Gut wir waren noch nie Freund der Kipppunkte und ich – Siehe Kippende Kipppunkte. Da hatten wir ja gelernt, dass das Konzept der Kipppunkte wissenschaftlich durchaus umstritten ist. Und eben nicht so absolut anzusehen ist, wie gern behauptet wird. Zusätzlich zu dem was Axel damals zu Recht zusammengetragen hat, haben wir beim Science Media Center Germany gelernt gehabt, dass es zum Beispiel bei der Biodiversität wohl besagte Kipppunkte gar nicht gibt – Siehe Willkürliche Grenzen. Und natürlich reicht man gerade auch mal wieder diese Schnipsel von der BPK rum. Und ich lerne aber gerade das Konzept der Kipppunkte besser zu verstehen. Danke Science Media Center Germany. Ich mag den Laden. Geile WissKomm, die es schafft auch den kritischen Teil der Wissenschaft mit rüberzubringen. Dass Dinge nicht so absolut sind, wie sie vielleicht auf den ersten Blick klingen. Und was Fakten sind, was Stilmittel und was auch gefährlich ist.
Habe jedenfalls Kipppunkte jetzt durchgespielt.
Und wir wundern uns, warum Menschen glauben, Klima hat ne An-Aus-Schalter. Ich sag mal so: Das hat Gründe. Unter anderem wird sowas dann auch noch von solchen Kommunikationsinstrumenten wie Kipppunkt befeuert. Weil was anderes ist das nicht. Es isst kein wirkliches wissenschaftliches Konzept. Keine Fakten. Aber Menschen jenseits des Detailwissens inkl. fachfremder Wissenschaftler interpretieren es so.
Moderatorin (32:11): Dankeschön. Herr Lohmann, dieser Bericht fasst jetzt ja zwei ganz unterschiedliche Arten von Kipppunkten zusammen, die auf unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen beruhen, die sozialen und die Kipppunkte des Erdsystems. Wie bewerten Sie das, dass jetzt beide in einem Bericht zusammengefasst werden? So als wäre es ein und dieselbe Dynamik, die dahinter steht?
Gerrit Lohmann (32:34): Ich finde das sehr interessant. Und die Menge an Arbeit, die da reingeflossen ist, um eine Synthese zu schaffen, finde ich sehr bemerkenswert. Kipppunkte und Kippelemente sind für mich eher Metaphern. Es ist ja klar, dass ein komplexes System nicht auf sowas Deterministisches abgebildet werden kann, sodass man genaue feste Grenzwerte hat. Also das ist in der Physik nicht so, und ich vermute in den Sozialwissenschaften erst recht nicht. Also für mich ist das praktisch eine Projektion oder ein Versuch, unter dem Konzept ganz viel zu fassen. Aber es ist ja klar, dass das eher eine Metapher ist. Man kann sich das Klimasystem so vorstellen, das ist ja hoch variabel. Das heißt, wenn da drei Grad steht, ist nicht genau drei Grad gemeint, weil das System ja stark fluktuiert. Das fluktuiert natürlich plus/minus ein Grad. Das heißt, es geht dann eher um Abschätzungen, Wahrscheinlichkeiten. Und da ist diese Metapher von einem Kipppunkt, glaube ich, sehr gut für die Kommunikation von Wandel und von Irreversibilität. Also das ist einfach ein sehr geeignetes Kommunikationskonzept. Aber man muss natürlich bei solchen Metaphern immer aufpassen. Bei jeder Metapher ist es so, das sie natürlich Widersprüche erregt und die sind auch gut. Und ich vermute mal, dass das in diesen Disziplinen auch unterschiedlich gehandhabt wird. Es würde mich auch interessieren, wie man an solche Forschung herangeht in unterschiedlichen Disziplinen. Wie geht man mit solchen Widersprüchen um? Weil es ja nicht passen kann. Also so ein Kipppunktkonzept kann nur bestimmte Facetten der Forschung abbilden
Gerrit Lohmann
Und nein, man widerspricht nicht. Der Gerrit forscht auch zu Kipppunkten. War aber nicht am Bericht beteiligt. Die anderen beiden schon. Jedenfalls stimmt das schon was er sagt. Dieses Kipppunkt-Konzept ist wie das Konzept der planetaren Grenzen. Das können wir uns vorstellen. So diesen An-Aus-Knopp oder eben fixe Grenzen. Das ist greifbar auch für Nicht-Wissenschaftler. Aber es ist eben nicht so wie es scheint. Weil so funktioniert das nicht.
Er wirft zurecht dann später noch ein
Gerrit Lohmann (42:05): Ich möchte ein bisschen widersprechen. Also ich finde das Konzept durchaus hilfreich, auch um diese langfristigen Stabilitätssachen zu verstehen. Auf der anderen Seite suggeriert es auch, und da muss man aufpassen, dass man, wenn man unter bestimmten Schwellenwerten ist, in der Sicherheit lebt. Das haben Sie so natürlich nicht gemeint. Aber ich glaube, man muss in der Kommunikation von Klimawandel höllisch aufpassen mit den Kipppunkten. Was betrifft denn die Leute am meisten? Erst mal sind es doch Extremereignisse. Es hängt natürlich davon ab, wo man lebt. Hier an der Küste ist es natürlich auch der Meeresspiegel. Aber Extremereignisse merkt man relativ schnell. Gibt es kältere oder wärmere Sommer und Winter und Trockenheit? Und da gibt es auch nicht-lineare Effekte, die nichts mit Kipppunkten zu tun haben, Trockenheiten oder das, was im Ahrtal passiert ist. Das heißt, wir sind eigentlich mittendrin im Klimawandel.
Man muss höllisch aufpassen bei der Kommunikation von Kipppunkten, dass nicht der Eindruck entsteht, dass, wenn wir unter zwei Grad oder so [bleiben], wir dann auf dem sicheren Weg sind. Also da muss man, glaube ich, wirklich aufpassen. Da eignet sich meines Erachtens das Kipppunktkonzept nicht. Man muss sagen: Nein, wir sind eigentlich schon mitten im Klimawandel, und die Extremereignisse nehmen zu, obwohl wir noch nicht so gravierende Änderungen wie den Verlust des antarktischen Inlandeises haben.
Moderatorin (47:07): Dankeschön. Jetzt unsere Abschlussfrage. Herr Lohmann, Sie haben die eben schon fast beantwortet. Ich stelle sie noch mal an Sie. Vielleicht haben Sie noch was zu ergänzen. Und zwar: Welche Missverständnisse gibt es über Kipppunkte, die Journalist:innen in ihrer Berichterstattung vermeiden sollten?
Gerrit Lohmann (47:24): Nein, ich finde es ein sehr geeignetes Konzept, um Klimawandel oder auch anderen Wandel verständlich zu machen. Aber das System ist eben auch stochastisch, also fluktuiert. Das heißt, man hat […] Wahrscheinlichkeiten. Also wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass was passiert? Das wird durch das Konzept jetzt nicht besonders gut abgebildet. Dafür gibt es bessere Konzepte. Das heißt, man muss sich bewusst sein, dass solche metaphorischen Aussagen Limitationen haben und ja nicht davon ausgehen, dass, wenn man unter zwei Grad ist, dass wir in einem sicheren Bereich sind. Also dies sind keine festen Zahlen. Es gibt sozusagen eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass meinetwegen Extremereignisse passieren. Das, denke ich, ist wichtig.
Globaler Bericht zu Kipppunkten im Erdsystem und in der Gesellschaft
Bringt uns zum Punkt, dass das Klimawandel-An-Aus-Problem eben nicht nicht eine Frage von bestimmten Grad-Zielen, Kipppunkten ist und man dann eben die Füße hochlegt und sagt, kann man eh nix mehr machen. Ich weiß immer noch nicht woher die Aussage kommt, dass Menschen das angeblich behaupten. Und Gerrit hat verdammt Recht, nur weil wir unter einem „Kipppunkt“ bleiben, is Klimawandel dann nicht einfach erledigt. Wir sind ja eh mitten drin. Das is wie mit dem sicheren Bereich der planetaren Grenzen. Es ist nicht nur die Frage ob die Grenzen oder die Kipppunkte richtige berechnet sind und die Auswirkungen korrekt antizipiert. Es ist auch die Frage, was der Konsument der Infos damit macht. Ob er verstehe, dass es drunter nicht mehr rosarot ist. Dass wir eigentlich diverse Zonen haben. Und auch darin wieder Abstufungen. Es ist eben alles viel komplexer. Und oft zu komplex für die Menschen außerhalb des Detailwissens.
Und diese Unumkehrbarkeit is auch nicht so, wie gedacht.
Globaler Bericht zu Kipppunkten im Erdsystem und in der Gesellschaft
Jonathan Donges (48:36) Ein Missverständnis, dem ich oft begegnet bin in den Medien, aber auch in der wissenschaftliche Literatur, ist, dass die Kipppunkte zwangsläufig irreversible Veränderungen bedeuten müssen und eben auch zwangsläufig abrupte, also sehr schnelle Veränderungen. Und das sind eben beides Dinge, die nicht gemeint sind in der Definition, wie wir sie jetzt in dem Global Tipping Points Report vorschlagen. Wie Frau Zimm schon gesagt hat, man kann das im Glossar nachlesen. Auch im Einleitungskapitel des Reports ist es sehr genau definiert und erklärt. Die Kipppunkte sind so definiert, dass in der Nähe eines Kipppunktes eine kleine Veränderung, eine kleine Überschreitung langfristig oder nach einer bestimmten Zeit zu einer qualitativen Veränderung des Systems führen kann. Aber es ist erst mal nicht gesagt, dass diese Veränderung eben schnell sein muss, im Sinne von in wenigen Jahren. Und es ist auch nicht gesagt, dass sie nicht mehr rückgängig zu machen ist. Das sind dann immer zusätzliche Eigenschaften. Das heißt, es gibt hier Kipppunkte, die zu abrupten Veränderungen führen. Es gibt Kipppunkte, die zu irreversiblen Veränderungen führen, aber Sie müssen das nicht. Und ich glaube, das ist wichtig, dass man das sehr klar kommuniziert.
Ich bin geneigt diese Veranstaltung unter diese dauernd herumgereichten Schnippsel zu legen. Aber wir wissen ja, das interessiert niemanden. Seufts. Wobei das hatte Philipp ja auch mal in ner Vorlesung erklärt. Alles eine Sache des Weltbildes, der Gruppen. Und dan sind wir eben wieder blind. Seufts.
Ich mag übrigens die folgende Stelle auch sehr. Wobei man das Ähh Ähh am Beginn der Antwort aus dem Transkript gestrichen hat. Aber ich gebe zu, ich musste da dann sehr grinsen. Danke Frau Proff für die Frage. Ich mag den Namen. Passt so schön.
Caroline Zimm: … wo wir darstellen in diesem Bericht, dass soziale oder positive Kipppunkte ähnlichen Mustern folgen können wie bei Erdsystemkipppunkten, dass es da auch Kaskaden- oder Dominoeffekte geben kann, die sich selbst verstärken und aber auch im positiven Sinne zu schnellerem Wandel als erwartet führen können. Ein Beispiel ist hier: Aufgrund der sich anbahnenden Kipppunkte im Bereich der Elektromobilität gibt es eine höhere Nachfrage und sehr viel Innovation im Bereich der Batterieforschung. Das reduziert dann die Kosten, das ist aber nicht nur für die E-Mobilität relevant, sondern auch für beispielsweise erneuerbare Energien und deren Speicherung. Und das kann dann sowohl innerhalb eines Sektors zu sehr schnellem Wandel führen [als] auch sektorübergreifend. Und das sind solche Kaskaden- und Dominoeffekte, die wir auch darstellen. Und zu guter Letzt will ich noch einmal sagen, dass […] Es ist eine Chance. Positive Kipppunkte sind eine Chance für uns, dass wir in eine gerechtere, resilientere, effizientere und nachhaltigere Zukunft kommen. Aber das muss man aktiv […] leiten.
Moderatorin (18:57): Noch eine Nachfrage dazu, damit das noch ein bisschen deutlicher wird, was genau diese Kipppunkte im sozialen Bereich meinen. Sie haben jetzt das Beispiel E-Mobilität angesprochen. Wo genau würde da ein Kipppunkt liegen? Und warum nennen wir das einen Kipppunkt und nicht einfach eine Veränderung?
Caroline Zimm (19:13): Es ist einfach ein schnelleres, sich selbst verstärkendes Moment. Eine inkrementelle Veränderung
Globaler Bericht zu Kipppunkten im Erdsystem und in der Gesellschaft
ist ja, es wird ein bisschen besser. Aber das ist einfach ein exponentielles Wachstum, wo wir dann sehen, dass man mit gewissen Marktanteilen einen Punkt erreicht hat, wo die E-Mobilität dominiert. Und so wie auch im Fall von Erdsystemkipppunkten gibt es da auch Frühwarnindikatoren, die dann zeigen können: Wir sehen jetzt hier, dass dieser Markt „shifted“.
Liegt der Kipppunkt dann bei 50%? Hach wer weiß. Nicht so einfach mit den sozialen Kipppunkten. Zumal, der O-Ton wie gesagt … ähh … Ich muss gestehen, ich werde mit diesen sozialen Kipppunkten nicht warm. Aber wahrscheinlich liegts wieder am Begriff. Ich bin für dieses Begriffsbingo und den Glauben das Wort dann irgendwas bewirken nicht geschafften. Wie die Frau Proff sagt, warum nicht einfach Veränderung? Und für diese Abhängigkeiten hat die Ökonomie doch diese ominösen Pfadabhängigkeiten erfunden. Und ja, soziale Normen sind wichtig. Und auch die ändern sich und bewirken dann eben ein geändertes Verhalten von vielen. Aber is jetzt technologischer Fortschritt, der sich im Konsumverhalten widerspiegelt ein sozialer Kipppunkt? Ach was weiß ich. Is auch irrelevant. Wir wissen, dass Gesellschaften sich dauernd verändern. Und diese eben nicht ein konstantes Gleichgewicht haben wie Ökosysteme, wo sich was einschwingt und dann nur von außen was gestört werden kann. Der Mensch ändert sich von innen. Dauernd.
Irgendwo kippt immer was. Musste heute mehrfach an das Bewegungsverhalten asiatischer Getreidebehälter denken. Habe Kipppunkte jedenfalls durchgespielt. Und ja, die Sendung war wichtig und spannend. Und auch kritisch konstruktiv. Kritik wurde oft mit nicken quittiert. Muss also was dran sein.
Und ich komme so oft auch an den Punkt, den Philipp eingeworfen hatte. Dass wir Wissenschaftlern zu sehr glauben. Egal was sie sagen. Dieser Autoritätsbias. Ein Wissenschaftler muss wissen quasi. Sein Wort ist Gesetz. Ich überspitze, aber so in etwa is das Schema. Das ist wie mit Ärzten. Und manchmal, manchmal kommt der Moment, wo du feststellst, dass sie auch nicht allwissend sind. Aber unabhängig von der persönlichen Erkenntnis, is da immer noch die Macht, die damit verbunden ist. Die Macht, die Wissenschaftler haben. Manche mehr, manche weniger. Und im Zweifel wird Macht auch irgendwo immer missbraucht. Und manchmal auch einfach nur unachtsam.
Ich finde dieses Interview immer noch gruselig.
Abgesehen davon, dass ich auch bei Hans Joachim so ne natürlich Abneigung habe – keine Ahnung was da genau triggert – ist diese Art mit dieser Selbstverständlichkeit mit der er Meinungen oder auch sein Halbwissen kommuniziert, schon sehr erschreckend.
Ich bräuchte mal schnell Transformationsforschung. In welchen großen Krisen der Vergangenheit, in denen die Gefahr übermächtig erschien, hat man dann die Augen vor dem Problem verschlossen hat, aufgegeben hat. Sich in der wohlige Gefühl des Aufgebens zurückgezogen hat. Davon hat nicht mal Maren so gesprochen. Menschen brauchen das Gefühl der Selbstwirksamkeit auch in Gefahren. Sich selbst helfen können. Ansonsten ja, hilft nur ab in die die Höhe und abwarten was das Schicksal mit einem vorhat. Aber das ist kein wohliges Gefühl. Im Gegenteil. Was jetzt nicht heißt, dass wir Probleme/ Wahrheiten nicht verdrängen können. Was auch eine Strategie ist. Auch mit der kann man im Zweifel überleben, besser als wenn man sich vorher fertig macht und dann in den Freitod hüpft. Aber die Art wie Hans Joachim das erklärt. Muaaa. Und die Umfrage hätte ich echt mal gesehen, bei der die Menschen sagen: aus vorbei, Klimakrise kriegen wir nicht in Griff.
Hat die Wissenschaft nicht in der Kommunikation versagt, wenn 40% der Österreicher glauben man kann mit +3 Grad noch gut leben? Nein hat sie nicht, weil Hans Joachim hat schon vor 10 Jahren bei der Weltbank gesagt, +3 Grad is der Untergang der Zivilisation. Und er beharrt immer noch drauf. Wer sterben alle. Allleeeee. Oder wer weiß. Er kann sich ja rausreden, dass er nicht definiert hat, was Ende der Zivilisation bedeutet. Vielleicht doch einfach nur Mad Max.
Jetzt hatte ich gehofft, ich hätte das damals schon abgetippelt. Aber diesen Teil nicht
Frage: Jetzt hört man ja manchmal auch, dass eben viele sag ich mal ein bestimmter Anteil der Erde unbewohnbar wird, wenn wir bestimmte Erwärmung erreichen. Und das ist eine riesige Fluchtbewegungen geben wird und so weiter. Was ja aber auch wieder sehr stark von Regenmengen und der gleichen abhängig sein wird, so dass da die Ungewissheit bei den Vorhersagen eben relativ groß ist. Welche Regionen wie stark von was betroffen sein werden. verstehe ich das richtig?
Jochem: ja es gibt Gegenden die sind auf jeden Fall in diesem Sinn bedroht. Wir erinnern uns vielleicht alle noch an die Hitzewelle in Indien und Pakistan letzten Sommer. Und wir müssen damit rechnen, dass so eine Hitzewelle deutlich häufiger vorkommt. Und gefährlich wird es dann, wenn diese hohen Temperaturen einhergehen hohe Luftfeuchtigkeit. Dann landet man irgendwann in der Situation, dass es auch für Menschen gefährlich ist, draußen zu sein. Und die Frage ist dann, was machen die Menschen dann? Bleiben die, können sich schützen? Oder würden sie sagen, das geht nicht mehr wir müssen hier weg, Es ist sehr sehr schwer das zu prognostiziere. Und selbst in diesem Szenario wo wir sagen würden, man würde diese physiologische Grenze überschreiten, was wäre die Reaktion? Viele der Fluchtbewegung die wir sehen, die gingen national vor. Also die meisten Menschen oder den meisten Menschen widerstrebt es auf der Flucht Grenzen zu überschreiben also nationale Staatengrenzen überschreiten. Man möchte doch lieber da bleiben wo man herkommt. Und es ist sehr schwer vorherzusagen. Und die Zahlen die da/ die Schätzungen die abgegeben werden, die sind noch sehr sehr ungewiss. Womit müssen wir wirklich rechnen? Was man sagen kann, da bin ich schon sicher, dass wenn der Klimawandel so ungebremst fortschreitet es zu mehr solcher Extremereignisse kommen wird. Und ich denke es wird immer wieder den Punkt geben, wo der Klimawandel vielleicht existierende Konflikte verstärkt, dass es dann auch zu Fluchtbewegungen kommt wird. Und dass es auch generell zu einer Destabilisierung führen wird. Also ich bin überzeugt davon, dass der Klimawandel nicht zur politischen Stabilisierung weltweit führt. Ich kann nicht sagen, wie stark die Destabilisierung sein würde aber helfen wird der Klimawandel auf gar keinen Fall davon bin ich bei aller Ungewissheit überzeugt.
Klimamodelle und die Arbeit des IPCC: Prof. Jochem Marotzke – Kritisches Denken Podcast Episode 74
Gut es wird ungemütlich. Aber Ende der Zivilisation is dann doch eben die Panik-Variante. Oder wie Jochem sagt … und nein das muss ich nicht neu tippen, das kann ich kopieren aus – Aufbruchsstimmung (lohnt sich noch mal reinzulinsen)
Wir möchten die Welt beschreiben wie sie ist. Und auch auch die möglichen Zukünfte oder plausible Zukünfte wie wir es nennen beschreiben, so wie wir sie verstehen. Das heißt nicht dass uns egal wäre was passiert – ganz und gar nicht und wir sehen uns auch auch dem öffentlichen Diskurs verpflichtet. Also wir wollen uns nicht in den Elfenbeinturm zurückzuziehen, aber wir halten schon für wichtig zu kommunizieren, was wir wissen und was er nicht wissen. Einerseits was wir vielleicht auch sagen, die Folgen des Klimawandel sind gravierend. Aber es ist nicht so als ob die Zukunft der Menschheit jetzt auf dem Spiel stünde. Das tut sie nicht, jedenfalls nicht durch den Klimawandel – nicht der gesamten Menschheit. Auch wenn es vielleicht Gegenden gibt, die gefährdet sein könnte. Auf der anderen Seite wollen wir aber auch verhindern, und da sind wir auch wieder in dem gesellschaftlichen Teil oder gesellschaftswissenschaftlichen Teil, wir wollen auch verhindern dass sich die Gesellschaft eins in die Tasche lügt. Und jetzt zitiere ich meine Kollegin Anita Engels, die das so genannt hat, denn es gibt zum Teil einiges an Illusionen was ein Klimaschutzmaßnahmen sehr schnell erreichbar sein könnte. Da sagen wir „nein“. Wir müssen uns auch hier nüchtern anschauen, was passiert. Wiederum nüchtern heißt nicht gleichgültig. Aber wir sind davon überzeugt, es ist niemandem geholfen, wenn entweder schwarz gemalt wird oder man sich Illusionen hingeben. Beides hilft nicht. Wir möchten schon eine möglichst präzise Abschätzung liefern ja, mit allen Ungewissheiten, die da sind.
[…]
Einiges ist ja schon festgelegt in der Gesellschaft. Als banales Beispiel die Welt wird nicht im Jahr 2024 die CO2 Emissionen auf Null runterfahren. Ich muss kein Prophet sein um das sicher sagen zu können, das wird nicht passieren. Außer einen riesen Asteroid stürzt auf die Erde. Dann ist das was anderes. (Anmerkung der Redaktion: 😂 – trockener norddeutscher Humor
Klimamodelle und die Arbeit des IPCC: Prof. Jochem Marotzke – Kritisches Denken Podcast Episode 74
Soderle. Punkt.
Kognitive Dissonanz definiert Hans Joachim dann auch sehr spannend.
Kognitive Dissonanz: Ein Betroffener sieh dass ein schreckliche Entwicklung auf ihn zukommt, er weiß auch, dass er etwas tun müsse. Aber die Antwort ist nicht, aktiv zu werden, wie wir das erwarten würden, sondern zu verdrängen. Und wir gehen jetzt in eine kollektive Verdrängung.
Und im übrigen tritt diese angeblich irgendwie häufig – es klingt fast nach immer – dann auf, wenn eben diese schreckliche Entwicklung auf einen zukommt. Und wir werden dann einfach nicht aktiv, sondern verdrängen. Darum haben wir uns bei Corona auch alle in die Höhlen zurückgezogen. Freiwillig ohne dass uns das einer gesagt hat. Und wen Wladimir vor der Tür steht, machen auch alle weiter als wäre nix. Schlimme Sache diese Dissonanz, kognitive, die. Um mal kurz einzuwerfen, dass diese kognitive Dissonanz ein innerer Spannungszustand ist, wenn unser Wissen/ unsere Erfahrung auf neues Wissen/ neue Wahrnehmung trifft, die nicht zusammenpasst. Dieses unangenehme Gefühl wollen wir loswerden und können das auf verschiedene Arten tun. Verdrängung ist eine Option. Handeln allerdings auch. Hust.
Je näher die Krise kommt ums so stärker versucht man zur Seite zu schauen und Gesellschaften sind so schon untergangen, Sagt Hans Joachim. Ich halte das für eine unschöne Generalisierung, die wohl auf die Osterinseln bzw. Majas abzielt. Da waren wir ach schon mal. Aber ob da die kognitive Dissonanz die Ursache des Untergangs war, wage ich auch auch mal zu bezweifeln. Hüstel. Aber Hans Joachim is Wissenschaftler und wenn de das so bestimmt sagt, glaubt ihm das Volk. Das is ja das Schlimme. Hauptsache es steht Wissenschaftler drauf und dann verpassen wir eben diesen Freibrief. Und wie soll man das wieder grde biegen? Das es da noch viel mehr psychologische Effekte gibt. Und eben die Welt nicht monokausal ist. Dann kriegen wir ja nie die Kurve. Seuftz, argh.
Wie der Moderator sagt: ein desillusionierendes Gespräch. Mäh.
Also nix für ungut. Ich bin nicht dieser Nordhaus oder wieder hieß und sage +3 Grad wären das ökonomische Optimum. Wobei wenn man das genau bedenkt. Da würden wir wohl das Bevölkerungswachstum umkehren und dann bräuchten wir weniger … ach lassen wir das, das werden sehr dunkle Gedanken. Nein im Ernst, +3 Grad werden verdammt ungemütlich und für nicht wenige auch tödlich. und für alle anderen auch nicht rosig. Aber von noch mehr Drama bewegt sich niemand. Auch wenn irgendwelche Klima-Psychologinnen jetzt behaupten, Angst wäre ein guter Ratgeber, so tickt eben der Mensch nicht. Angst will uns was sagen, Angst hilft uns auch uns richtig zu verhalten, Gefahren zu umgehen etc. Aber wer Veränderung will, der braucht positive Ziele/ Bilder. Und keinen Weltuntergang. Apropos, log mir heute rein
Bitte nicht den Rasen betreten! Manch einer tut es dann natürlich erst recht. Ein solches Verbot erschwert es allerdings auch denen, die sich eigentlich an die Regeln halten wollen. Zu diesem Schluss kommen Psychologen von der Universität Würzburg in der Fachzeitschrift »Cognitive Science«. Sie empfehlen: Nicht das unerwünschte Verhalten verbieten, sondern zum erwünschten Verhalten auffordern.
Regeln aufstellen, aber richtig
Ich sachs ja immer. Aber auf mich hört ja keiner.
Landwirtschaft is im übrigens kompliziert. Aber dazu heute nicht mehr. Die Moore müssen mal gesondert bearbeitet werden. Und auch da gilt wieder, es dreht sich um begrenzte Flächen, Nahrungssicherheit, Eigentum und so weiter. Seuftz. Und dieses Bayern Bashing geht mir echt auf den Kecks. Und dabei bin ich nur zugezogen. Schlimme Sache dieses Gruppendenken. Mäh. Und ich finde den den Podcast immer noch schlimm. Auch ein paar Wochen später. Das war doch gezielt heute eingeworfen, Nicht dass ich noch zu sehr in positive Schwingungen verfalle. Aber die Werbung is lustig. Nicht nur der SUV, sondern auch die zweite Werbung passend eingeschoben, wo es darum ging dass Menschen nicht unendlich produktiv sein können. Also nicht unendlich steigerbar. Und da werden für dann Werbung ein zum Optimieren der Produktivität. New Work halt.
Ansonsten find ich Bälle zuwerfen immer noch eine sehr erstrebenswerte teamorientierte Arbeitsweise.
Stell dir vor es gäbe Frieden
einen der für alle gilt
niemand würde mehr vertrieben
weil jedes Leben gleich viel zähltStell dir vor es gäbe Frieden
einen der für immer bleibt
was würd´ ich dafür geben
zu erleben was das heißtEs wär einfach so entschieden
Vergeben und verziehen
stell dir vor es gäbe Frieden
und er wär nicht nur geliehenSo wie meine Eltern mir
oh, so würd ich dir
gern sagen, dass es hält
das Versprechen dieser Welt
dass diese Blumen für immer blühen
die dunklen Wolken weiterziehen
und die Liebe überwiegtEs wär einfach so entschieden
Vergeben und verziehen
stell dir vor es gäbe frieden
und er wär nicht nur geliehenOh, was würd ich dafür geben
zu erleben was das heißt
stell dir vor es gäbe frieden
einen der für immer bleibtNiemand würde mehr vertrieben
weil jedes Leben gleich viel zählt
stell dir vor es gäbe frieden
einen der für alle giltStell dir vor
Stell dir vor
1 Gedanke zu „Habe Kipppunkte durchgespielt“