Nur noch bergauf

Das schlimme ist ja, wenn du das alles durchgespielt hast, ist Leben halt nicht einfach mehr Leben. Und mit durchgespielt meine ich nicht alles erlebt zu haben. Weil wenn du alles analysiert hat, willst du das auch gar nicht mehr. Weil irgendwie is das mit der Motivation dann schwierig. Entweder is es sinnlos und gruslig biochemisch oder elektromagnetisch gesteuert. Wissen kann auch in Ohnmacht enden. Oder so viele neue Fragen und Unsicherheiten aufwerfen, dass es vorher einfach schöner. Ich kann das irgendwie nicht weiterempfehlen. Mir scheint all diese lustigen Weltbilder mit Esoterik, Religion oder woran man halt gern glauben mag, sind irgendwie befriedigender.

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Irgendwas dazwischen

Habe Ingwer vergessen. Die Maracuja sind aufgefüllt. Aus dem Lautsprechern flüstert Annie. Ich stehe ja eher auf die Version von Marilyn Manson. Aber das is ein anderes Thema. Ich hab meine Ohrstöpsel vergessen. Mein Kleingeld ist alle. An einem Tag bekommen ich einen Cent geschenkt, am anderen Freundlichkeit. Aber irgendwas fehlt. Meine Stimmungslage ist irgendwas dazwischen. Vieles im Leben ist irgendwas dazwischen. So oft.

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Vernünftige Traurigkeit

So und jetzt Fritze? Jetzt sitzen wir da. Den Kopf auf die Arme gestützt und starren ins Leere. Ich hab keine Motivation. Mein Dopaminkreislauf is kaputt. Mein Kopf ist leer. Mein Körper auch. Es ist kalt. Es ist grau. Es ist still. Nicht mal ein Spatz.

Mir ist kalt, ich würde gern die meine Gedanken und Gefühle schweifen lassen. Muss mich aber selbst kastrieren. Vernünftige Traurigkeit würde ich das nennen. Der Verstand, der versucht die Emotionen zu sortieren und zu beschreiben und einzufangen und die Emotionen, die ihren Platz einfordern. Bis beide nicht mehr können und wollen. Und Schwere bleibt. Gepaart mit einem „das muss so“.

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Musikalische Philosophie

Ein Leben ohne Musik ist möglich, aber sinnlos. Und vor allem brauche ich sie immer dann, wenn die Zeiten hart sind. Da war ich irgendwie dann schon immer sehr zugestöpselt unterwegs. Auch im Büro. Auch irgendwie um Alltag drum herum auszublenden. Und wir wissen Musik ist wichtig – Soundtrack des Lebens. Mir missfällt übrigens, dass sie die Dokus immer irgendwann löschen. Jeder Scheiß bleibt im Netz, aber sinnvolles Zeug löschen wir. Is wie mit den Abschiebungen. Egal, jetzt habe ich mal wieder interessante Musik gefunden, die mich nachdenken lässt. Bzw. auch irgendwie den Punkt trifft an dem ich hänge. Wie viel Vernunft und wie viel Emotion ist gut im Leben? Was was sagt uns Wissenschaft und was sagt uns Kunst?

Was ist überhaupt Vernunft? Und was heißt vernünftig? Und treibt einen Vernunft an? Oder eben doch die Emotion?

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Streit in Stadt und Dorf

Ich war ja gestern wieder in Streitdorf. Soll heißen, ich hab mir mal die neuen Windräder angeguckt. Streitdorf is da eine gute Einfahrt. Wobei alter Verwalter die Steigung is nicht ohne. Aber die Gegend is schön, sehr schön. Die Windräder selbst, nun ja. Ich kann mir da gerade beim besten Willen nur bedingt die gleiche Biodiversität vorstellen wie bei den anderen älteren Windrädern, die ich immer abfahre. Der Flächenverbrauch is da schon mindestens Faktor 3 zu den anderen im Wald. Und eben nicht nur gerodet, sondern aufgeschüttet und verfestigt. Wie groß das Fundament allein is keine Ahnung. Ich hoffe, die begrünen da noch mal. So finde ich das auch sehr gruselig. Und klar gefundenes Fressen – zumal immer noch nicht am Netz – für alle Gegner/ Naturschützer.

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Ich spreche mit mir

Ich hab ja mit Selbstgesprächen echt kein Problem. Auch nicht in der Öffentlichkeit. Außer ich bin kurz davor Ticks zu entwickeln und es is ziemlich konfus was da grad mal rauskommt. Aber so lange ich das noch selbst merke und entsprechend kommentiere 😬. Und das interessante is ja echt, dass ich damit kein Problem habe, was Leute so von mir denken oder so. Genau wie ich aktuell grade mal wieder kein Problem habe, mit Loch im Schuh, abgeschnittenen Jeans, Sturmfrisur, Unterhemd durch Pfaffenhofen hüpfend, singend, springend, weinend, lachend, fluchend zu laufen – je nach Song der aus den Dingern in meinen Ohren kommt. Und gern eben auch brubbelnd. Es ist mir egal. Die Menschen um mich rum sind mir egal. Manchen schenke ich ein Lächeln.

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Komplexe Soziale Hirne

Habe die Wahl zwischen Steuererklärung für Muttern, Aufräumen und Erarbeiten von neuem Wissen über unser Hirn. Radeln war ja nicht wegen Regen. Das Aufregen über positive Psychologie, Selbstoptimierung und Wellbeing verschieben wir mal. Und ja emm ich hab mich für Wissen entschieden.

Das mit dem Sozialen is echt kompliziert. Ich wage mal die Steile These, dass all diese Mechanismen, die da greifen, weil wir als soziale Tiere irgendwie zusammenfinden müssen, ohne in die Köpfe anderer gucken zu können, viel komplizierter is als KI zu entwickeln oder zum Mond zu fliegen. Und vor allem wissen wir, dass wir nix wissen. Ich finde das immer wieder faszinierend, und vor allem auch, wie sehr man wohl auch die Forschung in diesem Bereich vernachlässigt hat. Wahrscheinlich zu uncool sich mit sozialer Ansteckung zu befassen oder sozialer Ausgrenzung oder Mitgefühl. KI is cooler. Aber ich sach euch was lieber Hacker, der Mensch steht auf Menschen. Liegt in seinen Genen. Könnt ihr eure Technik wegpacken. Die is nur kurzfristiges Spielzeug.

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Beliebtheit

Eigentlich wollte ich ja von sozialer Ansteckung zur Beliebtheit überleiten, da das auch irgendwie ineinandergreift, aber ich glaube das braucht getrennte Beiträge, da allein soziale Ansteckung schon komplex genug ist. Also kommen wir erstmal zur Frage, wie man beliebt wird. Oder was die Wissenschaft sagt, was sie glaub herausgefunden zu haben. Vieles davon haben wir vielleicht selbst schon beobachtet. Und manches ist vielleicht neu.

†Und damit biegen wir ab zur Frage, was Menschen bliebt macht. Warum wir bliebt sein wollen. Und ganz ehrlich, ich versteh grad gar nicht, warum Menschen sich so wenig mir diesem Sozialen befassen. Weil am Ende streut uns das quasi in jeder Sekunde des Lebens. Auch wenn wir gar nicht mit Menschen interagieren. Aber als soziale Wesen haben wir Grundeinstellungen, Abläufe, Programm in uns, die darauf ausgerichtet sind, dass wir als Teil einer Gruppe funktionieren. KI, Flugtaxis und Mond hin oder her.

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Sei nicht perfekt

Ich bin Brei. Emotional, intellektuell und körperlich. Merke, man kann total grütze um 1 Uhr ins Bett gehen, um 6 Uhr wach werden total entspannt – wider Erwarten, um 7 Uhr aufstehen und um 8 Uhr aufm Rad sitzen, um dann 11 Stunde in teilweise brütender Hitze an der Frischen Luft zu verbringen. Hauptsache ich war an der frischen Luft. Um Biochemie und Gedankensalat loszuwerden. Die sich natürlich relativ Schnell zu Wort meldete. Jetzt bin ich Brei. Das ist gut.

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Traumfänger

Eigentlich wollt eich jetzt im Dunkeln ne Runde spazieren gehen. Wegen Sternschnuppen und so. Aber leider hats zugezogen. Nicht, dass ich mir noch was wünschen würde. Das coolste gestern am Nachtflohmarkt war übrigens der „Indianer“ mit seiner Pahnflöte. Am Stand bei den Traumfängerm. Und ja, er hat echt gespielt. Geile Sache.

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