Kann Mensch kooperieren?

So wo waren wir Fritze?

Ich hab ja grad wieder diese WissensDokus von Arte entdeckt. Mag ich ja. Waren leider zu lange weg. Gab immer nur noch Hitlers was auch immer die xte Wdh. Jetzt is wieder mehr spannendes Zeug.

Menschen und Schwarmintellegenz. So ab Min 19.

Geh mal auf ne Viehmesse Fritze und frag Menschen, wie schwer so ein Rindvieh is. Um zu beweisen, dass die Nicht-Experten/ die einfache Masse da doch nur daneben liegen kann. Weil dumm. Weil nicht Experte. So und klar, natürlich alle verschätzt. Aber ach herje, wenn man den Mittelwert nimmt. Ei guck, 2 kg daneben. Is ja lustig.

So und nun spielen wir Schach. Gegen die Großen. Die ganz Großen. Als Gruppe. Beraten uns über den nächsten Zug, Schmeißen das Wissen zusammen. Denken über Einwände nach. Grübeln gemeinsamen. Bewerten neue Einfälle. Zielorientiert. Mit dem Wunsch zu siegen. Ein und guck. Die Gruppe kann mindestens mithalten mit dem Champ. Sachen gibs.

Ich bezweifele, dass man über andere Dinge sprach als Schach. Sich ablenken lies davon, welche Quote für wen auch immer man berücksichtigen muss in der Gruppe. Dass man bitte richtig gendert. Und mitmachen kann man erst, wenn wir mal das Vermögen umverteilt haben. Und das Mittagsmenü muss auch erstmal durchdekliniert werden.

Ich bezweifele nicht, dass Kooperation möglich ist. Ich bezweifele nicht, dass wir als Gruppe klüger sein können als Experten. Aber ich bezweifele, dass wir verstehen werden, welche Voraussetzungen es benötigt. Ich bezweifele, dass wir begreifen, dass es eine Fokussierung auf ein Thema bedarf. Und Vertrauen. Und somit Bereitschaft. „Macht einfach mal und kooperiert endlich, weil Wissenschaft sagt, das is gut“ wird nicht funktionieren. Das funktioniert nie. Hat die Evolution nicht vorgesehen. Aber wir können. Wenn wir wollen und müssen. Siehe den Beginn der Coronapandemie. Wir waren alle gleich. Und niemand wäre auf die Idee gekommen nicht zu kooperieren, wenn jemand anderes nicht die richtige „Einstellung“. Aber mit der Zeit veränderten sich die Rahmenbedingungen. Der Druck nahm ab. Und alles begang zu zerfallen.

Wir werden nicht kooperieren solange wir nicht andere Ansichten akzeptieren. Pluralität akzeptieren. Andere Meinungen als Bereicherung ansehen. Uns lieber niederbrüllen und abwerten. Egal in welcher Konstellation.

Schau mal Fritze aus dem Experiment vom Viehmarkt is was größeres geworden. Wir müssen wieder ein Buch kaufen.

Nicht alle Gruppen sind weise. Beispiele für solche Überlegungen sind zum Beispiel aufgebrachte Menschenmengen oder Investoren an der Börse nach einem Börsenboom oder -crash. Untersuchungen sind dahingehend nötig um mehr Beispiele für fehlerhafte Gruppenintelligenz aufzudecken und zu vermeiden. Dennoch ist es möglich, Schlüsselkriterien zu definieren, die eine weise Gruppe von einer irrationalen Gruppe unterscheiden.

  1. Meinungsvielfalt: Jeder Mensch besitzt unterschiedliche Informationen über einen Sachverhalt, so dass es immer zu individuellen Interpretationen eines Sachverhaltes kommen kann.
  2. Unabhängigkeit: Die Meinung des Einzelnen ist nicht festgelegt durch die Ansicht der Gruppe.
  3. Dezentralisierung: Hier steht die Spezialisierung im Mittelpunkt des Fokus, um das Wissen des Einzelnen anzuwenden.
  4. Aggregation: Es sind Mechanismen vorhanden, um aus Einzelmeinungen eine Gruppenmeinung zu bilden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Weisheit_der_Vielen

Auch Kooperation im Sinne der Wissensmehrung / Lösungsfindung braucht eine Rahmen. Dem viel entgegensteht.

Wir dürfen den Menschen an sich nicht idealisieren. Wir sollten versuchen ihn so zu sehen wie er ist. Kein perfektes Wesen, das nur falsch befüttert wurde im Kapitalismus. Das Gesellschaftssystem/ das Wirtschaftssystem sind relativ egal. Man kann damit zwar ein bestimmtes Verhalten bestärken/ abschwächen, aber nicht all den Nebel in unserem Kopf.

Unser Bild von uns Selbst. Ein Film zurechtgeschnippelt durch uns Selbst und fern der Realität. Mal mehr mal weniger. Und was ist überhaupt Realität? Egal. Der Blick auf uns, der Blick auf die Welt ein Resultat unserer Umwelt. Was wir für gut oder falsch erachten, nix was einfach so vom Himmel fällt. Wir ignorieren gern wie sehr wir nur Spielball sind in dieser Welt nix mit logisch und rational und allwissend. Stattdessen fett beeinflusst durch das Umfeld. Durch das was wir an Informationen so aufnehmen. Um uns zurechtzufinden.

Und so angereichert mit dem was unser Hirn gerade aufgenommen hat aus unserem Umfeld. Unbewusst / bewusst. Auch die Wertungen. Auch die Erklärungsmuster. Ob korrekt oder nicht, ist egal. Hauptsache man kann eine Ursache-Wirkung erkennen. Wenn einer x sagt, muss y die Ursache sein. Und die Auswirkung muss auch so und so sein. Und man selbst hat ja auch noch so ein paar Infos angelesen. Und die Meinung, die wir äußern, die is total unbeeinflusst. Hust. Von unserer Blase. Unserem Umfeld und der Dort vorherrschenden Meinung. Und so drehen wir uns im Kreis und bekriegen uns. Total rational und logisch, allwissend. Fern von Kooperation.

Wenn Gruppendenken oder gar Gruppenpolarisierung zu Kulturkämpfen führt, werden wir nie kooperieren. Man kämpft gegen einander und um Status untereinander. Dreht die Spirale hoch. Lebt in seiner eigen Welt. Jeder baut sie sich zusammen. Als Einzelperson und als Gruppe. Und weil wir vor allem zu Gruppen dazugehören wollen, wird die Gruppe immer stärker sein, als einzelne Stimme von außen. Innerhalb der Gruppe kann man unter gewissen Voraussetzungen was bewirken, aber auch nicht immer.

Je mehr verschiedene Ansichten / Ideen aus verschiedenen Gruppen man einfließen lassen kann, um so besser die Gesamtlösung. Aber solange man nicht erkennt, was dem im Wege steht. Solange man sich lieber bekämpft mit Vorurteilen. Solange man glaubt zu wissen, was die anderen denken. Solange werden wir nicht gemeinsam an einer guten Zukunft arbeiten und das Wissen nicht zusammenwerfen und nicht gegen den übermächtigen Gegner gewinnen.

Und solange man das nicht erkennt. Solange man nicht hinterfragt. Sich selbst hinterfragt. Die eigene Gruppe hinterfragt. Das Denken über andere hinterfragt. Sowohl die, die die Welt verbessern wolle, als auch die, die sie nicht ändern wollen. Solange besteht keine Hoffnung auf Besserung. Keine Hoffnung auf Dialog. Keine Hoffnung auf Schwarm.

Und auch das lässt sich nicht erkämpfen. Manche Dinge muss man selbst erkennen.

Und gerade die die Anführer sind. Anführer sein wollen. Können es wahrscheinlich nie. Gerade sie sind ihrer Gruppe verpflichtet. Müssen primär ihre Gruppe bedienen, um ihre Position nicht zu gefährden. Und genauso wird die eigene Gruppe nicht aufhören auf sie einzureden und einzufordern. Und mit einem nie endenden Grundgeräusch Hegemonie in der Gruppe erzeugen.

Wo mir der Jason wieder in die TL gespült wird. Wenn man sich einer Idee verschrieben hat, dann sind wir wieder bei unserem Hirn, wird damit alles erklärt. Wenn der Kapitalismus schuld ist, dann ist er es auf ewig. Er ist die Ursache für Konsum. Dass Konsum nicht materiell sein muss, egal. Wir verschließen unser Hirn. Dadurch kann auch die Intelligenz der anderen, der Masse nicht durchkommen.

Soviel zum Thema Kooperation. So viel zum Thema Schwarmintellegenz. Wir könnten. Wenn wir wollen würden. Wenn wir verstehen würden, was es braucht. Und gerade dieses Schachexperiment beweist, dass wenn wir viel Wissen, verschiedene Ansichten zielorientiert ausdiskutieren, dann sind wir stark als Gruppe. Wir schmeißen es aber weg. Alle zusammen.

Weil wir auch noch nicht ganz verstanden haben, warum wir so denken, wie wir denken. Inklusive schwarz/weiß. Weil wir nicht verstehen, dass das Hirn so die Komplexität der Welt für sich greifbar macht. Nicht weil manche Menschen dümmer sind als andere. Das ist ein Mechanismus, der in uns allen steckt und vielen anderen Tierarten. Wir zerlegen die Welt vor uns in links oder rechts. Nicht jedes Grad dazwischen. Wir reduzieren die Komplexität, um schnelle und bessere Entscheidungen zu treffen. Und wir müssen uns dauernd entscheiden. Und genau das machen wir immer. Wir denken s/w. So oft. Wir generalisieren. Plötzlich ist x das wesentliche Element. Und nicht nur eins von vielen.

Und das einzige was hilft wäre Achtsamkeit. Sicher bin. Lach. Man könnte auch sagen, bewusst hingucken. Aber das ist anstrengend. Aber vielleicht schaffen wir es ja doch bei einzelnen Themen.

Weil: „Die unabhängige Meinung mehrere Fachleute ist besser als die eines Experten“

Ach herje, WissKomm Keynote online. Nicht dass ich revidieren muss. Apropos WissKomm … wissenschaftliches Quartett. Moooooment. Da war doch was … es rattert … Voooooolkeeerrrrr …

Fritze, ich bin dann mal kurz wech.

Bisschen leicht
Bisschen schwer
Bisschen nah
Bisschen fern
Bisschen laut
Bisschen weit
Bisschen zart
Und bisschen weich

Der Sommer brennt noch unter meinen Füßen
Ich war die ganze Zeit unterwegs
Atme ein und kann endlich wieder fühlen
Und mein Blick wieder weit wie die See

In dem ganzen Chaos
Hab ich mich verloren
Und in dieser Wüste
Starte ich nochmal von vorn

Wenn wieder alles, wieder alles weg ist
Und alles zerbricht, oh
Und ich mich frag, wo denn mein Start ist

Schritt für Schritt
Schritt für Schritt
Schritt für Schritt
Schritt für Schritt

Bisschen neu
Bisschen mehr
Bisschen scheu
Bisschen leer
Bisschen Angst
Bisschen Mut
Bisschen spannend
‚N bisschen gut

Die Tränen und ich, wir beide fließen
Weiß nicht, wohin mich das führt
Zwischen all den Höhen und Tiefen
Darf ich mich neu sortieren

Und in dem ganzen Chaos
Hab ich mich verloren, ja

Wenn wieder alles, wieder alles weg ist
Und alles zerbricht, oh
Und ich mich frag, wo denn mein Start ist

Schritt für Schritt
Schritt für Schritt
Schritt für Schritt

Wenn wieder alles, wieder alles weg ist
Und alles zerbricht, oh
Und ich mich frag, wo denn mein Start ist
Schritt für Schritt

Schritt für Schritt
Schritt für Schritt
Schritt für Schritt

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