Handele, reagiere nicht nur

Youtube hat mir vor einiger Zeit Karsten ins Fernsehen gespült. Karsten ist Coach für Angst. Ja ja Coach, ich weiß, Fritze, Das mit den Coachs is schwierig.

Glück ist Zufriedenheit. Steht auf dem Tee. Und auf dem anderen: Handele, reagiere nicht nur!

Kommen wir zu Karsten. Die Theorie, die er hier aufstellt – aus meiner Sicht ist das eine Theorie, weil mir das bisher nicht als gesichert bei Autismus und ADHS über den Weg gelaufen ist und da ist erhöhte sensorische Reizverarbeitung ein Symptom – die teile ich. Also die Theorie, dass die erhöhte sensorische Reizverarbeitung z.B. alle Geräusche in der Umgebung intensiver wahrnehmen ein Resultat des erhöhten Stresslevels ist. Sprich Stress/ Cortisol aktiviert den Körper wegen potentieller Gefahren. Man ist im Modus einer erhöhten Wachsamkeit, um die Gefahrenquelle ausfindig zu machen. Also muss man auf mehr achten. Mehr Geräusche, mehr visuelle Reize etc.

Und ja, da is dann auch wieder das Angsthuhn mit im Spiel. Angst ist ja ein Warnmechanismus, der uns in Alarmbereitschaft versetzt. Und schon muss man wachsam sein. Und schon schnellen die Sensoren auf Anschlag hoch.

Ob ich jetzt so weit gehen würde, dass dieser Stress erlernt ist und primär durch Gedanken verursacht wird, da zweifele ich noch dran. Ich bleibe bei meiner Theorie, dass wir Menschen uns nicht nur sichtbar unterscheiden und auch Fehlfunktionen wie Blindheit, fehlende Gliedmaßen vorkommen. Sondern eben auch unsere Hirne nicht gleich sind und auch das ein oder andere eben rein biologisch nicht so funktioniert wie das Durchschnittshirn. Und das beinhaltet auch Biochemie und somit Emotionen. Was aber nicht heißt, dass man da nicht Kraft unserer Wassersuppe was machen kann. Um eben regulierend einzugreifen. Vielleicht hilft es zumindest dem ein oder anderen. Aber denen die es sich angelernt haben, da kann man sicher was machen. Auch wenn es eben kein Fingerschnippen is. Das Hirn kann man formen. Aber eben nur mit viel Geduld.

Karsten hat die klassischen Tipps, wie Atemtechniken, Achtsamkeit, Meditation, Beobachter von außen. Das Ankerding finde ich spannend. Schmuckstücke, Anhänger. Irgendwas woran man sich „klammern“ kann. Mein Glücksholz 😉. Menschliche Hirne sind lustig. Selbstgespräche sind natürlich absolut empfehlenswert. Aber nicht die negativen. Man sollte schon lieb zu sich sein. Zu dem Thema hat er heute nachgelegt. Mehr Selbstmitgefühl wagen.

Interessantes Thema. Kommt ja auch aus dem Achtsamkeitsding. Soweit ich mich erinnere. Laut Studien wirksam.

Die Ergebnisse stützen Gilberts Theorie und die Annahme, dass Selbstmitgefühl zu einer gesünderen Emotionsregulation in unserem gesamten System führt. Wenn wir Selbstmitgefühl praktizieren, steigt unsere Herzratenvariabilität. Diese bildet ab, wie gut wir mit Stress zurechtkommen. Eine niedrige Frequenz bedeutet ein eher aktives Bedrohungssystem, während hohe Werte für einen entspannten Allgemeinzustand, also ein aktives Fürsorgesystem, sprechen. Gleichzeitig sinken unser Cortisol-Niveau, unser Blutdruck und unsere Herzfrequenz, was ebenfalls für ein deaktiviertes Bedrohungssystem spricht.

Wenn wir uns unser Gehirn während Selbstmitgefühls-Übungen betrachten, lassen sich Veränderungen in der Aktivierung des Salienznetzwerks und des Ruhezustandsnetzwerks beobachten. Das Salienznetzwerk identifiziert und integriert emotional relevante Stimuli und das Ruhezustandsnetzwerk ist dann aktiv, wenn wir z.B. über uns selbst nachdenken, Probleme lösen oder Empathie empfinden. Zusätzlich sind der dorsolaterale und ventromediale Präfrontalkortex von Relevanz. Ersterer ist für höhere Denkprozesse zuständig und der ventromediale Präfrontalkortex hat Verbindungen zu Teilen unsers emotionalen Systems, z.B. der Amygdala, und reguliert negative Emotionen. Selbstmitgefühl scheint auch auf neuronaler Ebene dafür zu sorgen, dass wir uns und unsere Gefühle besser regulieren können, was für unseren Körper und unsere Gesundheit weitreichende positive Folgen hat.

Sei mal nett zu Dir! Geheimwaffe Selbstmitgefühl

Gedanken haben halt doch Macht. Nicht nur die, die automatisch kommen und uns als Geisel nehmen. Sondern die die wir bewusst steuern können. Die können dann doch auch mit Willen, Ausdauer und Übung das unterbewusste steuern. Zumindest zu einem gewissen Grad. Und neue Verknüpfungen im Hirn entstehen lassen.

Engel und Helfer werden dich immer unterstützen, wenn du es zulässt. Sagt der Glückstee

Wenn die Casy das mit der Angst und so erklärt, klingt das alles irgendwie oberflächlicher und unwissenschaftlich. „Als ob unser Hirn auf zwei Ebenen arbeitet. Die rationale und die emotionale Ebene.“ Als ob? Wenn wir jetzt Verstand und Gefühl synchronisieren, dann wird alles gut. Mäh. Immerhin sagt sie Achtsamkeit und Atemübungen. Zwischen all den anderen lustigen Dingen. „Das Gefühl wird lernen“. Ich glaube ich bin nicht Casy kompatibel. Sagt mein Gefühl. Das ist beratungsresistent. Kann ihr mal einer Biochemie erklären? Wegen Stressdurchfall. „Gefühle gehen, wenn sie gesehen werden“. Aber ihre Frisur is cool.

So muss morgen ins Büro. Der Frühling is übrigens ausgebrochen.

Nacht

du hast schon immer gedacht du musst funktionieren
nur verschwendete Zeit kein ausprobieren
du hast schon immer gedacht du musst rennen
keine übrige Zeit um Wünsche zu kennen

wie lang willst du noch diese Dinge tun
wie lang wie lang
schon seit ner Weile brauchst du eigentlich Zeit dich auszuruhen
wenn nicht jetzt
wann dann wann dann

du hast schon immer gedacht du musst gefallen
es recht machen am besten allen
du hast schon immer nur heimlich geträumt
deine größten Momente versäumt

du musst nichts
denk an dich
nur die Zeit
ist das was bleibt

wie lang willst du noch diese Dinge tun
wie lang wie lang
schon seit ner Weile brauchst du eigentlich Zeit dich auszuruhen
wenn nicht jetzt
wann dann wann dann

wie lang willst du noch diese Dinge tun
wie lang wie lang
schon seit ner Weile brauchst du eigentlich Zeit dich auszuruhen
wenn nicht jetzt
wann dann wann dann

Schreibe einen Kommentar