Ein Dilemma mit dem sozialen Dilemma

Ich muss mal wieder was aufarbeiten. Was rumliegt seit Tagen/ Woche. Keine Ahnung. So. Wo war ich damals …

Ist dieses „aber mein Nachbar fährt auch nen SUV und warum sollte ich das nicht auch dürfen und verzichten“ nicht eher eine Ausrede? So wie bei der moralischen Lizenzierung? Also immer dann wenn wir dieses „ja aber der andere“ als Argument dafür hernehmen um unser eigens Verhalten/ eigene Entscheidungen zu rechtfertigen. Beziehungsweise diese Verzichtsdebatten als „Collective action problem“ zu sehen, is jetzt wohl eher ein Hammer-Nagel Ding. Wir sollen das getrennt betrachten. Zumal wir gelernt habe, dass das Verzichtding was mit Reaktanz und Verlust an Wahlmöglichkeiten zu tun hat. Das findet die Evolution auch doof.

Ist daher das mit den freiwilligen Verhaltensänderungen oder Verzichten nicht eher so, dass wir um Ausreden suchen, um unser schlechtes Gewissen zu beruhigen? Weil wir halt doch nicht verzichten wollen? Weil da so ein unangenehmes Gefühl da ist. Wobei das mit dem Misstrauen. Hmmm. Dieses soziale Dilemma krieg ich noch nicht gegriffen.

„Zu kurz zu kommen“, das hat eher was mit Angst zu tun. Aber ich glaube nicht, dass das was mit Verzicht auf Fleisch oder SUVs zu tun hat. Beim Gefühl „zu kurz Kommen“ geht es ja eher darum, dass einzelne Bevölkerungsgruppen oder Regionen sich zurückgesetzt fühlen. Und das nicht am Optimum festmachen. Es geht eher um sozialen Abstieg. Ohne Hoffnung auf Wiederaufstieg. Ja nicht gesehen zu werden. Von der abgehobenen Elite. Die muss nicht mal SUV fahren. Die kann durchaus Lastenrad und Second Hand Klamotten tragen, aber sich für was besseres halten. Und sich die Welt mit Kultur schön gestalten. Gesellschaften haben immer soziale Strukturen und Hierarchien. Auch das ist tief in uns verankert.

Frage mich gerade, ob man bei vielen Kämpfen unserer Zeit nicht auch so ein soziales Dilemma hat. Die Eigeninteressen/ Gruppeninteressen/ Gruppendenken überwiegen und keine Seite raffts. Soziales Dilemma is ja, wenn das Verfolgung individueller Interessen in einen gesellschaftlichen Zustand führt, der schlechter ist als der Zustand, den man erreichen kann wenn man kooperiert. Das gesellschaftliche Optimum kann natürlich für einige nicht das individuelle Optimum sein. Das gilt auch für Subgruppen in der Gesellschaft. Wobei die Frage sich stellt, ob uns als Individuum genug Informationen vorliegen, um überhaupt zu wissen, wie sehr man sein eigens Optimum reduzieren sollte, um das gesellschaftliche zu erreichen. Is reduzieren des eigenen Optimums gleich Kooperation? Is Kooperation nicht noch mal was anderes?

Kann man solche Probleme mit Regeln und Normen korrigieren? Und wie viel davon muss staatlich geregelt sein? Gut wenn wir bei sozialen Normen sind wirds wieder unanständig. Ich glaube weiterhin, dass wir die Debatten zu Verboten und Regeln falsch führen. Zu verbissen. Zu viel Kampf. Es geht anzuerkennen, dass es diese Reaktanz gibt und das sie Reaktionen auslöst. Und krampfhaftes Suchen nach Gründen, warum man dann doch 150 fahren muss und die halbe Kuhherde zwischen den Zähnen. Und Provokateure will ich schon gar nicht debattieren. Aber ich bin überzeugt, dass die meisten mit sich reden lassen und im Zweifel wie beim Autogurt und Rauchverbot in Restaurants etc. nach dem Schimpfen Entspannung eintreten wird. Is wie mit dne Kindern. Und wir können das mit der Reaktanz auch erklären. Joa Kumpel, verseh deine Wut, is normal, wollte die Evolution so. Gibs Wissenschat zu.

Super, dass du das ansprichst. Weil diese Frage „Schaffen wir das noch“ uns total paralysiert. Weil sie nämlich ein falsches Bild von gesellschaftlicher Entwicklung baut. Nämlich es gäbe irgendwelche Knöpfe wo an und aus ist. Beispielsweise. Und wenn wir eins wissen, dann ist das nämlich menschliche Entwicklung ist nach vorne offen. Also Zukunft ist weit offen. Und deshalb ist jeder Schritt den wir heute tun, eine Zutat zu dem was die Zukunft sein wird. Und wenn wir aufhören so viel CO2 auszustoßen, wird die Graderwährmung geringer ausfallen. Wenn wir sagen „zu spät jetzt hauen wir alles raus“ wird die Graderwärmung wesentlich höher ausfallen. Und eine 5 Grad erwärmte Welt ist überhaupt nicht vergleichbar mit einer 2 Grad erwärmten Welt. Das heißt die Idee „oh wir lassen das jetzt mit dem Klimaschutz, ist eh zu spät“ is ne ziemlich bescheuerte Idee. Genau wie das wir holen noch immer mehr aus den Böden raus. Dann haben wir zwar nur noch 30 oder 60 Ernten, aber is doch wurscht. Jetzt brauchen wir das. In dieser Intensität der Landwirtschaft und so viel Tiere zu halten und zu nutzen und zu essen.

Prof. Maja Göpel in der Hörbar Rust | Podcast

Jetzt weiß ich wieder warum ich mich hinten raus aufgeregt habe. Ja und jetzt … ja das is Scheiße …. argh … 5 Min vor Schluss. Du hast 2 Stunden durchgehalten, fragst dich ob Konfrontationstherapie wirklich hilft aber ansonsten okay. Alle Beteiligten wacker geschlagen. Bis auf so Priming und so wichtiges Wissen. Und dann is da wieder dieser Moment „Warum? Warum musste das jetzt? Argh“ Kopf Tisch. Wer hat eigentlich mal diese steile These aufgestellt, dass dieses „Nachäffen“ irgendwas positives bewirkt. Argh … Entschuldigung …kann isch nicht. Kann isch echt nisch. Krieg ich Magen von.

/me knabbert an der Schokotafel …

Wir probierens mal mit Humor ✌

Jedenfalls gehts dann noch weiter mit Debatte über Verbotsdebatte. Und ja ich kanns auch nicht mehr ernst nehmen. Weil das sind neben den typischen Reaktanz-Muster eben festgefahren Stereotypen/ Vorurteile. Aus beiden lagern. Die eben auch aufgrund von Ablehnung der anderen Strategien beruhen.

Die Antje war ja beim Fritze. Ja nicht bei dir Fritze, bei dem anderen. Und sie hat festgestellt.

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/cdu-vorstandsklausur-weimar-101.html

Und das gleiche können wir auch über das grüne Lager sagen, nur andersrum. Lets talk about Gentechnik. Lets talk about CCS. Lets talk about AKWs. Ne lass mal. Verbieten wir lieber alles. Und der entscheidende Satz is ja „Eigentlich wissen wir, als Menschheit haben wir schon immer alle Methoden genutzt, wenn es ums Überleben geht.“. Dazu müssten aber alle von den Positionen abrücken, die sie vertreten und eben alle Methoden akzeptieren. Aber lieber verbrennen wir Kohle, als dass wir die AKWs noch mal mit nem Schwung Brennstäbe versehen. Ich nenne es Status quo Bias. Oder Überzeugungen. Ach sucht euch was aus. Gibs nen Haufen Bias. Festgefahren Weltbilder. Jenseits von Fakten. Haben wir alle. Aber kritisieren wir immer nur bei den anderen. Und das is das nervigste an der ganze Sache. Im Jahre 2023 kommt keiner auf die doofe Idee sich mit all dem Wissen zu unserem Denken zu befassen und DARÜBER AUFZUKLÄREN!! … Tschuldige Fritze. Wollte nicht laut werden. Aber das is so frustrierend.

Wieso hat der Erb nix zu sozialem Dilemma gemacht? Das is doch eindeutig Sozialpsychologie. Aber man find wieder nur Ökonomie. Gähn. Et nervt. Immer wenn man Wissenschaft braucht, jibs sie nicht. Gummel.

Hatte letztens eine Doku gesehen auch wieder unkontaktiertes Volk in Indonesien. Da kooperieren zwei benachbarte Stämme beim Hausbau, Hausbau ist lustig. Also die bauen ihre Hütten in den Baumwipfeln. Je höher um so besser. Gut ich wäre da dann dem Tode geweiht aber zum Glück wohn ich da ja auch nicht. Ja man kooperiert. Mit der Erwartungshaltung, dass gleiches mit gleichem vergolten wird. Sprich man auch Hilfe bekommt beim nächsten Hausbau. Die machen das nämlich regelmäßig, weil die Holzkonstruktionen nicht ewig halten.

Und ich wage die steile These, dass das der Kern von Kooperation ist. Und da gabs auch ne Bias zu. Wenn einem mal ein Gefallen getan wurde, dann stehen wir in der Schuld. Sprich wir fühlen uns verpflichtet etwas für den anderen zu tun. Kooperation fällt nicht vom Himmel. Nur weil wir kreative Gedankenspiele machen. Und in unseren komplexen modernen globalen Gesellschaften diese alten Muster mit geben und nehmen nicht mehr funktionieren. Und wir eigentlich neue bräuchten. Für die unser Hirn aber keine Muster/ Heuristiken kennt.

Hmm dann bin ich noch über Christian Rieck gestolpert. Und zumindest seine Aussagen über die Klimakonferenzen stimmen. Er nennt das Problem: Das soziale Dilemma bei einem öffentlichen Gut. Da war was – Die Frau Ö muss ich noch lesen.

Hmm wenn wir beim sozialen Dilemma alle „etwas bezahlen müssen“, aber so unterschiedliche Ausgangspositionen haben und daher eben nicht alle den gleichen Preis zahlen werden, und wir das eigentlich auch wissen (Erfahrung + all unsere unterbewusstes auch mit kruden Annahmen) hmmm. Vielleicht klappt das daher nicht. Oder liegts an der Negativbias? Hach .. hmm. Wahrscheinlich ne Multifunktionsstörung.

Ich gehöre übrigens zu der Gruppe, die mit hoher Bereitschaft anfangen und dann so richtig hinwerfen. Ihr könnt mich mal. So. Sagte ich schon oder? Hör auf zu grinsen Fritze. Hast du noch mal unter Svens Tweets geguckt? Toxische Männlichkeit am Anschlag. Ich find ja Linke sind eh so ne Mischung aus diesen aggressiven Strömungen mit sozialem Ausschluss und so und Gewaltphantasien und dann so linke die hintenrum wie so ein Weiberhaufen Ablästern über andere, denen sie nicht gewachsen sind. Irrer Haufen. .. em ja ich verallgemeinere … ich gebs zu, da gibs noch andere Strömungen, aber lassen wir das ..

Hmmm ich überleg grade. Wenn da was dran is an seiner These, dass die Motivierten am ende nur die frustrieren demotivierten sind. Woran liegt das und hat das vielleicht seinen Sinn? Dass man erkennt, dass man lieber andere Wege probieren sollte. Hmm.

Der Gesamtzustand kann nur für alle verbessert werden, wenn sich für alle einzelnen was verbessert. Sagt der Christian. Das klingt zwar toll aber genau so unrealistisch wie andere Thesen. Und interessanter Weise sagt er vergiss Verzicht, geht nur mit Technik. Ach und das Speicherthema. Und AKW. Die Energiewende krankt einfach daran, dass sie nur auf dem Papier existiert. Und das in sehr kreativer Form und hoher Komplexität mit Spitz auf Knopp gerechnet. Wir brauchen da dringend Reallabore zu. Und Kernfusion. 🙃 Aber im Ernst das ist ein echtes Problem. Wir reden an vielen Stellen über Dinge die sind nicht so ohne. Energiekappheit is uncool. Und weniger Ernteertrag auch. Haben wir alles gelernt im letzten Jahr. Und irgendwie spielen wir damit.

Wobei die These, dass jeder was spürbares von Kooperation haben muss, wohl nicht falsch ist. Is wie mit den Urwald-Völkern da und ihrem Hausbau. Es wird aber keine Veränderungen geben, die für alle Verbesserungen bringen werden. Größere Veränderungen hatten immer Verlierer. Das weiß ich vom Wolfgang. Ich glaub der hat das analysiert. Hat auch ein Buch zu Transformation geschreibselt. Veränderungen haben immer Verlierer. Und die werden sich immer wehren. Wir müssen sie integrieren. Auch die RWEs , Exxons, Saudies, die CDU und FDP. Nennt man Kooperation. ✌

Wieso gibs diese Pragmatiker nur noch in More in Common Studien? Nicht dass das menschliche Hirn nicht wie jeder PC in 0en und 1en denken würde als an / aus Muster. Entweder oder. Wir müssen hier aber nicht schnell und einfach denken. Und Pragmatismus können wir doch auch. Eigentlich. Müssen wir noch mal erforschen, wie man den triggert.

Hmm wo der Christian da grad wieder das globale Thema anspricht. Das is wie mit den Aktivisten, die glauben diesen Kampf führen zu müssen da um das bisserl Kohle, weil dadurch die Welt gerettet wird. Wird es eben nicht. Ich sags ja ungern, aber Olaf hat schon recht, dass man vielleicht lieber die Energie darein investieren sollte, dass der Bau von Windrädern beschleunigt werden kann. Und wie durchaus einige Wissenschaftler feststellten, es ist ein globales Thema. Symbolische Kämpfe mit Märtyrern ändern nix.

Ach und das wars übrigens was ich zu Majas aussage noch sagen wollte. Sich an diesen 1,5 Grad aufzureiben und alle Energie da rauzustecken und dabei die Lösungen unter den Tisch fallen zu lassen und in verbalen und physischen Kämpfen festzukleben, is keine gute Idee. Aber man machst in der Klimabewegung inkl. S4F jeden Tag. Wobei Maja auch natürlich nur die anderen Meint, die das als Ausrede fürs nichts tun nehmen. Mir echt niemand untergekommen, der so was sagt. Ich weiß immer nicht wo solche Weltbilder herkommen. Und dann vor allem das verallgemeinern auf eine große Masse an der wir uns jetzt aufreben müssen. Die gar nicht existiert. Naja jeder denkt sich seine Welt wie er halt will. Oder seine Blase es halt möchte.

Wissenschaftler, die Kinder aufhetzen sich „Kämpfe“ mit der Polizei zu liefern und sich dann beschweren, über die Bilder die um die Welt gehen. Weiß man schon mehr? Halt die Klappe Fritze, ich ich werte und ja ich haben wieder S4F Tweets gelesen. Aber irgendwie muss man es ja vor sich selbst rechtfertigen. Sein eigens Verhalten. Manchmal nervt die Evolution schon gewaltig. Die hätte echt mal etwas nachdenken können.

Apropos hatte mir mit Muttern Weihnachten wieder die Deluxe Music Top100 Jahrescharts reingezogen. Ich sehe schwarz. also nicht nur musikalisch sondern ich seh da anstelle moralischen Fortschritts eher Sodom und Gomorrha. Das mit den bessern Menschen könnt ihr knicken. Wenn ihr die Welt korrigieren wollt, müsst ihr mit dem klarkommen was da ist an menschlichem Potential. Und das is und bleibt ein Egoist. Wir sind Individuen.

Ach guck die Bettina Rust hat am 15. September Geburtstag. Is ja süß. Und zwei Semester Sozialpsychologie studiert. Kluge Frau. Lach. Und sie kann so herrlich schwer atmen, wenn Dissonanz sie erfasst. Lach. Ach nee und dann hat sie Kommunikation und Marketing studiert. Wer macht denn sowas.

Ach und das hätte ich ja fast vergessen. Ich fühle mich grade sehr gut, dass ich diese Frage nicht beantworten kann. Yes. Das es das gibt. Yes.

Ich weiß nicht mehr an welcher Stelle und ich mag nicht spulen und habs no grob, aber der war so verdammt gut

B: Jeder ist sich selbst am nächsten
M: Ich glaube wir müssen „jeder“ streichen
B: Ach ja, wir müssen es gendern, du hast völlig recht
M: emmm … ja das auch … emm

Ich kann nicht mehr. So herrlich.

Ach ja – beschwere mich immer noch über den Regisseur des Lebens, der meint, mich dann mit diesen Knopfaugen und ganz viel positiven wie negativen Emotionen zurücklassen zu müssen.

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