Ich bin müde

Ich bin müde. Und immer noch sauer. Aber nicht sauer genug, um noch Puls zu haben. Ich bin müde.

Wer nicht hören will muss fühlen.

Das Fazit des heutigen Tages lautet

  • Hätte gern das Battle mit der Gewerkschaftsbossin gesehen. Die Frau killt dich, bevor du überhaupt weißt wer sie ist. Weiß nicht ob Heinrich übertrieben hat, aber Streit klingt in dem Fall ungemütlich. Verspüre leichtes Mitgefühl.
  • Die aus dem Battle hervorgegangenen Tweets verstehen viele nicht und machen sich auch lustig drüber – aus allen Lagern. Ich für meine Teil stelle fest, dass man mit 120.000 Followern relativ wenig inhaltliche Antworten bekommt, wenn man nach Corporate Political Responsibility fragt. Und die wenigen konstruktiven Antworten kriege ich auch nur schwer damit in Bezug – nachdem ich mich erstmal totgegoogelt habe, was das überhaupt sein soll.
  • Die Diskursversuche scheitern kläglich. Ole gefällt das.
  • Das Bullshitbingo auf der WissKomm Dings wurde recht zügig geknackt. Ich bin überrascht. Ironie off.
  • Die Seitenhiebe Richtung Kritiker aus der Ökonomenszene nehmen unschöne Formen an. Ich zitiere einen Ökonomen, der die Keynote bei der WissKomm Dings gesehen hat: „Maja Göpel hat anhand dieser Folie in ihrer Keynote erläutert, wie die ganzen Fieslinge ihr Buch falsch kritisiert haben. Zu jedem Punkt eine beleidigte, spöttische Replik. So viel Salz erlebt man sogar in der Ökonomie nur selten.“ Tja wenn du am Ende noch schlimmer wahrgenommen wirst als deine männlichen Kollegen, die auch so böse sind. Nun ja.

Muss an Emotionale Freiheit denken. Manche Dinge holen einen einfach ein.

„Nen gewissen Unterhaltungswert hats ja. All diese lustigen Wörter. Konsumismus, Wirks, Überkonsumgesellschaft – ich verspüre den Drang die wissenschaftliche Definition von Überkonsum in die Welt zu brüllen – Ressourcentriage, Fortschrittsvokabular, Überforderungsnarrativ, gesellschaftliches Betriebssystem  und so weiter. Da kann man locker ein mehrseitiges Bullshitbingo bauen, dass man nach 2 Minuten komplett durchgehakelt hat. Und ja ich weiß. Ich höre zu. Ich höre auch den am kurzfristigen Effekt ausgerichteten Applaus.“

„Wenn am Ende nur schöne Worte bleiben aus einer fernen Welt. Und verletzte Gefühle. Hass. Wut. Und damit meine ich nicht mal uns beide. Sondern die immer wiederkehrenden Erziehungsmaßnamen, die sorry nein nicht objektiv getrieben sind evidenzbasiert. Nein.“

Ich hätte mich damlas einfach schon mehr über Ressourcentriage aufregen sollen. Ach nee bringt nix. Hört eh keiner zu. Beraten und kritisiert werden müssen selbstverfreilich nur die andern. Immer.

Egal. Ich bin müde. Wenden wir uns der Kunst zu. Inhaltlich wertvoll.

Und wer ist eigentlich dieses WIR?

Du sagtest: „Komm los, die Welt ist ein Floß und wir sind längst groß“, wollten schnell noch viel größer sein
Frei und für uns allein
Aber irgendwas meint, dass das alles nur so einfach scheint. Dann hast du geweint und gedacht: „Es bleibt immer die Eitelkeit“

So ein großer Wahn, so ein schlechter Plan und es fängt von vorne an
Und es endet nie, zu viel Fantasie in den Visionen von Marie

Wir machen Rast in den Ruinen eines Palasts, ich mal′ einen Plan für die Ewigkeit mit Kreide auf dein Kleid
Dann packt dich die Angst, dass es nicht rausgeht, rennst schnell wie du kannst zum nächsten Brunnen, willst alles rauswaschen-dann wars nur Illusion

Verlassen am Strand, sehn‘ wir hier endet erschlossenes Land, sehn′ wir hier endet die Reise;
Die Schritte werden klein
Wohin mit dem Mut?
Hinein in die Träume, sie wachsen so gut. Groß und lebendig stehn‘ sie beständig und wir komm nicht voran

So ein großer Wahn, so ein schlechter Plan und es fängt von vorne an
Realität macht nie Platz für Fantasie und die Visionen von Marie
Realität macht nie Platz für Fantasie und die Visionen nach Marie

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