Der Einfluss der anderen

Neues aus der Reihe – Twitter das große Terrarium

Man kann so schön durch das Glas zugucken – wie der Mensch in der freien Wildbahn. Hmm ich sollte meine Zweitaccount wieder öfter nutzen, um den Menschen dort den Spiegel vorzuhalten. Egal ich schweife ab.

Ich wollte ja was anderes. Etwas was man auf Twitter gut beobachten kann. Und Twitter bzw. social media hat uns Menschen ja nicht neu definiert oder neue Verhaltensweise erschaffen. Nein wir sehen nur die Dinge, die wir gern in all unserer Weisheit gern leugnen. Unser Steinzeithirn. All die Bugs. All diese diese Verhaltensweisen die jenseits von Vernunft sind. Nein wir sind nicht dieses dauerdenkende immer richtig handelnde Wesen., das wir gern sein wollen.

Nein stattdessen sind wir Manipulationen ausgesetzt. Manipulationen anderer – bewusst und auch viel unbewusst. Die wenigsten beeinflussen andere bewusst gezielt mit dem Gedanken der Beeinflussung. Und dann gibs da noch die Manipulationen von uns selbst. Sprich auch wir beeinflussen uns selbst. Wer wollen wir sein? Wir rechtfertigen uns unsere Entscheidungen mit moralischen Konten etc. Wir definieren unsere Bild von dem was wir gern sein wollen. Und wichten mit Werten/ und Moral unser Handeln.

Die Reaktionen anderer machen immer was mit uns. Positiv wie negativ. Die Meinung anderer, ihr Sichten au die Welt, ihre Überzeugungen was gut und falsch ist. Meine Gruppe. Die Gleichgesinnten. Die anderen. Es macht immer was mit uns. Und all diese spannenden Wahrnehmungsverzerrungen. Es beeinflusst unsere Sicht auf die Welt und die Sicht auf uns. Unser Verhalten.

Und wenn man dann zuguckt auf Twitter und mitliest. Wie einem eingeredet wird, worum es den Kritikern geht. Wie alle zustimmen, wenn man schießt. Wie die Sicht auf Dinge beeinflusst wird. Wie Menschen beeinflusst werden. Kritik ist dazu da um Menschen rauszukicken. Alles nur bewusste Schlechtmacherei. Oder wie man blind Meinungen übernimmt. Nicht mehr hinterfragt, Das sagt was der Bubble sagt. Man kann das teilweise krass beobachten, wie sich die Tweets im Laufe der Zeit verändern. Wie sie sich immer mehr angleichen. Wenn Offenheit verschwindet. Wenn Feindbilder immer stärker werden.

Dann gibs die Momente, wo ich nachdenklich werde. Wenn ich das beobachte. Wenn ich mich frage, he der schrieb mal anders. Und die Erfahrung lehrt mich, was bringt meist nicht viel, das anzusprechen. Man sieht es nicht. Und überhautp es gibt ja so viele Gründe genau so zu agieren wie man es tut.

Und wenn man dann noch zu allem Übel mitbekommt, wie man beraten wird. Was dann wieder neue Schablonen und Muster aufmacht und automatische Gedanken. Fern des jeweiligen Kontextes. Weil man hat ja gerade an 2 Beispielen .. nun ja und man hat ja mitbekommen und nun ja. Es gibt nie das 1000 Seitige Handbuch dazu. Das die Berater auch selbst noch schreiben müssen, weil sie die systemische Komplexität noch nicht verstanden haben.

Quelle: Twitter Firestorms, Media Attention and Workload: Challenges of Impact Scholarship Revisited

Ich bin mittlerweile an dem Punkt – und ja es ist durchaus hilfreich zu beobachten um zu verstehen und ja ich sehe vieles mittlerweile anders – dass man das jedes Mal im Kontext bewerten muss. Und jedes mal die Motivation der anderen Seite neu verstehen muss. Es ist nicht immer gleich und es passt nicht immer die gleiche Schablone der Reaktion. Ja das was wir nicht können. Was Mutter Natur nicht vorgesehen. Dass wir differenziert die Situationen betrachten. Nein geht grad nicht um den Tiger im Gebüsch, auch wenn das unsere Handeln primär leitet.

Ja es gibt Situationen da gehts darum Menschen bewusst zu bekämpfen, manchmal auch nur um Klatsch und Tratsch innerhalb der eigenen Gruppe mit Abwertung anderer (machen will alle), manchmal um echte Kritik. Wirklich jemanden Rauskicken wollen, klein zu drücken, Einfluss zu reduzieren weil man Angst davor hat, selbst was zu verlieren … hmmm … selten. Klar gehts oft um Deutungshoheit. Wegen mir gar um Hegemonie. Aber da gehts nicht mehr um den Kopf / die Person sondern um den Inhalt. Ja die Person wird daher auch egal – auch der Umgang mir ihr. Man sieht das auf allen Seiten auf Twitter. Es geht um Weltanschauungen, Werte, die man verteidigt oder bekämpft. Die Person ist nur das Objekt an dem man das festmacht. Der Mensch dahinter ist egal.

Da wir aber keine emotionslosen Wesen sind, nehmen wir das natürlich persönlich. Und der anderen Gruppe unterstellen wir je immer nur das wirklich böse. Ja da gibs Wahrnehmungsverzerrungen. Muss ich noch mal genau sortieren. Jedenfalls kommen dann genau eben die andern Mitstreiter unserer eigenen Gruppen ins Spiel. Die, die uns erzählen wie böse die anderen sind uns beeinflussen in unserer Meinung . Die uns bestätigen und sollten und selten sagen „ist das wirklich so? Wollen wir mal anders gucken?“. Die, die sich auch selbst nicht hinterfragen. Die, die uns zur Seite stehen, damit wir ihnen zur Seite stehen. Und so kommt eins zum anderen. Und wir handeln – nicht objektiv. Wir nehmen Verhaltensweisen an. Wir nehmen Sichten auf die Welt an. Und ehe wir uns versehen tun wir Dinge, die wir früher nicht getan hätten. Wir sind sind fest davon überzeugt, dass es richtig ist, was wir denken, was wir tun.

Ich hätte hier gern ein Lied eingebaut, aber irgendwie passt nix.

Wir verlieren uns in anderen . Wir verlieren uns im Rausch. Das ist wie wir Menschen sind. Wenn wir nicht bewusst gegensteuern und hinterfragen. Uns selbst und die dienen wir folgen, die uns anleiten.

Wir könnten die Welt anders sehen. Wenn wir uns all den Mechanismen bewusst sind. Wenn wir uns selbst hinterfragen. Wenn wir die Gruppe hinterfragen. Andere hinterfragen. Oder wie Philipp sagen würde, uns bewusst mit Gegenpositionen konfrontieren. Vielleicht auch ein Grund warum mich all die Aktivisten/ Kämpfer für eine bessere Welt so abstoßen. Da ist nichts mit Hinterfragen der eigene Sicht auf die Welt. Es gibt nur Feinde.

Gehts mir darum einem Menschen so zu verbiegen wie ich ihn gern hätte? Was meinst Fritze, bin ich so? Ja schon klar Fritze. Ich find das grad nicht witzig. Gemüseeule ist übrigens verschwunden. Die is weit größer als du. Aber das nur am Rande.

In den dunklen Stunden beistehen? Wie es andere tun? Wie es sein muss. Wie „Freunde“ das machen. Wie man es in einem Team macht. Denen die Macht überlassen weiter Einfluss zu nehmen. Nein es ist jetzt nicht richtig. Es wäre falsch. Manchmal ist es besser hart aufzuschlagen als weiter zu fliegen. Auch wenns weh tut, lässt es einen mehr reifen und wachsen. Mehr als einfach weiter hoch hinaus zu fliegen. Immer näher an die Sonne. Nein höher pusten ist nicht richtig. Weggehen anstelle aufzufangen auch nicht?

Wahrscheinlich hast Recht Fritze.

Manchmal ist es aber besser, zu gehen. Auch wenns weh tut. Auch das ist ein Opfer. Auch wenns schräg klingt. Ob es was zum Guten ändert, willst wissen Fritze. Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich nicht. Es wird ausgesessen, es wird überlagert, es wird weitergemacht. Egal was ich tue. Nichts wird sich wohl ändern. Aber ich weiß, dass es anderes jedenfalls nicht geht und gar nichts ändern wird. Und auf die Dauer kann man sich nicht verbiegen, wenn nicht bestimmte Grundwerte passten. Ich weiß, dass es falsch ist einfach drüber hinwegzugehen … Aber allein kommt man eh nicht an, gehen den Aufwind der Unterstützung. Und ohne blauen Haken schon gar nicht. Oder ohne Aktvist an der Stirn. Ohne Weltverbesserer.

Was meinst Fritze? Ich rechtfertige mich nur vor mir selber, um mein Selbstbild aufrecht zu erhalten? Um meine Entscheidungen zu rechtfertigen/ mir schön zu reden. Mein Gewissen zu beruhigen …. Vielleicht. Aber wer hat sie nicht, die zwei Seelen in seiner Brust. Die inneren Kämpfe. Teufelchen und Engelchen.

Einfach den Stop-Knopp drücken, einfach verdrängen. Ist das gesund? Ist das wie es sein sollte? Ist es wirklich richtig, sich nicht länger als 2 Tage … ja Fritze ich weiß 2 Jahre is jetzt nicht … ach halt die Klappe. Du hast ja keine Ahnung von Moral. Der höchsten Instanz in uns. Das was definiert, was wir sind. Sein wollen. Vor uns selbst und vor anderen. Da das „vor anderen“ bei mir nur mittelprächtig ausgeprägt ist, gehts vor allem um das vor mir. Und das heißt halt die Dinge mir mir auszumachen. Egal wie lange es dauert. Von außen wird das nie passieren können. .. ach is dir auch schon aufgefallen. Gut, dass wir drüber gesprochen haben.

Wie oft habe ich schon letztes Jahr gesagt, wie übel das ist, zuzugucken und zu wissen, dass es falsch ist. Aber nichts ändern zu können. Wenn mir etwas nicht unterstellen kann, dann dass ich mich dran ergötze oder Befriedigung empfinde. Und man schaut zu, wie der Einfluss der anderen. Nun ja. Und die anderen die das Spiel nicht mitmachen. Auch bewusst entgegentreten müssen. Weil vieles eben mehr als eine Seite hat. Und es macht immer was mit uns. Da ist so vieles bei den anderen, die Einfluss haben, nicht richtig.

Ich kann nur mich selbst reflektieren. Versuchen die Welt breit zu sehen und nicht nur aus einer Richtung. Für mich lernen. Meine Erwartungshaltung an andere wird zwar immer da sein, weil wir nun mal so ticken. Aber es ist besser zu entkoppeln. Man kann nichts erzwingen. Schon gar nicht Selbstreflexion, Einsicht und Multiperspektivität.

Was meinst Fritze? Am Ende hab ich jetzt denen, die da sind in der dunklen Stunde, die Macht überlassen weiter Einfluss zu nehmen? Wer beisteht ist da. Ist loyal. Ist Retter in der Not. Der Heiligenschein naht. Ja ich hab die Bias gelesen. Wahrscheinlich wirds so enden.

Am Ende geht jeder allein mit sich schlafen. Jeder muss mit dem Bild von sich selbst schlafen können. Ich kann mich nur um meins kümmern soweit wie möglich unabhängig von anderen. Ich weiß, wer ich nicht gewesen sein will. Und welchen Werten ich nicht folgen will.

Der Regen klopft ans Fenster. Es regnet. Vielleicht erblüht jetzt wieder etwas neues. Vielleicht ist es jetzt dann nicht mehr so einsam da draußen. Also beim radeln. Ich hät jetzt gern Schmetterlinge. Hee und Fritze, ich warne dich, die Kohlweißling-Raupen am Kohlrabi lässt du mir fei in Ruhe. Sonst werde ich auf ewig dein schlechtes Gewissen sein. Hust.

Regrets collect like old friends
Here to relive your darkest moments
I can see no way, I can see no way
And all of the ghouls come out to play

And every demon wants his pound of flesh
But I like to keep some things to myself
I like to keep my issues drawn
It’s always darkest before the dawn

And I’ve been a fool and I’ve been blind (I’ve been blind)
I can never leave the past behind
I can see no way, I can see no way
I’m always dragging that horse around

All of his questions, such a mournful sound
Tonight I’m gonna bury that horse in the ground
‚Cause I like to keep my issues drawn
But it’s always darkest before the dawn

Shake it out, shake it out
Shake it out, shake it out, ooh whoa
Shake it out, shake it out
Shake it out, shake it out, ooh whoa
And it’s hard to dance with a devil on your back
So shake him off, oh whoa

And I am done with my graceless heart
So tonight I’m gonna cut it out and then restart
‚Cause I like to keep my issues drawn
It’s always darkest before the dawn

Shake it out, shake it out
Shake it out, shake it out, ooh whoa
Shake it out, shake it out
Shake it out, shake it out, ooh whoa
And it’s hard to dance with a devil on your back
So shake him off, oh whoa

And it’s hard to dance with the devil on your back (shake him off)
And given half the chance would I take any of it back? (shake him off)
It’s a fine romance, but it’s left me so undone (shake him off)
It’s always darkest before the dawn (shake him off)
(Oh whoa, oh whoa)

And I’m damned if I do and I’m damned if I don’t
So here’s to drinks in the dark at the end of my road
And I’m ready to suffer and I’m ready to hope
It’s a shot in the dark aimed right at my throat
‚Cause looking for heaven, found the devil in me (oh whoa)
Looking for heaven, for the devil in me (oh whoa)
But what the hell, I’m gonna let it happen to me, yeah

Schreibe einen Kommentar