Ja, wenn das nicht so schwer ist

Da hat wieder jemand Bücher gelesen. Aha. Und ich Videos geschaut. Ich les ja nicht so gern. Ja Fritze ich weiß, schlag mich, beiß mich. Ich wollte ja nicht. Der Algorithmus is schuld. Ganz sicher. Ich konnte nicht anders. Wir sind alle diesen doofen Algorithmen ausgeliefert. Schlimm, ich sags dir. Kann man nix machen. Fritze du weißt, ich mag dieses Augenrollen nicht. Kann ich nicht. Krieg ich Magen von. Fällt mir ein, ich hab schon lange nicht mehr Helga und Marianne geschaut.

Das ist also nicht so schwer, die Menschen zu überzeugen, neu zu denken. Ich bin nachhaltig verwirrt. Wer kennt das nicht. Man redet sich den Mund fusselig oder tippt sich die Finger wund, aber die wollen einfach alle nicht so neu denken wie ich. Sondern bleiben lieber in ihren alt bekannten Denkmustern hängen. Was ja normal ist. Die legt man ja nur ab, wenn an es bewusst will. Wenn man offen ist. Aber meist sind wir das ja in Diskussionen gar nicht. Also offen die Meinung zu ändern.

Aber wenn das alles nicht so schwer ist, warum explodiert Twitter sann gerade, weil Olaf mal wieder entnervt patzig reagiert hat, als ihm zum xten Mal die letzte Generation aufs Dach gestiegen ist und Veranstaltungen bei denen er auftritt für ihre Zwecke missbraucht hat. Weil ja damit hat er recht. Es werden Veranstaltungen gekapert, nur weil er dort auftritt. Dass die dann auch genervt sind auch klar. Aber davon mal abgesehen. Olaf redet vor der Aktion ja davon, wie ein Politiker in den Kohleregionen damit konfrontiert wird, den Arbeitern Perspektiven aufzeigen zu müssen. Konkrete greifbare Perspektiven. Nix theoretisches a la alles wird gut. Ja genau diese echten Probleme von Politikern, denen am Ende die Betroffenen die Hölle heiß machen. Grund weshalb gerade die SPD vorhandene Arbeitsplätze über alles stellt. Vielmehr als die Union oder FDP. Das Lebenselixier der SPD gute Jobs, Gewerkschaften etc.

Och jetzt hat mich die Katja Diehl auch geblockt. Blocken gehört da auch zum Wertekonsens. Austeilen, aber bloß nicht einstecken. Nicht mal etwas Sarkasmus. Der war echt harmlos. Und nein diese „letzte Generation“ Aktionen sind nicht hilfreich. Ja Aktivismus ist nicht hilfreich sondern im Gegenteil. Ab nem gewissen grad. Ja doof, wenn ich das zu meinem Lebensinhalt erklärt habe. Interessant auch wie sehr man sich im eigene Saft einigelt, aus geschützter Atmosphäre austeilt und so weiter. Ich werde diese linken Blasen nie verstehen. Is mir alles zu radikal. Und da mein ich radikal im negativen Sinne. Apropos Blocks. Einen der nie stattfand, werde ich nie verstehen.

Uns hier kann man auch nicht blocken, Fritze. Hat auch nen Vorteil. Hö höööööö. Und wer sich hierher verirrt macht das freiwillig.

Meine Güte bin ich von dem Klimabubble mal weder entnervt. Da darf man einfach nicht reingrätschen. Die sind alle auch nicht besser als die rechte Trolle. Da war was. Ich erinnere mich wage. Und dann auch noch dieses typische Herdending.

Ich sollte einfach mal wieder mehr Philipp verteilen.

Nun gut, ich schweife ab. Zurück zum Thema. Das ist also alles ganz einfach? Warum hat dann die SPD und ich wiederhole mich gern die ganze SPD nahen Ökonomen das nicht begriffen? Warum rödeln die nicht 24 Stunden 7 Tage die Köpfe im Kreis, um Strukturwandel zu gestalten, damit es Arbeitsplätze gibt. Ich bin da immer noch geschädigt, entsetzt. Linke Ökonomen sind unser Untergang.

Und nein Strukturwandel fällt immer noch nicht vom Himmel, wenn wir Klimawandel im Theater thematisieren oder grundsätzlich in Berlin Mitte. Ja wir haben diverse Baustellen. Und ja vieles davon braucht ein Thematisieren in der Gesellschaft. Wenns darum geht wie wir leben. Ernährung, Mobilität, Reisen und so weiter. Vieles was du eben nicht durch Politik wirklich vorgeben kannst. Sondern wo dieser Herdentrieb, der gesellschaftliche Druck einfach zum Tragen kommen kann/ muss. Und da bleibe ich dabei, da geht nur mit Selbstwirksamkeit, mit Vorbildern, mit Mund zu Mund und so weiter. Ich stimme somit den weiteren Sätzen nach dem nicht so schwer zu. Aber leicht is auch das nicht.

Und zurück zum Strukturwandel. Das sind ja

Und wenn wir Strukturwandel im Sinne der x Wenden sehen, dann mag Energie und Landwirtschaft und wegen mir auch Mobilität irgendwie so halbwegs klar, wenn aber dann doch wieder total unklar … aber das Ersetzen/ Korrigieren von Produktion/ Arbeitsplätzen is so luftleerer Raum. Außer ich fülle ihn mit Bioökonomie. Es braucht konkrete greifbare Ziele. Und zumindest Kreislaufwirtschaft/ Recycling ist greifbar und kann jetzt aus einer Not heraus wachsen. Ja Begrenzung schafft Kreativität. Aber allein dafür braucht man nen Übersetzer. Not macht erfinderisch. Nicht Wohlstand. Und darum sind genau solche Situationen wie jetzt so wichtig. Strukturwandel mit vordefinierten Pfadabhängigkeiten oder wie war das noch mal? Hat Schlumpfpeter das so definiert? Das wir vorher wissen wo die Reise hingeht und dann ein Migrationsprojekt einleiten? Linke Ökonomen können komisch sein. Ich bin immer noch frustriert angesichts ihrer Prioritäten, ihres Problemverständnisses und ihres Einflusses im Moment. Hab festgestellt, ich bin nicht allen. Auch alte Sozen weinen mittlerweile. Der Krieg offenbart viel.

Das ist also gar nicht so schwer mit dem neu denken den anderen beibringen? Weißt Fritze ich frag mich, wenn das ernst gemeint war, ob man das Gefühl bekommt, es wäre so einfach, weil es halt so einfach aussieht, wenn ein paar 1000 Jubeln oder dir „Liebesbekundungen“ zukommen lassen. Wenn wegen dir so viele an Webinaren etc. teilnehmen. Aber leider ist es meist der gleiche Personenkreis. Es hat was von Popkultur.

Ja wir sollten uns das nicht zu schwer machen an einigen Stellen. Und jeder der will, soll seine „Kräfte“ positiv wirken lassen. Ganz ohne radikalen Aktivisten-Mist. Und ja der Olaf hat schon recht. Die immer zunehmende Radikalisierung einiger Teile der Klimabewegung hat leichte Parallelen zu dunklen Zeiten. Und nein er meinte sicher nicht die Nazi-Zeit. Der Weg zur Hölle … du weißt schon. Gute Absichten und so.

Sag mal Fritze, kann man aus der Ökoecke jemals raus? Und können jemals ökologische Themen auch bei anderen Parteien Prio 1 werden? Die Partien sind eingefahren. Sie werden gewählt für ihre „Hauptkompetenzen“. Jeder hat sich da so eine Gruppen/ Themen gebaut. Ein übergeordnetes Thema sieht das System nicht vor.

Die Lösung ist nicht entweder oder. Die Lösung ist UND. Ohne aber. Jedenfalls nicht neu gegen alt, bio gegen konventionell. Das geht nur zusammen. Von einander lernen. Miteinader wachsen. Außer man ist BASF, die sind raus. Hust. Nun wenn BASF mit Recycling gutes Geld machen kann, dann werden sie es hoffentlich auch tun. Ich habs vergessen wie viel Prozent der Investitionen sind aus der Privatwirtschaft? 90? Marianas Mond-Mission hin oder her, am Ende ist es nicht der Staat der etwas Marktreif macht. Er mag dieses Enzym erforschen lassen mit dem wird endlos Kunststoffe im Kreislaus verwerten können, aber es wirklich in Produktion nehmen machen dann doch eher private Investoren. Oder eben existierende Unternehmen. Mal den VCI Leuten unter die Nase halten das Enzym.

Bringt mich zur Frage, wie weit eine Gesellschaft sich ohne große Eingriffe der Politik verändern kann. Die Gesellschaft, die Wirtschaft etc haben sich immer verändert. Und in den letzten Jahren sehr rasant. Ein natürlicher Prozess. Teilweise halt mit Krebsgeschwüren, aber weitestgehend nicht nach großem Plan gestaltet, Auch wenn einige das anders sehen. Und noch nie gab es diese Herausforderung in einer Demokratie sich an so vielen Stellen umzugestalten. Und das in einer so globalisierten Welt. Es gibt keine Blaupause. Alle stochern im Nebel.

Wir in der operativ praktizierenden IT nennen das Migration, wenn du das alte in das neue überführst. Und das kann man auf unterschiedliche Arten gestalten. Und das kann unterschiedlich teuer werden je nach vorgehen das man wählt. Und man kann es unendlich hinauszögern. Und man kann es schön reden. Und man kann zu viel rein packen anstelle es getrennt zu bearbeiten. Man kann Prozesse analysieren oder sie übergehen. Man kann den Anwender mitnehmen oder ihn gegen sich aufbringen. Man kann versuchen zu erklären und vorher zu warnen. Am Ende hilft nur Stecker ziehen, um zu merken wer wirklich dran hängt. Die die am lautesten schreien, sind nicht die die Probleme bekommen. Das sind eher die die es gar nicht wissen.

Die Frage wird am Ende nicht in Büchern – gelesen oder geschrieben – entschieden, nicht mit Geschichten von Männern mit blauen Fingernägeln, nicht von Welt faltenden Physikern, nicht von Flashmobs. Und vielleicht nicht mal von Politikern. Sondern von Personen die wirklich handeln. Von denen die in der Kantine nicht das Chili verbieten sondern neben Chili con carne auch Chili sin carne anbieten. Um mal ein einfaches plakatives Beispiel zu nennen. Vielleicht wissen wir einfach zu wenig über die Glaskugel, und zerreden deshalb zu viel.

Apropos Glaskugel. Wenn die Zukunft die Glaskugel ist, dann sollte man vielleicht nicht zu sehr versuchen zu gestalten. Glas ist zerbrechlich. Und die Hölle … nun ja, hatten wir schon.

Manchmal glaube ich, wir machen es zu kompliziert. Wir reden zu dramatisch von vielen Punkte des Lebenswandels. Wer keine 18 mehr ist, kennt vieles. Ich hätte gern wieder mehr Kaltschale. Mehr eingekochtes Obst mit Reis. So ne Haferflockensuppe. Frisches Brot mit Tomate und Zwiebeln und Lucky Luke im Fernsehen. Ein Fahrrad zum schrauben. Ah und ein Garten mit Häuschen. Aber das ist ein anderes Thema. Abgesehen davon und davon, dass Kindertage immer idealisiert werden, wird sich wirklich so viel in unserem Leben ändern? Ich bin mir manchmal nicht sicher, ob wir nicht oft mehr Drama draus machen als es ist. Dass Begriffe wie Kulturwandel (ich find noch raus, wer das eingeworfen hat) oder Änderung des Lebensstils, zu abschreckend wirken. Und die Angst die daraus resultiert oder die Sturheit/ Reaktanz gar nicht nötigt ist. Und vieles einfach sich in gleichem / ähnlichem Ausmaß entwickelt wie die letzten 30 Jahre.

Ja vielleicht ist es gar nicht so schwer.

Bleibt trotzdem die Frage warum Wissenschaft es nicht schafft, die Politik so aufzuklären, dass diese alles versucht auch ihre Hauptthemen durch Lösungen für die Krisen abzusichern. Und eben, ja zu werben gemeinsam Lösungen zu finden. Gut dann müsste so ein Soze auch den Kapitalisten mögen. Bettertogether? Kooperation? Das Überwinden was man gehegt und gepflegt hat? Das was in Sozialen Medien noch weiter kultiviert wird?

Ich weißt nicht. Ich glaube so einfach ist es dann doch nicht.

Oh schau Fritze, Leslie hat neues Liedchen …

I, oh I been thinkin‘ about you so many times
Why am I still tryin‘ to give my heart to someone so unkind?
Round and round and round in circles we go
Round and round and round, but I still don’t know

Comment allez-vous
Tell me what’s on your mind
Tell me where it hurts
Is it all of the time?
Did you drink enough to miss me yet?

Leslie Clio – Comment Allez-Vous?

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