Mein Hirn is leer. Blub. Wenn du nicht genug eigene Probleme hast, kommen auch noch die der anderen dazu. Oder so. Das lenkt zwar auch ab, führt aber irgendwie auch zum endgültigen Exodus emm Exitus der grauen Masse. Ja genau das meine ich. Ich krabbel mal etwas aus meinem Erdloch raus. Langsam und mühevoll. Wurzel für Wurzel oder so.
Im Supermarkt gibt es wieder die 5€ Spendendings für die Tafel. Und da ich noch so nen 5€ Rabatt für den Supermarkt hab. Ich plane großes. Es wird komplex. Ich brauchen jetzt nen Einkauf von 30 Euro unter Berücksichtigung des Kleingedruckten. Es ist komplex. Waren die Schlangen um 11 schon immer so lang? Und die Selbstscanner so leer. Und ja, ich weiß du darfst „Trinkgeld“ nicht behalten. Und ja, ich widerspreche nicht. Wir haben keine Ahnung wie stressig der Job ist. Außer, dass ich spätestens nach einer Stunden frisch gegrillt wäre. Und ja, Stress hat Auswirkungen. Mir gefällt diese Art der Kommunikation irgendwie. Aber das nur nebenbei erwähnt.
Wobei keiner reagiert hat irgendwie. Spannend. Ich sag ja wenn du heulend durch die Straßen gehst, reagiert auch keiner. Ich glaube am Ende reagieren immer nur Menschen, die einen kennen. Denen man nicht unwichtig ist. Egal worums geht. Aber gut möglich, dass unser Hirn auch genau so gepolt ist. Die meiste Zeit der menschlichen Existenz haben wir in Kleingruppen gelebt. Um Fremde muss man sich nicht kümmern. Aber wir leben heute unter Fremden.
Jedenfalls bin ich immer noch am grübeln. Wegen Trinkgeld. Ich hatte ja gestern gedacht, ich habe das Argument weshalb Cheffe da ne Sammeldose aufstellen sollte. Und alles was da reingeht, kriegen auch wirklich die Mitarbeiter. Ich fürchte nur, dass das nicht viel werden wird. Mein Vertrauen in meine Mitbürger ist da nicht groß. Und die Twitterumfragen nicht aufmunternd. Welchen besonderen Service bekomme ich denn, der Trinkgeld rechtfertigt. Bub. Welchen kriege ich denn im Restaurant? Wobei ich mir gedacht hab, wäre hilfreich die Kunden drauf hinzuweisen, dass sie von einem Menschen bedient werden. Aus Fleisch und Blut und so. Die Alternative steht ein Meter daneben und nennt sich Technik und arbeiten darfst selber. Könnte aber Marketingtechnisch auch nach hinten losgehen. Weil ja das mit den Menschen is so ne Sache. Demos, Klatschen und so, aber nun ja. Aber sich indirekt genötigt fühlen was abzugeben. Geht gar nicht.
Oder wir machen das ganz anders. Trinkgeld darf man nicht annehmen. Dann bin ich halt gezwungen doch ne Einladung zum Eis, Pizza, Bierchen, heiße Schokolade oder was auch immer auszusprechen. Was will man machen? Ich werde quasi dazu gedrängt. Ach Fritze, halt die Klappe, du bist nicht hilfreich. Machs besser. Ich leg dich aufs Laufband direkt auf die Bananen und dann gucken wir mal wie erfolgreich du bist. Vielleicht evakuieren sie ja den ganzen Laden. Ich sehs schon vor meinem geistigen Auge: „Halloooohhhooo, ich bin Fritze, ich finde du hast etwas Wertschätzung verdient, zwinker“. Wie viele Augen hast du eigentlich Fritze? Ach egal. Is nicht bald Helloween?
Das mit dem Stress is halt schwierig. Und irgendwie landen wir auch da wieder, wo wir so oft in letzter Zeit waren. Wir kennen nur uns selbst und glauben anderen würden genauso ticken wie wir. Und Experten sind wir eh alle und wissen alles ohne es jemals selbst gemacht zu haben. Ich find das ja schon ne Herausforderung die Länge der Schlange zu sehen. Je länger sie wird, um so mehr Druck bekommt man innerlich. Schnell machen, bloß keinen Fehler machen und so weiter. Wie war das noch mal bei der Traumdeutung von Schlange? Wenn jemand an der Kasse unbedingt passend zahlen will und alles aufhält. Ich überarbeite gerade meine Zahlungsmethoden. Je nach Länge der Schlange und Kleingeldstand der Kasse. Jedenfalls gibt es Menschen, die können da relativ lange entspannt bleiben. Und auch sonst so. Und schwierig wirds halt, wenn wir von anderen genau das verlangen, was wir selbst super können. Wenn wir wieder ideale Menschen festlegen und sagen, alle können so sein. Ich komme später noch mal drauf zurück.
Manchmal wird intern ja gern auch umorganisiert. Neue Chefs und so. Neue Methoden und so. Manchmal bewusst Konkurrenz geschürt. Und dann entsteht ein Stress der gar nicht sein muss. Und manchmal gibts noch so hibbelige wuslige Leute, die einen allein mit nach außen getragenen Stress selbst ganz gestresst werden lassen. Stress is bestimmt auch ansteckend.
Aber was machen, wen du halt nicht Buddha persönlich bist und jedes Hormon einzeln kontrollieren kannst, auch die für Glück und Stress? Und wenn du halt nen Job hast, wo du nicht einfach mal die Bremse reinhauen kannst. Stress führt zu Anspannung und die wieder zu weniger Lächeln, so dass auch wieder von außen weniger Lächeln zurückkommt. Was die Lange dann nicht besser macht. Weil Stress braucht Gegenspieler, damit er besser wird. Also eher Freude. Und so die großen Tipps für Stressreduktion helfen dann untertags im Job wahrscheinlich wenig. Und Ventile sind auch eingeschränkt. Das mit dem Rauslassen ist halt schwierig. Wenn du kein Einzelbüro hast. Sondern am besten noch Kundenkontakt.
Kommen wir zurück zum Trinkgeld. Was ja auch eine Art von Anerkennung/ Wertschätzung ist? Würden nicht Anerkennung/ Wertschätzung positive Emotionen auslösen? Dopamin und so? Würde das nicht Stress reduzieren? Während der Arbeitszeit? Is es nicht das wofür wir gern arbeiten? Wenn die Systemrelevanz nicht untergeht, weil sie jeden Tag da ist. Was jeden Tag da ist und funktioniert, sieht man nicht.
Ansonsten muss halt gucken wie man nach der Arbeit runter kommt. Ich hatte mal Jahre da konnte man die Tage an denen ich nix getrunken habe – auch wenns nur ein Glas Wein war – an einer Hand abzählen. Rückwirkend würde ich sagen, das Rauchen den Stress soagr noch verschlimmert. Sport hingegen baut Stresshormone ab. Meditieren im gestressten Zustand finde ich schwierig.
Ich lass das mal einfach nur hier so liegen. Wegen Oxytocin und so.
Ich hatte mich ja letztes wieder bei der Karrierebibel verlaufen. Ich mag die Seiten ja, da dort viele Effekte des menschlichen Seins, verständlich aufgearbeitet sind. Wobei ich es hier und da dann doch für zu pauschal halte. Das mit dem Pessimismus hatten wir ja erst. Und ich bleibe dabei, egal wie halbleer der Glas is, bei den meisten is da auch Hoffnung, dass es eben doch gut wird. Ich wir sollten aufhören Pessimisten schlecht zu reden, nur weil es ein paar total Extreme Dauernörgler gibt. Oder wie die Bibel sagt Schwarzseher. Aber auch hier is mir das zu schwarz. Und es geht vor allem nicht auf die Ursachen ein.
Der Begriff Schwarzseher bezeichnet einen Menschen, der die Gegenwart und Zukunft kategorisch negativ und pessimistisch betrachtet. Schwarzseher gehen grundsätzlich vom Schlimmsten aus, erwarten das die Dinge schieflaufen und sehen vor allem Probleme – auch da, wo gar keine sind.
Wobei der letzte Satz schon mal das Problem ist. Ob sie wirklich Probleme sehen, wo keine sind, lässt sich so pauschal ja oft gar nicht sagen. Da gabs mal ein gutes Projektmanagement Konzept. Das man genau diesen Menschen eigentlich zuhören sollte. Weil sie oft eben doch wichtige Dinge ansprechen. Wobei es eben ein schmaler Grad is hin zu jemanden der aus Prinzip gegen alles ist. Wobei man da schon die Frage stellen kann, was die psychologischen Mechanismen dahinter sind.
Gut wir sind bei der Karrierebibel. Da gehts um Kontext Berufsleben. Nicht darum Menschen zu nehmen wie Menschen sind. Und irgendwie in Einklang miteinander zu bekommen.Viel mehr definieren wir den idealen Menschen. Ich fand ja das emotionale Reife-Ding bei Maren schon gruselig, aber das da verstört mich jetzt mittelschwer.
Und jetzt laufen wir alle bitte 100 Meter unter 10 Sekunden. Ich frage mich immer noch, warum genau diese Forderung nie gestellt wird. Wahrscheinlich, weil die, die festlegen, wie wir sein müssen, so tun können als ob sie es wären und gleichzeitig auch wissen, dass sie nie 100 Meter unter 10 Sekunden laufen könnten. Man aber fordern könnte, sie sollen es vorführen. Das wäre nämlich fucking messbar. Emotionale Reife kann man auch gern so tun. Und wir wissen alle, dass nur wenige körperlich in der Lage sind, so schnell zu laufen. Und dass wir trainieren können, bis der Arzt kommt, aber das nie erreichen werden. Was jetzt nicht heißen soll, dass wir unseren Emotionen freien Lauf lassen sollen, vor allem wenn sie anderen schaden. Aber so zu tun als hätten da alle gleiche Voraussetzungen und grundlegende menschliche Mechanismen wie Bestätigung durch andere als unreif abzustempeln, argh. Ich kann mich locker auf der Sonnenseite verorten und laut meiner Mutter habe ich sogar die Pubertät übersprungen. Wo ich sogar zustimmen würde. Aber diese Abwertung von Menschen, die andere und vielleicht auch sich selbst nicht richtig lesen können und daraus resultierend auch ihre Emotionen nicht regulieren gelernt haben – falls möglich, weil is es nicht immer, weil wir nicht alle aus gleichem Holz, argh – einfach mal als unreif abstempeln. Argh. Viele wären wohl sogar für etwas Unterstützung dankbar. Und niemand is perfekt.
Und natürlich ist es so, dass ein „ich bin halt so“ kein Freibrief ist, anderen weh zu tun, sie auszulaugen etc. Oder auch sich selbst.
Ich lerne, es gibt sogar eine Verbitterungsstörung
Wir alle kennen das nagende Gefühl der Verbitterung. Auslöser ist meist – wie bei Stefanie F. – eine empfundene Ungerechtigkeit, ein Vertrauensbruch oder eine Kränkung, kombiniert mit Gefühlen von Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit. Diese »Zutaten« liefern nicht nur Regierungsmaßnahmen zur Eindämmung einer Pandemie. Häufig reagieren Menschen auch nach einer Scheidung oder Kündigung verbittert. Die meisten können nach einiger Zeit mit dem Erlebten umgehen und sich von der schädlichen Emotion befreien. Ist das nicht der Fall, bedarf es einer professionellen Behandlung.
Erdrückende Ungerechtigkeit
Wobei wir hier auch den Fall von „wenn du zu lange trauerst, bist ein Fall für die Klapse“ haben. Andererseits will ich nicht abstreiten, dass es Menschen gibt, die nicht rausfinden aus ihrem Schmerz. Aber die Kritik, die auf Wiki steht, hat glaube durchaus ihre Berechtigung
So erwähnte etwa der Wissenschaftsjournalist Jörg Blech 2014 in seinem Buch „Die Psychofalle – Wie die Seelenindustrie uns zu Patienten macht“ die hier diskutierte Störung exemplarisch gleich mehrfach als Beispiel zahlreicher neuer Diagnosen im Bereich psychischer Störungen, die lediglich auf Lebenskrisen, d. h. individuell und/oder gesellschaftlich gestörten Lebensumständen, basieren und nicht in bisher gängige Diagnoseschemata passen, wodurch im Endeffekt immer mehr Probleme wie Arbeitslosigkeit, Trauer oder Enttäuschungen pathologisiert und damit gesellschaftliche und/oder soziale Probleme in den Bereich der Psychiatrie abgeschoben würden – eine Entwicklung, die letztendlich nur der Pharma- und Gesundheitsindustrie, nicht aber den Patienten (vgl. auch die Stigmatisierung psychisch Kranker) selber nützt.
Ein weiterer Effekt dieses Trends wäre, dass dadurch die Grenzlinie zwischen „gesund“ und „krank“ immer mehr zu Ungunsten des Patienten verschoben würde, und das auch in den Statistiken[41].
Posttraumatische Verbitterungsstörung
Und genau mit dieser Grenzlinie habe ich an diversen Stellen im Moment echt Probleme. Und wer bitte definiert was gesund und krank is? Ich find „Störung“ für vieles einfach einen unpassende Begriff. Ich weiß nicht. Überall nur noch gestörte.
Dass Menschen auf gesellschaftliche Veränderungen verbittert reagieren, ist keine neue Erkenntnis. Die Emotion erfasste auch viele Menschen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR, deren Leben sich nach dem Fall der Mauer von einem Tag auf den anderen radikal änderte. Ihre Werte, Normen und Lebensweisen waren plötzlich bedeutungslos und wurden teilweise verspottet. Die anfängliche Euphorie schlug in Ernüchterung um, wenn Menschen arbeitslos wurden, ihre Lebensbedingungen sich verschlechterten und sie keine Perspektive für sich sahen. Ein Jahrzehnt nach der Wende fühlten sich viele als »Menschen zweiter Klasse« und begaben sich mit Posttraumatischer Verbitterungsstörung in Behandlung.
Erdrückende Ungerechtigkeit
Hat aber nicht so wirklich funktioniert mit der Therapie. Hust. Weiß nicht, vielleicht sehe ich auch überall rosa Elefanten und so. Aber ich bin Ossi. Und ich weiß wie es sich anfühlt, wenn du einkaufen gehst. Und egal welchen Laden du betritts, was dir entgegenkommt ist keine Freundlichkeit – mehr. Du weißt, dass es mal anders war.
Nun ja, da ich mich in einer Lebenskrise befinde, muss ich aufpassen, dass ich keine Verbitterungsstörung entwickle. Hust.
Muss morgen isn Büro. Schlimme Sache. Maske nicht vergessen, wegen Wiesn-Nachwehen. Will doch am WE Muttern streichen. Bei ihr streichen. So Möhrchen einpacken, Äpfel, Kaffee, Musike.
Nacht
Well this love is a wild fire
Burning in my heart
Ragin like a fever
In my soulThis love is a wild horse
Running through the dark
No one’s gonna tell her where to goThis love is a wild flower that grows
Out there in the snow
And this I know
I can’t lose this now
So I have to let it win
I can’t let this go
I have to let it inI cant take it slow
thought I know it is a sin
I cant walk away
From this wild love I’m inWell this love is a wild wind
It‘ showling though the trees
Rattering the roof tops
Of this townyeah this loveis a wild sea
And it’s breaking on the beach
It’s taken many a sailor downOh this lobve os a wild beast that roars
When he is in pain
And I’m thee sameI can’t lose this now
So I have to let it win
I can’t let this go
I have to let it inI cant take it slow
thought I know it is a sin
I cant walk away
From this wild love I’m inNorth London forever
Whatever the weather
These streets are our own
An my heart will leave you never
My blood will forever
Run through the stone