Definiere Konsens bitte

Gabs wieder ein Selldichein mit Thea Dorn? Oder Wolfgang? Oder kam nur altes wieder hoch aufgrund diverser aktueller Entwicklungen. Manchmal komme ich mir ja vor wie in ner Endlosschleife. Oder saß das damals so tief? Oder habe ich Kraft meiner Wassersuppe Dinge wieder hochgewühlt.

Wie dem auch sei, es ist wieder Thema dieser 100% Konsens.

Mir ist nicht ganz klar, wer gefordert hat, dass beim Klima 100% Konsens in der Gesellschaft vorherrschen muss, bis man handelt. Oder ist das die Interpretation von Frank Walters letzten Worten? Also seine Aufforderung, dass die Gesellschaft breit debattieren soll, wie wir zu einer politischen Lösung für ein erkanntes Problem kommen. Voll pluralistisch mit viel Respekt und viel Zeit. Weil in einer Demokratie macht man das so. So schaffen wir Lösungen bei Corona und Klima und andeeren schlimmen Krisen. Hust. Hee ging wirklich im Corona und Klima.

Man lausche der letzten Minute, Zeitpunkt verlinkt.

Der Frank Walter fragte damals auch den Wolfgang, welches Schweinderl er lieber hätte. Die Thea oder die Maja. Auf die er blickte/ zeigte und sagte „Möglichst schnelle, möglichst tiefgreifende, möglichst radikale Veränderungen. Oder die andere Seite des Spektrums, möglichst viel Einbeziehung aller, möglichst viel und ausdauernd versucht Konsense herzustellen“. Ich fand ja damals die Frage in Beziehung zu setzen mit den beiden Damen schon ziemlich schräg. Aber dann noch ein entweder oder draus zu machen … nun ja.

Man lausche. Zeitpunkt verlinkt

Aber mittlerweile kann ich das Kopfschütteln mehr als nachvollziehen. Dieses endlose Ausdiskutieren was jetzt die richtigen Maßnahmen sind, bis der letzte gehört ist, killt jede Demokratie. Weil wir Diskutieren und Diskutieren und nie ins Handeln kommen. Und blindlings ins Desaster laufen. Ich kann keine offenen Briefe mehr sehen. Und der Wolfgang mit seinem „wir haben den verfasst, weil der Diskurs nicht plural genug war“. Ich habe Schnappatmung und frage mich seitdem, was bitte die Lösung ist. Wie viel kann und muss eine Gesellschaft ausdiskutieren? Das kanns doch nicht sein, dass wir in Krisen, die Handeln benötigen, diskutieren bis der Arzt kommt. Dass die Demokratie auch in der Krise ist, ist bekannt. Und dass es Menschen gibt, die sich abgehängt fühlen. Aber löst man das auf diese Art und Weise? Und vor allem diskutiert das untere Drittel überhaupt mit? Und diskutieren wir überhaupt deren Meinung? Oder machen wir es wie bei der Ukraine und der Elfenbeinturm diskutiert über die anderen Leben. Ich reflektiere nur. Hmm.

Meine Aufzeichnungen sagen, der wirklich wichtige Satz bei der Veranstaltung war folgender. Und jenseits von 100% Konsens bevor man handelt.

Wir brauchen eine repräsentative Demokratie, die diskutiert, die deliberativ ist, die zu Lösungen kommt, die dann auch von einer Mehrheit der Gesellschaft getragen werden und von der Minderheit in Einsicht, dass die Mehrheit so entscheiden hat.

Wenn ich jetzt noch wüsste wer das gesagt hat. Ich glaube es war der Udo

So und ab jetzt wird es spannend. Wie bekommen wir das in der heutigen Gesellschaft hin, dass die Minderheit die Einsicht hat, dass die Mehrheit so entschieden hat? Anstelle zu akzeptieren schreiben wir doch lieber nen offenen Brief, machen Demos oder gründen neue Parteien. Da helfen doch auch keine Endlosdebatten. Als ob die Briefeschreiber verstummen würden, wenn man sie widerlegt. Hmmm … Mal Twitter kurz gefragt. Die liberal-konservativen Freiheitskämpfer sagen was von wir müssen die demokratisch gewählte AfD mitspielen lassen wie jede andere Oppositionspartei auch. Durch die Sonderbehandlung und den Ausschluss von diversen demokratischen Vorgängen fällt es schwerer bzw. wird unmöglich die Entscheidung der Mehrheit zu akzeptieren. Ich neige dazu, da ein Funken Wahrheit drin zu sehen. Ein anderer Gedanke ist, dass die Entscheidung der Mehrheit aus sicher der Minderheit eine Fehlentscheidung ist und somit weiter Thema für Opposition und / oder Bürgerbewegung. Hmmm. Auch was dran.

Und zum zweiten. Wie bekommt man das im Jahre 2022 hin mit der Entscheidung der Mehrheit? Und vor allem in welcher Zeit? Wie Udo sagt, ist die öffentliche Debatte heute eben nicht nur im Parlament vorhanden.

Ich halte Wolfgangs Ansatz für nicht zielführend. Man muss Entscheidungen treffen. In Krisen oft zeitnah. Wir können nicht das letzte Argument, die letzte Idee anhören und dann is eh alles schon zu spät. Ob jetzt Corona, Klima oder Krieg. Die Endlosdebatten bringen am Ende nur dem Elfenbeinturm was und dort auch nur denen die sich gern reden hören, wie Harald, Richard David oder Thea. Was macht eigentlich Markus Gabriel? Egal. Wir können nicht diskutieren bis es zu spät ist. Auch Diskurs hat mehrere Auswirkungen und muss systemisch (ei ei) gedacht werden. So wichtig und nötig er ist vor allen aus Sicht der Betroffenen, um so schlimmer der Kollateralschaden, wenn der Diskurs unendlich dauert.

Bei all diesen komplexen schwierigen Themen, bei all den Lösungsoptionen, bei all den Ideologien, bei all der Polarisierung, bei all der Unsicherheit, bei all der Lautstärke, bei all den Bauernfängern … fällt es schwer Entscheidungen zu treffen. Angst regiert die politische Welt. Und mit ihr alles was darunter liegt. Also stellt sich die Frage, wie wir heute mit den heutigen Rahmenbedingungen Entscheidungen herbeiführen können. Oder liegt es am Ende an den Führungspersönlichkeiten? Gewinnen deshalb Autokratien, weil sie die Herrscher einfach handeln und Stärke demonstrieren. Während Demokratien zwischen all dem Geplapper und den Optionen und der daraus resultierten Unsicherheit zusammenbrechen?

Hmm Was machen eigentlich die Demokratieforscher den ganzen Tag? Briefe schreiben? Sarkasmus muss ab und an auch Gassi. Hmm.

Ich bin mir recht sicher, dass das kein Klimaspezifisches Phänomen ist, sondern eins unserer Zeit. Die Politiker sind überfordert (Erklärbär Robert mal außen vor, der is von Natur aus so ängstlich) und Wissenschaftler scheinbar auch. Und dann schieben wir das Problem ab in die Gesellschaft. Diskutiert mal aus. So nahm ich den Frank Walter wahr. Hmm.

Vielleicht kommen wir doch wieder da an, wo ich mal angefangen habe bei all den Diskussionen. Dass am Ende das Volk entscheidet und die Politiker „führt“. Nein nicht mit 100% Konsens. Dieses Hegemoniedingens. Ja is anders als früher. Aber Rahmenbedingungen unserer Zeit sind auch anders als vor 20/30 Jahren. In Zeiten des Internets. In Zeiten der Vernetzung. In Zeiten von NGOs. Wenn dir an jeder Ecke die Story von was auch immer erzählt wird. Wenn man um dich und deine Stimme buhlt. Und da wir Lemminge sind, tappeln wir hinterher. Was es wieder um so schwieriger macht mit dem Gesellschaftlichen Konsens. Grübel Grübel überleg. … das is auch kein deutschen Phänomen oder?

Gerichte als Notlösung? Sollen diese wie bei Corona wirklich langfristig und dauerhaft zur Machtzentrale werden? Ich weiß nicht. Das hatte die Demokratie so glaube nicht vorgesehen. Bürgerräte, direkte Demokratie … alles anfällig für Manipulation. Hmmm.

Oder eben doch mutige Politiker mit den Fokus auf Problemlösung. Echte Anführer. Die motivieren und Menschen mitnehmen auch durch harte Zeiten. Mehr Kaja wagen.

Vielleicht kann’s sein
Aufhören zu verfluchen
Selbst mal zu versuchen
Und es mag ja leicht sein
Mit Worten zu gefallen
Dies und jenem schnell verfallen
Aber da fehlt was
Ich seh’s dir an
Und wir vergessen so oft
Dass man alles machen kann
Und eigentlich willst du ja
Aber es bleibt so weit, so nah

Wenn du wirklich willst
Dann renn‘ einfach los
Weil es kann dich keiner mehr kriegen
Wenn du erst anfängst zu fliegen
Wenn du wirklich willst
Dann renn‘ einfach los
Weil es kann dich keiner mehr kriegen
Wenn du erst anfängst zu fliegen

Und du weißt es selbst
Aber hast Angst, wenn dus probierst
Es dann so nicht funktioniert
Also lässt dus sein
Weil du beschützt lieber deinen Traum
Als dich jemals echt zu trau’n
Bitte hör nicht hin
Egal was sie dir sagen
Du spürst es von innen
Und nichts hat Gewicht
Weil du tust es sowieso
Nur für dich

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