Die einen streiken, ich feiere

Geiler Tag. Voll geil. Gut der Morgen war etwas zäh. Woher auch immer diese Wolke kam. Und der Wind war etwas hinderlich beim Knipsen. Aber ich liebe Wind. Und wenn man dann noch die richtige Playlist auspackt. Hüpf, sing, tanz. Bis der Bauer schräg von der Seite guckt. Hach was ein schöner Tag. Und a bisserl hab ich auch nachgedacht. Problem is nur, dass ich das dann immer vergesse. Weil wenn man ohne Frühstück und ohne weitere Nahrungsaufnahme bis aus etwas Zucker im Elektrolytgebräu 10 Stunden radelt, dann wirds schwierig mit dem Denken und dem Erinnern. Ich probiers mal.

Warnung: Der nachfolge Beitrag wird nicht klimafreundlich. Mit Bildern und Videos. Muss leider so. Ich hab Geburtstag. Ich darf sündigen. Immerhin komprimiere ich Und stell nicht die 10MB Dateien rein. Und speichere meine Bilder eh lokal jenseits der Cloud, so dass ich mal ein paar hochladen darf. So. Jawolle.

Aber erstmal ein paar Gäste vorgestellt. Mit dem Purpurroten Zünsler hab ich ja nicht mehr gerechnet, aber hab mich total gefreut, dass er auch gekommen ist. Hab übrigens am nächtens Tag festgestellt, dass es grad „Massen“ davon gibt. Mag sein, dass die Nahrungsquellen jetzt überschaubarer sind und er sich deshalb vom Windrad sammelt, aber schon geil. Den gibs auch nur an dem eine Windrad im Wald. Da steht viel Minze. Der steht auf Minze.

Mal vorne weg. Ich bin übrigens zum Punkt gekommen, dass ich mich nicht aufregen will, über die Dinge, die ich nicht teile. Sondern die Dinge, die ich als positive Entwicklung empfinde zu unterstützen. Sprich, wenn z.B. Maren weg von der Problematisierung hin zu Lösungen will und Lagerdenken überwinden, dann knall ich das jetzt unter jedem Tweet der lauten Klimabewegten, die glauben Drama und auf Konservative einprügeln, löst irgendwelche Probleme. Auch wenn ich nicht die Lösungsansätze von Maren teile. Da ist auch zu viel in Schönheit sterben.

Man verändert keine Gruppen von außen. Das kann man nur von innen. Sprich Menschen wie Maren, die einen Namen in der Gruppe der Klimabwegten haben, haben eine höhere Chance gehört zu werden. Als wenn ich denen zum xten Male Henning beim Bosbach reinknalle. Mit erster Generation und anpacken und so. Auch wenn er das gleiche sagt. Es geht darum sich nicht nur über die Unterschiede aufzuregen, sondern das was gut ist zu unterstützen. Dann vergessen die vielleicht auch alle den anderen Schmarn. Das is wie beim Don. Es sollten mehr Leute seine Fahrradtweets liken.

So und jetzt alle mal lächeln. Ich hab keine Ahnung, was für ein Gras das is, aber ich mag das sehr. Ahne aber invasive Vibes.

Wo wir beim Thema sind. Während ich also so vor mich hinradle – sagte ich schon wie geil das war? – denke ich über den Vortrag von Maren nach. Dass Geschichten Lagerdenken aufbrechen kann. Dieser interracial kiss. Ich mein, wenn jetzt Luisa mit Ben Brechtken rumknutscht, dann is das Klima morgen gelöst. Oder Maja mit Ulf Poschardt. Alternativ auch Christian Lindner und Annalena. Oder vielleicht gestehen sich auch Robert und Fritze ihre Liebe. Wer weiß. So ein Kulturkampf-Romeo-Julia das wird der Bringer. Alle sagen „Hach“, kommen aus ihren politischen Festungen und drücken sich alle ganz feste. Und Celin macht den Titelsong. Gut mein Sarkasmuslevel is scheinbar sehr hoch. Wobei ich noch nachlegen könnte. Ich mein das lässt sehr viel Spielraum für Kreativität. Aber lassen wir das besser. Die Frage, die ich mir stellte war dann, ob wir wirklich dieses Lagerdenken komplett überwinden müssen. Den Kulturkampf komplett beenden. Was ich im übrigen für unmöglich erachte. Grundsätzlich Lager komplett wegrationalisieren.

Die Frage muss eine andere sein. Wie kriegt man das Klimathema entkoppelt vom Kulturkampf? Oder besser gesagt politischen Wettbewerb. So dass es eben nicht zerrieben wird in unterschiedlichen Weltanschauungen, politischen Kämpfen. Man wird keine politischen Lager grundsätzlich aufbrechen/ zerstören. Dafür gibt es genug andere Themen, die das verhindern. Aber man kann zumindest versuchen dieses eine Thema und vor allem die wichtigsten Maßnahmen herauszutrennen. Und da helfen keine Geschichten sondern knallharte Regeln zwischen den Parteien. Eigentlich brauchen wir auch nur einen Deutschlandpakt. Und der betrifft das Klima. Alle anderen Themen können gern zw. den Parteien als Wettbewerb abgearbeitet werden. Bürokratieabbau sollte man bitteschön auch allein hinkriegen. Aber Klima, da müssen wir uns in den Grundzügen einig sein.

Sagte ich schon, dass es geil war draußen? Hatte tolle Gäste. Sogar der erste Diestelfalter war da.

Wer hat eigentlich Klimaschutz zu einem Kernthema der Grünen gemacht? Die Grüne oder die anderen? Oder alle zusammen? Man kann ja wohl nicht abstreiten, dass Klimaschutz/ Umwelt und Co zur tiefen DNA der Grünen gehören. Dass die anderen Parteien das Thema komplett ignoriert haben, auch klar. Das is dann in Summe eben ein Problem. Genau wie die Deppen (sorry aber was anderes fällt einem da nicht mehr ein) der Letzten Generation. Auch nicht hilfreich. Brandenburger Tor bepinseln und dann was blubbeln von wegen man will niemanden überzeugen, sondern die Politik zum handeln bewegen. Ich bin tiefenentspannt und fühle mich dennoch veräppelt. Wer die Politik zum Handeln bringen will, muss Politiker überzeugen. Und auch die depperten Wähler, weil die als Rattenschwanz immer mit hinten dran hängen in einer Demokratie. Wie Logik befreit kann man eigentlich sein? Dieser Trupp wird in die Geschichte eingehen als soziale Bewegung, die Klimaschutz gekillt hat. Und nein die Ausrede „Politik nimmt das Thema nicht ernst“ gilt nach knapp zwei Jahren nicht mehr.

Is ja nett, wenn man feststellt, dass die letzte Generation nur eine Teilgruppe der Klimabewegung ist. Aber dass das menschliche Hirn, dann alle in Sippenhaft nimmt, is auch klar. Genau wie diese handvoll freidrehnder S4F alles kaputt macht. Wir vergessen wie unser Hirn tickt. Oder wissen es gar nicht. Vergessen wie sehr unser Hirn kategorisiert, um sich zurechtzufinden. Wie wenig es um Wahrheit geht etc. Samira sagte, wir sind anfällig für Geschichten. Man könnte auch einfach sagen, dass alles was wir an Informationen aufnehmen, uns etwas mitteilt über die Welt. Dass diese Infos zumindest früher wichtig waren. Inkl. Klatsch und Tratsch. Um sozial erwünschtes Verhalten ableiten zu können, Gefahren, wegen mir auch neue Techniken. Diverse Dinge. Wissen. Egal wie wahr oder wie sehr Fiktion. Gruppendenken und so weiter. Mich packt ihr ja auch dauernd in irgendwelche Gruppen, die ihr nicht mögt. Blödes Gefühl oder?

Solche Themen wie eben Artenschutz oder Klima parteipolitisch zu entkoppeln von den Grünen halte ich für eher aussichtslos. Und ich glaube auch nicht, dass die Partei das mitgeht. Man hat nicht umsonst „die Grünen“ im Namen. Und ohne Ex-DDR würde man auch heute nur so heißen.

Apropos Wissenschaft. Wir müssen weg von diesen fixen Grenzen. Egal ob es die planetaren Grenzen sind oder dieses 1,5 Grad Ziel. So wichtig konkrete Ziele sind, um so sehr sind sie zum eine willkürlich und zum anderen blenden sie uns. Die Anzahl der Leute die mir über den Weg laufen und sagen „1,5 Grad is eh nicht zu schaffen, also machen wir gar nix“, hält sich zwar bei mir in Grenzen, aber wie hat Jochem so schon festgestellt, es hält uns auch davon ab, Klimaanpassungen zu machen, weil wir alles auf den Klimaschutz fokussieren. Und dabei kommen Unwetter, Wassermangel und Co eh, egal was wir tun. Und mal ganz zu schweigen davon, dass es eben keinen an-aus-Schalter gibt. Und das gleiche eben auch mit den planetaren Grenzen und Kipppunkten. Was hilft es, wenn wir sagen, wir haben 6,7 oder 8 Grenzen überschritten. Dann iss doch jetzt wirklich aus oder? Prost! Und is nicht jede Art, die verschwindet, eine zu viel?

Und im Zweifel haben wir Menschen doch eh die Neigung Grenzen zu überschreiten. Gucken wir mal was passiert. Am Ende hilft das doch auch nicht. Es macht nur wieder Angriffsfläche auf. Wer hat die Grenzen festgelegt oder die Kippelpunkte? Woher wissen die, wann die Welt untergeht blubs. Und guck, überschritten und wir leben noch.

Wobei die andere Frage bleibt, ob Menschen ohne konkrete Zielgröße/ Grenzen die Problematik versehen und handeln. Macht das die Debatten einfacher? Wie kann man Handeln forcieren ohne Termindruck? Es braucht ja einen Handlungsdruck. Oder sollte man andere Gründe zum Handeln finden? Eben doch her die Lösungen, den Vorteil, das Gold schürfen. Die Wurscht vor der Nase. Irgendwas was weniger anfällig ist für den Gegner? Oder braucht es mehr Sensibilität für Unsicherheiten/ Wahrscheinlichkeiten? Wollen wir mit dem Tiger spielen oder doch lieber Sicherheitsabstand?

Als Demokratie erdacht wurde, war das in einer anderen Zeit mit anderen Rahmenbedingen. Und nein, ich möchte von keinem Gesellschaftsrat Strukturwandel erdacht haben. Dafür sind Bürgerräte nicht gedacht. Mal abgesehen davon, dass der von der LG geforderte Gesellschaftsrat wirklich Gesetze einbringen soll.

Da frage ich mich eher, ob der Kampf gegen die Grünen nicht eher von den anderen Parteien gewonnen werden kann, wenn man ihre Kernthemen abdeckt. Am besten mit besseren Lösungen. Wer die Grünen klein halten will, der muss in dem Bereich liefern. Der muss eben saubere Energiepolitik betreiben. Und nein da reichen keine 4 AKWs. Aber man muss es vor allem dann auch tun und nicht nur heiße Luft produzieren.

Niemand wir hier Demokratie neu gestalten. Und mal ganz ehrlich, die Welt versagt auf voller Linie. Guckst du UN grade wegen SDGs und so. Voller Kurs vorbei. Können wir uns an unserer Demokratie abarbeiten, ändert nur nix.

Vielleicht ist es besser, wenn Twitter endlich implodiert. Vielleicht hilft das ja auch schon. Is ja nicht so, das da Parteien und Anhänger nicht auch ihren Kampf austragen. Wenn das nicht mehr ist. Vor allem die intellektuelle Elite nicht mehr zusammenfindet, dann könnte das vielleicht auch für Entspannung sorgen. Wenn man sich verteilt auf x Plattformen. Ich habe nicht vor weiterzuziehen. Manch anderer vielleicht auch nicht. Blieben zwar noch weiterhin Facebook und Telegram als Plattformen für „Kulturkämpfe“ aber vielleicht finden Intellektuelle wieder mehr zueinander ohne Twitter.

Wenn man unter so nem Windrad steht. Und dann so nach oben schaut. Die Höhe. Die Kraft.

Hab übrigens festgestellt, dass wir uns noch mal sortieren müssen, Fritze. Also was wirklich zu tun ist. Welche Debatten wirklich wichtig sind. Was man ignorieren sollte. Man verliert sich so schnell in sinnlosen Debatten über die dritte Nachkommastelle. Man diskutiert jeden Sonderfall. Jeden einzelnen Arbeitsplatz. Macht ein großes Fass auf. Verwendet große Worte. Erzählt große Geschichten. Und die Bessermanns sind auch nicht besser als die anderen haben wir gelernt.

Der Umbau hin zu einer klimagerechten Produktionsweise braucht keine Endlosdebatten, braucht kein Gendersternchen und keine absolute Gerechtigkeit. Und keinen Kampf gegen etwas. Oder magisches Denken. Sondern ein Anpacken. Neue Perspektiven. Neue Geschäftsmodelle. Und eben auch finanzielle Unterstützung bei Heizung und Co. Mittlerweile weiß ich gar nicht mehr was man überhaupt debattieren soll. Keine Ahnung was Frank Walter meinte, außer „wir haben keinen Plan, macht ihr mal“. Und dann gehen sie hinaus, reden und wie durch ein Wunder fällt die neue Welt vom Himmel. Das sind doch zu 90% Pseudodebatten. Unkoordiniert oder unstrukturiert. Oder magisches Denken. Robert mag doch Mariana. Und die SPD steht doch auch auf sie. Aber das mit der Mondmission haben sie noch nicht umrissen oder? Weil das wäre ein Plan. Nein wir wollen nicht zum Mars oder Venus. Und nein muss keiner ausdebattieren. Wir wollen zum Mond. Und dafür brauchen wir …

Wie viel gesellschaftlichen Wandel brauchst wirklich? Wie viel Kulturkampf? Wie viel Ringen. Ich bin dieses Ringen Freistil versteht sich eh so Leid. Es muss eh miteinander nicht gegeneinander gehen. Man ringt sich dabei lieber in Debatten zu Tode. Und das eben nicht nur Politiker sondern auch Wissenschaftler. Weil man es eben noch mal besser weiß als der Kollege und überhaupt is da noch Sonderfall 29334. Das muss perfekt gelöst werden. Vorher machen wir nix.

Apropos magisches Denken. Hubsi jagt hier um die Ecke 100% Wasserstoff durch die Heizungsrohre. Ich verspüre Gefühle der Angst. Gucken wir mal was passiert. Wehe der sprengt meine Windräder weg. Samt Getier und Grünzeug.

Am Wochenende war hier ums Eck ein Festival. Horse and Spirit. Ja genau. Und während ich noch denke und am Bauernhof vorbeiradle, reinlinse was die da treiben, die Autokennzeichen checke, kommt mir ein Trupp Einheimischer entgegen. Ich schätze mal so 20 bis 30 Leutchen. Von den drei Anführern trägt einer ein großes Kreuz auf den Schultern. Mit so nem toten Mann draufgenagelt dran. Ihr wisst schon. Man grüßt mich freundlich. Ich grüße zurück. Und versuche nicht ganz so irritiert aus der Wäsche zu schauen. Nebenan spielt ein Vater mit seinen beiden Kids Bumerang auf dem Feld (das is keine Wiese, des is ein Feld mit Zeug drauf, das wachsen soll, aber latsch ruhig drauf rum). Man gehört zum spirituellen Pferd und is mit VW Bus angereist. Ihr wisst schon. Irgendwie schaut er aus wie ne Mischung aus John Lennon und Che Guevara. Also nicht der Bus sondern der Bumerang Vater. Inkl. Stirnband und so. Es fühlt sich schon irgendwie Zeitreise mäßig an. Sowohl die einen als auch die anderen. Ein paar Teilnehmer sitzen auf der Koppel um Kreis und lassen die Energie zirkulieren. Wer braucht schon Vorurteile, wenn er das live haben kann.

Hatte schon die Befürchtung die beiden Gruppen tragen den Kulturkampf aus. Aber nein. Leben und Leben lassen. Ich atme durch.

Hab übrigens neue Freunde gefunden. Ich glaub der schwarze is ein Jungbulle. Der kommt immer mit vollem Tempo laut bimmelnd angerannt, wenn ich an seiner Koppel anhalte. Sollte dann mal auf den Pulsmesser gucken. Bin jedenfalls zu ihnen hin und hab ihnen ganz verstört von meinen Begegnungen erzählt. Um dann weiterzuradeln zum Windrad. Zwecks Energiefluss, Spiritualität und Beten und so. … Horse and Spirit … ich hab übrigens mal gegoogelt, aber lassen wir das lieber.

Ach ja das blonde Pferd da is von ner anderen Koppel. Schicke Frise haben sie emm ihr (?) verpasst.

Ich öffne mir ne Tüte Rainer Langhans Katjes – Love and Peace. Muss mein inneres Auge schärfen.

Ich knabbere momentan am Kulturkampf. Der schmeckt nicht so lecka. Mein Bauch sagt, dass das nicht richtig ist. Wenn wir alles in den Topf schmeißen. Politische Differenzen sind alle Kulturkampf. Aber is das so? Klar es geht um diese leidige Ringen um Deutungshoheit und in vielen Punkten auch progressive Wertewandelei/ Weltverbesserei. Es reicht nicht das Klima zu retten, wir müssen das auch noch gleich in aller Schönheit mit Gerechtigkeit auf allen Ebenen machen. Und total divers im Schulterschluss mit allen Aktivisten der Welt egal um welches Thema es geht. Damit man den Forderungen auch nachkommt bespielt man das ganze mit Drama und Moral was immer auch die emotionale ebene triggert. Nein Politik ist nicht emotionslos. War sie auch nie. Und Aktivismus schon gar nicht. So viel zu Luisas These „Politische Forderungen kann man sauber ausdiskutieren, sie brauchen keine Gefühle, sie brauchen nur Argumente.“. Und klar hocken auf der anderen Seite wieder andere Gruppen, die genauso Emotionen bespielen. Sogar Olaf bespielt sie.

Diese kulturelle Hegemonie wie sie Antonio nannte, dieser gesellschaftliche Konsens was richtig und falsch ist, welche Werte man leben will etc. Dieses Ringen innerhalb einer Gesellschaft oder wie Frank Walter sagen würde „so jetzt debattiert das mal aus“, das funktioniert in einer zersplitterten offenen, liberalen, pluralen Gesellschaft nicht mehr. Eine große gemeinsame Kultur kann es da nicht geben. Und dieses Ringen um Deutungshoheit mit feuchten Träumen von ganz links und ganz rechts, übergeschwappt dank social media auf alle politische Diskurse. Das findet nie mehr ein Ende. Es muss auch keine gemeinsame Vorstellung von gutem Leben geben. Es reicht wenn wir gewisse Technologien austauschen/ verändern. Für diese wesentlichen Dinge müssen wir zusammenfinden. Eine Heizung ist kein Kulturgut.

Als die Ilse noch Landwirtschaftsministerin war, hat sie zum Fleischverzicht aufgerufen. Wegen Klima und so. Lustig. Is jetzt zwar schon etwas her, aber schau schau an: Aigner fordert Verbraucher zum Fleischverzicht auf. Und man hat sie nicht ausgebürgert hier aus Bayern. Schlimme Sache. Werde das bei Gelegenheit einwerfen. Und ja es ging mal. Scheinbar. Dass man diese Themen auch mit anderen Parteifarben bespielen könnte. Weiß nicht, ob der Veggie-Day der Beginn des Kulturkampfes am Esstisch war. Ich vermute es aber stark. Und damals hat man auch schon versäumt vor allem die Klimathematik oder auch Biodiversität inden Vordergrund zu rücken. Hängengeblieben ist glaube bei vielen eher die Tierwohlthematik. Mal ganz zu schweigen von der Reaktanz.

Mag wer Insekten probieren? Neee Finger weg. Meine Freunde werden nicht gegessen ✌️

Manchmal bin ich echt entsetzt wie wenige Leute Twitter verstanden haben bzw. die Gruppen, die dort aktiv sind. Das is auch die gleiche bescheuerte Sippenhaft. Und dann noch eine die die Grenzen verschwimmen lässt. Nein Leute, diese ganzen frei drehenden beleidigenden Accounts sind keine normalen Konservativen. Das hat System, das si Kampf von weiter außen bzw. der Truppe der Verschwöhrungstheoretiker. Und im Zweifel wirklich ein Handlanger von Wladi. Der eben genau das machen soll, Unruhe stiften und Mitmenschen entzweien. Das gilt auch für Meteorologen, die sich dem Kampf gegen den Klimawandel verschrieben haben. Mich nervt das. Ich finde es nicht zu viel verlangt, dass mal etwas mehr analytisch zu betrachten. Wie Politik funktioniert und welche politischen Gruppe wie aktiv sind.

Irgendwie auch immer sehr interessant, wie man sich dagegen wehrt, in einen Topf mit andren geschmissen zu werden. Also liebe Mitbürger jetzt überwindet mal die Macken eures Hirns. Nur weil die Letzte Generation Kacke baut, müsst ihr jetzt nicht die ganze Klimabewegung doof finden. Jetzt seid doch mal so lieb und differenziert mal etwas. Genau wie die Klimabewegten auch differenzieren zwischen den verschiedenen Abstufungen von konservativ und liberal und zwischen freidrehenden Accounts und Stimmungsmachern auf Twitter und der normalen Bevölkerung. Die würde nie auf die Idee kommen, da alle in einen Topf zu werfen und umzurühren. Nieeeeee. Mich fasziniert immer wieder, wie man von anderen etwas verlangt, was man selbst eben auch nicht kann. Wir Menschen nehmen uns selbst eben doch anders wahr, als wir am Ende sind. „Fehler“ sehen wir immer nur bei anderen. Ich hab übrigen keine.

Das gilt auch für VWL-Profs. Rudi macht grade seinen „Ich bin zwischen die Fronten geraten“ Freischwimmer. Apropos VWL Profs. Mal abseits von Rudi. Das Klimageld. Mir is übel. Wann sagte ich zuletzt, dass linke Ökonomen unser Untergang sind? Wenn der Feld dafür is, müssen wir ihm erklären, dass er Schuld is, dass kein Geld mehr dafür da is. Und überhaupt Sebastian D erklärt den Ansatz gleich erstmal für doof, weil niemand mit 100€ mehr vom Klimaschutz überzeugt wird. Und der Fuest – okay nicht linksgrün – haut auch alles klein. Was zur Hölle? Von wegen Konsens. Das is das Gegenteil davon. Und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass es auch da viel zu sehr um Gruppen und dagegen sein geht. Ich bin entnervt. Und ich bin mir sicher, das Klimageld wird kommen, wenn wir nicht mehr heizen müssen, weil es eh warm genau is draußen. Wir schaffen das. Ich bin voll zuversichtlich.

Ich sollte keine Podcast anhören. Auch keine bayrischen. Es geht um keine parteipolitische Frage, aber um einen großen Umbau unserer Gesellschaft. Emmm ☝️. Maybe dann is doch ein politisches Thema. Eins wo jeder mitquaken möchte. Eins wo jeder eine andere Vorstellung hat. Ich denke eh regelmäßig darüber nach, dass wie oft viel zu große Worte für die wichtigsten Veränderungen gebrauchen. Vielleicht sind die Veränderungen gar nicht so groß wie wir in den Debatten mit Worten oft ausdrücken. Und Menschen dadurch Angst machen. Anstelle Hoffnung und Perfektiven zu geben. Vielleicht gehts gar nicht um Kampf. Nicht um Ringen. Nicht um Kultur.

So in dem Sinne. Nacht ✌️

Nachfolgendes Lied ist kulturell hochwertig. Lang nicht mehr gehört.

Ich brauch einen Freund mit weiten Armen
Ich brauch einen Freund, der kein Erbarmen kennt,
der mich zu Boden ringt
Ich tobe und rase
ein Tuch mit Äther
über Mund und Nase

Ich brauche tiefste schwarze Nacht
hinter meinen Lidern
Ein Gift gegen den Schmerz
in meinen Gliedern
Ich brauch einen Schuss
Feuer in meine Venen
Ich brauch eine Bahre,
Blaulicht und Sirenen
Ich brauch, ich brauch
Ich brauche
Licht
Bring mich nach Hause,
ich bin schon zu lang hier draußen
Komm und trag mich, frag nicht wieder
wohin
ich will
nach Hause
Ich bin schon zu weit hier draußen
Komm und trag mich
Schlag mich nieder
Ich bin nicht still genug
Ich brauche einen Freund mit weiten Schwingen,
der mich heil nach hause bringen kann
durch die Dunkelheit, den Wind und den Regen,
um mich dann vor meine Tür zu legen
Und dort erst auf der Schwelle
will ich verbluten,
wenn ich still bin, soll der Regen
jede Zelle fluten
Ich brauch, ich brauch
Ich brauche
nichts
Bring mich nach Hause
Ich bin schon zu lang hier draußen
Komm und trag mich, frag nicht wieder
wohin,
ich will
nach Hause
Ich bin schon zu weit draußen
Komm und trag mich
Schlag mich nieder
Ich bin nicht still genug

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