Wissen macht sinnlos

Also das Leben sinnlos. Ich gebe zu ich habe eine Sinnkrise. Mit jedem Wissen mehr über menschliches Verhalten oder alles was wir eben nicht wissen und uns zusammenreimen entsteht irgendwie ein Vakuum. Es heißt ja so schön, dass Menschen mit Ungewissheit/ Planlosigkeit nicht zurecht kommen. Lieber ein schlechter Plan als gar keiner. Aber wie einen schlechten Plan für sein Leben aufbauen, wenn man weiß, dass Leben eigentlich keinen Plan vorgesehen hat. Also keinen der in unsere heutige Zeit passt. Im Sinne von irgendetwas sinnstiftenden in der modernen Welt. Es gibt nur einen Sinn und das ist den Kreislauf des Lebens am Leben zu erhalten. Alles andere redet der Mensch sich nur ein, wegen diesem dauerplappernden Hirn.

Wir schaffen uns irgendwelche wilden Bilder und Geschichten in unserem Kopf. Wollen uns am besten noch unsterblich machen, weil uns unsere Endlichkeit bewusst ist. Sind dann aber doch so wild gesteuert durch das Unterbewusste. Durch alte Programm in uns. Durch Dinge die tief in unseren Gene liegen. Durch Emotionen, durch tiefe Bedürfnisse und Sehnsüchte, die wir gern verleugnen. Jenseits des dauerdenkenden stets wohl überlegt handelnden Überwesens.

Nette lustige Doku übrigens. Geiles Teil

Die beiden Naturforscher kommen zu folgendem Schluss: der Homo sapiens verfügt zwar über ein stark ausgebildetes Großhirn, das ihm die Erfindung genialer Werkzeuge ermöglicht. Sein Verhalten wird jedoch von seinem Reptiliengehirn gesteuert, was ihn als Primaten ausweist

Homo Animalis – Eine seltsame Spezies | Doku HD | ARTE

Mit all dem Wissen, kannst dich nicht mal mehr den Querdenkern anschließen. Und dich für erleuchtet halten. Wenn du wirklich erleuchtet bist, weißt du, dass jeder der dir erklärt, er hätte das und das verstanden und die anderen blubbel, nix anderes als ein Bauernfänger ist. Der einfach alte Programme in dir bedient. Das Suchen nach Ursache-Wirkung, nach Erklärungen für die Welt. Und man kann sich alles schön reden. Unser Hirn funktioniert da klasse und hält kollektiven Schmarren für wichtiger als die Wahrheit. Zumal es die eh nicht wirklich gibt. Wissen immer begrenzt ist vor allen auch zeitlich und die Kapazität des Hirns eh nicht. Und weils so viel Spaß macht, erhöhen wir Menschen die Komplexität auch noch und schaffen neues Unwissen und neue Probleme. Und warum? Weil irgendwer glaub er müsse sich unsterblich machen. Und he am Ende seid ihr alle tot. Auch wenn euch irgendwer mal ins Kreuzworträtsel kritzelt.

Sei wie du bist! Werde glücklich! Überwinde dies, überwinde das! Überlege, wer du gewesen sein willst. Mit ganz viel Pathos und schamvollem impliziten Vorwurf. Zur Scham und ihrer sozialen Bedeutung kommen wir noch mal irgendwann.

Klar kann ich mich selbst belügen in den schillerndsten Farben. Das tun, was andere mir sagen, um dann in ihren Armen Anerkennung und Liebe zu finden.

Es ist alles nur Selbstbetrug. Um irgendwie ein positives Feeling zu erzeugen.

Menschen sind als soziale Wesen am Ende nur Lemminge. Ob wirs wahrhaben wollen oder nicht. Irgendwelchen Gruppen schlie0en wir uns immer an und buhlen um ihre Aufmerksamkeit und Anerkennung. Wir können uns tot lachen über Putin, Trump und Co und den Quark der im russischen oder amerikanischen Fernsehen verbreitet wird. Aber Menschen folgen. Zum Teil bis in den Tod. Egal wie irrational. Ob wir lachen oder nicht. Wir können uns so als bessere Menschen sehen. Ob wirs wirklich sind, sei dahingestellt. Und all diese sinnfreien gruppenbezogenen Kulturkämpfe. Als ob es irgendjemanden jucken würde, wie einzelne Gruppen Harris und Trump sehen und wie die anderen das wieder sehen. Außer der eigenen Gruppe. Davon wird nicht ein Problem gelöst und nicht eine Wählerstimme in den USA verändert. Das is alles so sinnfrei. Und doch so animalisch logisch. Der Mensch der Lemming. Und gerade die, die meinen sie wären erleuchtet und nur die anderen blind.

Wenn wir Menschen nicht ohne Gruppen / andere Menschen existieren können, dann bitte eine die es schafft sich aus all dem Murks rauszuziehen. Einfach ihr Leben lebt.

Aber eben all dieses Wissen. Dieses Wissen darüber wie wir funktionieren. Welche unsichtbaren Fäden uns steuern. Und wie wenig die Welt gerade auf den einzelnen von uns gewartet hat. Macht es so schwer einen Sinn zu finden im Leben. Erfüllung zu finden. Zwischen Selbstverwirklichung, Selbstzweifeln, Selbstoptimierung, Selbstaufgabe, Ego, Kollektiv, Broterwerb, Konsum, KI, Kulturkampf, Krieg, Weltuntergang, Geschichtenerzählerei. Einfacher ist es all das zu glauben, was einem erzählt wird. Und wie ein Lemming zu folgen. Aber ich bin weder ein Held darin mich zu belügen noch mich belügen zu lassen und Gruppenzugehörigkeit zu streben. Wahrscheinlich wäre ich in freier Wildbahn als fehlgeschlagenes Experiment elendig verreckt.

Ich krieg den Garten mit Häuschen nicht mehr aus dem Kopf. Ich spüre die Sonne, ich rieche den Herbst.

Lieber ein unrealistischer Plan als gar kein Plan. Nicht ist schlimmer für unser Hirn als Planlosigkeit. Ziellosigkeit. Orientierungslosigkeit. Lost in den großen Weiten des Lebens.

Die Eisenbahn
fährt durch unbekanntes Land,

vorbei an gold’nen Feldern,
tiefen Flüssen und zum Strand.

Der Vorhang vor dem Fenster,
flattert durchs Abteil.

Und ich vermiss dich,
weil…

…du Heimat und
Zuhause bist,
weil bei dir mein Bauchweh aufhört.

Halt mich, halt mich fest.

Tu sooo, wie wenn das jetzt für immer so bleibt,
für immer so bleibt,
für immer so bleibt,
für immer so bleibt.

Ich brauch kein‘ Kompass
und keinen sextant,
ich finde
stets zu dir.
Ich komm zurück,
weil ich dich mag.
Kopf in deinem Schoß,
wie eine Taube in ihrem Schlag.

Weil du Heimat
und Zuhause bist.
Weil bei dir mein Bauchweh aufhört.

Halt mich,
halt mich fest.

Tu sooo,
wie wenn das jetzt für immer
so bleibt, für immer so bleibt,
für immer so bleibt.

mmmm

Sonne in meinen Segeln.
Sonne auf meinem Weg.
Sonne in den Bäumen.
Sonne für dich.

Halt mich, halt mich,
halt mich, halt mich fest.

Tu sooo, wie wenn das jetzt für immer so bleibt,
Für immer so bleibt, für immer so bleibt,
für immer so bleibt, für immer so bleibt,
für immer so bleibt.

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