Es war einmal … Teil 4

Büro wird umgebaut. Wir machen jetzt zusammen mit Beratungsfirma Fraunhofer Institut einen auf flexibles Büro. Jetzt wo Corona vorbei ist und Homeoffice aber bleibt, nix feste Plätze im Büro mehr. Muss man dann buchen, wenn man ins Büro fährt. Mit höhenverstellbaren Tischen und so. Und noch ein paar andere hippe moderne Dinge und so. Jedenfalls hat man dann auch keinen Schrank mehr oder ähnliches, also Ausmisten und Co angesagt. Schlussverkauf. Alles muss raus. Hab eh festgestellt, dass ich die letzten 3 Jahre ganz gut ohne ausgedruckte Doku klar gekommen bin.

Und wo ich so sortiere, fällt mir das hier vor die Füße.

War ein Weihnachtsgeschenk von meinem Ex-Cheffe. Muss 2013 gewesen sein. Da war dieser Begriff noch anders belegt. Wir hatten damals gewichtelt. Wobei er zwei Geschenke fix zugeordnet hatte. Mein Kollege war mit dem ihm zugeordneten Weißbierglas nicht so zufrieden (was zur Hölle will er mir damit sagen) wie ich mit diesem Kreativdigens. Also nicht, dass ich das je wirklich benutzt hättet. Und irgendwie hat er so ja auch ein kleines Urteil über mich abgegeben. Weil ja, ich kann schon nervig sein, als Selbstdenker. Ja ja all die Dinge, die man heute negativ auffasst. Aber damals durchaus auch ein Gütesiegel waren. Gut Cheffe hat nicht nur Spaß mit mir, weil EINSPRUCH!!! ☝ Aber alles in allem, war ich immer mein Geld wert, auch dadurch, dass mein Blick auf die Welt hier und da eben anders war. Und ja richtig querdenken will gelernt sein. Und das ist auch das Gegenteil von stur auf seiner Meinung beharren oder die anderer nachplappern. Außer es ist natürlich die einzig bewiesen Richtige. 🙃

Ich zitiere noch mal meine Zimmerkollegen:

A: Silva hat ein Problem mit Autoritäten
B: Silva ist ein Problem für Autoritäten

Silva schmunzelt. Und stimmt zu. Wahrscheinlich sowohl als auch. Behaupte ja eh immer, wäre die Mauer nicht gefallen, wäre ich wohl übel geendet. Zu aufmüpfig. Cheffe und ich haben jedenfalls manchen Fight gekämpft. Cheffe mehr der Einzelkämpfer. Durchaus gute Ideen. Ich hab viel von ihm übernommen. Benutze einiges noch heute. Aber er hatte den Hang seine Ideen allein auszubrüten. Ich hab versuche meine zu diskutieren. Oder wie ich immer sagte: „Ich kann nicht alles wissen, nicht an alles denken. Das kann niemand.“ Dummerweise sticht Ober aber immer Unter. Ich erinnere mich da an so Momente, wo du deine Kollegen überzeugst, ihr geht mit der gleichen Meinung aus dem Büro und dann kommen zwei mit der gleichen Meinung wie Cheffe wieder zurück und du überlegst, wen von beiden du zuerst killst. Im übertragenen Sinne versteht sich 😤 Und sie dir dann auch noch erklären Cheffe und so. Mir sagte mal ein anderer Kollege, ich solle aufpassen ob ich jemanden der relativ weit oben angesiedelt war, widersprechen möchte, weil er könnte mir das Leben dann schwer machen. Ich meinte nur, ich bin alt genug um gewissen Risiken einzugehen. Gescheitert bin ich dann an einer Frau. Frauen sind nicht die besseren Menschen.

Muss grad schmunzeln. Denke an eine Situation als sich unser Büro einig war, wir brauchen X, Cheffe aber Y wollte. Meine beiden Zimmerkollegen versuchten einer nach dem anderen ihn zu überzeugen von X. Manchmal muss man Dinge mal anders machen und dann „gewinnt“ man auch. Tag 3 – Wie man den Chef führt. Es war die Zeit als ich dieses Achtsamkeitstraining machte. Dinge anders machen, auch eine Form von Querdenken. Querdenken hilft, um Betriebsblindheit zu lösen. Und die meisten von uns sind ab einem gewissen Punkt eingefahren. Status Quo Bias und so. Kann man sogar alles erklären. Auch wenns am Ende niemand hören will in seiner allumfassenden Weisheit. Und schon gar nicht die Mächtigen.

Diese erste Karte mit den 10 Querdenker Regeln da, die lang / stand jahrelang bei mir auf dem Schreibtisch. Bewusst dort hingelegt. Nicht vergessen. Ich hab sie jetzt mal eingesteckt. Kommt nach Hause zu den anderen Karten. Vielleicht sollte ich das doch mal ausprobieren das Spiel. Wird Zeit den Begriff wieder zurückzuerobern. Ihn wieder positiv zu besetzen. Gut das mit dem Bauchgefühl muss man mit Vorsicht genießen. Aber als Detektor ganz gut geeignet. Wenn der Bauch zuckt, rentiert es sich, genauer hinzusehen. Aber nicht einfach nur auf das Baugefühl hören. Das funzt nur bei jahrelanger Erfahrung auf einem speziellen Gebiet. Weil ansonsten kann es sehr trügerisch sein, basierend auf subjektiven Einzelerfahrungen.

Ich könnte jetzt noch ausführen, wie sich die Wege von Cheffe und mir und allen anderen im Team trennten. Versprengt sind wir nun. Wir waren gut. Eins der besten Teams. Trotz all den „Kämpfen“. Trotz unseren Fehlern. Klein aber fein waren wir. Nicht mal zehn. Eine gute Mischung. Jung, alt, Männlein, Weiblein. Den einen großen Kampf haben wir verloren. Weil wir es auch dort nicht geschafft hatten, wirklich zusammen zu kämpfen. Ober sticht Unter. Und manche sind oberer. Vielleicht hätten wir ne Chance gehabt. Zusammen. Gegen die Mächtigen gewinnt man nur zusammen. Und auch Männer spielen nicht nur fair. Das Messer im Rücken. Weißt Cheffe du warst dann für eine Zeit ein gebrochener Mann. Und man konnte nicht mal sauer sein. Auch wenn man danach wie ein Möbelstück verschachert wurde. Du hast zumindest dann noch versucht zu retten, was zu retten war. Und ich zog die falsche Option. Und am Ende bin ich da wo ich damals nicht hinwollte. Nur allein. Nein kannst du nix für. Sei es wie es sei. Und da wir damals alle nichts mehr zu verlieren hatten, hab ich den Mächtigen noch mal meine Meinung zu dem gesagt, was man mit dir machte. Ja ich. Nach all unseren Kämpfen. Aber wir haben immer fair gespielt. Aber das kann halt nicht jeder. Und beide sind wir an denen gescheitert, die es nicht können. Sie nahmen uns das, was wir aufgebaut hatten. Manchmal denke ich noch mit Wehmut zurück. Am Ende dankt einem niemand.

Weißt du noch Cheffe als du sagtest „Wollen die in Schönheit sterben?„. Nun ja schön war es am Ende nur auf dem Papier. Und irgendwie kommt es nie so, wie man es rosa an die Wand malt. Und ich überleg grad, ob manches anders gekommen wäre, hätten wir mal Dinge anders gemacht. Manche Kämpfe kann man nicht allein gewinnen.

Apropos, gemeinsam ist man stärker. Für mich gilt dieser Satz immer noch. Und in Schönheit sterben will auch ich nicht.

Vielleicht sollte ich die Querdenker-Karte jetzt daheim aufstellen. Mit dem eigenen Kompass zum eigenen Ziel. Streiche das letzte „eigenen“. Selbstverwirklichung is da grad nicht. Aber an das unmögliche glauben ist hilfreich. Und versetzt Berge. Aber vielleicht nicht alles in Frage stellen. Eher die richtigen Fragen stellen. Wir müssen uns morgen sortieren Fritze. Wichtig. Wird Zeit alles Wissen zu verrühren und Konzepte zu schreiben 🙃

Ich bin müde. Es war spät heute Nacht. Ich hoffe, es tat dir gut. Die Ehrlichkeit der Dunkelheit. Ich hab jetzt erstmal Büro-Verbot wegen Umbau. Musst jetzt erstmal alleine ins Büro. Zwischenhalt aber weiter erlaubt. Ich schlaf das nächste mal vor. Nacht

Und dann wär‘ ich gern der Nagel
An dem du täglich hängst
Der dir die Freiheit raubt, doch so schön verstaubt
‚Ne sichere Basis schenkt
Und dann wär‘ ich gern der Rand
Der um deinen Rahmen wächst
Aus Nikotin und Fingerspuren
Der Rost, die Schlieren

Ich wär‘ so gern normal für dich
Ich wär‘ so gern normal für dich
Ich wär so gern Routine
Das böse Spiel zur guten Miene
Und am liebsten ganz normal für dich

Und dann wär‘ ich gern der Putz
Der von deinen Wänden fällt
Und dann kehr‘ mich weg, doch bewahr mich auf
Als Andenken an jetzt
Oder gestern oder Mittwoch
Oder irgendeinen Tag
Als ich noch wie ein Knoten um dein Herz lag

Ich wär‘ so gern normal für dich
Ich wär‘ so gern nochmal für dich
Ich wär so gern alltäglich
Und im Grunde ganz verträglich
Und am liebsten ganz normal für dich
Für dich

Wo stehst du rum?
Und wenn mit wem?
Lässt du’s dir gut oder so mittel
Oder eigentlich gar nicht gehen
Wem fällst du hin?
Wer hebt dich auf
Nimmst du was Gutes für was Schlechtes?
Oder nimmst du was in Kauf

Und ich wär‘ so gern normal für dich
Ich wär‘ so gern normal

Und ein Freund sagt, alles dreht sich
Und nur du bleibst unbeweglich
Doch ich glaube ja, das stimmt nicht
Ich nehm‘ mich einfach nur nicht in Acht
Weil sie so unbestimmte Angst hat
Das alles wird wie bei den anden
Und all die andern, die sie kennt
Die wissen auch nicht, wie man’s macht
Das ist wie Kleber an den Füßen
Und wie ’ne Mauer vor’m Gesicht
Nur bitte wer wird sich schon trauen
Und fiel so mit der Tür ins Haus?
Und sagt: „Ich wär so gern normal für dich“
Ich wär‘ so gern normal für dich
So unmöglich normal für dich

Ich wär‘ so gern normal für dich
Ich wär‘ so gern normal für dich
Ich wär‘ so gern normal für dich
Ich wär‘ so gern normal für dich
Ich wär‘ so gern normal
Für dich

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