Aussichtslos

Ich mag diese Momente der Enttäuschung nicht. Manchmal denke ich mir, eigentlich müsste man eine Geschichte über mich schreiben. Harre raufend, verzweifelt, erwartungsfroh, enttäuscht. Eine Mischung aus Einstein und ner alten Hexe, Golom und Snape. Zerzauste Haare, Löcher in der Hose und im Shirt. Grummelig. Tüftelnd. In einer Waldhütte. Gebaut aus einem Baum. Würde die KI so vorschlagen, sicher bin. Niedrige Räume, so dass die Haare schon en der Decke streifen. Alles vollgestellt. Zettel übersäen die Wände wie in einem Kriminallabor. Alles mit Grünzeug bewachsen. Maja auf Pferd, Maja auf Tee (ich glaube das wird nix), Maja auf Kaffee, Maja auf Banane. Maja auf Radieschen. Spinngewebe inklusive. Ich experimentiere. Aber Maja indoor funzt eh nur bedingt, daher is natürlich alles mit indoor kompatiblen Grünzeug zugewuchert. Und zwischen drin ragt sie raus die Schalterzentrale. Big Brother is watching you. Auf einem Monitor Studien, Bücher, Dokus. Auf dem anderen das Twitter-Biotop und auf dem dritten irgendwas das nennt sich Job.

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Übermorgen

Hat sie wirklich gesagt „um eine Kriminalisierung von Energiekonzernen kommen wir nicht drum rum“? Sie hats gesagt … sie hat es gesagt … Ich habe weiter gehört, nachdem mich das Geäffe neues Ausmaßes und das Framing mit Absätzen in meinem Fuß gestern abschalten lassen hat. Nein ich will um keine Begriffe mehr kämpfen. Weil es am Ende eben nicht um Begriffe sondern ums Denken, um Überzeugungen geht.

Ich habe Max Momente. Es sind die Momente des Schmerzes. Wenn es sich anfühlt, was würde jemand das Herz in feine kleine Würfel zerteilen, um es genüsslich zuzubereiten. Momente der Offenbarung. Momente der Ehrlichkeit. Die zeigen dass alles vergebens ist. Vielleicht sind wir wirklich „verloren“, ab dem Moment ab dem wir uns einer Gruppe anschließen. Wir übernehmen die Denke, wir übernehmen die Muster. Wir glauben die Wahrheit gefunden zu haben. Wir sind nicht frei.

Alles für nichts.

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Kreativitätsstau

Mir machen Menschen mittlerweile Angst. Diese einfachen Mechanismen mit den wir uns als Gruppe die Welt erklären. Nur einen Ausschnitt wahrnehmen. Das Glauben an irgendwelche Überzeugungen. Das Geschichten erzählen. Das Beifall klatschen. Das hören Wollen und das Bedienen dieser. Und das Öl im Feuer. Das tägliche Partei ergreifen für welche Partei auch immer. Das tägliche Öl im Feuer. Und der tägliche Ruhm für die, die Anführer sein wollen.

Du Fritze lass uns wieder Bilder malen. Wir brauchen Zukunftsvisionen. Wie brauchen Ziele für die Menschen. Damit sie bereit sind Kosten zu tragen. Kosten jeglicher Art. Nicht nur finanzieller Art. Auch sich zurücknehmen, Träume aufgeben und neue suchen …. all das sind Kosten.

Investitionsstau? Bei Heizungserneuerungen? Bei Privathaushalten? Rhetorische Fragen. Ziehe zurück. Tacheles Claudi kann nicht irren.

Doch es geht darum, dass wir verzichten müssen. Das wir verzichten müssen als Investition in ein Ziel. Wer ein Haus baut oder auf ein Auto spart, muss oft auch verzichten, aber er weiß wofür er es tut. Darum bringen solche Aussagen wie „es geht nicht darum dass wir verzichten müssen, sondern dass wir etwas gewinnen“ so rein gar nix. „Hmhm“ finde ich da noch die positivste Reaktion drauf.

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Systemchange reloaded

Seuftz Fritze, Seuftz. Aber Kippelpunkte find ich lustig. Kickpunkte noch lustiger. Man muss das alles mit Humor sehen.

Ich rolle mal von hinten die Sendung auf und beginnen mit der Frage des netten Herrn von Shell. Spannende Frage übrigens. Maja, was rät man denn einem Energieunternehmen wie Shell, wie sie die Transformation zur Klimaneutralität hinbekommen. Sprich ein Unternehmen, denen das Geschäftsmodell wegbricht. Eins von diesen ominösen fossilen Unternehmen die uns mit all ihrer strukturellen Macht dahin brachten wo wir jetzt sind und uns immer noch manipulieren. Oder wie Claudia sagt „das fossile Imperium schlägt zurück“. Jedenfalls ein Unternehmen denen das komplette Geschäft wegbricht. Wie macht man so ein Unternehmen Klimaneutral? Ja ihr könnt/ müsst eure Geschäftsmodell anpassen, is jetzt etwas einfach. Eben noch ne Ölplattform gebaut und jetzt Windräder? Is jetzt operativ nicht so einfach umzuswitchen. Würde jetzt wahrscheinlich auch kein Mittelständler so hinkriegen. Viele warme Worte und auch typische Kritik, weil man nicht transformiert, aber kein echter Vorschlag, was sie tun sollen. Was ihr neues Geschäftsmodell sein kann und wie man das hinkommt. Wäre jetzt wohl auch zu operativ und zu viel BWL. Ich empfinde die Antwort mehr als unbefriedigend. Wäre interessant gewesen, wie Veronika geantwortet hätte. Die bringt ja ab und an Ansätze und zeigt auch die (missliche) Lage auf, in der sich Unternehmen befinden deren Geschäftsmodell total wegbricht. Bei Shell ginge bestimmt was mit Kreislaufwirtschaft/ Recycling. Sicher bin. 😬

Unabhängig davon war der Kommentar von Jenny berechtigt, dass es gut ist/ Hoffnung gibt, wenn jemand von Shell Maja solche Fragen stellt. Weil ja die fossile Industrie ist der Feind des Klimas und umgedreht. Das hat nix damit zu tun, dass jemand Angst vor der fossile Männlichkeit fressenden Maja Göpel hat. Sondern es ist eine positive Wertung, dass die die man gern von Aktivistenseite niederkämpfen möchte und für alles verantwortlich machen und für die alles wegbricht – ich sach nur Fossillobby – dass die Austausch suchen, wo sie ihren Platz finden können in einer neuen Welt. Und wie man dahin kommt. Ich weiß das mit dem Ich is manchmal schwierig. Aber manchmal geht es um andere Dinge. Und nicht um den richtig platzierten scharfen Spruch oder ein nicht angepasstes Verhalten des Diskussionspartners, damit Twitter frei drehen kann. Zu diesem Phänomen gehört aber mehr. Und darum gings halt aber gar nicht. Zu Herbert kommen wir trotzdem später noch mal.

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Wirtschaftswunder 2.0

Fritze lass uns das Wirtschaftswunder 2.0 ausrufen. Zusammen mit Olaf. Weil der Olaf der hat ja für Aufsehen gesorgt, weil er ein neues Wirtschaftswunder auf uns zukommen sieht. Und ja wir sollten mehr darüber reden. Positive Bilder malen. Greifbare Bilder malen. Olaf steht auf Wirtschaftswunder. Ich auch.

Wachstumsraten wie in den 1950ern und 60ern: Damit rechnet Kanzler Scholz. Den Grund dafür sieht er im Klimaschutz.

Bundeskanzler Olaf Scholz rechnet mit Wachstum wie zu Zeiten des „Wirtschaftswunders“. „Wegen der hohen Investitionen in den Klimaschutz wird Deutschland für einige Zeit Wachstumsraten erzielen können, wie zuletzt in den 1950er und 1960er Jahren geschehen“, sagte der SPD-Politiker den Partnerzeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft (Freitag). Dafür müsse schneller geplant, entschieden und genehmigt werden.

Scholz rechnet mit neuem Wirtschaftswunder

Und ihm jetzt alle Ökonomen vorrechnen, dass das Quatsch ist. Weil die hatten damals in den 1950er und 1960er Jahren so Wachstumsraten von 8% und so. Da aber kein neuer Konsum und angeblich kein neues Produktionskapital entsteht, sagen die Ökonomien, und nur investiert wird um altes gegen neues zu tauschen. Damit wie klimaneutral das gleiche Zeug herstellen. Ich habe leichte Zuckungen und will reingrätschen, aber dann doch nicht. Weil ich bin noch grummelig wegen dem Hajek.

Was mir untergeht ist, dass wir da mehr machen müssen als a bisschen Energie umbauen. Dass da Kreislaufwirtschaft dazugehört und dadurch zusätzliche Prozessschritte. Sammeln, Sortieren, Recycling, Wiederverwerten. Und neue Dienstleistungen wie Reparieren. Wie auch immer wir das finanzieren. Ich grübele noch. Dauerhaft und umfänglich reich werden mit Reparieren, bezweifele ich bei den Personalkosten. Das Geschäftsmodell hat Haken. Aber unabhängig davon entstehen neue Wertschöpfungsprozesse. Und im Zweifel in Teilen dort auch mehr Konsum. Nur halt anderer Konsum. Und aufräumen müssen wir auch genug.

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Forscht du noch oder manipulierst du schon?

Der Herr Hübl is grad schwer beschäftigt. Notier mal Fritze: Philipp zu Weihnachten Goldkettchen schenken. Er trägt jetzt aufgeknöpftes Hemd. Ach komm, der musste. Ja is ja gut. Humorlevel is grad nicht so.

Wenn man Meinungen/ Fragen nicht mehr zulässt, entwickelt ich immer eine Gegenfront und die bekommen Zulauf, die wirklich die bösen sind. Siehe Frank bei Sternstunde – Vom Versagen der Vernunft. Ich teile seine These. Bestimmte Meinungen aus dem öffentlichen Diskurs auszugrenzen ist nicht gut. Weil es Menschen gibt, die diese Meinung vertreten. Und Ausgrenzung führt immer dazu, dass sich einige mit anderen Ausgegrenzten zusammen tun. Dass man Menschen nur einsammeln muss. Und es gibt sie immer, die Jäger und Sammler. Und so befüttern wir die, die wir eigentlich klein halten wollen als Gesellschaft. Wir werden das auch noch mal ausführen später, weil Frank hat auch noch mal Podcasts gemacht.

Jedenfalls macht Philipp jetzt in Verschwörungstheorien. Und bedient dabei, einiges an kreativem Gedankengut in meinem Kopf. Gut 1:1 zu übertragen wäre fatal, aber gewisse Mechanismen geben zudenken.

Ich glaube aus dieser begründeten kritischen Haltung, entwickelt sich dann schnell ein Extremismus. Man sagt: egal was die jetzt machen steckt doch noch irgendein böser Plan dahinter!

Philipp Hübl – Frieden & Verschwörung – Daniele Ganser und die Suche nach Wahrheit

Aber das System ist doch schuld. Vollumfänglich. Strukturell versteht sich. Aber ja, die kritische Haltung Politik und Medien gegenüber, kann im Zweifel zu einer Spirale werden. In der man jedes Maß verliert. In dem alles nur in der Bedienung des Konformation Bias endet. Es gibt mehrere solche Beispiele auch von Wissenschaftlern, die sich verlaufen haben. Und gerade in diese Richtung. Und wir sind nun mal nicht die Superchecker wie wir gern sein wollten. Mit oder ohne Doktor. Gut ich habe Menschen mit Doktor nie überhöht, vielleicht weil ich recht früh mit ihnen konfrontiert wurde und lernte, dass sie auch nicht mehr wissen/ können als Menschen ohne diesen akademischen Titel. Aber der ein oder andere Doktor glaubt an sich selbst. Mehr als an intellektuelle und moralische Demut.

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Parallelwelten vereinen

Warnhinweis: Spracheingabe ist auch kleine Lösung

Wenn es stimmt, dass wir in ideologischen Erklärungsmustern gefangen sind, also in Überzeugungen quasi in einer Art Bibel unserer Gruppe, wenn das jedenfalls stimmt, dann ist doch die Frage, welche anderen Alternativen man hat, um gemeinsam neue Ideen zu entwickeln. Welche Möglichkeiten es gibt, die Lager zu knacken? Das kann doch nur funktionieren, wenn man aufhört zu schreien, wenn man aufhört sich gegenseitig zu beschuldigen, wenn man einfach neue Ideen entwickelt gemeinsam. Wenn man begreift, wie sehr wir in unserem Denken nicht frei sind. Niemand.

Ich verweise noch mal kurz auf Philipp – Bullshitresistenz – moralische und intellektuell Demut – bzw. Kahan mit seiner Forschung zu Identitätsschutz.

Der Psychologe Dan M. Kahan spricht von einer „Identity Protective Cognition“, einer Identitätsbeschützenden Kognition, einer Art evolutionionsbedingtem Defekt im menschlichen Gehirn, der bewirkt, dass wir immer der Wahrheit der eigenen Gruppe folgen und die Wahrheit der gegnerischen Gruppe ablehnen. „Gut für uns“ und „Wahr“ werden eins.

In den USA leben bereits ein Drittel der Menschen in einer tribalen Parallelrealität. Davon ist Deutschland noch entfernt, aber wir sind auf dem Weg.

Wahr ist, was gut für uns ist!

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Bullshitresistenz – moralische und intellektuell Demut

Der Hübl hat nen Vortrag gehalten. Ging um Wahrheit und Wissen und so. Grundsätzlich schon mal interessant und muss man sich immer vorhalten, dass Wissen nicht Wahrheit ist und so. Er kam dann am Ende noch mal zu den Krabbenkäfern in unserem Kopf. Und das Wissen uns nicht unbedingt zu rationalen vernünftigen Menschen macht. Ich sach nur Die dunkle Seite der Gruppe – Bias Teil 3 und Sozialpsychologie – Theorie der sozialen Identität

Und es gibt noch eine zweite krasse Beobachtung: Leute die sehr gebildet sind – kam jetzt vor zwei drei Jahren so eine Studie raus – sind auch moralische Absolutisten. Also sie glauben, dass es auf keinen Fall sein kann, dass sie sich moralisch irren, dass ihre moralische Agenda falsch sein könnte. Und je gebildeter desto eher sind sie nicht bereit eine andere Ansicht zu akzeptieren. Also sei das jetzt zur Abtreibung, zum Klimaschutz, zu Ungerechtigkeit, zu Steuern wird also durchgefragt. Und mit steigender Bildung werden die Leute dogmatischer und nicht offener und toleranter. Sie sind natürlich toleranter im Sinne von im Umgang mit anderen Menschen. Aber was ihre Werte betrifft nicht und das spricht auch eher eine negative Sprache, dass Bildung oder Intelligenz manchmal genommen wird als sehr scharfe Waffe. Nicht um zusammen mal sich selber zu kritisch zu überprüfen oder die Sachen sich genau anzuschauen. Sondern eher um sein Selbstbild zu verteidigen. Und diese Idee gibt es bei Freund, dass wir so Selbstschutz machen. Es gibt diese Theorie der kognitiven Dissonanz. Wir mögen das einfach nicht gerne wenn wir … wenn Leute Fleisch essen und man sagt Ihnen hier schon mal Fleisch essen ist schlecht für die Tiere, schlecht für die Umwelt und schlecht für die Menschen, weil es Ressourcen verbraucht. Und die die Fleisch essen halten die nicht so überzeugen diese Studie. Und die in der gleichen Studie Salatblätter essen, die sagen „ja das scheint mir so überzeugend zu sein“ . Also diese Spannung die entsteht zwischen meinem eigenen Verhalten und den Fakten, lösen die Leute nicht auf, indem sie ihr Verhalten ändern, sondern typischerweise indem sie sagen die Fakten stimmen nicht. Und das erklärt sehr viel von solchen ideologischen Diskussionen ,ob das jetzt Atomkraft ist Klimaschutz. Egal was man alles anschauen kann, es ist selten so dass jemand wirklich genau gleich abwägt, wenn er schon einen moralisches Lager betreten hat sozusagen.

Sas ist bei Menschen so. Wir verwenden unsere geistigen Kapazitäten um unser Selbstbild zu erhalten.

Philipp Hübl – Vortrag „Die Wahrheit über Wahrheit“

Unsere Identität ist stark mit der Gruppen Identität verbunden. Wir neigen sofort dazu, uns anzupassen an die Gruppe oder das Idealbild das wir von einer Gruppe haben.Und viele Studien zeigen, aber Leute die eine intellektuelle Demut haben und eine moralische Demut sind typischerweise bei also Wissenstest und bei diesen ganzen Versuchen deutlich besser als der Durchschnitt. Also mit Demut ist einfach gemeint, dass man sich klar macht, man kann sich irren in Fakten, Fragen. Und wahrscheinlich weiß man weniger als man glaubt. Wir tendieren uns zu überschätzen bei sehr vielen Fragen. Und man kann sie aber auch bei moralischen Fragen hören. Es kann oft sein dass man glaubt man weiß genau was zu tun ist. Und was richtig ist, Und am Ende kommt raus, ja vielleicht stimmt es doch nicht. Also das wäre meine Empfehlung intellektuelle und moralische Demut.

Philipp Hübl – Vortrag „Die Wahrheit über Wahrheit“

Wenn wir festhalten, dass Wissen nicht gleich Wahrheit ist und die die viel Wissen und gut analytisch/ rational denken können, dann doch wieder Gruppendenken und Ideologie verfallen, dann … sollten wir uns einbuddeln … oder demütig sein.

Ich glaube ja immer noch, dass das Wissen über die Funktionsweise menschlicher Existenz (um es mal grob zu fassen), ein Schlüssel zur Lösung unserer großen Krisen sein kann. Eigentlich sein muss. Das ist ungefähr das gleiche, wieso ich glaube, dass es – um es mit Svens Worten zu sagen – charismatische Anführer braucht. Weil auch das zur „Evolution“ und Herdentier Mensch gehört. Nur wenn wir Menschen uns verstehen. Uns selbst verstehen, dann können wir verhindern, dass uns unsere Unzulänglichkeit in Gänze so endet wie bei den Maya und den Osterinseln. Dazu braucht es gemeinsames Handeln. In einer Umgebung für die wir nicht geschaffen wurden. Mit Problemen, die man nur abstrakt greifen kann. Das braucht den Willen für Lösungsoffenheit und Kooperation von allen Seiten. Aber schwer in Zeiten in denen jeder um irgendwas ringt und lauter Nepper, Schlepper, Bauernfänger unterwegs sind.

Und ich frage mich, ob Mensch überhaupt bereit ist, anzuerkennen, dass wir oder speziell er nicht so genial ist, wie er glaubt. Das würde ja auch dem Konzept des Aufrechterhaltens des Selbstbildes widersprechen. Viele können doch für diese Erkenntnis gar nicht offen sein. Das ruckelt doch am Selbstbild. Und ich glaube ja speziell bei der Bildungselite ist Wissen ja auch Macht/ Einfluss/ Sozialer Status/ Kapital. Bei Wissenschaftler gar noch eigene Theorien. Das selbst erschaffe mit eigene, Blute und Schweiße. Sich geirrt haben? Spinnst du?

Aber ja Mensch ist mehr als Kopf. Mehr als nur rationale Gedanken. Und der Gedanke das Menschsein nur noch auf rationale Gedanken zu reduzieren missfällt mir immer noch. Ich muss regelmäßig an den Film „Hüter der Erinnerung“ denken, wenn wir zu viel rationales Denken das Leben bestimmen lassen wollen.

Wo nur noch denken ist und keine Emotion ist Gleichgültigkeit ist Monotonie und Stille.

Aus großen Leid, großem Schmerz erwuchs eine Lösung. Gemeinschaften. Friedliche schöne Orte, an denen aus Chaos Harmonie wurde. Eine perfekte Welt.

Wenn Menschen sich frei entscheiden dürfen, entscheiden sie falsch.

Hüter der Erinnerung

Ich will dieses Rot sehen. Und das Grün. Und das Gelb und Blau. Und alles dazwischen und gemixt. Eine Welt in Grau? Emotionslos? Ist das Leben? Oder ist Leben nicht das was Jonas tut? Fühlen wollen. Den Schmerz. Die Liebe. Und alles andere. Auch die Grausamkeit des Krieges und die Endlichkeit. Emotionen haben ihren Sinn. Und sie bereichern genauso unser Leben. Klar können wir Dinge ausknipsen. Krankheit und was sonst noch so stört. Warum nicht ich die blöden Emotionen. Unser Denken frei machen davon. Keine Impulsiven Handlungen mehr. Weniger Fehler. Absolute Freiheit weil unser Denken eines mündigen Bürgers gerecht wird. Immer korrekt abwegend.

Es mag sein, das Progressive eher „Kopflastig“ sind und Konservative eher „Bauchlastig“ im Denken. Wobei ich mich auch da frage, ob das falsch sein muss mit dem Bauch. Die Zukunft vorhersagen, kann auch der Kopf nicht zuverlässig. Und am Ende ist die Kopflastigkeit der Progressiven vielleicht auch nur das, was sein muss, um die Automatismen des „alten Denkens/ der alten Werte/ Moral“ bewusst zu übersteuern. Wie hat die Meteorologin heute so schön bei Alpha zu ihrem Job und all den Wettermodellen gesagt: Da ist auch ganz viel Bauch dabei. Sogar Wissenschaft is Bauch.

Mensch ist mehr als nur rationale Gedanken. Und Wissen begrenzt. Wir wissen dass wir nichts wissen. Und das Wissen wächst und mit ihm das Nichtwissen. Jede Erkenntnis macht neue Fragen auf. Und neue Erkenntnis revidiert altes Wissen. Wir lechzen nach Kontrolle/ Kontrollillusion, aber bleiben in Unsicherheit verhaftet.

Und ich bin mir auch nicht sicher, ob man immer alles rational „ausrechnen“ muss. Sind nicht am Ende die großen Fragen nicht immer auch Moralische Fragen? Ist es am Ende das entscheidende, wie viel ein Panzer kostet? Ich zweifele. Es bleibt eher die Frage, welche Kosten man tragen möchte. Bereit ist zu tragen. Werte, die nicht nur monetär sind. Und bleiben am Ende nicht immer Spannungszustände in uns zurück, wenn wir gegen unsere Überzeugungen/ Moral handeln? Sind nicht deshalb die Diskussionen sind „heiß“? Und ganz ehrlich, man kann sich immer alles „schön rechnen“, „schön argumentieren“, irgendwas aus den Fingern saugen, damit es passt. Das sieht dann zwar logisch und rational aus, is es aber nicht. Handwerkszeug eines jeden Projektleiters. Mal ganz zu schweigen von Politikern.

Ich glaube nicht, dass wir um Moral und Werte und damit verbunden eben auch immer Emotionen drumrum kommen. Es sei denn wir lassen die KI das Ruder übernehmen und die darf sich ihre Werte selbst optimieren. Aber es ist eine Frage wie wir mit Moral und Werten umgehen. In einer Pluralen Gesellschaft. Mit der Spezies Mensch, die ihre Bugs hat. Eines Herdentiers. Mit unterschiedlichen Werten in den einzelnen Herden. Mit immer mehr Herden, die sich abspalten. In unserer Modernen Welt. Mit immer grenzenloser Vermischung unterschiedlicher Wertevorstellungen. Mal ganz zu schweigen von kreativem Gehirnjogging mancher Intellektueller und daraus abgeleiteter Normen und Strafen. Jenseits von moralischer und intellektueller Demut.

Wir sind nicht geschaffen für diese Welt. Unser Denken, unser Fühlen passt nicht in diese moderne Welt. Und darum handeln wir nicht so, wie wir es tun müssten. Sind irgendwie als Spezies verloren. In uns selbst.

Für mich bleibt es essenziell unser Hirn zu verstehen mit allem was dazu gehört. Gedanken sind nur das Ergebnis von Wahrnehmung. Wissen entspringt Wahrnehmung. Unsere Sinne nehmen auf. Unser Hirn verarbeitet. Reagiert. Erzeugt wilde starke Emotionen, Abwehrreaktionen, Spannungen genauso wie kluge Gedanken. Und auch Träume gehören dazu. Nicht nur um Dinge zu verarbeiten, sondern auch um weiter zu kommen. Da passiert so viel in diesem Ding und wir wissen noch zu wenig. Aber wir halten uns immer noch für die genialste Schöpfung Gottes. Selbstüberschätzung wollte die Evolution so.

Apropos Gott. Es gibt sie nicht mehr diese allumfassende Erbklärinstanz. Den Halt. In breiter Masse. Und es gibt Gründe warum auch Hirnforscher beginnen zu grübeln woher diese Spiritualität kam, die sich zwar in unterschiedlicher Ausprägung , aber überall wiederfand, aber Halt und Richtung hab – Kipppunkte im Gehirn. Stattdessen taumeln wir heute zwischen Wissen, Halbwissen, Unwissen, Kulturlkämpfen, Wissenskämpfen und Geschichten umher. Irgendwie wie beim Turmbau zu Babel. Welcher ja bekanntlich eine Geschichte ist. Aus dem dicken Buch. Heute haben wir so viele Geschichten an jeder Ecke, dass man den Überblick verliert. Aber es ist für jeden was dabei. Und manche verirren sich in dem Wirwar auf der Suche nach Halt bei Verschwörungen. Weil sie eine Illusion der Kontrolle vermitteln. Des Wissens. Die Evolution is humorlos

Diese Bugs in unserem Kopf, es sind eigentlich Features aus Sicht der Evolution. Um zu überleben. Sagt der Sterzer. Aber jetzt stehen sie auch unsere, Überleben im Wege. Wenn wir nicht anfangen zu verstehen. Auch wenn es schmerzlich ist für alle. Weil sich dann jeder auch hinterfragen muss.

Kann man die Welt erspüren Fritze? Nein mögen wir nicht dieses Erspüren. Klingt uns zu esoterisch zu spirituell. Zu sehr nach Guru. Zu sehr nach Religion, die möchte das wir ihr folgen. Ja unser Kopf ist voll von Erklärungsmuster. Auch zu einzelnen Wörtern. Aber aber aber … wenn wir mal interpretieren, wenn wir mal übersetzen, dann gehts darum, wir nehmen die Welt wahr. Mit all unseren Sinnen. Soweit bekannt. Wir können die Welt wahrnehmen. Und dann die Reize, Gedanken und Emotionen sortieren, analysieren und interpretieren. Mit Bedacht. Auch Emotionen sagen uns etwas. Wahrnehmen, Reize und Emotionen ergeben zusammen ein Spüren. Spüren hat was mit Sinnen zu tun. Wahrnehmung hat was mit Sinnen zu tun. Und wo mehr ist als luftleerer Raum, wo andere Lebewesen sind, wo andere Menschen sind, da müssen wir wahrnehmen. Und alles ist in einem stetigen Fluss. Nicht berechenbar. Nur zu einem bestimmten Zeitpunkt greifbar und bewetrbar.

Hm, vielleicht doch mehr Bürgerräte? Wenn es die Bildungselite ist, die festhängt in Ideologien. Dann kann die Nicht-Elite bessere offenere, tolerantere Entscheidungen treffen.

Lobotomie ist übrigens auch keine Option. Mensch ist Mensch. Mehr als nur rationale Gedanken.

Ich bin doch keine Maschine
Ich bin ein Mensch aus Fleisch und Blut
Und ich will leben, bis zum letzten Atemzug
Ich bin ein Mensch mit all meinen Fehlern
Meiner Wut und der Euphorie
Bin keine Maschine
Ich leb‘ von Luft und Fantasie

Wir brauchen mehr Klopapier

Jawolle Fritze, ich habs jetzt. Wenn wir hier was ändern wollen brauchen wir Knappheit und Konkurrenz. Is wie mit dem Klopapier. Ich hab ja gehört, Windräder sollen knapp sein. Weiß man nicht wegen Lieferketten und so. Muss man sich jetzt ganz schnell sichern. Und die Verpackung aus recyceltem Plastik erstmal. Holla die Waldfee. Ja ja … ganz schnell ran an die Buletten und nicht die Ellenbogen vergessen.

Du schaust so irritiert Fritze? Guckst du Jennis. Also den Erb. Ich weiß immer noch nicht warum Judith ihn immer Jennis nennt. Der heißt doch Hans-Peter. Egal. Der Prof Erb, wie wir ihn nennen, erklärt jedenfalls das mit der Knappheit. Dinge von denen wir glauben, dass sie rar sind, finden wir interessanter. Gilt für Kekse und potentielle Liebespartner genauso. Und für Klopapier wie wir gelernt haben.

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Endzeitstimmung (1) – Zuzulassen loszulassen

Eigentlich hätten wir ja noch Fromm fertig zu machen. Wir sind noch nicht fertig mit der Angst und der Befreiung von den Regel, die unterdrücken. und so. Aber mir ist heute nicht danach. Mir ist nach Endzeitstimmung – Jahresendzeitstimmung.

Jetzt wo ich langsam wach werde. Ich hatte die Wirkung des Weihnachtsbiers nicht mehr im Kopf. Aber beim Aufwachen heute früh dann schon. Hust. Aber unabhängig davon is grad Weihnachten. Mir ist daher nach Melancholie. Nach Gefühlen. Nach Mensch sein. Nicht nach Wissenschaft. Oder wie man hochtragenden Gedanken zur Welt nennen soll. Mir ist nicht nach lamentieren. Nicht nach analysieren. Irgendwie bin ich auch müde. Und überhaupt immer nur hochtragenden Gedanken, immer nur die richtige Moral, die richtige Kritik, endlose Debatten und endlose Kämpfe. So fern von dem was sich wie Leben anfühlt.

Und auch so fern von dem, was die meisten von uns Alltag nennen. Ja wo unter anderem die wichtige Frage ist, was es heute zu essen gibt. Ob noch eingekauft werden muss, wer wieder mäkelt. Wer die Kinder abholt und was man noch für den Chef erledigen muss. Was noch alles besorgt werden muss. Und wohin die Kinder gebracht werden müssen und wer daheim bleibt, wenn die Nase läuft. Wie man die Rechnung zahlen soll. Wer wen enttäuscht, welcher Kollege einem das Leben schwer macht, ob der Partner eine betrügt und warum ein geliebter Mensch gegangen ist. Alltag fern des Gestaltens der großen Welt. Weil die eigene kleine es nicht zulässt. Aber nach Welt gestalten ist mir heute ja nicht.

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