Wenn der Krieg Utopisten zerstört

Ich weiß nicht warum sie unbedingt ihren Senf zu dem Thema abgeben müssen. Warum sie in offenen Briefen fordern, dass sich Aggression auszahlen darf. Dass jemand der in ein Land einmarschiert zumindest Teile seines Willens bekommen darf. Ja liebes überfallene Land, nun habt euch doch nicht so. Im Sinne des Großen und Ganzen im Sinne des Friedens im Sinne utopischen Denkens gebt ihm was er will oder lasst uns zumindest nen Kompromiss machen und im Teile von Land und Menschen geben.

Die große Utopie will da so.

Und alle die ein sich Wehren unterstützen, die den Aggressor zurückschlagen wollen, sind ja so falsch in ihren Gedanken und Werten. Oder gar emotional. Wie können sie nur. Und dann noch verlangen man solle das umsetzen und ihnen folgen.

So was hat die Utopie nicht vorgesehen.

Utopist Harald Welzer, der sich mit einer Arroganz durch die Talkshows quasselt, dass die Schwarte kracht. Und lustige Gastbeiträge schreibt er auch in der er sich darüber beklagt wie in Kriegszeiten die Kriegsrhetorik die Medien/ die Gesellschaft durchzieht. Oder noch schlimmer aus seiner Sicht ist das ein Rückfall in alte Zeiten.

Utopist Richard David Precht, der sich im Sinne des Friedens nur die Hälfte der russischen Aussagen hören mag. Und dafür auch noch Alleinunterhalter bei Lanz spielen darf. Ganz ohne Widerspruch. Außer Lanz. Wenigstens der widersprach.

Utopist Harmut Rosa, der Klima gegen Krieg ausspielt und fordert man möge Wladi mit einem erkaufen Frieden ruhig stellen, weil wir andere Probleme haben. Und überhaupt wer Opfer und Täter ist, das sieht er mal ganz anders. Und überhaupt.

Und all diese Namen treffen sich regelmäßig. Und machen Konferenzen. Utopiekonferenzen oder ähnliches. Um die Welt neu zu denken. In ihrer großen breiten schönen Phantasie. Die nicht gestört werden darf durch nackte grausame Realität.

Realität hat die Utopie nicht vorgesehen.

Ja in einer Demokratie kann jeder seine Meinung frei äußert. Und Promis dürfen das kraft ihrer Wassersuppe/ Macht auf ganz großer Bühne. Come on lasst uns ganz pluralistisch die Welt schön denken und so lange diskutieren, bis sie ruiniert ist,

Vielleicht ist auch das ein Problem des Klimadings. Es geht eben nicht um die Weltrettung. Es geht um „das muss jetzt aber so, weil ich das so kontextualisiert haben“. Entschuldigung, ich mag dieses Wort. Jedenfalls haben all diese Utopisten sich da eben eine Welt zusammenerdacht in ihrer Phantasie, die es eben entweder aufzulösen oder so umzusetzen gilt.

Niemand wirklich niemand von diesen Utopisten steht da und sagt „Lasst uns den Gashahn zudrehen. Lasst uns Wladi in die Eier treten. Lasst uns den Krieg gewinnen. Lasst uns eine gute Zukunft gestalten ohne Gas, dafür mit viel EEs, Kreislaufwirtschaft … und vielleicht auch etwas mehr Sozialismus“ Letztes benennen sie nie, aber denken es immer. Aber es wäre mir da sogar egal. Aber sie schmeißen lieber die Chance weg. Sie befeuern stattdessen lieber das unendliche diskutieren, weil ihr Weltbild wackelt, ihre Utopie wackelt. Sie könnten ihre Namen dafür nutzen, die Welt jetzt so zu gestalten, das wir nicht in unseren klimatischen Untergang laufen.

Am Ende sind die Utopisten die Konservativen. Sie hängen fest in ihrem Blick auf die Welt. Auf die heutige und auf die zukünftige. Bringt man sie aus dem Konzept, muss die Welt wieder so eingerengt werden, dass die Welt wieder so läuft, wie man es imaginiert hat.

Und zu einer Utopie gehört halt immer Frieden. Und da heiligt der Zweck die Mittel. Erkaufen wir uns den Frieden.

Manchmal erinnert mich das an diese antiautoritäre Erziehung. Oder diese neumodischen Erziehungsratgeber oder gar unter dem Deckmantel der Entwicklungspsychologie. Es muss aus dem tiefsten Inneren kommen. Vergesst Zuckerbrot und Peitsche. Vergessen positive und negative Anreize. #mit ganz viel gutem zureden und zuhören wir das schon. Und für jeden Konflikt gibt es neben dem Verständnis für den anderen dann eben auch eine Kompromiss. Wegen der Gefühle und so. Da muss man schon drauf eingehen. Und an einem Konflikt sind meist immer zwei schuld. Und so weiter.

Utopie singt sich die Welt schön

Wir kennen den Krieg nur aus Geschichten
und aus Filmen, Reportagen von weit her.
Dass man auch hier Waffen baut, dass Generäle tagen;
dass Gefaht droht – daran dachten wir kaum mehr.

Die die am Krieg verdienen, die ihn woll’n,
sind nicht die, die darin sterben.
Sie bringen den Stein des Krieges ins Rollen,
bringen Leid und Verderben.

Doch die Menschen, die den Frieden woll’n
sind in der Überzahl, überall,
die den Frieden woll’n, überall.
Die Menschen, die den Frieden woll’n
bringen über kurz oder lang die Kriegstreiber zu Fall.
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