns. Dies ist am Ende wie alles andere auch Biochemie und Elektrosmog.

Schon wenn die Tiere den Hebel drückten oder über den Zaun kletterten, leuchteten die Sensoren hell – es wurde jede Menge Dopamin produziert. „Das legt nahe, dass Dopamin ein wichtiger Motivator dafür ist, den Kontakt zum Partner zu suchen“, erklärt Pierce in der Aussendung. Das Gewitter im Gehirn hielt an, wenn die Partner wieder vereint waren, sich beschnüffeln und aneinander reiben konnten. Befand sich hinter dem Zaun eine beliebige Wühlmaus passierte im Gehirn genau gar nichts, berichtet das Team.

Wie Dopamin Liebe am Leben hält

Und ja Verliebtheit != Liebe. Aber bei aller Liebe, Liebe braucht auch Motivation und Belohnung. Denkt mal drüber nach. Stefanie.

Ich finde es toll, dass Sina auf Knopfdruck nicht mehr auf das Dopamin reinfällt und aufhört Max zu idealisieren. Um dann morgen Sepp zu treffen und der Biochemie freien Lauf zu lassen. Sicher bin.

Stefanie sagt, man kann gegen große Gefühle mit dem Verstand angehen. Weil Studie und so. Psychologische versteht sich. Die haben gezeigt, dass der frontale Kortex, da wo die Vernunft sitzt 🙄 (die sie zusammen mit Hubsi Aiwanger, Kubicki und Sahra Wagenknecht gefunden hat, vielleicht hat Maja auch etwas mitgeholfen) mit etwas Übung und Disziplin Gefühle verändern kann. Das is übrigens der Teil im Hirn wo die Tagträume und Selbstreflexion wohnen. Ich sachs nur, wegen Vernunft.

Ja ja Stefanie stimme zu, je reflektierter man is, um so mehr kann man sich und anderen mit Wohlwollen und Mitgefühl begegnen. Widerspreche nicht. Zumal das halt beinhaltet, dass wir eben nicht dauernd Kontrolle über uns haben, verschiedenen Anteile besitzen, nicht perfekt sind, keine gefühllosen Wesen sind, nicht aus dem gleichen Holz geschnitzt sind und eben nicht immer Kontrolle über uns haben, auch wenn wir wissen, und so weiter. Und zwar nicht nur wir, sondern auch die anderen. Wäre cool, wenn du das mal reflektieren könntest Stefanie. Wegen Mitgefühl.

Und das werfe ich auch noch mal ein, auch wenns in dem Beitrag um Essen und Dopamin geht.

„Wie unsere Körpersignale unsere Handlungen beeinflussen, und wie man z.B. durch kognitive Kontrolle darauf Einfluss nehmen kann, das ist noch nicht wirklich verstanden. Da ist noch einiges an Forschung nötig.“

Gehirn hungert nach Dopami

Ich will nicht sagen, dass wir nicht zumindest bis zu einem gewissen Grad durch Selbstreflexion und bewusstem Handeln, Dinge anders machen können, Dinge verändern können. Oder gar Emotionen oder Verlangen „widerstehen“. Aber das fällt für gewöhnlich nicht vom Himmel. Und is auch abhängig davon aus welchem Holz man geschnitzt ist.

Diese Lebensberater jeglicher Farbe habe ich irgendwie gefrühstückt. Die verdienen auch auf schräge Art ihre Geld. Sie spielen mit menschlichem Zweifel, Schmerz, Wünschen, Sehnsüchten. Sie erklären, was man tun muss, um sich besser zu fühlen. Um die dann langfristig an der Kette zu haben, da das eben nicht so einfach geht. Sie bauen idealisierte Vorstellungen auf. Spielen am Ende auch nur mit Dopamin. Am besten noch in so Massenveranstaltungen, wo viele in der Masse ein gutes Gefühl verspüren. Und so weiter. Schlimme Sache. Wir waren da schon mal – Die Lebensberater – überall Coaches

Ich sollte das öffentliche vor mich hin schimpfen einstellen. Wenn Dinge zur Gewohnheit werden, dann lässt das mit der Kontrolle nach. Autopilot und so. Nicht dass mich doch noch einer einweist.

Come hold me down, I’ve gone too far
These heavy words, your open heart

Somebody hold my head up
Somebody hold my head up

Ayayayaya, ayayayay
Isn’t what we say written in our veins?
Ayayayaya, ayayayaya
Isn’t what we make hidden in our ways?
(Ayayayaya)

Come hold my breath and cross my heart
I won’t come back and steal your god

Somebody hold my head up
Somebody hold my head up

Ayayayaya, ayayayaya
Isn’t what we say written in our veins?
Ayayayaya, ayayayaya
Isn’t what we make hidden in our ways?
Ooh (ayayayaya)

Ooh-ooh, ooh
(Ayayayaya, ayayayaya)
Ooh-ooh, ooh
(Ayayayaya, ayayayaya)
Ooh-ooh, ooh
(Ayayayaya, ayayayaya)

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