Politische Feinde oder Hauptgegner hab es ja schon immer. Nur können wir uns meist nicht mehr so richtig an die Vergangenheit erinnern. Ich weiß nicht mehr, ob in den 90er die SPD auch alles doof fand was von der Union kam und umgedreht. Und ob das wirklich konstruktiver war als heute. Und klar hat man immer versucht, sich besser darzustellen als die anderen, weil man ja regieren wollte. Also als Partei. Ich rede nicht von Wählern. Und ich kenn noch die Debatten im Bundestag Ende der 90er, die waren auch ein Twitter am Anschlag. Ich finde ja eh, dass wir heute auf social media das haben was früher und auch heute noch in der Politik normales Tagesgeschäft ist.
Ich glaube ich hatte schon mal erwähnt, dass ich mich in den 90ern intensiv mit Politik befasst hatte und mir damals schon die Art der Debatten auf den Schnürsenkel ging – Deutschland kann es besser. Und des ist nicht anders geworden, nur dass wir das ganze jetzt nach außen getragen haben. Früher haben die Politiker sich doof angemacht und sind dann ein Bier trinken gegangen. Heute kämpfen Armeen von Twitterern gegeneinander und gegen sicher kein Bier danach trinken. Was für Berufspolitiker wie Profisportler normal it, dass man im Wettstreit gegeneinander sich auch mal unsanft anfasst und bekämpft , aber dann umschalten kann, dass hat das „Volke“ so nicht gelernt. Stattdessen verhalten wir uns dann eben wie kleine Soldaten, die einen Krieg gewinnen müssen. Und dann wird das ganze auch noch zu einem Markt. Auf dem man sich dank social media verkaufen kann, Einfluss gewinnen kann, gefühlte Macht. Und wenn einem die Möglichkeit geboten wird, streben Menschen danach. All diese Anheizen auf Twitter/ in den Medien. Sie sind alle gleich, egal für welche Seite sie sich einsetzen. Es geht irgendwie meist darum vom Gegner das schlimmste zu denken und ihn dann zu bekämpfen.
Wie haben eine Dauerwahlkampf. Einen Kampf und Deutungshoheit. Progressive, die keine Grenze der Weltverbesserung mehr kennen. Konservative, die irgendwie dagegenhalten müssen. Instrumentalisierung von Wissenschaft. Diverse Krisen. Öffentlicher Diskurs in einer Größe für den unser Hirn nicht gemacht ist. Und eigentlich bräuchte man eben zur Lösung dieser Krisen Führung, klare Kommunikation, klare Aufgaben. Und es ginge, wenn man wollte. Stattdessen lassen wir uns wieder ablenken. Debattieren lieber Wochenlang über Pamphlete, die ein 15 Jähriger verfasst hat, jenseits von Hirn und Verstand vor 35 Jahren. Davon wird rein gar nichts gelöst. Und ganz ehrlich bevor sich in D wieder das wiederholt was wir vor 100 Jahren hatten, haben wir den Klimawandel total smooth 10 Mal gelöst. Morgen kommt die AfD an die Macht dank Hubsi und überfällt dann übermorgen Polen. Mit Mistgabel und Hacke. Sicher bin. Manchen Weltuntergangsszenarien bin ich auch echt leid. Und was Antisemitismus betrifft, gibs da auch das ein andere andere was man diskutieren sollte, was eben nicht nicht „Biodeutsche“ betrifft, aber gern von gewissen Parteien ausgeblendet wird. Lasst Hubsi im Dialog mit der jüdischen Gemeinde Buße tun und dann is gut.
Und können wir uns dann bitte wieder um die echten Probleme kümmern? Aber vielleicht ist das auch einfach nur wieder so Thema, mit dem wir uns ablenken, wo jeder meint er kann seine Senf dazu abgeben. Was die Lösung der Krisen betrifft, schweigt man lieber. Wie hieße das Ding? Irgendwas mit Fahrradschuppen.
Und können wir uns dann bitte wieder um die echten Probleme kümmern? Aber vielleicht ist das auch einfach nur wieder so Thema, mit dem wir uns ablenken, wo jeder meint er kann seine Senf dazu abgeben. Was die Lösung der Krisen betrifft, schweigt man lieber. Wie hieße das Ding? Irgendwas mit Fahrradschuppen. Was mir bislang aber von dem guten Parkinson verborgen blieb, ist sein Gesetz der Trivialität: „Die auf einen Tagesordnungspunkt verwendete Zeit ist umgekehrt proportional zu den jeweiligen Kosten.“ Soziologendeutsch, ich weiß. Aber genau das ist gemeint, wenn man vom Bikeshedding-Effekt spricht: der im Vergleich zu den wichtigen Fragen viel zu hohe Zeitaufwand, der für Nebensächlichkeiten draufgeht. Der Name ergibt sich aus dem Beispiel, das Parkinson anführt, um sein Gesetz der Trivialität zu erklären. Da hat ein Finanzausschuss zwei Minuten über den Bau eines 10-Millionen-Atomreaktors diskutiert, sich aber 45 Minuten mit einem Fahrradunterstand beschäftigt dessen Kosten nur 2000 Dollar betrugen – also quasi das 20-fache an Zeit für ein Thema, das mit Blick auf die Investitionen um das 5000-fache unwichtiger war.
Die Flucht in Trivialitäten ist vor dem Hintergrund von Hierarchie und Mikropolitik nicht zwangsläufig der Inkompetenz einzelner Akteure zuzuschreiben, sondern zu einem gewissen Teil auch dem Sicherheitsdenken vieler Führungskräfte, oder genereller formuliert: einer gering ausgeprägten Fehlerkultur. Denn wer nichts riskiert, kann auch nicht tief fallen. Lieber den Mund halten, als wie der letzte Depp dazustehen. Also lieber an Kleinigkeiten den Claim abstecken, als am Großen zu scheitern. Bikeshedding kann also durchaus eine bewusste Strategie sein.
Bikeshedding: Wenn die Nebensache zur Hauptsache wird
Und genau das passiert andauernd. Strukturwandel befeuern, nen Plan haben wohin D sich entwickeln kann, ohh Gott welch heißes Eisen. Und darum diskutieren wir auch jahrelang Tempolimit. Gepflegt im Kleinkrieg.
Ich frage mich, wie viel anders das früher war. Wie viel „Wir sind dagegen“ es damals schon gab, so rein aus Prinzip. Ich kann mich nicht mehr erinnern. Bis eben auf die Bundestagsdebatten und da würde ich sagen, war man als Opposition früher auch schon prinzipiell erstmal dagegen. Aber
Während der Anteil der einstimmig verabschiedeten Gesetze von der ersten Wahlperiode (1949–53) bis zur siebten Wahlperiode (1972–76) kontinuierlich von 19,3 % auf 72,9 % anstieg, sank er seitdem ab und 2005–09 wurden noch 21,6 % der Gesetze einstimmig verabschiedet. Dies hängt mit dem Einzug der Grünen und später der PDS in den Bundestag zusammen, die sich oppositionell profilierten. Seit 2017 ist der Bundestag mit der AfD noch kontroverser geworden.
Handwörterbuch des politischen Systems Gesetzgebung
Bis in die 70r war es wohl man anders. Dann wurde das Parlament pluraler und die Meinungen kontroverser und Profilierung wichtiger. Am ende ist es immer ein Buhlen um Wählerstimmen. Ein Problem der Demokratie. Und dieses Buhlen ist jetzt zu einem 24 Stunden Job geworden. Irgendeine Wahl is immer grade. Die Regierung redet zwar gern über Kompromisse, schafft es aber nicht wie bei vielen anderen Themen proaktiv Verständnis zu generieren. In Zeiten wie diesen reicht es nicht, wenn Olaf sich wünscht, dass öffentliche Diskurse weniger aufgeregt wären. Ich finde dieses progressive Wünschdirwas eh immer schräg. Hat sich dieses pädagogische Konstrukt wirklich bewährt? Weiß nicht. Klare Ansagen und Führung wären glaube zielführender.
Ich hab beim Radeln heute nachgedacht. Die Welt hat sich verändert. In vielen Punkten. Und ich rede jetzt nicht von Zeitenwende und wer Wladi früher mochte und jetzt dran scheitert. Sondern all das wie sich unsere Leben verändert hat. All das was wie er auch an negativen Dingen geschaffen haben siehe Klimawandel. Gesellschaften haben sich verändert. Die digitalen Medien verändern Diskurs, Gruppenbildung, Meinungsbildung und so weiter. Auch Politik kommt nicht mehr hinterher. Auch nicht die progressiven Parteien. Die zwar fortschrittlich in ihren Werten zu sein scheinen, aber eben auch an dem „Fortschritt“ der Rahmenbedingungen scheitern. Es reicht auch nicht etwas ins Mikro zu stottern und so zu tun als würde man erklären, um anders zu sein als der Stereotyp-Politiker mit seine Phrasen. Die Olaf bis zum Erbrechen gut beherrscht. Der klingt wie ne KI teilweise. Während Politik noch drüber nachdenkt, welches Kommunikationskonzept man aufstellen kann, hat sich die Öffentlichkeit schon ne Meinung gebildet. Empör. Und da Opposition ja besser sein will, muss sie diese Empörung aufgreifen. Und so weiter.
Auch früher hat man politische Hauptkonkurrenten gehabt. sie als politischen Gegner oder politischen Feind bezeichnet. Was aber heute passiert, man muss dagegen sein und Teile der Öffentlichkeit sprechen einem dann auch ab, Themen selbst bearbeiten zu wollen. Es ist eh nicht gesund, dass Umweltthemen/ Klimathemen mit einer Partei gedanklich unsren Köpfen verheiratet sind. Wir müssen davon weg. Aber auch das ist ein Punkt den Politik noch nicht verstanden hat.
Und ich stimme Maren ja zu, dass es wichtig ist, dass wir die Unzulänglichkeiten unseres Hirns – also die Dinge, die uns heute im Wege stehen, auch wenn sie mal viel Sinn gemacht haben – anerkennen. Und wahrscheinlich is das auch der einzige Weg wieder zusammenzufinden bei den großen Herausforderungen unserer Zeit. Aber wenn man die Erläuterung von unseren „Denkfehlern“ an die Klimaproblematik knüpft hat man auch schon wieder verloren. Zumal, wenn man sich offen dort engagiert. Dann is man im gleichen Mist gefangen was Vorurteile und Kulturkampf betrifft.
Wobei das grundsätzlich fast ein aussichtsloses Unterfangen ist. Zum einen weil niemand hören will, dass er nicht die 100% Kontrolle hat und nicht die Krone der Schöpfung ist und zum anderen weil man so viel auch in Frage stellt auch von progressiven Ideen/ Theorien. Nach denen auch progressive Parteien leben. Dass Mitmachprojekte zwar toll sind, dass Herdentier Mensch aber auch Führung braucht, neLeitkuh oder nen Leithammel. Und noch ein paar andere Dinge.
Ja auch für Politik gilt, die Dinge die eigentlich normal erscheinen, die es immer schon gab, sind heute durchaus mit Vorsicht zu genießen. Am Ende sind die großen Herausforderungen unserer Zeit wie früher der kalte Krieg. Dinge die sich nicht zur Profilierung einigen. Und für die man nicht die alleinige Deutungshoheit haben darf. Es gibt genug andere Themen an denen man sich kämpferisch abarbeiten kann. Hoch moralisch versteht sich. Es wird nie ein kuscheliges großes politisches Wir geben. Und je mehr man versucht dieses große Wir herzustellen, um so mehr Widerstand und Feinde wird man schaffen. Is wie beim Fußball. Bayern und Dortmund dürfen sich abgrundtief hassen und pushen. Aber Weltmeister wird man nur gemeinsam.
Und ja ein gemeinsames großes Wir würde auch den Gedanken der Demokratie sprengen, in der eine Opposition eben die Regierung ach kritisch bewertet und nicht alles einfach nur abnickt. Aber es darf eben nicht nur ein einem pauschalem „Wir sind dagegen“ enden.
Summer ends, and Autumn starts all fading into one
But I know time left its scars
Never change, oh my God, you were so caught up in your ways
You came for my cautious heartNever bolt (ooh-ooh) from the blue (ooh-ooh)
No one ever hit me harder than you‚Cause you caught me on my blindside
Right place at the wrong time
And I don’t wanna love the ghost of you (ooh-ooh)
‚Cause you caught me on my blindside
You were once in a lifetime
Why do we love the ones that we lose?I’m haunted by the ghost of you (ooh, ooh)
You were good at talking back, so quick to use my past
All the questions you never ask
Maybe we drove it a little too fast, we broke apart at the seams
I just wish that we could go backJust like a bolt from the blue
No one’s ever hit me harder than you
Now it’s all residue (residue)
You’re just a memory I wake up to (I wake up to)‚Cause you caught me on my blindside
Right place at the wrong time
And I don’t wanna love the ghost of you (ooh-ooh)
‚Cause you caught me on my blindside
You were once in a lifetime
Why do we love the ones that we lose?I’m haunted by the ghost of you
I’m haunted by the ghost of youEvery day, every night I’m falling
Every day, every night I’m falling
Every day, every night I’m falling‚Cause you caught me on my blindside
Right place at the wrong time
And I don’t wanna love the ghost of you
‚Cause you caught me on my blindside
You were once in a lifetime
Why do we love the ones that we lose?I’m haunted by the ghost of you
I’m haunted by the ghost of you