Es ist Mittwoch und ich sortiere mich. Diesmal ohne Fremdeinwirkung. Das Gefühl an sich selbst zu scheitern, gefällt mir nicht. Das is kacke. Schlimmer Kackhaufen. Dieser Mensch in meinem Körper kommt mir unbekannt vor. Das irritiert mich übrigens am meisten. Bewusst eine Maske aufsetzen, alles schön und gut, aber das Gefühl fremdgesteuert zu sein, so ne Art Marionette, gefangen im eigenen Körper. Unschön. Ich möchte Beschwerde einlegen. So geht das nicht.
Leben
Ich hasse Montage
Ich hasse Montage. Das ist keine neue Erkenntnis. Meine Kollegen wissen das seit Jahren. Aber irgendwie mag ich sie gerade noch weniger.
Dicker Schädel
Muss schlafen. War heute 90 km an der frischen Luft wie Muttern sagt. Ich glaube ich gebe sie zur Adoption frei. Kommentiert sie letzten Samstag die 74 km mit „So wenig? Naja Hauptsache du war an der frischen Luft.“. Und heute sagt fragt sie was das für ein Käfer ist und meinst, dass er ihr nicht gefällt. Argh.
Katerstimmung
Eigentlich wollte ich ja gestern darüber nachdenken, dass es keine Bedienanleitung für Menschen gibt. Wir aber danach streben. Ratgeber lesen. Videos schauen. Wir packen Menschen in Schublade und verwehren uns gleichzeitig dort selbst hineingepackt zu werden.
Shake It Out
Irgendwo stand ja, dass wenn man sich mit Autismus beschäftigt, man auch viel über sich selbst lernt. Kein Wunder bei der großen Suppenschüssel, aber ich würde man sagen, dass immer dann wenn man sich mit Persönlichkeitsstrukturen, Psychologie, Verhalten, sozialer Interaktion etc befasst, man auch irgendwo sich selbst reflektiert. Man is ja quasi das Bezugsobjekt. Man kennt ja eigentlich nur sich selbst wirklich. Jedenfalls gibt mir auch einiges zu denken. Weil irgendwie alles, was Auswirkung auf soziale Interaktion hat, jetzt unter Autismus läuft. Und Queer und Trans gleich mit. Weil man sich nicht mit den richtigen Rollenbildern identifizieren kann oder so. Aha. Ich massiere meine Schläfen.
Das Leiden Christi
Jedes Mal, wenn ich mich mit Psychologie befasse bin ich hinterher noch verwirrter als vorher. Sozialpsychologie mal außen vor. Aber irgendwie is es immer der gleiche Quark. Gummimasse mit Überschneidungen nach links und rechts und seit neustem immer größere Suppentöpfe, damit möglichst viel reinpasst und dann niemand mehr weiß, was man mit der Suppe anfangen soll. Social Media, Ratgeber blubs hin oder her. Es gibt keine Bedienanleitung für Menschen. So gern wir danach auch immer Ausschau halten.
Umarmung unterm Regenbogen
Ich habe Hemmungen zu schreiben, dass das grade alles etwas irritierend und zu viel für mich ist. Hust. Aber der Regisseur des Lebens meints grade echt gut. Also während ich versuche mich zu sortieren und überhaupt, kann man einer Blutdruck und Puls messen? Also jedenfalls spaziere ich nach der Arbeit so durch den Park und so, und ei schau ein Regenbogen. Gefühlt direkt über meinem Wohnblock.
Ich habe Fragen
Bin Sonntag doch nicht um fünf aufgestanden. Körperlich am Ende, keine Sonne, dafür Wind, macht in Summe kein Getier. Hab mich noch mal rumgedreht. Daher geistig umtriebiger. Also hab ich Fragen. Mal wieder an die Evolution. Fangen wir mit denen mal an. Und leiten dann später gekonnte auf den Montag über, der noch schlimmer ist war als die letzte Woche. Ich mag nimma. Ich fühl mich nicht mal Comic sondern Kaugummi. Kurz vor dem Zersetzen. Aber der Reihe nach und doch irgendwie wieder verwoben und verworren.
Gewummere
Es ist zu heiß. Zum Glück nur ein Tag. Die Kälte kommt zurück. Und die Woche vorbei. Die unter dem Motte lief „Einfach mal machen“. Nix gemacht.
Nichts ist gut
Heute ist Tag der Zwiebel. Und ich mit stehen die Tränen in den Augen. Das mit den Zwiebeln ist so ne Sache. Erst trägst du Schicht fpr Schicht ab und dann weinst du. Und manchmal weinst du und es ist nicht mal die Zwieben schuld. Die Weltlage ist immer nich beschissen, die Gesamtsituation unbefriedigend und dann gibs noch ordentlich was drauf. Und du wirst dran erinnert, wie unwichtig du doch bist. Hauptsache du bist nützlich.