Zwischengedanken

So Fritze in unserer Zukunftsvision arbeiten allen gleichberechtigt und niemand glaubt Wohlstand fällt vom Himmel. Alle wissen, dass die Gesellschaft auf jeden einzelnen und seine Leistung angewiesen ist. Menschen haben früher mehr gearbeitet und hatten mehr Zeit als heute. In unserer Zukunft wird die Freizeit auch entstresst. Dort gibt es nichts, was du unbedingt getan haben musst in deinem Leben. Und schon gar nicht deine Kinder dauerbespaßt, damit sie ja schon mit 18 die ganze Welt bereist haben und alles gesehen.

Ich möchte eine Zukunft denken, in die die Menschen gern freiwillig gehen wollen und ich sie nicht dahin maßregeln, drillen, zwingen muss. Sondern eben ein Zukunftsbild schaffen, in der sie sich wiederfinden mit all ihren Werten, Weltsichten, Zielen, Träumen und Wünschen. Ich hab nen Kollegen der mag keine Kinder und sein Traum vom Alterswohnsitz ist eine Wohnanlage ohne Kinder. Warum nicht. Warum nicht solche Oasen schaffen, für die auch wissen, dass es für alle besser ist, wenn sie auf eine bestimmte Art leben können. Nur mal so als Beispiel. Warum nicht eine Welt schaffen, der eben nicht dieser Einheitsbrei ist, dem man bei solchen Debatten empfindet. Wie wollt ihr lebe? Und dann hat man immer das Geühl es wird diese eine Lösung designt. Die immer auch so viel hat, das man selbst gar nicht will.

Gut ich hab mich aufgeregt. Sehr. Ich glaube ich werde solche Podcasts nie wirklich entspannt verkraften. Das is wie mit den Kalendersprüchen. Bin ich irgendwie nicht kompatible.

Wir müssen das jedenfalls anders machen, Fritze. Alles wo ich Puls kriege müssen wir eine eigene Gegenvision aufstellen. Oder überhaupt erstmal eine erdenken. Der Sozialstaat fällt eben nicht vom Himmel und Altersarmut finde ich immer noch nicht erstrebenswert. Damit die Jugend ihre Work-Life-Ballance genießen kann, während die Renter davor 30 Jahre 40 Stunden die Woche malorcht haben und jetzt den Dank erhalten wenn die Kassen leer sind, dank 15 Stunden Woche. Diese Zukunftsvision ist gesellschaftlicher Selbstmord. Das muss anders.

Und wir müssen uns merken Fritze, dass wir eben am ehesten Menschen vertrauen, die uns ähnlich sind. Ich nenne es mal „gefühlt ähnlich“. Und das wären bei mir eben nie Wissenschaftler, Unternehmer oder Medienschaffende. Was auch immer für eine Zukunft sie gestalten, es wäre nie meine. Und aus diesem Wissen heraus müssen wir die Ingos dieser Welt unterbringen. Wir haben das ja schon erläutert – Menschsein. Der Harald würde wieder irgendwas blubbeln von wegen, als sozialer Aufsteiger würde man zwischen den Welten hängen und Angst haben wieder abzusteigen und sich auch nicht der Elite zugehörig fühlen, blubbel. Aber ich glaube, der Grund warum mir der Penner am Bahnhof immer näher sein wird als der Manager am Flughafen hat was damit zu tun, dass ich da gar nicht dazugehören will. Dass mir die Ehrlichkeit und Offenheit des einfachen Mannes lieber ist als die Macht der Elite in ihrer künstlichen Welt. Ich schweife ab. Jedenfalls braucht es mehr Einfachheit. Mehr einfache Menschen, die unsere Welt von Morgen gestalten. Was sie am Ende eh tun werden. 80% haben nicht studiert. Die großen breite Masse.

Ich würde auch nur bedingt ein intellektuelles Podcastgespräch in eine Spielfilm einbauen. Eher andere Dinge. Erklärende Dinge. Wie am Lagerfeuer. Eine Geschichte über ein konkretes Thema. Vielleicht mache ich eine Serie über Biases und wie wir Menschen wirklich ticken. Ach komm Fritze das liefert Stoff für einige Staffeln. Das hat Lindenstraße Kragenweite. Aber ja, man sollte mehr Wissensvermittlung und darum ging es auch damals am Lagerfeuer oder auch in Märchen, da wohl eher Werte, Regeln, Moral … jedenfalls gings es auch am Lagerfeuer im Wissen, verpackt in Erzählungen. Die uns auch emotional berühren, was das vermittelte Wissen auch wieder zugänglicher macht und und und.

Apropos, habe mir das Geschichten erzählen am Feuer in der Moderne so vorgestellt, dass es gar nicht anders ist als damals. Wobei ich da glaube eher ans philosophieren dachte. Aber man kann auch Geschichten erzählen. Die Dinge von denen man träumt. Die Dinge, die man erlebt hat. Alles plastisch in Worte gefasst, die für andere verständlich sind. Wo unser inneres Auge Bilder malt. Das Lagerfeuer flackert, die Sonne verschwindet. Der Blick geht in die Ferne. Und die Gedanken und Worte und Gespräche gedeihen im Schutze der Wärme des Feuers und der Dunkelheit. Das wäre eher meine Podcastversion, glaube. Nichts für die großen Kinos. Gespräche von Mensch zu Mensch. Unter freiem Himmel, wie Gott ihn schuf oder wer auch immer. Und eine gute Kiste Bier. Pilz versteht sich. Emm Pils. Muss lachen. Waren anno 1876 mit der alten Firma Feierabendbierchen trinken. Musste noch was fertig machen, schrieb SMS und bestellte Pilz. Kam dann später an und bekam vom Kenner einen Champignon serviert.

Die spirituelle Herde war auch wieder draußen, letztes WE. Ich mag ja den Brauen da – letztes Bild. Der sieht so flauschig und zerzaust aus. Das Getier darf am Lagerfeuer nicht fehlen. Oder zumindest in der Nähe.

Wobei … wird dein Stadtmensch davon angesprochen? Wer weiß. Vielleicht reicht auch der Blick in die Sterne und das summen einer Mücke.

Brücken bauen ist nicht einfach. Kunst ist nicht einfach. Das Leben ist nicht einfach. Und Rentenkonzepte schon dreimal nicht.

Nacht!

Heute is übrigens der 1. März. War schon shoppen. Die Nachtigall ist draußen. „Nachtigall“ ist ja eigentlich meine Gute-Nacht-Gruß. Aber irgendwie ist es auch genau wie Maxim singt. Da er aber nix Video dazu um 12 rausgebracht hat, muss ich mal auf jemand anderes verweisen

Wir sind zum Mond geflogen
Hab′n Pyramiden gebaut
Hab’n nie die Neugier verlor′n
Und sind durch Meere getaucht
Wir hab’n Tränen vergossen
Wir hab’n gelacht und geweint
Wir hab′n Frieden geschlossen
Und uns wieder vereint

Doch all diese Dinge sind so klein
Denn das Größte, was wir könn′n, ist Mensch zu sein

Und wir gehen den Weg von hier
Seite an Seite ein Leben lang, für immer
Denn wir gehen den Weg von hier
Weiter und weiter, ein Leben lang, für immer

Wir haben Welten entdeckt
Die wir vorher nicht kannten
Wir haben sprechen gelernt
Und uns Liebe gestanden
Wir hab’n Lieder geschrieben
Wir hab′n getanzt und gesung’n
Wir haben Geister gerufen
Und Dämonen bezwung′n

Es ist nicht immer einfach zu verzeih’n
Doch das Größte, was wir könn′n, ist Mensch zu sein

Und wir gehen den Weg von hier
Seite an Seite ein Leben lang, für immer
Denn wir gehen den Weg von hier
Weiter und weiter, ein Leben lang, für immer

Wir sind sicher nicht perfekt
Doch wer will das schon sein?
Wir haben alle kleine Fehler
Und sind damit nicht allein, nicht allein
Nicht allein

Und wir gehen den Weg von hier
Seite an Seite ein Leben lang, für immer

Und wir gehen den Weg von hier
Seite an Seite ein Leben lang, für immer
Denn wir gehen den Weg von hier
Weiter und weiter, ein Leben lang, für immer


Und wir gehen den Weg von hier
Seite an Seite ein Leben lang, für immer
Denn wir gehen den Weg von hier
Weiter und weiter, ein Leben lang, für immer

Und wir gehen den Weg von hier
Seite an Seite ein Leben lang, für immer

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