Wenn Aktivismus übers Storytelling hinausschießt

Diese leidliche Geschichten erzählen. Ist ja nicht so., dass es nur um Geschichten für die Zukunft geht, Nein wir befinden uns ja m Krieg .. emm wir ringen als Gesellschaft um den richtigen Wandel. Dabei ist es wichtig die richtigen Geschichten über das was uns heute nicht gut tu zu erzählen. Oder so.

Dafür muss man natürlich so richtig Drive reinbringen. Ich hab da folgeden Highlights

Fossile Männlichkeit und fossiler Leistungsdruck

Ihr wollt wissen was fossile Männlichkeit ist? Lauscht Luisas Worten. Alternativ hab ich gelauscht und mitgeschrieben. Nein ich habe keine Ahnung was die da so „rauchen“ . Und nein ich glaub das entspringt nicht nur ihrem Hirn. Da muss was größeres dahinter stecken. Wer Twitter verfolgt, weiß, dass das mit der Fossil-Lobby-Kritik ganz wilde Kreativität beflügelt.

Fangen wir mit Minute 49 an und der fossilen Männlichkeit

Nicht zu wissen, wie es weiter geht im Job. Die Luft, die Gesundheit, die Bildung wir haben über so viele Sachen schon gesprochen. Das ist ja alles auch fossil verwoben 🤔🕸

Em da spielen Geschlechterdebatten rein, also die Rollenbilder, die so eng verstrickt sind mit dem Emissionen. Also das ist ja kein Zufall, dass Männer sozusagen also Fleisch Essen männlich belegt ist. 🦴 Ungesunde Ernährung ist was extrem männliches. Ganz viel Fossilität, die auf Männern abgelagert wird. Die sozusagen dann auf einmal tendenziell früher sterben. ☠ Das ist ja auch gravierend und brachial teilweise. 😲

Da ist schon so viel dabei was schon heute eine reale Zumutung ist. (Anm. der Redaktion: Emm ja was soll ich sagen)

Und wenn wir von da an anknüpfen würden. Dann würde ganz viel von den Veränderungen die wir wollen, erstmal befreien. Dann würde sich das Bild auch komplett ändern auf das was sich verändern muss.

Luisa Neubauer

Ich schweige. Nein doch nicht. Ich frage mich, für wie fossil man uns hält.

Kommen wir nun zu fossilem Leistungsdruck und Minute 84 (1h24min)

Ich glaube viele – ich würde mich da ein – also von mir angefangen. Ich hab verlernt, glaube ich also zumindest teilweise verlernt mir vorzustellen, was eigentlich wäre, wenn ein fossiler Leistungsdruck wegfallen würde, ein fossiler Zeitdruck. Em ich em probier mir manchmal – wenn ich durch die Straßen laufen in Berlin – mir vorzustellen, was eigentlich wäre wenn nicht überall Stahl stehen würde, wenn nicht alles in diesem Stadtbild mir sagen würde, Stahl ist mehr wert als ein Mensch der in einem Cafe sitzt und ein Buch liest. So und das ist ja die Welt in der wir leben. Meine Mutter ist Krankenschwester und die hat lange gependelt und die kam halt iu diesem völlig abgefahrenden auslaugenden Schichten an, war aber schon komplett gestresst von 45 min Berufsverkehr am morgen. Das ist ja ein Model nach dem ganz ganz viele Menschen leben. Sie hat 4 erwachsene Kinder, die sind schon aus dem Haus, aber die meisten Menschen kommen noch zu Kindern nach Hause und zu anderem Stress nach Hause und zu Nachbarschaft und zu Schulproblemen nach Hause. Was das alles mit uns macht, dieses Workload. Und wie sehr das verknüpft ist mit einer fossilen Produktivität, die wir die ganze Zeit beschützen. Dafür verliert man ganz schnell den Blick und auf der anderen Seite man stelle sich vor, was passieren würde wenn Zeit bei der Arbeit genauso viel wert wäre wie Zeit mit Kindern, die man spielt. Wenn es normaler ist, dass wir uns um unsere Liebsten und Nächsten kümmern und nicht ne Sache die ich mal schnell reinschiebe zw. zwei anderen wichtigen Terminen sondern mit einer neuen Wichtigkeit und Wertschätzung und all das. Das ist auch Teil von einer Klima-gerechten Welt …

Es gibt ein ganz tolles Interview von einer Scheidungsanwältin aus München, die darüber spricht, warum sich so viele Menschen scheiden lassen. Und sie sagt, in dieser Art von kapitalistischen Wirtschaftssystem ist es fast unmöglich, dass Ehen in Takt bleiben, weil zwischen ich pflege meine ehe und ich erziehen Kinder und ich hab eine Karriere mit einer 40h Woche – das passt einfach nicht zusammen, so viele Stunden haben wir nicht. Und entweder werden wir selbst krank oder unsere Beziehungen zu den Menschen erkranken oder wir werden im Beruf unglücklich und dann wird das alles ausgelagert auf die Ehen. Das heißt auch Beziehungen neu denken, Zusammenleben neu denken. das sind so viele schöne neue Sachen, die spielen sich gar nicht mehr auf einer Emmissions-Rechnungs-Ebene ab, aber die kommen eben mit einher. Im besten Falle wird uns eine Klima-gerechte Welt uns auch neu zeigen was Menschsein ist, was Menschheitsein ist, was Miteinandersein ist. Und das ist der zweite Punkt, im besten Falle kommen wir auch an eine Punkt an dem wir uns in die Augen gucken können .. weil ich weiß mein Wohlergehen hängt nicht von der Ausbeutung meines Gegenübers ab. Egal ob das im gleichen Sozialsystem ist oder weil wir wissen wir befeuern nicht mehr die Krisen in anderen Kontinenten

Luisa Neubauer

Hiermit geben ich zu Protokoll, dass ich zwar immer noch der Meinung bin, dass Menschsein wichtig ist und man genau das absolut vergessen habt. Aber mit dieser Definition von nicht fossilem verklärtem Menschsein will ich nix zu tun haben.

Im Übrigen hatte die DDR die höchste Scheidungsrate, weil Frauen nicht von den Männern abhängig waren – finanziell, der Mann nichts zahlen musste für die Frau und ne Scheidung 5 min dauerte. Aber nicht weil Frauen berufstätig waren.

Und ja auch heute is es so, das Frau berufstätig ist. Immer mehr. Und immer weniger abhängig vom Mann.. Und dann wäre da noch was von Wegwerfgesellschaft, aber lasen wir das das is was anderes und nur individuell bewertbar. Aber warum muss man Beziehungen pflegen in der heutigen Welt? Und warum sollte man es in einer Klima-gerechten Welt? Ach das geht zu weit.

Im Übrigen, Frauen zurück an den Herd bitte!

Jetzt mal ganz ehrlich, wer soll das denn ernst nehmen?

Fossile Freiheit

Ich habe absolut keine Ahnung, warum Wissenschaftlerinnen sowas machen müssen. Aber nun gut. Ist nicht mein Problem. Und nicht mein Ruf. Die Frau Kemfert jedenfalls meint, es ist nötigt, dass man von „fossiler Freiheit“ reden muss, wenn es darum geht, dass Reihen mehr Emissionen ausstoßen und mehr Ressourcen verbrauchen. Man könne auch sagen, mehr konsumieren und auf größerem Fuß leben.

Abgesehen davon, dass ich nichts von diesen leidlichen Freiheitsdebatten halte, ist es echt schräg, da noch das fossil vorzukleben. Ansonsten schweige ich fossil.

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