Ekelhaft

Während die einen mal wieder zum lustigen Spinnen aufrufen, um 5 Min später davon zu reden, dass Menschen auf Zack sind wenn sie ernstgenommen werden während Zielkonflikte traden, hinterfragen wir unsere dabei aufkommenden Gefühle und Gedanken mit weniger inhaltsleerem Geschwurbel und mehr analytischem Wissen. Wobei das schon echt spannend is. Das eine regt mich uff, das andere bildet mich zu tiefst.

Ja Fritze alles gut, du spinnst hier jeden Tag. Und das ist vollkommen gut so. Wollte die Evolution so. Sicher bin. Schau der Hübl isst Insekten so wie du Fritze. Kannst ihn ja mal zum Essen einladen. Der war bei nem interessanten Podcast names „Politische Gefühle – Macht Ekel konservativ?“ zusammen mit der Franka. Ja ja der Franka. Die ich abbestellt habe, weil sie mir zu progressiv Stellung bezogen hat auf Twitta. Und ja aus Gründen steh ich da nicht drauf. Weil die Krisen unserer Zeit ein gemeinsames Handel brauchen und kein sich bekriegen und Gruppen bespielen. Wir kommen dazu später dazu.

Essen wir erstmal Insekten. Mahlzeit.

Also was soll jetzt dieser Ekel in politischen Debatten? Philipp erklär mal!

Ich glaube da gibt es zwei Faktoren. Einmal geht es natürlich im Kulturkampf zwischen den rechten und den linken Außenposten sehr darum, auszumachen, was steht für die eine Gruppe und sich dagegen zu wenden. Wenn das Essen von Maden und anderen Insekten jetzt eingeführt wird auch als Kampf gegen den Klimawandel als alternative Ernährung und das ist die Signatur der eher progressiven eher grünen vielleicht sogar Eliten, dann ist das ein gefundenes Fressen für die Konservativen und Rechten zu sagen „ja wollen wir gerade nicht“. Also alles was der Gegner vorschlägt wird abgelehnt. Das ist glaube ich ein Faktor. Und der zweite Faktor ist, dass es bestimmte Forschungen gibt zu Reinheit. Unter den Traditionalisten, Konservativen, Religionen sind Reinheitsthemen sehr wichtig. Also alles was mit Leben und Tod, auch Sexualität, Ernährung zu tun hat, wird besonders die Reinheit beton. Also Homosexualität gilt als unrein, Abtreibung und Sterbehilfe wir dals widernatürlich und unrein gesehen. Oder auch bestimmte Formen von Sexualpraktiken., Oder auch bestimmte Formen von Speisen und Essgewohnheiten. Und dieses Reinheitsdenken ist so ein Gebot des traditionalistischen Denkens. Das ist auch relativ stark korreliert mit einer Ekelneigung. Also Menschen die eine stärkere Ekelneigung haben, haben eher so Reinheitsgedanken. Und sind auf dem politischen/ moralischen Spektrum eher auf der konservativen Seite angesiedelt.

Philipp Hübl

Franke hat noch ne Ergänzung

Die Gegenseite so darzustellen als etwas, was ganz stark von der Norm abweicht. Als etwas was ganz unnatürlich ist. Das ist ein beliebter Spielball, den man allgemein oft einsetzt.

Franca Parianen

Okay das is spannend. Je stigmatisierter Menschen sind, um so weniger Empathie empfinden wir. Sagen die Hirnscans. Oha linksgrün-versifft kommt von Syphilis. War mir gar nicht bewusst. Frage mich ob das bekannt ist im Volke.

Ist man automatisch konservativ. wenn man Ekel empfindet? Ach kommt Leute. Ich bin konservativ. Sicher bin. Ich krieg schon Würgereiz, wenn ich nur an Ole Einar Björndalen denke. Wie er sabbernd ins Ziel läuft. Dieser Sabber … mua … mir is schlecht. Bringt mich zum Punkt des Windel Wechselns …. okay ich bin ja schon ruhig.

Also Ekel ist grundsätzlich normal. Ach nöö. Brauchen wir, damit wir uns nicht anstecken, vergiften blubs. Soviel zum Thema Körperflüssigkeiten und sonstige Teile fremder Menschen und so. Aber ob der moralische Ekel angeboren ist. Ich überlege noch. Es widert uns an – zum Beispiel der Sexualstraftäter. Wut und Ekel führen kombiniert zu sehr starken moralischen Urteilen. Klingt plausibel. „Ja die Leute fühlen ja so.“ Hmm, interessant. Kannst du natürlich politisch gut ausnutzen den Ekel. ☝Vor allem den moralischen. Ich sach mal quer durch alle Parteien. Dieses angewidert sein, kann man schön mitlesen auf Twitter. Das schaffen die da auch von ganz allein ohne Politiker-Unterstützung. Die brauchen das nur aufnehmen.

Hmm Franka meint, dass der Negativitäts-Bias und Ekel zusammenhängt. In unsicheren Zeiten tendieren wir alle dazu, uns darauf zu konzentrieren was wir kennen, was wir trauen können. Und grenzen uns gegenüber unbekannten Sachen ab. Das müssen wir noch mal googeln. Aber ja ich glaube ich komme mit. Oha Philipp erklärt noch mal. Ich nennen ihn demnächst wandelndes Lexikon. Der hat auch so Hirn, da geht nix verloren wenns mal drin ist. Wobei er dass dann auch sortiert wiedergeben kann. Ausgeschlafener Junge. Merker: Wenn man die anderen als eklig darstellen kann, dann kann man die eigenen Leute besser mobilisieren. Das ist ja ekelhaft. Hust.

Autoritärer Reflex ist wenn die Umwelt als bedrohlich erscheint (wenig Nahrung, wenig soziale Ordnung, Krankheiten), dann neigen Menschen dazu, sich eher auf ihre Gruppe zu besinnen. Fremde werden dann als Gefahr wahrgenommen. Die Regeln werden strenger. Die Leute werden autoritäre. Sie ordnen sich mehr ein. Und die Menschenfeindlichkeit nimmt zu.

Philipp Hübl

Gibt ne Parasiten-Stress-Theorie. Ist ne Studie, die besagt, dass in Ländern mit vielen Parasiten die Menschen weniger demokratisch eingestellt sind. Dafür aber auch kollektivistischer. Fremdenfeindlich, Misstrauisch. Strengen gegenüber Regelbrechern. Wobei Parasiten eher im globalen Süden vorkommen. Muss man jetzt mal drüber nachdenken, ob da der Schluss wirklich passt. Wobei die Theorie ist, dass wenn Leute sich in gefährlichen Zeiten an Regeln halten, dann sind die Überlebenschancen größer. Muss ich mal mit Corona bequatschen. Aber sagen wir mal so, ich würde im Süden nicht nur Parasiten als Gefahr sehen. Hust. wo isn grad eigentlich mal wieder Krieg?

Wobei Ekel natürlich auch nen kulturellen Aspekt hat. Also jetzt mal ehrlich, ich steh auf Badezimmertüren. So viel zum Thema, lasst die Menschen so leben wie sie wollen. Geht natürlich nicht. Muss dann schon so sein, wie man es progressiv toll findet. Was da immer wieder ausrutscht ist, dass da sLeben eben keine Einbahnstraße ist. Und auch die ganzen Genderdebatten nicht. Darum is das nicht so einfach, wie man das gern hätte. So viel zu Empathie.

Übrigens Franka, die katholische Kirche traut jetzt homosexuelle Paare. Ohne Zustimmung aus dem Vatikan. Und Markus finds gut. Vielleicht sollten wir die Stereotypen emm Verurteile mal anpassen. Brauchen glaube ein Update.

Jetzt sind wir an der Stelle, warum ich wieder weiß warum mir Franka zu progressiv ist. Ja was geht denn im konservativen Hirn vor? Und warum schaut keiner ins Progressive? Die Erklärung ist lustig. Weils im progressiven nix zu sehen gibt. In Zeiten von Gefahr etc. Da sind die großen Gefühle dann abwesend. Das erklärt auch die Regelbrecher bei Corona. Also nicht die spuckenden sondern die klammheimlichem.

Dinge, die sie eigentlich nicht wissen wollten: Ekelschwelle sinkt, wenn wir sexuell erregt sind 😱 Dann werden Hirnareale unterdrückt, die wir für moralische Urteile brauchen. Ich wage mal die steile These: Fortpflanzung ist wichtiger als Moral. ✌

Soderle jetzt kommt Philipps Moment oder besser meiner – ich knie nieder

Wir müssen berücksichtigen, dass es in der Forschung eine sogenannten liberal bias gibt. Also eine Art progressive Urteilsverzerrung. Dass sich die Forschung in den letzten 20 Jahren typischer Weise auf die Gegenseite bezogen hat. Die meisten Forscherinnen und Forscher sind selber sehr liberal / progressiv und haben sich stark konzentriert drauf „was bewegt denn diese anderen komischen Leute, die ich irgendwie nicht richtig verstehe“. Und es gibt mittlerweile auch Studien die bestätigen, dass man vielleicht zu sehr auf eine Gruppe geschaut hat und auf bestimmte Aspekte bei Verschwörungstheorien, Ekel und so weiter. Und die andere Seite ein bisschen vergessen hat. Und wenn man sich jetzt so Reinheitsthemen anschaut, so gibt es auch Zeichen dafür, dass auch Progressive Ekel und Reinheitsvorstellungen genauso haben. Also ein Naziaufmarsch zu sehen, wenn man sehr progressiv ist, löst auch Ekelgefühle aus.

Philipp Hübl

Das hat System, bin ich mir sicher. Also ich sage mal so, meine Beobachtung auf Twitter zeigt, dass Linke/ Progressive sehr vor Ekel triefen können. Zumindest mit Worten sind sie da auch stark. Und alles andere als offen. Dafür haben sie die Weisheit mit Löffeln gefressen. Diese progressive Urteilsverzerrung finde ich spannend. Und klar sind Verschwörungstheoretiker nicht nur Nazis. Corona hat uns viel gezeigt. Und was ich von den linken Systemkritikern halten soll, die sich wegen der Macht der Pharmakonzerne nicht impfen lassen, weiß ich bis heute noch nicht. Und überhaupt das System und Macht. Diese dogmatischen Mantras sind auch Sprachvorschriften sind alles andere als Offenheit. Also ich hätte schon gern gewusst was in so nem linken Hirn vorgeht.

Oha wir können von uns sagen, wir teilen gern – auch Geld. Und tun es dann doch nicht. Is glaube universell und unabhängig von der politischen Ausrichtung.

So jetzt kommen wir zum Franka Moment. Noch mal bezogen auf Unterscheide zwischen Konservativen und Progressiven.

Es sind einfach unterschiedliche Strategien, unterschiedliche Herangehensweisen. Da sind jetzt die linken so, dass sie am Anfang auch wenn es mehr kostet (Minuspunkte), mehr Sachen entdecken, mehr Sachen ausprobieren. Während die Konservativen sich mehr an den Sachen festhalten, die sie kennen. Und stärker versuchen Risiken zu vermeiden. Und jetzt muss man sich als Forscher fragen, warum habe ich das Spiel so designt, dass es gut ist etwas zu entdecken. Weil man muss sich vorstellen, ich bin in der Wildnis und muss herausfinden, was davon ist essbar. Dann kriege ich im Zweifel keine Minuspunkte, ich bin einfach tot, wenn ich etwas in den Mund stecke, was keine gute Idee ist. Wahrscheinlich haben wir am Ende einfach unterschiedliche Strategien, die sich auch gut und hilfreich ergänzen in vielen Bereichen. Und da muss Forschung aufpassen, dass sie nicht einfach Wertet auf so eine Art und Weise. Und sagt „das ist richtig und das ist falsch“

Dass die Linken mehr Graue Masse im Hirnareal für Konfliktverarbeitung (Cingulum) haben, wundert mich nicht. Die schlagen sich ja auch dauernd gegenseitig die Köppe ein ☝ Aha Liberale sind oft unentschlossen. Das könnte das Technologieoffenheitsding erklären 💡. Wobei ich mich auch da frage, ob das eine Frage des Trainings ist. Wie viel ist angeboren und wie viel trainieren wir. Das Hirn is auch nur ein Muskel. Grob gesagt. Schwer zu sagen. Ich überlege noch.

So und jetzt bekommt der Uffa auch noch seinen Moment

Ich will als Historiker nicht unbedingt Verteidiger des Konservativismus sein, aber natürlich ist die Modernisierung und die Veränderung der Welt – gerade jetzt auch aus ökologischer und wachstumskritischer Sicht auch grundsätzlich ein Problem. Da gibt es sich viele Probleme auf die Konservative und Rechte hinweisen. Und möglicher Weise auch zu recht. Für mich als Historiker, der sich mit Rassismus und Antisemitismus beschäftigt, ist immer sehr wichtig, auch eine Grenzziehung zwischen einem konservativen Denken was auf Erhalt und Bewahrung aus ist und „nicht jedem Trend muss man gleich nachfolgen“. Und dann auf der andeere Seit völkischen und extremistischen Denken. Und in den letzten Jahren hats halt bestimmte Entwicklungen in Europa und Nordamerika gegeben, die das sehr stark vermischt haben, um einerseits die Konservativen in die extremere Richtung zu drücken, aber auch um Anschlussfähigkeit für sehr radikales Denken zu schaffen. Ich denke da sind Emotionell sehr hilfreich gewesen, weil man so Überzeugungen schaffen kann und dadurch auch Gruppen zusammenhält. Wir sollten aber dennoch diese Grenze aufrecht erhalten. Also wenn jemand zum Beispiel sagt „ich finde Maden zum Essen einfach blöd und weiß auch nicht warum das sein soll.“ Dann kann es ja sein, dass die gleiche Person in 10 Jahren kein Problem mehr damit hat. Aber der Hinweise jetzt, dass es eine Veränderung der Welt ist, die nicht unbedingt sein muss, finde ich nicht automatisch problematisch. Von daher finde ich dieses Bashing der Linken gegen alles auf der rechten Seite auch ein bisschen problematisch. Aus politischer aber auch akademischer Hinsicht. Weil dieser bewahrende Moment vielleicht auch mit Emotionen unterstützt auch etwas bewährtes hat und vielleicht auch etwas wichtiges hat.

Uffa Jensen

Nein kann nicht sein, Das muss alles eingerissen werden. Kein Sein mehr auf dem anderen lassen. Und überhaupt Konservative sind dooooof. Oder so. Die können nie aber auch sowas von nieee Recht haben. Er trifft da nen grundsätzlichen Punkt. Kritiker sind nicht per se schlecht. Hier und da sollte man hinhören.

Soderle Franka weißt noch mal drauf hin, dass wir uns nicht nur unterscheiden, aber auch sehr viel haben, wo wir Gefühle teilen. Zum Beispiel Empathie. Und schau an auch Gerechtigkeit. Neid, Eifersucht. Wobei ich jetzt nicht glaube, dass wir das mit der Gerechtigkeit als gesellschaftlichen Konsens hinkriegen. Widerspreche mal wieder vehement. Umverteilung ist nicht vorgesehen beim Klima. Gendersternchen und Queerfeminusmus etc auch nicht. Gerechtigkeit am Anschlag funzt sicher nicht als Konsens. Erfahrung aus 3 Jahren Twitter-Klima-Debatten. Total falscher Dampfer. Sicher bin. Gerechtigkeit ist eben nicht gleiche Gerechtigkeit.

Stimme aber absolut zu, dass wir uns auf die Gemeinsamkeiten besinnen sollten, wenn wir miteinander reden wollen. Die Aussage ist nicht unbekannt. Aber irgendwer ist abgebogen und versucht Brücken mit Worten zu bauen, zu Gruppen zu denen ich nicht will. Ich denke noch.

Ei der Philipp wieder. Immer diese Selbsterkenntnisse/ Selbstanalysen. Zwei Schritte von mir selbst zurücktreten und mich selbst und meine Gefühle analysieren. Frei nach Buddha. Is da wirklich ein Schaden oder nur etwas wo ich mich reingesteigt habe. Würde mir natürlich nie passieren. Nieeeeeee. Ich bin die Kontrolle in Person und sowas von null impulsiv.

Das Ding mit der angeblichen moralischen Revolution der letzten 70 Jahre müssen wir uns noch mal angucken. Das is mir noch suspekt. Aber nicht mehr heute. Aber schon krass welchen Weg ich gegangen bin. Also gedanklich. Was ich gelernt habe. Wo ich Ansichten verändert habe. … und ich ging weiter … und gehe

Ich hab‘ Schmerzen in der Brust
Kann nicht atmen, denn Schuld liegt in der Luft
Man kann wegnehmen, was man will
Ich bleib‘ wer ich immer war und bin
Ich versteh‘ die Zeit nicht mehr
Eben gerade warst du noch hier
Immer, immer wieder holt es sich
Immer, immer wieder holt es sich
Immer, immer wieder
Immer, immer wieder
Du warst wütend und ich auch
Aber warum nur lassen wir’s nie raus?
Es leiden viele, die sich schämen
Sich wegdrehen, keiner hat’s ihnen angesehen
Ich versteh‘ die Zeit nicht mehr
Eben gerade warst du noch hier
Immer, immer wieder holt es sich
Immer, immer wieder holt es sich
Immer, immer wieder
Immer, immer wieder
Frag‘ mich nach allem, ich bleib‘ stehen
Du kannst schießen und die Lügen fliegen sehen
Ich bin stärker, als du glaubst
Die Wahrheit schreit so laut
Ich versteh‘ die Zeit nicht mehr
Eben gerade warst du noch hier
Immer, immer wieder holt es sich
Immer, immer wieder holt es sich
Immer, immer wieder
Immer, immer wieder
Ho-oh
Ho-uh-uh-uh, mh-mh, uh
Ho-oh
Ho-uh-uh-uh, mh-mh, uh
Wie lang wird die Zeit sich weiter um uns drehen?
Bis wir uns verjagen oder uns verstehen
Wie lang wird die Zeit sich weiter um uns drehen?
Bis wir uns vertragen oder untergehen
Ho-oh
Ho-uh-uh-uh, mh-mh, uh
Ho-oh
Ho-uh-uh-uh, mh-mh, uh
Wie lang wird die Zeit sich weiter um uns drehen?
Bis wir uns verjagen oder uns verstehen
Wie lang wird die Zeit sich weiter um uns drehen?
Bis wir uns vertragen

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