Dynamische komplexe (IT) Systeme

Ich glaube wir haben unsere Welt kaputt gespielt.

Also damals – also als ich noch jung und knackig war – so vor 15-20 Jahren, als ich in der Softwarebude arbeitete, da hatte wir das Problem, dass unsere Software immer mehr wuchs und wuchs, aber nicht mehr zu warten war. Du schraubst hier und es knallt am anderen Ende. Der Code so verschachtelt und umfänglich, dass sich keiner mehr rantraut. Mit jedem Projekt neue Codezeilen, neue Anforderungen, neue Fehler, neue Seiteneffekte. Und auch grundsätzlich neue eigene Ideen.

Und du weißt, du müsstest eigentlich alles neu machen. Weil keiner kanns mehr richtig beherrschen. Aber fuck, puh. Bisserl viel. Bisserl komplex. Bisserl dynamisch. Bisserl „kann man vielleicht noch mal gebrauchen“. Bissel „emm wer soll das bezahlen?“. Kann mich noch gut daran erinner, wie unser Vorstand sagte „Ja ich weiß, aber wer bezahlt uns das?“. Also frickelst du weiter. Und betest.

Ich hab von damals mitgenommen, dass ich immer versuche, nix ausufern zu lassen. Dinge wegwerfe, wenn sie keiner mehr nutzt. Dank moderner Softwareentwicklungsstrukturen und Sourcenverwaltungstools, kann man alles wiederherstellen. Und gleichzeitig schaut man immer regelmäßig zu, wie alle immer wieder die gleichen Fehler machen.

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