Nein große Träumereien, Utopien, Spinnereien, Geschichten der Zukunft gehören nicht an eine Hochschule, es sei denn es ist der Literaturkurs für Fortgeschrittene. Träumereien, Utopien sind wichtig. Gehören aber nicht an eine Hochschule. Zumal man dann meist unter dem Deckmantel der Utopien real existierenden meist linken Aktivismus als Fortschritt diskutiert. Wenn ich so die Utopie-Konferenzen resümiere. Am Ende hat das dann mit Utopien recht wenig zu tun. Also diesen großen Geschichten von der Zukunft – Vernunftbegabte Utopien. Aber genau das brauchen wir mehr. Wobei das andere zum Teil auch. Wie immer gibt es eben nicht nur diesen einen Knopp den man drücken muss.
zukunft
Die Fantasie wird siegen
Soderle dann jetzt etwas Theorie zur Fantasie. Aus Sicht der Hirnforschung und so. Weil ist wichtig, wenn man sich mit Geschichten / Utopien befassen will, um die neue Bilder von der Zukunft zu erzeugen. Weil auch da gibt es ein paar Dinge, die gut sind zu wissen. Es ist halt alles nicht so einfach.
Nicht meine Welt von Morgen
Was mir immer untergeht zwischen all diesen Kämpfen um die Zukunft, ist ein Thema, das für mich immer mit einer besseren Welt verbunden war. Das ist nicht dieses typische Gerechtigkeitsding. Ich hab mir für die, die nach uns kommen, immer erhofft, dass die Welt weniger durch Schein geprägt ist und mehr durch Sein. Ich bin ja noch in der DDR sozialisiert zum Großteil. Um dann in der Pubertät mit der Freiheit und dem Anders-Sein im Westen konfrontiert zu werden. Was viele, die die DDR verließen in Richtung Westen damals veranlasste wiederzurückzukehren, war diese Kälte. Dieses Ausnutzen von Naivität, diese Unechtheit. Dieser Schein. Dem du auch nicht rauen durftest, wenn du nicht gefressen werden wolltest. Man war das im normalen Leben nur bedingt gewohnt. Nicht dass es Selbstdarsteller nicht auch im Osten gegeben hätte, aber weniger. Es hatte ja eigentlich keine Vorteile.
„Warum brauchten die Wessis 13 Jahre fürs Abitur, ein Jahr länger als die Ostler? Antwort: Weil ein Jahr Schauspielunterricht dabei ist.“ — Regine Hildebrandt
Quelle: https://beruhmte-zitate.de/zitate/2001592-regine-hildebrandt-warum-brauchten-die-wessis-13-jahre-furs-abitur-e/
Und es ist mit der Zeit nie besser geworden. Man gewöhnt sich an Dinge. Erarbeitet sich Strategien, um Schein zu erkennen. Schaft sich seine Welt mit mehr oder weniger davon. Schaft sich sein Ich. Erfindet sich. Auch neu wenns sein muss. Und wen man will kann man sich dabei auch noch zerschnippeln lassen
Ja, wenn das nicht so schwer ist
Da hat wieder jemand Bücher gelesen. Aha. Und ich Videos geschaut. Ich les ja nicht so gern. Ja Fritze ich weiß, schlag mich, beiß mich. Ich wollte ja nicht. Der Algorithmus is schuld. Ganz sicher. Ich konnte nicht anders. Wir sind alle diesen doofen Algorithmen ausgeliefert. Schlimm, ich sags dir. Kann man nix machen. Fritze du weißt, ich mag dieses Augenrollen nicht. Kann ich nicht. Krieg ich Magen von. Fällt mir ein, ich hab schon lange nicht mehr Helga und Marianne geschaut.
Das ist also nicht so schwer, die Menschen zu überzeugen, neu zu denken. Ich bin nachhaltig verwirrt. Wer kennt das nicht. Man redet sich den Mund fusselig oder tippt sich die Finger wund, aber die wollen einfach alle nicht so neu denken wie ich. Sondern bleiben lieber in ihren alt bekannten Denkmustern hängen. Was ja normal ist. Die legt man ja nur ab, wenn an es bewusst will. Wenn man offen ist. Aber meist sind wir das ja in Diskussionen gar nicht. Also offen die Meinung zu ändern.