I hope you’re happy

Meine irdischen Probleme wuseln konfus umher. Und irgendwie hängt alles fest und ich kann nicht mal Rad fahren. Und das einzige Getier, das um mich kreist, sind ein paar Kohlweißlinge im Stadtpark. Immerhin kann ich meine Schulter jetzt wieder bis zu 90 Grad anheben. Also Winkel. Montag war ich noch bei 0. Rucksack is nicht also geh ich mehrfach einkaufen. Wo ich doch eigentlich weniger wollte. Nächste Woche dann aber. Wenn ich nicht grade im Übermut meine Arm wieder ausgeknockt habe. Wo is das Kühlpad?

Ich lerne, dass meine Lieblingskassiererin auch aus der Ruhe zu bringen is. Wenn die Schlange lang is und ein älterer Herr minutenlang versucht 6 Euro in klein zusammenzukratzen. Ich wäre trotzdem gern an die andere Kasse gegangen, wenn ich noch gedurft hätte. Die an der, als ich rein kam, jemand saß, der erschöpft dreinblickte. Trotz Urlaub. Immer noch die Telefonnummer im Geldbeute, zwecks Eis oder Bier und einfach nur zuhören. Vom anderen Ende neben der Poststation mit gut gelaunter entspannt smaltalkender Charmeoffensive habe ich vernommen, wir schließen Kasse x. Und du hat eigentlich keine Ahnung, wie sie nummeriert sind, aber du weißt welche es ist. Betreuung der Selbstscanner? Wie viel Kraft kostet das? Das ist nicht deine Welt.

Ich kann so was nicht. Da einfach hinwegsehen. Über Traurigkeit. Über das verschwundene Lächeln. Auch wenn das nur eine kurze Phase war. Aber es fühlte sich echt und gut an. Ich kann nicht einfach weiterziehen, wenn Sorge bleibt. Und wenn irgendwas in mir schreit, dass der Mensch mir da nicht egal ist, auch wenn er nicht in meine Häuschen mit Garten zieht.

Und da ist aber diese Machtlosigkeit. Nicht nur weil man sich selbst im Weg steht, sonder die wilden Rahmenbedingungen. Zu viel Öffentlichkeit jenseits von „na wie is das Wetter“. Und Unplanbarkeit. Für 5 Sekunden Gespräch. Ohne Zeit zum Überlegen. Was auf einem oberflächlichen Level funktioniert. Wie gehts? Schlecht? Ah wird schon wieder. Und weil ich diese oberflächliche Antwort nicht kann, schweige ich. Und vergesse das ich die Lösung im Geldbeutel habe. Der übrigens auseinanderfällt. Ich zahle jetzt immer mit Lederschnippseln.

Mag sein, dass ich da geprägt bin. Und anders als bei Jens sind Ängste bei mir nicht zwingend damit verbunden, dass ich mir negative Dinge in Gedanken ausmale. Außer bei dem Thema. Das ist eine andere Form von Angst. Die auch in meinen Kopf mit wilden Gedanken stattfindet. Aus Gründen. Und ich glaub, das das schon was ausmacht. Dass es anderes wäre, wenn manch Prägung nicht gewesen wäre.

Help, I could really use your help right now
Falling under and I don’t know how
Help, I could really use your help right now
Fight or flight, I feel I don’t know how to stand on my own or which way to go

Wenn ich die Telefonnummer aus meinem Geldbeutel ziehe, was kann passieren? Gut gewisse Mitarbeiter brauche ich nicht unbedingt als Zeugen. Der Rest ist mir egal. Die wüsste nicht mal, ob ich jemanden schon mehrfach angetroffen habe. Ich leb hier sehr anonym, ich kenne maximal meine direkten Nachbar. Und somit kennt auch mich keiner. Also wen interessierst? Aber die Ungewissheit könnte ein Koordinatensystem bekommen. Mein innerer Kafka-Prozess mich freisprechen von Sorge, wenn man alles verworren ist. Ich habe das vor einigen Jahren sehr kreativ nieder geschrieben. Die innere Zerrissenheit. Nein ich habe nicht alle Texte umgezogen. Die kreativen emotionalen nicht. Die Zeit war auf diversen Ebenen sehr lehrreich. Und auch sehr produktiv. Obwohl ich mindestens auf die Erfahrung gern verzichtet hätte, wie es sich anfühlt wenn im Hirn neue Verbindungen geknüpft werden. Wenn du Blitze vor deinem Auge siehst, wegen dem Synapsenfeuerwerk. Irre Sache.

Jedenfalls, was gibt es denn zu verlieren? Es gibt keine Grund für Panik. Aber wir könnten raus aus diesen Irrungen und Wirrungen, Missverständnissen, unbefriedigenden Gesamtsituation – egal wie die sich bei jedem einzelnen Zusammensetzt – raus. Ich mag das nicht, wenn das Gefühl bleibt, dass da irgendwelche Meinungen, Wertungen auch Selbstzweifel et. entstanden sind, die so nicht richtig sind. Wir können nicht in die Köpfe der anderen gucken. Sie müssen uns teilhaben lassen. Das braucht Zeit, Vertrauen und Kommunikation. So fühlt es sich an wie „vorher war alles besser“. Aber eben erschaffen aus viel „das ist jetzt mehr als dumm gelaufen“. Das muss nicht. Das is so nicht richtig. Kann man das nicht reparieren? Zumindest aufräumen? Man hinterlässt immer Fußspuren. Aber welche die nicht hilfreich sind, will ich nicht hinterlassen. Is das Leben echt so scheiße? Und so scheiße unfair? Weil nein fuck das is nicht fair. Für niemanden.

Und ja vielleicht ist die Blockade in mir, diese Angst, dass Aussetzen des Hirns auch etwas was geprägt wurde. Ich kann mich bewusst nur an eine Panikattacke in meinem Leben erinnern. Und an eine Zeit die sich in Summe öfter auch so anfühlte. Die Zeit die am Ende dennoch sehr wichtig war. Und erkenntnisreich und kreativ. Aber sie war auch unberechenbar.

Diese Worte sind mehr oder weniger 10 Jahre alt

Dunkle Wolken ziehen auf. Der Wetterbericht kündigt Unwetter an. Du fragst, ob du dich zu mir setzen darfst. Wir reden und schauen zum Himmel. Du hast Angst vor den Naturgewalten. Es hat dir schon immer Angst gemacht. Das, was man nicht kontrollieren kann. Das, dem wir mehr oder weniger schutzlos ausgeliefert sind. Das, was böse enden kann, aber nicht muss. Das, was unberechenbar ist. Es hat dir schon immer Angst gemacht.

Ich stimme dir zu und wir reden über Überschwemmungen und wie der Mensch durch seine Eingriffe in die Natur teilweise selbst dafür verantwortlich ist, was heute zu großen Katastrophen führt.

Aber meine Gedanken sind eigentlich schon mit etwas anderem beschäftigt. Ist das die Lösung nach der ich gesucht habe. Was mir immer Angst machte. Was mich blockierte. Nicht die Angst vor dem Neuen, was man nicht kennt. Nicht die Angst vor dem, was anderes ist. Nein, Angst vor dem Unberechenbaren.

Wenn du etwas nicht einschätzen kannst. Wenn du nicht weiß, was passiert. Wenn du Dinge gehört hast, die übel endeten. Wenn alles so unberechenbar ist. Wenn du nicht weißt, wie du steuern kannst. Wenn du nicht weiß, wie du dich schützen kannst. Wenn du nicht weißt, was du tun sollst. Was du tun kannst. Wenn du gar nichts tun kannst. Wenn etwas unberechenbar ist.

Ja. Ab dem Moment als ich begriff, als ich anfing mich mit dem Thema zu beschäftigen. Wusste ich nur eins, dass ich nichts weiß. Dass alles was ich bisher wusste nicht gilt. Dass ich mit Dingen konfrontiert werde, die ich nicht kenne. Mit Aggression und Wut. Naturgewalten. Jeglicher Art. Dinge wie das Wetter. Unberechenbar. Die Sonne scheint und ein Unwetter entsteht von einer Sekunde auf die andere und Sekunden später scheint wieder die Sonne. Du kannst dich verbrennen in der Sonne. Du kannst vom Blitz erschlagen werden. Unberechenbar.

Es hat mir Angst gemacht. Es hat mir immer Angst gemacht. Und genau in den Situationen in denen Panik mich ergriff, war es genau das was Besitz von mir ergriff. Nicht wissen, ob der Blitz in dein Haus einschlägt und alles zerstört oder nur ein leichter Wind an dir vorüberweht.

Weißt du noch. Einmal sprach sie darüber, dass sie wütend ist. Dass sie am liebsten auf einen Menschen eintreten möchte. Mit ihren Stiefeln zutreten. Du schütteltest den Kopf. Du schautest mich hilfesuchend an. So kenne ich dich nicht. Du hast doch sonst immer einen Spruch auf Lager. Alle anderen lachten. Sie kennen ihr Geheimnis nicht. Sie würden ihr so etwas nie zutrauen. Und ich fragte, ob es für solche Sprüche auch eine Sammelkasse gibt. Aber eigentlich ging es mir wie dir.

Wir sprachen über das Wetter. Und eigentlich auch wieder nicht.

Die Quelle bin ich

Aber Menschen sind nicht gleich. Und genau so wenig wie wir Menschen alle rosarote Kuscheltiere sind, sind alle unberechenbare Monster. Und ich glaube auch nicht, dass das Ausmaß der Unberechenbarkeit gleich ist. Auch wenn Erfahrungen uns das glauben machen wollen. Und je älter wir werden, um so mehr Erfahrungen ketten uns an. Und ich bin nicht gewillt, dass einfach so hinzunehmen. Das muss doch anders gehen.

Cause in the, dark
There’s monsters, they cry alone
They’re waiting
For you to come along, and play

Und nein, ich habe kein Helfersyndrom. Aber wohl auch eine Mischung aus Genen, Erziehung, Prägung, Erfahrung. Ich muss mich nicht aufwerten, indem ich andere rette, mich für sie aufopfere oder was auch immer. Darum gehts nicht. Wenn ich einen Wunsch frei hätte, wäre ich eh für gleiche Augenhöhe. Nicht diese ungleiche Verteilung. Sondern dazu sein, wenn es nötigt ist. Beiderseitig. Aber dennoch kann ich nicht einfach hinwegsehen. Und weiter gehen. Ohne ein klärendes „Verschwinde“. Sonst findet meine Seele keine Ruhe. Mein innerer Anspruch. Meine Werte. Es ist eben nicht alles gut. Aber man kann und darf sich niemanden aufzwingen. Das ist nicht richtig. Und man macht die Gesamtsituation dann vor allem ach nicht besser. Man ist am Ende so nur ein weiteres Problem.

Wie geht es dir eigentlich? Wir haben uns schon Jahre nicht mehr gesehen.

Wahrscheinlich ist die Evolution schuld. Wegen Mitgefühl und so. Eine Fähigkeit, die wohl sehr viele soziale Wesen aufweisen. Nein der Mensch ist eben nicht die Krone der Schöpfung.

Ich könnte mich zur Ablenkung über die kommende Utopie-Konferenz aufregen. Hat ja auch Tradition. Aber ich hab keinen Bock. Ulrike ich provozieren gern Herrmann, Judith Butler Fangirl Eva von Redecker, Florence ich find mich geil Gaub, Tilo ich bin ein Arschloch Jung. Fein fein. Um nicht zu sagen, wer Tilo einläd verspielt sämtliche Reste von Sympathie, die noch irgendwo vorhanden sein könnten. Aber meine Sympathie zählt auch nicht und zählte nie. Aber die des Rudels und die befriedigt man mit der Gästeliste immens. Am Ende is das Rudel halt doch das wichtigste für das soziale Wesen Mensch. Haken hinter. Warum genau hab ich geguckt? Es gibt bessere Arten sich abzulenken. Gleichgültigkeit so wichtig für den Seelenfrieden. Und diese Welt und dieses Rudel weiß Gott nicht meins. Und jenseits von Brückenbauen und Zukunft. Und nein, ich werde hier keine Gedanken diesbezüglich mehr liegen lassen. Recherchiert selbst und nutzt euren eigenen Verstand und nicht nur die Fähigkeiten anderer, um sich dann selbst zu verkaufen.

Ich beglückwünsche Tobi zum Aufstieg in die Reihen der Maja Stalker. Wir können ja ne Selbsthilfegruppe aufmachen. Einmal im Monat bin ich auch in München. Lässt sich einrichten. Ich hasse es übrigens wie man mit Stalking umgeht. Is wie mit so vielem. Wird so in die Breite getreten, dass die wahre Bedeutung den Bach runtergeht. Tut mir leid, für die wirklichen Opfer, die nicht täglich ihre gesellschaftsgestaltenden Ideen öffentlich in Netzwerke posten. Die 11jährige meinte letztens sie würde ihr Handy stalken. Oder die Insekten, die wir photographieren. Ich glaub meine Reaktion war leicht gereizt.

Das is wie mit der Debatte über die Boxerin. Es gäbe es nur noch einen von der Natur geschaffenen Stereotypen Frau und Trans. Dass die Natur uns aber nicht alle gleich erschafft sondern ein breites Spektrum mit unterschiedlichen Ausprägungen. Dass es Intersexualität gibt. Das die Natur würfelt und experimentiert. Dass es so eben keine Gerechtigkeit gibt bei unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen. Und dass die Natur uns das schon schwer genug macht, da gerechten Wettbewerb zu schaffen, da muss der Mensch dann auch noch selbst rumspielen. Und stattdessen diskutiert man wild Ideologien, gefühlte Geschlechter und die ganze Welt ist wieder Experte. Und daheim sitzen ein paar Menschen, die von der Natur mit Intersexualität beglückt wurden und leiden bei all dem Mist der da von sich gegeben wird. Tolle Welt. Danke liebe Aktivisten.

Wir haben das Mensch sein schon lange verlernt. Aber Hautsache man ist jemand, feiert und kämpft. Tiere sind doch die besseren Menschen.

Nacht.

There will be days when you’re falling down
There will be days when you’re inside out
There will be days when you fall apart
Someone else will break you heart
They’re never gonna hold you back
I’m always gonna have your back
So try to remember that

I hope you’re happy
I hope you’re good
I hope you get what you wish for
And you’re well understood

And now I’m standing here and looking at you
I wonder what the hell you’re gonna do
With those Dr. Pepper eyes and your bubble gum hair
Yeah, I’m standing right here
I remember how I held you so right
I remember that Saturday night, do you?

There will be days when you’re falling down
There will be days when you’re inside out
There will be days when you fall apart
Someone else will break you heart
They’re never gonna hold you back
I’m always gonna have your back
So try to remember that

I hope you’re happy
I hope you’re good
I hope you get what you wish for
And you’re well understood
And whatever your progress
I know you’ll be fine
Because I hope you’re happy
Even if you’re not mine

I remember when the world was ours to take
I remember you next to me
I remember you with every breath I take
You’ll always have a piece of me
I remember, yeah
Try to remember that

I remember every word that we spoke
You right here next to me
I remember how we tried and we tried
I remember everything
Try to remember that
That I hope you’re happy
That I hope you’re happy

I hope you’re happy
I hope you’re good
I hope you get what you wish for
And you’re well understood
And whatever your progress
I know you’ll be fine
Because I hope you’re happy
Even if you’re not mine
Try to remember that
I hope you’re happy

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