Ich trinke Tee mit meiner Seele

Am 21.05. war Tag des Tees. Ich hab ihn allein getrunken. Wie immer. Irgendwie trinkt keiner so wirklich Tee mit mir. Ich setze Wasser auf.

Weißt du Fritze, ich bin nicht böse, aber traurig. Ich wollte ja ehrlich sein, und ich weiß nicht, ob meine Emotionen mit deiner Spontanität Freundschaft schließen können. Da bin ich sicherlich anfällig. Für Erwartungshaltung, Vorfreude und Enttäuschung. Schau mich nicht so an, das ist bei mir so. Ich mein, du sagst ja auch immer, ich soll dich so nehmen wie du bist.

Erwartungen loslassen? Und das kann ich nur ändern, wenn ich mich emotional abkoppele. Das bedeutet am Ende dann aber auch, dass mir der Mensch emm die Spinne egal ist. Und Gleichgültigkeit ist nichts was verbindet. Ich kann meine Emotionen nicht nur dann zulassen, wenn sie gut sind. Emotionen sagen uns auch immer was.

Und wir wissen nicht erst seit gestern, dass Spontanität meine Emotionen schwanken lässt. Vollkommen unabhängig von Selbstzweifeln. Ich glaube es hat eher was mit Wünschen und Hoffnungen zu tun.

Put your arms around somebody else
Don’t punish yourself, punish yourself
Truth is like blood underneath your fingernails
And you don’t wanna hurt yourself, hurt yourself
Looking too closely
Looking too closely
No no no no!
No no no no!

Und eigentlich bin ich ja Pessimist. Wahrscheinlich auch genau deshalb. Stell dir vor ihc wäre Optimist. Dann käme ich aus der Enttäuschung und Traurigkeit gar nicht mehr raus.

Weißt du Fritze, ich will ja gar nichts verlangen. Und ich will mich nicht beklagen. Ich sehe nur, dass da kein Platz ist für mich. Wir haben alle nur begrenzt Platz in unserem Leben. Und wir wissen beide, dass du weniger Platz hast als andere. Und der ist halt schon belegt. Und ich will niemanden rausschubsen. Du hast deine Familie, du hast deine Leute mit denen du dich triffst. Die dir nahe sind. Und ja am Ende nehmen sie nicht nur die Zeit ein, in der ihr euch trefft, im Zweifel verlangt diese gemeinsame Zeit auch Regeneration.

Mein Verstand weiß das alles. Mein Herz bleibt zurück. Wenn mal Kapazität frei ist. Egal wie sehr ich mich anstrenge. Egal über wie viele Schatten ich springe. Egal wie schnell ich laufe. Egal wie viel ich lächele.

Und klar, kann man mir jetzt sagen, dass ich mir da was vormache und es nicht um begrenzte Ressourcen geht und ich dir eigentlich einfach nur egal oder eben nicht wichtig genug bin. Und wahrscheinlich würde ich mir das als Freund auch so sagen. Vielleicht ist dem so. Vielleicht aber auch nicht.

Wenn ich du wäre, würde ich meine Prios auch so verteilen. Ich hab dich ausgesucht Fritze, nicht du mich. Was hast du davon?

Ich will keine Pflicht sein. Und wenn ich mich emotional entkoppeln muss, um kompatibel mit dir zu sein, dann fühlt sich das an wie ein kaltes Herz gekoppelt mit KI und Roboter. Diese Ebene ist mir irgendwie sehr fremd. Und verschließt mein Kopf und mein Herz.

Sei mir nicht böse Fritze.

Und so sitze ich hier und trinke Tee mit mir. Und meiner Seele.

Und jetzt mache ich Musik an und tanze. Für die Seele.

Da gehen meine Gedanken
Ich denk sie aus und pack sie ein
Ein Song, Papier und ohne all die Schleifchen
Werf ich sie in die Welt hinein

Ich bin so kryptisch, wie ihr mich redet
Ich bin so sentimental, wie ihr euch fühlt
Ich schreib niemanden was vor
Ich schreib von niemanden was ab
Ich schreib nur auf, was mich zerwühlt

Ich trinke Tee mit meiner Seele
Und ihr kriegt auch ein Tässchen ab
Wenn ihr noch bleibt
Macht es euch bequem
Es kostet nur ein offenes Ohr
Ein Quäntchen Ruhe
Und ein kleines bisschen Zeit

Ich bin nur Ich
Und nich alleine
Ich bin kein Wunderheiler, der euch alle heilt
Ich bin nicht besonders groß
Nur so groß wie meine Kunst
Und Kunst ist nur so groß wie man sie teilt
Und Kunst ist nur so groß wie man sie

Von einem offenen Tabelett
Wer ich mit Haut und Haaren verschluckt
Meistens nicht einmal gekaut
Dann verdaut
Oder wieder ausgespuckt

Gib mir Schwarz und gib mir Weiß
Und all das Grau
In den Spiegel und die Lupe in die Hand
Auf der Suche nach wer weiß das schon genau
Gib mir alles was du nicht und was kannst
Auf das ich mich damit quäle

Ich trinke Tee mit meiner Seele
Du kriegst auch ein Tässchen ab
Wenn du noch bleibst
Machs dir doch bequem
Es kostet nur ein offenes Ohr
Ein Quäntchen Ruhe
Und ein kleines bisschen Zeit

Ich bin nur Ich
Und nich alleine
Ich bin kein Wunderheiler, der euch alle heilt
Ich bin nicht besonders groß
Nur so groß wie meine Kunst
Und Kunst ist nur so groß wie man sie teilt
Und Kunst ist nur so groß wie man sie