Ich ist leider Hirn

Halten wir fest: zu wenig Schlaf ist ungesund. Gut wissen wir. Wir wollten nur noch mal ne Bestätigung.

Egal, dann philosophieren wir mal auf Sparflamme. Leise. Still. Nachdenkend. Im Halbschlaf. Denken nach über Verantwortung und menschliche Potentiale. Oder aufzugeben. Aufzugeben, Mittel und Wege zu finden, aus dem Kaninchen vor der Schlange einen Löwen zu machen. Ich kannte übrigens mal ein Kaninchen, dass die Schlange überlebt hatte. Überlebenswille ist alles. Lucky. Aber besagter Überlebenswille greift eben auch nur im konkreten Moment der Bedrohung.

Ich bewundere die, die konkrete Feinbilder ausgemacht haben. Ziele, die man bekämpfen kann, um seinem eigenen Ziel näher zu rücken. Zu glauben, dass der Kapitalismus DIE Ursache für den Klimawandel ist oder DIE fossile Lobby alles verhindert emm sorry der Lindner nicht die Lobby, macht es einfacher. Einfacher als all diese kleinen Bausteine, als all diese menschlichen Unzulänglichkeiten. All das Versagen au ganzer Linie. Es macht den Kampf einfacherer. Man hat ein konkretes Ziel. Einen einzigen konkreten Gegner und keine 8 Milliarden Menschen. Jeder mit seinem individuellen Klimafüßchen. Man kann die Feinde konkret bekämpfen. Mindestens mit einem klaren Benennen. Und hoffen, dass dann viele die „richtigen Schlüsse“ draus ziehen. Man kann daran glauben, dass die richtigen Geschichten, die Menschen und ihr Handeln verändern. Weil man daran glaubt, dass die Menschen heute einfach nur die falschen Geschichten. Das Problem dabei: So einfach ist das halt nicht.

Die Evolution hat leider nicht vorgesehen, dass wir für 8 Milliarden Menschen einstehen. In der Evolution hat es sich bewährt für seine Gruppe einzustehen. Die dir Sicherheit gibt. Aber nicht noch zusätzlich für all die anderen da draußen. Im Gegenteil. Und auch wenn Menschen angefangen haben zu kooperieren, haben sie sich bekriegt immer. Und sie tun es immer noch. Wie wollen wir die Migrationsursachen bekämpfen? Ukraine-Krieg, hm. Syrien, nun ja. Türkei, schwierig. Afghanistan, noch schwieriger. Siehe dazu auch: Hauptherkunftsländer von Asylbewerbern in Deutschland im Jahr 2023. Ich hab den Fachbegriff vergessen, auch wenn die Migration aufgrund des Klimawandelns ansteigen wird. Auch das ist nicht greifbar im Moment und existiert nur abstrakt. Wie so vieles auch wenn wir die ersten Auswirkungen spüren.

Die Evolution hat Hierarchien vorgesehen. Machtstrukturen. Am Ende ist auch das Kit für den Zusammenhalt. Und ein Aufbegehren von Unten immer ein Weiterentwicklungsschritt. Macht gehört zum Leben. Und sie wird immer dazugehören. Sie beseitigen zu wollen, funktioniert nicht. Und endet immer auch wieder in neuen Machtstrukturen. Qed. beim Versuch die marxschen Idee umzusetzen von Gleichheit und so. Ja Machtstreukuren können neu gebaut werden. Ob es dann wirklich besser wird. Nun ja.

Die Evolution hat eine Normalverteilung vorgesehen. Wir lieben es zwar in Extremen zu denken, aber die die meisten Menschen sind irgendwo zwischen diesen Polen. Egal worum es geht. Aber wir reden immer von den Extremen wie den Egoisten und den Altruisten oder den Kapitalisten oder den Sozialisten. Die wenigsten denken nur ausschließlich an sich oder denken nie an sich selbst. Manches lässt sich noch verschieben je nach sozialen Normen, aber auch die haben ihre Einflüsse von Außen. Aber es ist so schön einfach immer in Extremen zu denken. Sie lassen sich immer so schön greifen. Grau is schon vielfältig. Es ist so schön einfach die Welt in gut und böse einzuteilen. Und jeden einzelnen von uns dort zu verorten.

In der Evolution hat sich nicht bewährt sein Handeln und dessen Auswirkungen über tausende Kilometer oder Jahrzehnte in Bezug zu setzen. Ursache Wirkung. Wie auch. Welcher natürliche Prozess hat genau diesen Effekte? Welchen Vorteil hätte es gebracht das zu können? Der Mensch ist Ursache Wirkung fixiert. Und ja genau daher haben wir eben auch den Wunsch, diese EINE Ursache zu finden, diese EINE Stellschraube. Ab zwei wirds schon schwer. Schmunzel. Aber die Welt ist leider nicht monokausal. Nur für die Evolution hat es sich bewährt diesen einen Zusammenhang zu suchen und zu speichern. Die Welt war weniger komplex bevor der Mensch eingegriffen hat. Es hat gereicht zum Überleben monokausal zu denken. Und unser Hirn lechzt immer danach sich Zusammenhänge zu erklären. Ursachen zu finden. Und schon haben wir unsere Erklärungsmuster zusammen. Vor allen wenn sie in der passen, was uns eh vermittelt wurde. Wie wir sozialisiert sind. Welches Wissen man uns vermittelt hat. Unser Umfeld.

Zentral ist nicht das Kinderbuch an sich, das bestätigen dem #Faktenfuchs mehrere Expertinnen und Experten. Viel wichtiger sei das Umfeld. Der Sozialpsychologe Roland Imhoff nennt Eltern, Schule und die Peer Group als wichtigste Einflussfaktoren. Die Menschen, mit denen man sich umgebe, sagt Imhoff, „sind wirkmächtiger als ein Buch“.

Faktenfuchs: Wie Verschwörungsgläubige junge Menschen erreichen

Wahrheit hat die Evolution nicht vorgesehen. Und ich bewundere die, die nicht danach streben. Die bei der ersten Erklärung verweilen und keine Zweifel hegen.

Wir reden zwar heute viel über Verschwörungstheorien und zumindest einiges von Claudias Aussagen klingen auch stark danach, aber die Prinzipien, wie unser Denken durch andere Menschen geprägt wird, sind auch außerhalb der Verschwörungstheorien die gleichen. Unser Umfeld prägt uns mehr als jedes Buch, jede Demo, jede Doku. Und in digitalen Zeiten können wir uns mit diversen Sachen und Gruppen umgeben. Und auch als Erwachsener werden wir durch die Gruppen, die wir uns selbst suchen, beeinflusst. Und so entsteht auch unser Wissen. Durch unsere persönlichen Erfahrungen und das was wir von anderen vermittelt bekommen. Ich bewundere die, die nicht mehr wissen wollen. Die wissen, dass sie über das richtige Wissen verfügen.

Wir reden von Kooperation und ringen uns dann gegenseitig nieder, anstelle gemeinsam mit den unterschiedlichen Perspektiven und Ideen zu befruchten. Brüllen uns gegenseitig nieder. Weil es eben nur diesen einen Weg geben darf. Probieren nicht dieses Sowohl-Als-Auch. Muss irgendwas mit der Evolution zu tun haben. Oder dem Urknall. Und ein großer fetter Markt ist auch noch vorhanden, auf dem man sich so gut selbst verkaufen kann. Und die Evolution hat es vorgesehen, dass wir als Herdentiere lautstarke Führer brauchen. Der Bug im System ist allerdings, dass wir dann zu oft nicht mehr auf die Inhalte hören, wenn unsere Emotionen angefacht werden.

Wo bei mir dieses Sowohl-Als-Auch aufhört, ist wenn man sich gegenseitig in die Quere kommt und man sich blockiert. Wir hatten das schon mal – Komm mir nicht in die Quere. Aber dieses dauernde Ringen ist noch schlimmer. Es ist ein Endloskrampf – Wie viel kann und muss eine Gesellschaft ausdiskutieren?

Ich finde das Zitat von Frankl nicht. Haben wir eine Verantwortung an das menschliche Potential zu glauben? Was soll das sein? Wir Menschen können lieben, hassen, helfen, töten, singen, lügen, tanzen, schlagen, kooperieren, vernichten, denken, folgen. Und vieles davon lässt sich anstoßen, ohne dass uns wirklich bewusst ist, was passiert. Und wie schnell wir Menschen dann plötzlich getragen von einer Masse zu der Art von Menschen werden, zu denen wir nie werden wollten.

Und wenn man sich das gerade auch anschaut, wie sehr ein nicht kleiner Teil in D glaubt mit Haltung und Demos die Demokratie retten zu müssen und dann ganz fasziniert, von der Anzahl der Teilnehmer glaubt, das jetzt auch zu tun. Ich wage aber die steile These, dass das niemanden davon abhält die AfD zu wählen. Die Menschen wissen im Jahre 2024 was sie da wählen. Aber in dieser Masse fühlt es sich so stark an. Genau was auch die dunkle Seite der Macht spürt, wenn sie sich in Geheimtreffen gegenseitig hochpusht in ihren Phantasien. Nennt mich naiv, aber ich glaube nicht, dass das dunkelste Kapitel der dt. Geschichte wieder aufflammt. Was aber bleibt ist, dass das Thema Migration Menschen bewegt. Wie auch bezahlbare Energie und Bildung. Und Klima immer weiter nach unten rutscht. Die anderen Themen sind da. Spürbar. Im hier und jetzt. Wer Demokratie retten will, muss die gefühlten Probleme/ Ängste angehen. Und das geht nicht durch Haltung.

Woran soll ich glauben? Frühzeitiges sozialverträgliches Ableben ist das einzige Ziel was bleibt. Als kooperativer Beitrag zu einer überalterten Gesellschaft mit Work-Life-Balance. Was auch immer Life heißen mag. Die schöne Freizeit, die wir vollpacken bis oben. Kleinen Kindern jeden Tag schon etwas bieten müssen. Kinder die nicht lernen, nur mit sich selbst zu sein. Jeder Tag durchgeplant mit lauter spannenden Sachen, die man gemacht haben muss. Machen die anderen ja auch. Wir seuftzen.

Ein Hamsterrad jagt das nächste. Gefangen in Hamsterrädern ohne es zu merken. Und nein, es ist nicht der Kapitalismus, es sind wir. Wollte die Evolution so. Hatte mal Sinn. So und morgen beleuchten mal das Hamsterrad des technologischen Fortschritts, kombiniert mit mangelndem Wissen. Wenn mir meine Gedanken nicht einschlafen.

PS: Niemand wird geboren, um Verantwortung zu tragen. Wir werden nicht mal gefragt, ob wir überhaupt geboren werden wollen. Aber ich finde es immer noch sehr angebracht, damit anzufangen, einfach kein Arschloch zu sein.

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