Heute ist Weltreparaturtag. Und keiner spricht darüber. Auf Twitter gibts 6 Tweets zu dem Thema und 3 sind von mir. Gut jetzt gibts noch ein paar mehr. Und dabei wäre es so wichtig. Aber unabhängig davon wieder mehr Dinge zu reparieren anstelle sie wegzuwerfen, kommt mit bei dem Begriff etwas anderes in den Sinn. Die Welt reparieren. Gerade jetzt. Weil im Moment ist es noch schwerer an eine gute Zukunft zu glauben als sonst. Ja die Welt reparieren. Oh wäre das schön. Ich habe Bedarf. Ich habe viel Bedarf.
Ich versuche hier seit Tagen die aktuellen Eindrücke und Erkenntnisse zu sortieren. Und daher ist heute auch kein Weltreparaturtag mehr. Und irgendwie knüppelt jeder Tag neuen Mist vor die Füße. Ich komme nicht mehr hinterher. Mein Kopf platzt. Nicht weil Dissonanz sich einstellt. Es ist anders. Es ist Unsicherheit und dennoch Wissen. Dinge passen zusammen. Müssen wieder in Frage gestellt werden. Der Welt ist das dann aber auch noch egal. Wer interessiert sich schon für uns Einzelne? Im Großen und Ganzen. Für unser Straucheln und nach Halt suchen. Aber wer Halt will, sollte die Relationen der Welt verstehen. Wobei verstehen relativ ist, wahrscheinlich ist es wirklich besser, irgendwas zu glauben. Mitzulaufen und mitzuschwimmen. Vor allem wegen der Moral.
Als ob nicht alles schon schlimm genug wäre, wird es mit jedem Tag nicht besser. Und grad im Moment ist es richtig schlimm. Warum ich mich immer beschwert habe, dass man nicht diverse linke Welt-Verbesserer-Themen zusammenwerfen soll? Warum ich immer Probleme gerade mit der Degrowthbewegung und dieser absoluten Gerechtigkeit hatte? Warum ich Probleme mit Jason und seine linken Ideen hab? Warum es nie gut ist alles miteinander zu vermixen? Warum das Vernetzen mit sämtlichen Aktivisten nicht gut ist? Warum Aktivismus grundsätzlich nicht hilfreich ist? Ja genau deshalb.
Ach ja, da draußen is mal wieder Krieg. Kriegszeiten sind immer ganz üble Zeiten. Auf so vielen Ebenen. Sie offenbaren so viel.
Kriegszeiten sind auch immer sehr moralische Zeiten. Und ja ich gönne mir die Klimaauszeit (LOL, ich sag nen Tag später nur noch LOL), um mich zum einem für ein paar Tage dem Weltgeschehen zu widmen und zum anderen uns Menschen wieder zuzusehen. Nicht nur beim Hassen und Morden. Und Utopien hinterherjagen. Sondern auch einfach wieder beim täglichen Steinzeithirn. Die Welt verstehen. Auch wenn Verständnis es nicht unbedingt erträglicher macht. Und manches sind dann Erkenntnisse, die ganz andere Dinge erklären.
Seit Tagen triefen die von Moral, die sonst Schnappatmung kriegen, wenn Moral eingefordert wird. Und jetzt sind es eben genau die, die andere dazu auffordern öffentlich die richtige Moral kundzutun. Die werten. Die sich damit selbst aufwerten und dabei die andern abwerten. Und nach den einfachen Antworten suchen. Wir kennen dieses Spiel. Gern nur mit vertauschten Rollen. Ich lerne, Welt und Bild setzen jetzt die Standards für journalistische Qualitätsarbeit. Und frage mich warum Ulf seit Tagen abgeht wie ein Schnitzel und Twitter anheizt als gäbe es kein Morgen mehr. Moralisch versteht sich. Ich lerne dann zufällig, dass den Springer-Verlag eine tief verankerten Solidarität mit Israel verbindet. Wenn Journalismus zugibt parteiisch zu sein. Gut über „Parteilichkeit“ bei diesem Thema kann man streiten oder eben auch nicht. Aber bedingungslose Liebe ist nie gesund. Und schon gar nicht, wenn sie dann noch dazu führt, dass man von anderen fordert. Einfordert. Man fordert ein, öffentlich Stellung zu beziehen. Und wer schweigt, ist moralisch fehlgeleitet. Eigentlich könnte der Hübl sein Buch neu schreiben. Würde ich behaupte. So wie Moral jetzt von der liberalen/ konservativen Seite gelebt wird, is es ja fast noch ne Steigerungsstufe zu dem was wir aus dem progressiven Spektrum kannten. Aber am Ende läuft doch auch wieder alles zusammen bei Identitäten, bei Gruppen. Bei einfordern von sozialen Standards. Bei Aufwertung der eigene Person/ Gruppe und Abwertung anderer. Und beim Kampf von wir gegen die. Und sogar wenn es um Krieg geht, wird dieser ausgenutzt im Kampf um Deutungshoheit in deutschen Landen.
Kriegszeiten sind auch immer Zeiten der Moral. Und doppelt wenn es auch unsere Vergangenheit betrifft. Und damit auch bestimmte soziale Standards greifen. Sozial erwünschtes Verhalten. Und plötzlich triefen grad die vor richtiger Moral, die sonst gegen Moral allergisch sind. Wobei es zweischneidig ist. Die Moral ist halt dann eben auch ganz schnell vergessen, wenn es um Menschenleben der Bösen geht. Wobei nicht mal das. Kollateralschäden an Menschenleben inbegriffen. Und überhaupt, die unterstützen die doch alle. Und ganz ganz schlimm sind die ganzen Menschenrechtsorganisationen. Amnesty, UN und so weiter. Alle schief abgebogen. Alle von Antisemitismus unterwandert. Ich atme tief ein, ich atme tief aus. Ja liebe moralisch empörten Konservativen, was habt ihr denn diese Organisationen von links dominieren lassen? Sich jetzt beschweren, wenn man nicht genau ihrem Weltbild entsprechend handelt, is jetzt auch etwas einfach. Und ja die „Wahrheit“ liegt wie so oft dazwischen. Aber was mich so richtig anwidert ist , wie wenig euch dann doch Menschenleben wert sind. Nicht mal humanitäre Hilfen, ja ich weiß, sie könnten in die falschen Hände geraten. Dann lieber gar nicht. Mich widert das alles an. Und ja, auch ich habe Moral und Werte. Zumal zu bezweifeln ist, dass so ein Vorgehen Terror besiegen wird. Biden warnt nicht umsonst vor den Fehlern, die die USA nach 9/11 begangen haben.
Aber anstelle die Komplexität der Lage zu verstehen und nach Lösungen zu suchen, haben wir die typischen Lagerkämpfe und Irgendwie blenden sie alle Dinge aus. Bei den einen ist es so als hätte dieser ganze Konflikt keine komplexe lange Geschichte, in der auch Israel nicht nur immer der Gute war. Als hätte das ganze erst mit dem brutalen Blutrausch der Hamas angefangen. Und plötzlich hat Netanyahu einen Heiligenschein. Als hätte vieles was man durchaus kritische betrachtet hat auch mit der Siedlungspolitik etc nicht stattgefunden. Mal ganz zu schweigen davon, dass die Gründung des Staates Israel nicht nur der Auslöser eines Bürgerkriegs war, sondern eben auch viele ihr Zuhause gekostet hat. Und ja, jeder erzählt davon seine eigene Geschichte. Und offizielle Dokumente von damals hält Israel bis heute unter Verschluss. Und was die Palästinenser an Dokumenten von damals hatten, haben sie erbeutet. So kann man ein Bild aufrecht erhalten. Und natürlich zeichnet eben jeder das positive Bild. Nur das positive Bild von sich. Und so eben auch die andere Seite. Und ihre Unterstützer sehen Palästinenser nur als Opfer. Und das ganze gipfelt dann z.B. in so Apartheidsvorwürfen gegen Israel. Und irgendwas mit Dekolonialisierung und Postkolonialismus. Liebe Grüße an Jason. Der übrigens auch sehr unauffällig aber auch sehr deutlich klar macht, dass aus seiner Sicht Israel versucht das umzusetzen, was Netanjahu erst im September dezent andeutete, als in der UN-Vollversammlung eine Landkarte gezeigt, die palästinensische Gebiete Israel zurechnet.
Womit ich dezent überleiten muss zum Klimathema. Und ja ich würde gern mit Jason und Co ein paar Worte wechseln. Ja mit denen, die großen Einfluss auch auf die bekannten Namen der Klimabewegung haben. die der Klimabewegung die schönen Lösungen versprechen. Die die Klimaschutz mit allen möglichen Themen verheiraten, um am Ende die perfekte Welt zu schaffen. Und warum sollten junge Menschen nicht genau das wollen? In einem Alter wo wir Menschen noch eicht beeinflussbar sind. Und auch noch große Ideale haben. Und wo wir zu gern denen folgen, die uns versprechen, die Welt besser zu machen. Die uns dann eben auch erklären, was die Ursachen sind für all das Leid, das existiert. Und so ist es auch nicht verwunderlichen, wenn man bedenkt welchen Einfluss Leute wie Jason oder Naomi Klein auf Greta Thunberg und Co haben, dass eben F4F und Greta sich auf die Seite des palästinensischen Freiheitskampfes geschlagen haben. Nicht das erste Mal. Und gleichzeitig schweigt man zu den Gräueltaten der Hamas. Und das Echo darauf erschüttert den Kampf ums Klima. Das macht schon wieder so viel kaputt. Als ob die Letzte Generation nicht schon genug zerstört hätte. Also nicht, dass ich nicht eh der gesamten Klimabewegung abgeschworen hätte, aber gut ist das alles nicht. Das ist Wasser auf die Mühlen derer, die Klimaschutz als linkes Thema sehen. Und ich habe dazu mehrfach erwähnt, dass es gerade die Klimabewegung selbst war, die Klimaschutz zu einem linken Thema gemacht hat. Aber mei, wie kann ich nur diese Kaputze haben.
Und auch für Jason gilt, zu dem was die Hamas tat, schweigen wir. Wie viele linke Intellektuelle schweigen. Oder hier und da auch verstörendes sagen. Yascha hat dazu einen schönen Aufsatz geschrieben. Etwas was man lesen sollte. Weil es erklärt. Es erklärt so viel. Und auch warum junge Aktivisten wie Greta eben sich so positionieren und auch fatale Netzwerke eingehen.
Wie sehr dann auch abstrakte „neumodische“ linke Theorien, Erklärungsmuster liefern, die a) mit Sicherheit keine Sau versteht und b) Dinge ausblenden und c) nicht zu Ende gedacht sind. Weltverbesserung und Kampf gegen Ungerechtigkeit strukturelle Erklärungsmuster/ Schablonen, die dazu führen, dass man ausblendet, dass auch Minderheiten selbst andere diskriminieren können bis hin zum Hass und zu Gewalt. Menschen sind nicht nur edel und gut. Und nicht nur Unterdrückte von struktureller Macht. Des Status quo. Ich lese diesen Text von Yascha und die Puzzelstücke fliegen wieder zusammen. Das in Schönheit Sterben. Also wenn es um die Lösung des Klimawandels geht. Diese absolute Gerechtigkeit. Strukturell. Systemisch. Konstruktivismus. Dekolonialisierung. Degrowth als Gesellschaftsform mit Auflösung aller Ungerechtigkeiten. Die perfekte Welt. Ich denke an Jason, ich lese von Judith Butler. Ohh Judith Ohh Judith, kann das moralischer Fortschritt sein? Und wo wir bei Judith sind, sind wir auch bei Eva. Und überhaupt. Es reicht sich die Welt schön zu denken mit ganz viel Gehirnjogging.
Yascha mag strukturiert Dinge darlegen, die irgendwie schon immer sichtbar waren. Oder eben total unlogisches weltfremdes Denken. Dieses „What?“.
Und wie sie sie zerreißen die Greta. Nicht nur bestimmte Bubbles auf Twitter. Sogar die israelische Regierung hat sie Terror-Unterstützer bezeichnet. Der Bildungsminister sie aus dem Lehrplan gestrichen. Wissenschaftler, Grüne und so weiter haben sie laut und eindeutig kritisiert oder sich von ihr abgewandt. Aber eilen sie ihr zu Hilfe die Jasons und Co? Ich habe nichts gesehen. Die die eigentlich daran Schuld tragen. Aber es ist da auch besser zu schweigen, weil merkt eh keiner, dass man euch die Löffel langziehen müsste. Menschen lieben die einfachen Antworten. Und die bedeuten in dem Fall mal wieder, dass wir nicht nach Gründen fragen sondern einfach urteilen, verurteilen. Ich glaube das was sie und ihre Mitstreiterinnen da taten und auch die Plakate die sie hochhielten war falsch. Und eben mehr als nur Sorge um die Zivilbevölkerung in Gaza. Wie Zeke Hausfather oder andere Klimawissenschaftler vermutetet. Free Palestine is dann halt doch ne andere Nummer. Aber das sie das nicht verstehen, nicht verstehen woher diese Gedanken kommen und wie sehr Klimaaktivismus mit vielen anderen linken aktivistischen Themen verschmolzen ist, zeigt auch wie wenig man sich eigentlich mit dem Thema Aktivismus befasst hat oder all den spannenden Wissenschaftlern/ politischen Aktivisten, die auf den Zug der Gerechtigkeit aufgesprungen sind. Und auch in der dt. F4F Bewegung findet man Post, dass Klimaschutz nur dann was wert is, wenn er antikapitalistisch, antikolonial, antirassistisch etc. ist. Aber die jungen Menschen beschützt vor zu viel von diesen linken Einflüssen hat nie einer.
Der Barkmann hat damals mal gesagt, auch gute Menschen können den falschen Ideen anhängen. Dieser Satz lässt mich jetzt seit wohl mehr oder weniger 3 Jahren nicht mehr los. Ich musste mir am Ende das erarbeiten, wovor er mich warnen wollte. Der Barkmann. Aber wie so oft im Leben, hilft es rein gar nix, wenn dir jemand von außen was erklärt, dich belehrt. Wir wollen es doch eh oft nicht hören. Es funktioniert eh erst dann, wenn du selbst willst. Wenn du hinterfragst, verstehen willst. auch bereit bist, ehrlich hinzusehen. Und eben dann auch loszulassen. Zumindest solange du noch in der Lage dazu bist. So lange es eben nicht zu sehr an deine Identität geht. Werden Menschen wie Judith oder Jason oder sonstige linke Intellektuelle ihre Theorien ändern? Ihre Weltbilder? Wahrscheinlich nicht. Zu sehr ist ihr Selbstbild darin verstrickt. Aber die Menschheit ist nicht frei modellierbar. Und Abstraktion, die dann auch noch unbequeme Dinge ausblendet, eben am Ende Nährboden für die nächste Katastrophe. Es ist nicht dass erste mal, dass Design zum Desaster führt. Bzw. der Wusch nach einer besseren Welt blutig „endet“.
Ja es wird Zeit diese Dinge loszulassen. Größe zu zeigen. Diesen Teil loszulassen, der Lösungen propagiert, die nicht zu Ende gedacht sind. Die magischem Denken unterliegen.
Nein diese Theorien sind nicht die Lösung. Waren sie nie. Lösungen sind nie die Extreme. Sie sind am Ende eher immer die Hindernisse. Die Ränder. Die Lauten. Die extremen Gegensätze. Die absolute Gerechtigkeit. Negative Seiten ausgeblendet oder wie Yascha sagt, durch einen Systemfehler in der Analyse betriebsblind geworden. Es darf nicht sein, was nicht sein darf. Um so einfacher gleichzeitig Kritiker immer mit den übelsten Stempeln zu versehen wie Nazi, Rassist etc. Wir kennen die Debatten. Wer Einwände erhebt, wird kollektiv im Sinne des Guten verteufelt. Als Privilegierte sollte man einfach die Klappe halten und sich mit dem richtigen Wissen befüttern lassen. Dass auch Minderheiten oder Opfer nicht frei von bösen Gedanken und Taten sind, denen man sich in den Weg stellen muss, ist eben dann nichts was in diese Theorien passt. All dieses Strukturelle. Strukturelle magische Denken. Mit den richtigen Märchen.
Den Märchen und ich benutze jetzt bewusst dieses Wort, denen man dann auch als junger Aktivist ausgesetzt ist. Die dann zum Beispiel aus Klimawandelbekämpfung den Kampf um die absolute Gerechtigkeit machen. Und ja dass dann auch Teile der Klimabewegung von viel zu linken, viel zu wilden Ideen vereinnahmt werden, ist nicht erst seit heute klar. Auf der Suche nach Gerechtigkeit und einer besseren Welt, können die jungen Menschen noch am wenigsten einschätzen. Es klingt doch alles so schön und verlockend. So gut. Und zusammen kämpft es sich doch am besten für eine bessere Welt. Ich will das gar nicht verurteilen, wie es grad manch anderer macht. Ich verurteile eher die, die sie missbrauchen. Und glaube mit den Lösungen der Klimakrise gleich noch mal diverse andere linke Ideen umsetzen zu können. Und nein, Mensch ist eben nicht edel und gut.
So wie man recht schnell Menschen als Nazis abstempelt, sind wir nun sehr schnell mit dem Vorwurf Judenhass, Antisemitismus etc. pp. unterwegs. Ach und Endzeitsekten. Hab eh seit ein paar Tagen Probleme mit einige Tweets von Ruud. Da konnte ich dann nicht mehr an mich halten. Aber all das ist wieder ein Stück im Puzzle.
Interessantes Publikum hat er angezogen mit dem Tweet, der Ruud. Und während ich noch darauf hoffe, ihn vielleicht zum nachdenken gebracht zu haben, um dann nicht das ganze Klimathema zu verteufeln und die ganze Bewegung abzustempeln, schießt Greta genau ins Ziel. So bleibt erneut auch die Erkenntnis, dass der organisierte Teil der sozialen Bewegung reflektieren sollte, wie sehr man sich vielleicht auch mal hinterfragen sollte. Auch hinterfragen sollte, wessen Ideen man verfolgt. Und ob das alles der richtige Weg ist. Aber wie so oft, hilft es nicht wenn jemand von außen sagt, was sein sollte. Wie sagt der Volksmund so schön: Selbsterkenntnis ist er erste Schritt zur Besserung. Man muss es selbst hinterfragen und vor allem wollen. Und verstehen wollen.
Ja ja ist irgendwie diese Hoffnung, die nicht sterben will, dass man erkennt. Sich von den Gedanken derer löst, zu denen man aufgesehen hat. Weil man erkennt, dass es eben doch nicht das ist was es schien zu sein. Dass Kritik auch berechtigt ist.
Und um noch mal den Bogen nach oben zum Krieg zu spannen. Ich war nie ein Freund von Erbschuld. Weder bei CO2 noch bei den dunkelsten Stunden der dt. Geschichte. Ich bin nicht verantwortlich für die Taten des dt. Volkes von vor 80/90 Jahren. Ich trage im heute, hier und jetzt Verantwortung. Und gerade die Vergangenheit lehrt uns wie grausam Menschen sein können. Wie schnell man entmenschlichen kann. Wie schnell man zu Bestien werden kann. In Gruppen. Wir gegen sie. Und nein blinde emm bedingungslose Solidarität kann nicht die Lösung sein. So wie es auch nicht die Lösung sein kann, dass jede Kritik oder Nicht-Gefolgschaft als Antisemitismus abgestempelt wird. So immunisiert man sich gegen Kritik. Und ja auch Teile der Israelischen Politik verstehen dieses Spiel der Worte, der Vorwürfe, der richtigen Geschichten. Und nein es ist eben nie gut auf einem Auge blind zu sein. Und nur das gute zu sehen.Das man dann auch noch gekonnt ins rechte Licht stellt. Ich kann es nicht den einen vorwerfen, um dann das gleiche zu tun. Im Krieg geht es auch immer um Selbstdarstellung, um Verbündete auf seiner Seite zu haben. Aber diesem Einfordern von bedingungsloser Liebe werde ich nicht folgen. Davon wird kein Baby wieder lebendig. Und ich habe drüber nachgedacht, ob ich es unterstützen würde, wenn die Ukraine in Russland einmarschiert, um Wladi zu vernichten. Und nein würde ich nicht. Egal was welcher Botschafter fordert. Und vor allem was Springer einfordert. Demokratie heißt nicht, dass ihr mich zwingen könnt, das Ermorden von Zivilisten zu unterstützen. Feuer bekämpft man nicht mit Feuer. Und vor allem Terror nicht mit neuen Opfern.
Unsere Verantwortung ist meiner Meinung daher wachsam zu sein. Und da wo es nötig ist, überlegt Unterstützung zu garantieren, und da wo es nötig ist, sich auch in den Weg zu stellen. Und vor allem hier vor Ort dafür zu sorgen, dass Recht durchgesetzt wird. Aufrufe zum Völkermord und ähnliches sind zu ahnden. Hart. Das Böse bekämpft man nicht, indem man vor ihm die Augen verschließt.
Diese moralische Selbstdarstellung macht mich fertig. Dieses Empören über andere. Dieses „die richtige Moral haben“ vor sich hertragen. Dieses sich selbst aufwerten und andere abwerten. Es ist immer das gleiche Spiel. Ich komme vor Stöhnen gar nicht mehr aus dem Gestöhne raus. Frage mich im übrigen wie viele arabische Mitmenschen Fans von Böhmermann und Co sind und nur so drauf warten, dass Böhmermann sich klar äußert, so dass sie sofort und gleich ihren Hass ablegen können. Dieses magische Denken ist faszinierend. Apropos Böhmermann. Der läd sein moralisches Konto auf indem er Lanz/ Precht parodiert. Gut solange unsere Medienschaffenden sich mit sich selbst befassen, kanns ja nicht so schlimm sein in der Welt. Mich stört übrigens, dass bei aller Empörung über Precht/ Lanz sich niemand damit beschäftigt hat, worüber sie eigentlich gesprochen haben. Das war ja kein Grundkurs in jüdischer Religionslehre. Ich hab ml mal kurz reingelinst in Minute 10. Aber schweigen wir lieber zu den Konflikten in Israel. Und Lanz Entsetzen. Ach was solls. Und obs wirklich sinnvoll, dass jeder seinen Senf zu aktuellem Weltgeschehen abgeben kann in x Podcast, die es von der Sorte gibt, ich glaub darüber habe ich ja schon mal nachgedacht. Es ist und bleibt immer eine Gratwanderung. Aber abarbeiten tun wir uns an Lanz/ Precht. Als ob das der Nabel der Welt Podcast wäre. Empör.
Ich ertrag das alles nicht mehr. Ich trete in den Moral Streik. Unbefristet.
Lerne gerrade, dass auch Julia Steinberger Israel einen Apartheidstaat nennt. Ahhpuuhh. Ich wills gar nicht wissen. Nein ich wills gar nicht wissen. Nein ich bin nicht sauer auf Greta, aber langsam richtig wütend auf all die Linksdreher, die nicht nur selbst falsch abgebogen sind, sondern die jungen Menschen mitreißen. Und damit die ganze Klimabewegung. Aber ach was will ich nur immer. Außer nicht mehr hinsehen. Die komplette Degrowth-Bewegung ist durchseucht von wilden linken abwegigen Ideen. Und kommt mir jetzt bloß nicht wieder mit „die wollen ja nicht die Wirtschaft runterfahren weil sie die doof finden, aber anders gehts ja leider nicht CO2 zu sparen“.
Manchmal will ich nur noch die Augen zu machen und aufhören zu atmen. Weil wir eben nicht vernunftbegabt sind. Weil wir uns Märchen erzählen und Märchen glauben. Und ich sage bewusst Märchen. Und im schlimmsten Fall töten wir. Blind vor Hass oder auch Ignoranz. Und Menschen eben nicht edel und gut sind. Oder wie es auf der einen Seite Stand bezüglich Gramsci so sinngemäß: „Wie bei Linken weit verbreitet hatte er ein zu positives Menschenbild“. Aber das Böse verschwindet nicht, wenn man die Augen vor ihm verschließt.
Mache jetzt lieber wieder in Klima, auch wenn man zurück auf Los muss. Aber das ist weniger moralisch.
Haben sie kommen seh’n
Diese Worte wie Bomben
Visierten das Herz, zerstörten den Kern
Und der Blick ist verschwommen
Doch wie hat es begonnen?
Wir werden zu Inseln
Dreh’n haltlos im Meer
Was uns verbindet
Seh’n wir nicht mehrWir müssen wieder Brücken bauen
Uns wieder in die Augen schauen
Das Feld noch nicht geräumt, doch all der Staub hat sich gelegt
Lass uns heim geh’n, ich hab Heimweh
Aus den Trümmern wieder Brücken bauenWarum scheint es viel leichter
Sich in Hass zu verlieren, die Gefahr ignorieren,
Als zu versuchen
Perspektiven zu drehen
Die andere Seite sehen
Tausende Jahre
Haben wir im Gepäck
Haben wir draus gelernt
Man fragt es sichWir müssen wieder Brücken bauen
Uns wieder in die Augen schauen
Das Feld noch nicht geräumt, doch all der Staub hat sich gelegt
Lass uns heim geh’n, ich hab Heimweh
Aus den Trümmern wieder Brücken bauenWenn zementierte Egos
Eingezäunt mit Stolz und Ehre
Und Sturheit was wert wär’n
Dann wär’n wir alle MillionäreWir müssen wieder Brücken bauen
Uns wieder in die Augen schauen
Das Feld noch nicht geräumt, doch all der Staub hat sich gelegt
Lass uns heim geh’n, ich hab Heimweh
Aus den Trümmern wieder Brücken bauen
1 Gedanke zu „Weltreparaturtag: Moral, Märchen, Krieg“