Kommen wir noch mal zur Selbstreflexion. Ich find das alles immer noch scheiße.Und bin immer noch der Meinung,ich hab gnadelos versagt. Ende der Debatte. Und lieber KI Therapeut hör auf mir einzureden, ich soll nicht zu hart zu mir sein. Mein Ich / Selbstbild ist kein narzisstisches, aber stark genug nicht bei jedem Windhauch umzufallen. Und ohne Selbstkritik kein Weiterkommen.
Mich würfelt es immer noch vereinzelt. Interessanter Weise auch sehr stark, wenn ich an den Menschen denke, den ich morgen verabschieden muss. Sie wird mir fehlen.
Zurück zur Selbstreflexion. Genug Potential zum Durchrütteln und Durchrühren. Ich wollte das mit der Kommunikation ja anders machen. Oder sagen wir so, mir war/ ist klar, dass Kommunikation wichtig ist. Wir können nicht in die Köpfe anderer schauen. Wir raten ja immer nur. Und deshalb sind eingespielte Mechanismen/ Muster wichtig. So dass man den anderen deuten und verstehen kann. So dass das raten halbwegs funktioniert. Aber immer dann wenn das eben nicht funktioniert, funktionieren kann, weil … xtausend verschiedene Gründe, dann hilft nur reden. Offen und ehrlich.
Einerseits bin ich übers Ziel hinausgeschossen, weil ich erklären wollte. Aber die Erklärung in Summe wohl zu viel war. Und ich das entscheidenste nicht gesagt habe. Wenn ich gut erklären könnte, wäre ich auch Lehrer geworden. Und die Worte waren wohl nicht sanft genug, um sie nicht doch auch wieder als Kritik zu interpretieren. Was gedacht war als Hilfestellung, ist am Ende dann doch wieder Kritik.
Andererseits war vielleicht auch gerade deshalb die Mitarbeit der Gegenseite etwas eingeschränkt. Und Nein, am Ende haben wir eben nicht ausführlich drüber gesprochen. Ich „durfte“ ja nicht mal was sagen. Mich dem zu widersetzen wäre hat auch gefühlt falsch gewesen. Am Ende kannst du es eben nicht richtig machen. Und vielleicht war ich auch in der falschen Richtung unterwegs.
Ich bin der letztem der nicht Verständnis hätte für die Erschöpfung. Und es wäre nicht mal das Problem gewesen, Termine abzusagen. Wenn dies etwas wärmer mit anderen Worten geschehen wäre. Und man es nicht als Spontanität bezeichnen würde. Spontanität hat was mit Lust zu tun. Sprunghaftigkeit. Ignorieren von Verabredungen. Ignorieren der Bedürfnisse der Gegenseite. Und das macht mich kaputt.
Das ist etwas anderes als ausgebrannt und ausgelaugt zu sein. Und ja das ist etwas, was die meisten von uns nicht kennen. Man hat ja eigentlich gar nichts anstrengendes getan. Von außen betrachtet. Und leider habe ich das deshalb auch nur bedingt auf dem Schirm (gehabt). Ob jetzt bedingt durch Traumabedingte Erschöpfung
In Wirklichkeit ist traumabezogene Erschöpfung häufig ein hochintelligentes Notprogramm. Der Organismus versucht ein System zu stabilisieren, das zu lange über seine Grenzen gefahren wurde.
Warum verursacht Trauma so große Erschöpfung?
Der Körper verhält sich so, als könnte Gefahr jederzeit wieder eintreten. Dadurch werden Systeme chronisch aktiviert, die eigentlich nur kurzfristig hochfahren sollten.
Schauen wir uns typische Erscheinungsform an. Also, wie sieht Traumaerschöpfung im Alltag aus? Als allererstes die kognitive Erschöpfung. Konzentration bricht schnell ab. Multitasking, also gibt’s ja in echt nicht, aber fragmentiertes hin und her springen wird unerträglich. Entscheidungen fühlen sich zu groß an. Gedächtnis wird löchrig. Lesen, E-Mails Telefonate kosten unverhältnismäßig viel Kraft. Erklärung: Stress schaltet Ressourcen in Überlebensnetzwerke. Das heißt, komplexes Denken wird so sagen teurer. Dann emotionale Erschöpfung, Mitgefühl kippt, der sogenannte Compassion Collaps. Gereizheit, Zynismus, Rückzug. Gefühl innerlich nichts mehr geben zu können. Kleinste Anforderungen wirken wie Übergriffe. Dann körperliche Erschöpfung, Muskel und Gelenkschmerzen, Spannungskopfschmerz, Kiefer, Nackenprobleme, Verdauungsstörung, Infektanfälligkeit, Herzklopfen, Schwindel als Stressbegleiterscheinung. Das Atemmuster wird flach, man kann nicht mehr durchatmen. Dann soziale Erschöpfung. Small Talk wird unmachbar. Rückzug ist nicht Faulheit, sondern Selbstschutz. Kontakte werden als zu viel Input erlebt und nach solchen Kontakten gibt’s so eine Art Hangover, so ein langer Kater. So fühlt man sich erschlagen.
Oder sonstigen chronischen Stress. Die Auswirkungen sollten gleich sein. Alles was extrem viel Energie frisst. Und das muss nicht immer nur Arbeiten bis zum Anschlag sein. Das Spektrum is auch da breit.
Und am Ende ist dies wahrscheinlich einer der wichtigsten Hebel. Weil dieser Stress dafür sorgt, dass wir immer im Hulk-Modus sind. Ich will ihn gar nicht Kampf-Modus benennen. Wobei Kampf wahrscheinlich doch das entscheidende ist. Weil wir da schnell sein müssen, wir das bewusste Denken runter gefahren. Wir scannen alles und jeden nach potentieller Gefahr. In dem Modus kann man nur bedingt klar denken. So wird dann auch jeder Satz zu einer Kritik/ Gefahr.
Und es ist so scheiß traurig, wie viel dann doch an mangelnder oder falscher Kommunikation scheitert. Und manches sollte man vielleicht einfach nicht schriftlich machen. Es nimmt so viel weg von nonverbaler Kommunikation. Auch wenn nicht jeder Tonfall und Gesichtszüge lesen kann. Aber die meisten können dies. Dann würde manches anders rüber kommen. Und man hätte auch die Chance zu „lesen“, wie der andere reagiert. Keine Ahnung wie groß die Chance wäre, dann noch mal einzugreifen. Aber sie wäre größer 0.
Ich find das alles immer noch so fucking traurig. Nicht weil meine Tränen nen Ozean füllen könnten, nein weil einfach. Mist, es ist einfach ein großer Haufen Mist. In Summe. Zumal am Ende gewisse Dinge zusammenkamen.
Es war mit Sicherheit auch wieder Kritik. Die eigentlich gar keine war. Sondern indirekt. Und während ich mich frage, warum man so hart mit sich selbst ins Gericht gehen muss, nimmt das Unheil seinen Lauf.
Ich hätte öfter erwähnen müssen, wie sehr sich manches zum Guten verändert hat. Zumindest soweit ich das beurteilen kann.
Und das skurrile ist. Immer dann wenn es sich gut angefühlt hat. Leicht. Vielleicht sogar nah. Wenn die Sonne schien.
Egal. Worte können Waffen sein. Und auch meine Klingen kann ich schärfen. Ich hätte es nicht tun müssen. Und vielleicht wäre es cleverer gewesen es zu lassen. So habe ich Schuld auf mich geladen. Auch wenn ich es mir gegenüber rechtfertigen kann. Es war mehr oder weniger überlegt. Aber wir wissen ja, dass das schief geht. Ich hätte meine Entscheidung auch weicher formulieren können. Egal wie sehr es mich getroffen hatte. Und egal was die Tage vorher war. Vielleicht wäre mir das dann leichter gefallen, die Tage danach. Die Reue, das Hadern.
Mir etwas fehlen. Und ich weiß noch nicht, wie ich die Lücke füllen soll. Keine Ahnung. Und überhaupt. Ich finds immer noch scheiße. Und das Universum kann mich mal. Bei all den Fehler, die wir machten, es hätte echt mithelfen können. Es hätte Potential gehabt. Nein keine Traumhochzeit. Aber es hat sich gut angefühlt. Kein Rausch, aber Erdung. Einfach sein. Und an schlimmen Tagen sich gegenseitig halten. Und stark genug werden einfach sein zu können. Frieden und Ruhe zu finden. Und Kraft.
Da war noch ein wichtiger Gedanke und ich hab ihn verloren. … Manchmal fühlt es sich so an, als ob ich indirekt gesteuert hätte. Und auch all de Zweifel egal wo und wie geäußert ihren Einfluss hatten.
Gut, was nehmen wir mit? Jeder ist verantwortlich für sein Tun und Handeln. Und was er aus seinem Leben macht. Egal wie schwer die Last ist, die man zum Art aufgebürdet bekommen hat. Man kann sie sich leichter machen. Auch wenn es schmerzlich ist. Und der Erfolg eine Zeit braucht. Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die ich noch nicht kenne und die ich auch nicht verstehe und verstehen werde. Aber es heißt nicht, dass sie deshalb nicht existieren. Ich hab in Augen geschaut, die nicht leer waren. Die mich nicht angehimmelt haben. Die es verdienen, dass sie den Weg in die Freiheit finden. Und nein, ich werde mein Herz nicht verschließen. Und traumatisiert bin ich nicht und war es nicht. Aber ich habe gelernt mit mir umzugehen.
Ich hab übrigens ein Block-Trauma entwickelt. Dachte heute, ich wurde schon wieder geblockt. Profilbild weg. Vielleicht schmeiße ich das Handy einfach weg.
Morgen sage ich Auf Wiedersehen zu jemanden, der mir den Tag erhellte. Auch in dunklen Zeiten. Der Abschied tut auch weh. Alles nicht so einfach. Und ich hab Wechseljahre und meine Tage.
Nacht.
Es schneit wieder