Krise

Die KI hat ja nicht umsonst festgestellt, dass ich mich in einer Zeit des Wandels oder der Selbstfindung befinde. Oder wie ich es nenne, Lebenskrise. Vergesst Klimakrise, Energiekrise, Migrationskrise, Finanzkrise, Wirtschaftskrise, Kriegskrise und alle Krisen der Welt. Silva hat Lebenskrise. Schau nicht so, Fritze! Ab dem Moment wenn der dunkle Humor nicht mehr ist, darfst den Arzt rufen. Lebenskrise is trotzdem. Auch wenns niemanden interessiert.

Aber Krisen sind da um bewältigt zu werden. Oder so.

Gut Fritze, was wissen wir. Wir wissen, dass wir das Leben irgendwie füllen müssen. Nur an die Decke starren is keine Lösung. Arschloch sein und Freiheit und Ego auch nicht. Irgendwelche Gruppen hinterherdackeln so mit Wir-Gefühl und so, geht auch nicht. Wir haben das Leben gecheatet. Und erstrebenswert find ich das eh nicht. Und das mit der Biochemie und Oxytocin das kollidiert mit anderer Biochemie und so bei uns. Und unser Garten mit Häuschen nun ja.

Aber wir wissen auch, dass wir unser Hirn mit Dopamin füttern müssen. Um Dopamin mal als Arbeitstitel für sämtliche positive Biochemie zu verwenden. Weil ohne das Zeug gibts halt negative Biochemie und/ oder Taubheit. Und das fühlt sich beides unschön an und ist nicht erstrebenswert. Um ehrlich zu sein, würde ich ja da sogar die negative Biochemie der Taubheit vorziehen. Ich glaube ein Leben ohne Gefühle ist kein Leben.

I wanna feal alive.

Wir wissen, dass Dopamin durch verschiedene Dinge/ Prozesse ausgeschüttet wird. Alles wo unser Hirn uns irgendwie belohnen will. Essen, Musik, Drogen, Hobbys, Sex, Neugier und so weiter. Das Dumme ist jetzt nur, dass man das nicht mit der negativen Biochemie ausgleichen kannst. Du kannst dich durch alle Bordelle der Welt vögeln, du wirst trotzdem Sehnsucht nach echter dauerhafter Beziehung haben. Wollte die Evolution so. Wobei dauerhaft hier relativ ist. Und das gilbt für diverse Themenbereiche. Unser Hirn hat Programme am Laufen wo es der Meinung ist, zu wissen was gut für uns ist. Um uns quasi dahin zu schubsen. Negative Gefühle als Trigger, um Dinge zu tun, damit man sich besser fühlt. Zum Beispiel Einsamkeit um die Nähe zu anderen zu suchen.

Wie stark man das alles ausknipsen kann? Ich weiß nicht. Wenn Wissen allein reichen würde, um negative Gedanke/ Gefühle zu reduzieren, wären unsere Therapeuten arbeitslos. Wissen mag helfen, um reflektierter mit sich selbst zu sein und so manches etwas abzuschwächen. Aber es ist keine Wunderwaffe. Und Biochemie mächtig.

Der Tobias sagt

Die Königsdisziplin jedoch ist die Verbundenheit , jene spirito-kulturelle oder „Vierte Dimension“: Wenn wir uns verbunden fühlen mit der Welt, mit den Menschen um uns herum, auch mit etwas Höherem. Wenn wir auf das „Wofür“ beim Aufstehen eine Antwort kennen. Und dann, neben dem Wofür und Warum: „Wieso gerade hier?“

Mit diesen beiden Fragen kommt man der spirituellen/Sinn- sowie der kulturellen Dimension – der Frage nach Heimaterleben und Verwurzelung – nah: Wo fühle ich mich resonant, gesehen, zu Hause und verbunden? Wohin fühle ich mich bezogen, was gibt meinem Leben eine tiefere Bedeutung? Solche Aspekte vermitteln Glückseligkeit. Und diese Dinge dann mehr zu tun, sie gut ins Leben zu integrieren, darum geht es.

„Am Ende ist Glück eine Entscheidung“ Neurowissenschaftler Tobias Esch sagt, wie Sie das Glücklichsein trainieren

Immer wieder kommen sie damit um die Ecke. Einen Sinn finden im Leben. Eine spirituelle Ebene. Sogar Wolf Singer wollte diese Ebene noch mal finden. Einen Sinn, den es eigentlich schon lange nicht mehr gibt, in unserer modernen Welt. Wir haben uns rausoperiert aus dem Kreislauf des Lebens. Kreislauf des Lebens ist eh ein Sinn der nie wirklich sexy war. Und ich glaube auch nicht, dass die Evolution wollte, dass wir eine Sinn im Leben finden, um glücklich zu werden.

Weißt du, Fritze, dass Erinnerungen irgendwie eine Mischung sind aus Bildern und einer Zusammenfassung eines Ereignisses. Ich habe keine Videos im Kopf sondern immer nur Standbilder. Und auch nicht jedes gesprochene Wort oder der ganze Dialog. Es ist eher eine Zusammenfassung. Hm. Geräusche, Stimmen. Hmm. Wo sind die in Erinnerungen? Bilder können mächtig sein.

Ich glaube ja, dass dieses spirituelle bzw. dieser Sinn des Lebens, wie es Tobias auch beschreibt, nur ein Mittel ist, um unser Hirn ruhig zu stellen. Struktur geben, Fragen beantworten ohne lang zu suchen. Den Autopilot laufen lassen. Ich kann mich diesbezüglich auch nur bedingt manipulieren. Ich glaube, wenn dann eher auf die Art, dass es uns allen, allen Lebewesen doch am Ende gleich geht. Sprich es kann ja niemand was dafür, dass das Leben so is wie es ist. Gut wir können vielleicht was für die Art, wie wir leben. Aber wir können nicht wirklich was dafür, dass unser Hirn tickt wie es tickt. Wir können nichts dafür, dass das Leben relativ sinnbefreit ist. Aber es ist nun mal da. I wanna feel alive.

So give me something I can feel
Something I can trust with all my heart
Give me something that is real
Something to hold on in the dark
Give me something I can taste
And something that I won’t tear my world apart
Give me something that won’t fade away

Cos I just wann live a good live
I don’t wanna just survive
yea I wanna live und be loved
I wanna feel alive

Kinder sind Futter für mein Dopamin. Die Welt braucht mehr Kinder.

Als ich an meinem Geburtstag rumgeradelt bin, standen da 3 so Knöpfe mit ihren Laufrädern, Rollern und so vor dem umgefahrenen Ortsschild. Und haben die Beweisstücke eingesammelt. Haben mir dann erzählt, dass da ein Auto gegen gefahren is. Und stolz die eingesammelten Teile der Stoßstange gezeigt. Sag ich „uii d kannst du ja fast ein eigenes Auto draus bauen“. Guckt er mich irritiert an. Sag ich „ne, reicht noch nicht ganz oder?“. Guckt er die anderen an, kichert und hält sich die Hand vor den Mund „neeee“. LOL war der süß. Was erzählt die da für einen Schmarn. Bin dann breit grinsend weiter gefahren. Hat dann den Effekt, dass die die einem entgegenkommen auch freundlich lachen.

Gestern stehe da und knipps mal den Sonnenuntergang.

Quält sich so ein kleines Mädel mit Papa den Hügel rauf. Auf ihrem eigenen kleine Fahrrad. Um dann direkt vor mir anzuhalten und total erschöpft ein „ich kann nicht mehr“ zu hauchen. So richtig erschöpft. Nicht wütend oder motzend. Einfach total erschöpft.

Hab noch mal nachgefragt, ob sich nicht mehr kann 🙃 und bekam ein „ich kann nicht mehr“. Hab ihr dann gut zugeredet.

Und bin schmunzelnd weitergefahren.

Heut als ich im dunkeln meine Runde durch den Park bin, war da noch eine Familie beim Spielplatz. Im Dunkeln. Wie so oft mit Migrationshintergrund. Kam das Mädel dann auf mich zugeschossen und wollte mich im Dunkeln erschrecken wie ein Gespenst. Grins. Ich glaube wir haben alle gelacht.

Sie sind noch so frei in ihrem Blick auf die Welt. So neugierig und offen. So unbefangen. Sie fragen nicht wer du bist, was du kannst, welches Haus du gebaut hast, welchen Job du hast, wie viele Kinder. Sie leben im jetzt und im hier. Der Moment zählt.

Irgendwie müssen wir ansetzen an diesem Punkt, Fritze. Also ich mein jetzt nicht explizit Kinder. Aber das Leben auf eine Art sehen, die weniger Fokus legt auf ein Streben nach irgendwas großen. Dafür vielleicht ein andere Blick auf das Leben und Menschen. Vielleicht auch mit mehr Verständnis. Und mit mehr in dem jetzt hier und dem Moment. Als Staubkorn. Dinge finden, die positive Biochemie verursachen. Das Lächeln der Kinder, der Dame an der Kasse. Der Smalltak mit dem Getier unterm Windrad. Und irgendwie auch weiterhin versuchen uns Menschen zu entschlüsseln. In all unserer Bandbreite. Wo wir gleich sind und doch unterschiedlich. Wo wir uns verstehen und missverstehen. Abstoßen und anziehen.

Ein Leben irgendwas dazwischen. Zwischen Wissen und Unwissen. Matrix und Realität. Traum und Wirklichkeit. Willen und Korsett.

Und vielleicht finde ich auch eine Weg die bittersüßen Träume zu konservieren. Auch wenn sie auf ewig das bleiben, was sie sind. Träume.

Trübsal blasen war nie meins und auch nicht zielführend. Auch wenn grad einiges zusammen kommt. Und ich dringend Ablenkung bräuchte, die aber eben noch hakt wegen Sinn und so.

A scar and veil in my mind
Ashes caught in my eyes
I buried you in my head
We could stay in the water
With the breath that we hardly breathe

I would love to love you
I would love to need you
Turn around and leave you
But you’re caught in my heart
I would love to find you
I’m the one that had you
Free yourself and leave me now
You’re caught in my darkness

Silver moon on your skin
Blood from stone, let me in
Hands burnt from gasoline
Feel the rise of our fallen
In her name when I swim too deep

I would love to love you
I would love to need you
Turn around and leave you
But you’re caught in my heart
I would love to find you
I’m the one that had you
Free yourself and leave me now
You’re caught in my darkness

You’re caught in my darkness
(All I have)
(All I have)
(All I have)
You’re caught in my darkness

All I have is you
All I have is you
All I have is you
And all I want is you

Schreibe einen Kommentar